Tempolimit seitens Autmobilhersteller
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@Columbo sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Wenn wir die Höchstgeschwindigkeit heruntersetzen, wird auch diese Statistik, und vor allem die Zahl der Schwerverletzten, sinken. Weil die Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt (auch wenn trotzdem einige die niedere Grenze ueberschreiten wuerden). Aber ob das irgendjemandem ueberhaupt als ein sinnvoller Tausch scheint, ein paar Hundert Leben fuer dutzender Millionen Transportgeschwindigkeit, das sei dahingestellt.
"Bei einer Begrenzung der Geschwindigkeit für Pkws auf 130 km/h für die derzeit
unbegrenzten Streckenabschnitte könnten jährlich rund 5,3 Mio. EUR Kosten
eingespart werden. Die Verringerung der Unfallkosten wäre höher als die Erhöhung der
Zeitkosten, die bei niedrigeren Geschwindigkeiten durch längere Fahrzeiten entstehen.
Bei einer Begrenzung auf 120 km/h würden sich geringfügig höhere Kosten (0,6
Mio. EUR/Jahr) ergeben.
Aus den Ergebnissen der Untersuchung geht hervor, dass bei einer angeordneten
Geschwindigkeitsbegrenzung für Pkw von 130 km/h auf den vorhandenen unbegrenzten
Streckenabschnitten ein Nutzen für die Allgemeinheit entsteht."
(Quelle: https://mil.brandenburg.de/media_fast/4055/studie_tempolimit.pdf)
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@TGGC Die Studie berücksichtigt vieles nicht.
In Brandenburg gibt es kaum Autoindustrie. Für die ist also nicht relevant dass in Deutschland an den PKW-Herstellern fast 1 Mio Arbeitsplätze hängen. Vor allem bei den Premiumherstellern, aber auch bei VW.
Der "internationale Ruf" Deutschlands als Automobilparadies und führender Hersteller im Premiumsektor hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaftslage, die sich aber ehrlich gesagt schwer in Zahlen ausdrücken lassen.Wenn bei 120km/h schon ein "negativer gesellschaftlicher Gesamtnutzen" entsteht, wird der tatsächliche Nutzen bei 130km/h vermutlich eher marginal sein. Vermutlich ungefähr so, wie ne Gehaltserhöhung um 10€....
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@It0101 sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
@TGGC Die Studie berücksichtigt vieles nicht.
Der "internationale Ruf" Deutschlands als Automobilparadies und führender Hersteller im Premiumsektor hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaftslage, die sich aber ehrlich gesagt schwer in Zahlen ausdrücken lassen.
Du willst wissen, wie viele Leute im Ausland sich z.B. einen VW kaufen, weil es in Deutschland kein Tempolimit gibt, obwohl sie z.B. einen Peugeot besser finden?
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@Jockelx sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
@It0101 sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
@TGGC Die Studie berücksichtigt vieles nicht.
Der "internationale Ruf" Deutschlands als Automobilparadies und führender Hersteller im Premiumsektor hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaftslage, die sich aber ehrlich gesagt schwer in Zahlen ausdrücken lassen.
Du willst wissen, wie viele Leute im Ausland sich z.B. einen VW kaufen, weil es in Deutschland kein Tempolimit gibt, obwohl sie z.B. einen Peugeot besser finden?
Ein Renommée verkauft auch Produkte, falls dir das nicht bekannt ist. "Made in Germany" z.B. ist immer noch eine Aussage von Weltrang, die die Verkaufszahlen antreibt, auch wenn die Koreaner, Japaner und Amerikaner nicht unbedingt schlechtere Produkte herstellen. D.h. dort trägt ein rein subjektives Gefühl dazu bei, Käufer anzulocken. Japan hat z.B. Lexus und Acura als Premiummarken, aber außerhalb von Japan kauft die fast niemand.
PS: wer Peugeot interessant findet, gehört sicherlich nicht zur Zielgruppe von seriösen PKW-Herstellern
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@It0101 sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Ein Renommée verkauft auch Produkte, falls dir das nicht bekannt ist.
Doch, sicher. Das macht mir auch Sorgen, dass die Autoindustrie hier die Gesetze für die Politik schreibt.
