Rechtliches - wird Seite durch Werbe-Pop-Up geschäftlich?



  • Folgender Ausschnitt aus einem Artikel hat mich ins Grübeln gebracht:

    "Privatleute müssen im Moment noch kein Impressum haben", sagt Kaufmann.
    Doch die Grenzen zwischen privat und gewerblich sind fließend. Regelungen, die eigentlich nur für geschäftsmäßige Dienste gelten, können laut Kaufmann auch schnell Privatpersonen treffen - etwa dann, wenn eine private Seite über einen Billig-Anbieter betrieben wird und dieser automatisch Werbebanner auf die Seite setzt.

    Sind damit jetzt nur Werbebanner gemeint, die in die Seite integriert sind, oder auch die beliebten Pop-Ups (z.B. bei GMX)?
    (BTW: Wie wäre es eigentlich einmal mit einem Beitrag für die FAQ, der sich mit solchen rechtlichen Dingen beschäftigt. Dank gewisser Anwälte hat dieses Thema schließlich auch für den meist unkundigen Privatmenschen an Bedeutung gewonnen.)



  • also wenn ich den Text richtig verstanden habe meint man damit auch so anbieter wie geocities und tripod !



  • Original erstellt von 1ntrud0r:
    also wenn ich den Text richtig verstanden habe meint man damit auch so anbieter wie geocities und tripod !

    Die integrieren aber ein "hosted by X" _direkt_ in die Seite. Wenn - eben wie bei GMX - nur beim Aufrufen der Seite ein Pop-Up-Fenster mit Werbung geöffnet wird, brauche ich aber kein Impressum ... oder?



  • Hallo,

    leider gibt es noch keine 100%ig einheitliche Auslegung dieses Gesetztes... Befürchte das hängt vom Bundesland, dem Gericht und letztlich auch vom Gemütszustand des Richters ab...

    Ich würde dir daher raten, immer ein ganz einfaches Impressum mit Haftungsausschluss und einer Kontaktmailadresse angeben. Das reicht bei Privatpersonen, wenn der Content der Seite nicht kommerziell ist meist aus. Zumindest habe ich in solchen Fällen noch nie von Verurteilungen gehört.

    Solltest du (warum auch immer) auf ein Impressum mit Haftungsausschluss verzichten wollen, bewegst du dich eventuell auf sehr sehr sehr dünnem Eis...

    Einen Disclaimer bekommst du unter anderem hier: http://www.disclaimer.de. Mußt nur noch die Kontaktadresse unterbringen und fertig...

    Gruß
    Handyman



  • Was hast du zu verbegen das Du kein Impressium angeben willst ???



  • @handyman:
    Danke für den Link. Damit biete ich zwar nicht mehr Infos als vorher (Kontaktadresse war schon auf der Seite), aber sicher ist sicher.

    @Hä:
    Was ich zu verbergen habe? Meine persönlichen Daten zum Beispiel.
    Ich folge da einem einfachen Prinzip: Gib ihm Netz immer so wenig Informationen über dich selbst preis wie möglich, denn da gibt es zuviele Idioten, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als mit diesen Daten Unfug anzustellen.
    Ich bekomme schon genug Spam per Mail, auf Werbeanrufe und Angebote zu Kaffefahrten kann ich verzichten. 😉
    (Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ausgerechnet mit meinen persönlichen Daten Mist baut, gering, aber wie schon oben gesagt: Sicher ist sicher.)

    [edit]Meine eigentliche Frage ist damit aber noch nicht geklärt.
    Meine Seite an sich ist sowas von privat, privater geht es nicht mehr. Trotzdem gibt es da dieses von GMX integrierte Werbe-Popup und laut dem zitierten Artikel, reicht das schon aus um die Seite kommerziell werden zu lassen. Dann reicht das "Spar-Impressum" im Zweifelsfall nicht mehr aus.[/edit]

    [ Dieser Beitrag wurde am 22.11.2002 um 16:33 Uhr von TDKBacke editiert. ]



  • Ich habe gerade mit einer Bekannten gesprochen die auf dem Weg zur Juristin ist...
    Also...
    Kommerziell wird eine Seite, sobald man DIR in irgendeiner Weise kommerzielles handeln unterstellen kann...
    Das ist ja aber in dem Fall ja nicht so...

    Aber ein 100%iger Freibrief ist das nicht...
    Wie in dem Artikel und in meinem früheren Posting steht.... Die Übergänge sind fließend und hängen sehr stark von der Auslegung der Gesetze ab...

    Aber mit dem Haftungsausschluss und einer Mailadresse die du "in einer zumutbaren Regelmäßigkeit" abrufst, solltest du