Nur weil man sich in Deutschland verarschen lässt, heißt das ja noch lange nicht, dass z.B. die Amis sowas wie Schadstoffbetrügerei hinnehmen.Da kannst du auch das Recht in Deutschland einführen, Fußgänger überfahren zu dürfen - das hilft auch nicht mehr; Renommee haben "wir" ganz wo anders verloren.
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@Jockelx Ich finde den Einfluss der Autoindustrie auf die Gesetzgebung auch nicht immer gut. Wenn sie aber in dem Fall hilft das Tempolimit zu verteidigen, wäre das der erste sinnvolle Nutzen des Lobbyismus
Grundsätzlich würde ich aber einem Tempolimit bei 130 nicht unbedingt widersprechen. Es macht ja durchaus Sinn. Aber der freiheitliche Gedanke ist mir als Autoliebhaber durchaus auch nicht fremd.
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War klar. Die Untersuchung gilt natürlich wieder nicht. In der eigenen Blase wirds wieder so hingedreht wie man es braucht. Ich zitier mich einfach selbst.
@TGGC sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Ach ja wissenschaftliche Beweise verlangen für Highspeedunfälle und dannn wieder die Geschichte auspacken... Nichtmal Amerikaner, die gebildet sind, wissen welche Autos aus Dt. kommen und wie unsere Verkehrsregeln sind: https://www.youtube.com/watch?v=B3h2Rw1mHew
Die VW Bescheisser haben uns da wahrscheinlich 100mal mehr geschadet als irgendeine Verkehrsregeln, die wird anpassen würden...
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@TGGC sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
War klar. Die Untersuchung gilt natürlich wieder nicht. In der eigenen Blase wirds wieder so hingedreht wie man es braucht. Ich zitier mich einfach selbst.
Alles hat Vor- und Nachteile. Auch ein Tempolimit. Die Nachteile gehen dir am Arsch vorbei, was auch in Ordnung ist, aber du solltest nicht so tun, als gäbe es keine.
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@It0101 sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Aber der freiheitliche Gedanke ist mir als Autoliebhaber durchaus auch nicht fremd.
Da bin ich ganz bei dir. Z.B. rauche ich, obwohl ich weiß, dass es bescheuert ist.
Ich fand nur die contra-Tempolimit Argumente hier zum großen Teil sehr an den Haaren herbeigezogen.
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@Jockelx sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Ich fand nur die contra-Tempolimit Argumente hier zum großen Teil sehr an den Haaren herbeigezogen.
Nö. Du hast vielleicht eine andere Sicht auf die Dinge. Aber Realität und Wahrnehmung unterscheiden sich manchmal. Das sollte man immer berücksichtigen. Ich habe auch nicht den Anspruch, dass alle Beteiligten das Thema so wahrnehmen, wie ich das tue.
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Ist klar, ich verlinke eine NKU, die Nutzen und Kosten vergleicht - aber ich bin es dann, der die Nachteile ignoriert. Bissl sarkastisch für jemanden der den Tod von Leute ignoriert nur für persönliche und wirtschaftliche Vorteile.
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@TGGC sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Ist klar, ich verlinke eine NKU, die Nutzen und Kosten vergleicht - aber ich bin es dann, der die Nachteile ignoriert. Bissl sarkastisch für jemanden der den Tod von Leute ignoriert nur für persönliche und wirtschaftliche Vorteile.
Ich hab dir ganz klar aufgezählt, warum die Studie aus meiner Sicht unvollständig ist. Das kannst du gut finden, oder nicht, aber es nicht falsch. Genau deswegen sind politische Entscheidungen eben kompliziert. Es wird immer abgewogen zwischen menschlichen und emotionalen Aspekten und wirtschaftlichen. Wenn du glaubst, du kannst auf die Wirtschaft scheißen und alles nur menschlich betrachten dann würden unter deiner Führung zwar alle Deutschen 5 Jahre in Saus und Braus leben mit 20€ Mindestlohn und 10.000 € Rente pro Monat, aber nach 5 Jahren wäre der Laden pleite und wir würden leben wie in der Steinzeit.
Klar kann man sagen: Scheiße auf die Autoindustrie, aber man sollte eben auch etwaige Konsequenzen im Hinterkopf behalten, weil man vorher eben nicht weiß, ob die eintreten oder nicht. Ich bete dass ich unrecht habe, aber ne Garantie gibt es nicht. Klar kannst du weiterhin so tun, als könnte man ein Tempolimit erzwingen und es hätte keine negativen Konsequenzen. Das ist aber aus meiner Sicht naiv.
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@It0101 sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Klar kann man sagen: Scheiße auf die Autoindustrie,
Ich bleibe dabei: Die Contra-Argumente sind zum Teil einfach nur absurd! Die ganze Welt hat Tempolimit und scheißt also auf ihre Autoindustrie...ja, nee, ist klar.
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Also ich hab ja persönlich kein grosses Problem mit Limit 130. Bin Österreicher, bins gewöhnt. Und schneller fahren zu dürfen geht mir kaum ab. 150 oder 160 fände ich besser, aber wenns unbedingt 130 sein muss, von mir aus.
Aaaaaber: Ich finde man sollte "langsamer = weniger unfälle = besser" nicht einfach so als Argument für neue/langsamere Limits akzeptieren. Weil man das (fast) so lange bringen kann bis man nur mehr Schrittgeschwindigkeit fahren darf. Und darauf mit 80 oder noch langsamer auf den Bahn rumzugurken hab ich echt keine Lust.
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@Jockelx sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
@It0101 sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Klar kann man sagen: Scheiße auf die Autoindustrie,
Ich bleibe dabei: Die Contra-Argumente sind zum Teil einfach nur absurd! Die ganze Welt hat Tempolimit und scheißt also auf ihre Autoindustrie...ja, nee, ist klar.
Ich bleibe dabei: Die USA haben auch rigorose Tempolimits und trotzdem extrem viele Unfalltote. Und nu? Das Tempolimit ist wohl doch nicht das gesuchte Allheilmittel, hm?
Das witzige an meinem Argument ist, dass dann immer alle Tempolimit-Unterstützer in ihre Höhlen zurück kriechen und so tun als hätten sie den Beitrag überlesen, weil er einfach die ganze "Hohe Geschwindigkeit ist schuld an (fast) allen Unfällen"-Argumentation zerschmettert.
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@It0101 sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
@Jockelx sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Ich bleibe dabei: Die USA haben auch rigorose Tempolimits und trotzdem extrem viele Unfalltote.Hat das jetzt auch nur im Ansatz was mit deiner super Argumentation "Tempolimit == man scheisst auf die Autoindustrie" zu tun!?
@It0101 sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
Und nu?
Was und nu?
Mir egal was nu kommt. Auch das Tempolimit ist mir wie gesagt recht egal. Muss hier trotzdem nicht jeden komplett-schwachsinn unkommentiert lassen.
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@Columbo sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
@abbes Das ist nicht akkurat.
Eine der Hauptunfallursachen auf Autobahnen ist zu schnelles Fahren. Im Jahr 2017
war mehr als ein Drittel (7 194) der Autobahnunfälle darauf zurückzuführen, dass mindestens eine beteiligte Person die Höchstgeschwindigkeit überschritten hatte oder für
die Straßen- oder Witterungsverhältnisse zu schnell fuhr. Insgesamt fanden 181 Menschen bei Geschwindigkeitsunfällen auf Autobahnen den Tod, 2 478 wurden schwer
verletzt. Das waren 44,3% aller Getöteten und 41,5 % aller Schwerverletzten auf deutschen Autobahnen.Wenn wir die Höchstgeschwindigkeit heruntersetzen, wird auch diese Statistik, und vor allem die Zahl der Schwerverletzten, sinken. Weil die Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt (auch wenn trotzdem einige die niedere Grenze ueberschreiten wuerden). Aber ob das irgendjemandem ueberhaupt als ein sinnvoller Tausch scheint, ein paar Hundert Leben fuer dutzender Millionen Transportgeschwindigkeit, das sei dahingestellt.
Aber genau das sagt die Statistik eben nicht aus.
die Höchstgeschwindigkeit überschritten hatte oder für die Straßen- oder Witterungsverhältnisse zu schnell fuhr.
Es geht nicht einfach darum, ein Tempolimit zu überschreiten, sondern um nicht angepasste Geschwindigkeit. Das Heranziehen dieser Unfallursache ist ein probates Mittel um Unfälle zu erklären in Berichten zu erklären.
Wenn du nachts bei Regen auf einer freien und unbegrenzten Strecke mit 100 km/h verunglückst, dann stehen die Chancen gut, genau diese Unfallursache im Bericht zu finden.
Ich bleibe deshalb dabei, dass ein gesetzlich vorgeschriebenes Fahrsicherheitstraining wesentlich mehr bringt, als ein plumpes Tempolimit - und vor allem auch auf alle Verkehrsbereiche Auswirkung hat und nicht nur auf die Autobahnen.
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@abbes Geschwindigkeiten über 130Km/h werden bereits gesetzlich als unvernünftig gehandelt, und bei einem Unfall der während einer solchen Geschwindigkeit geschieht, trägt man dann standardmäßig Mitschuld. Siehe auch dieses Zitat des ACE:
Häufigste Unfallursache auf deutschen Autobahnen ist eine der Verkehrssituation nicht angepasste Geschwindigkeit. Damit ist nicht zwangsläufig die Übertretung einer Temporeduzierung gemeint. Auch auf Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung kann ein Tempo oberhalb der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h als unfallursächlich gewertet werden. Bei 39,7 Prozent aller Autobahnunfälle spielt zu schnelles Fahren eine ausschlaggebende Rolle.
Sprich, dein Verweis ist zwar tatsächlich irgendwie legitim, aber irrefuehrend, weil die Neigung, bei 130+ Geschwindigkeiten einen Unfall zu bauen, einfach da ist.
Leider sind sich scheinbar nicht einmal Experten sicher, wie man verschiedene Statistiken zu interpretieren hat. Bzw. welche Statistiken ueberhaupt nachgewiesen worden sind, oder oder...
Statistisch lässt sich tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Tempolimit und weniger Verkehrstoten herstellen: 2016 sind auf deutschen Autobahnen mit Geschwindigkeitsbegrenzung pro Autobahnkilometer 26 Prozent weniger Menschen tödlich verunglückt als auf Autobahnen ohne Tempolimit. 2015 waren es 13 Prozent. Dieser Trend lässt sich auch bei der Anzahl der Schwerverletzten feststellen. Das geht aus einer Auswertung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) hervor.
Aber dann der ADAC
Auch beim innerdeutschen Vergleich ereignen sich auf Abschnitten ohne Tempolimit nicht mehr Unfälle als auf Strecken mit Tempolimits von 120 oder 130 km/h. Eine höhere Unfallschwere (Getötete je 1000 Unfälle mit Personenschaden) lässt sich zudem ebenso wenig feststellen. Die eigentliche Schwachstelle in Sachen Verkehrssicherheit sind nach wie vor die Landstraßen, wo knapp 60 Prozent aller Verkehrstoten registriert werden, bei nur etwa 40 Prozent der Kfz-Fahrleistungen.
Die Phrase aus dem ersten Artikel, obgleich ohne jeden Link oder Verweis, wird sogar innerhalb dieser Petition zitiert: https://www.openpetition.de/petition/online/strassenverkehrs-ordnung-generelles-tempolimit-von-130-km-h-auf-deutschen-autobahnen
Wenn ich nach ihr suche, finde ich dann schließlich in einem Dokument des Bundestags einen Verweis auf „Verkehrsunfallstatistiken und Geschwindigkeit auf Bundesautobahnen“ -- der Name des Herausgebers/der Publikation ist ausgeschwärzt?
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@Columbo sagte in Tempolimit seitens Autmobilhersteller:
der Name des Herausgebers/der Publikation ist ausgeschwärzt?
Ist nicht unüblich, damit die Leute, die ja nur ihre (wissenschaftliche) Arbeit machen, hinterher nicht auf Facebook Morddrohungen bekommen, weil man insbesondere bei kontroversen Themen jedes mal einem Fanatiker auf die Füße tritt.
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@It0101 Lol, warum sollte jemand Morddrohungen dafuer bekommen, dass er die wissenschaftliche Methode einsetzt?
Oh, ich hab fuer einen Moment vergessen, dass wir hier nicht in Parnassus leben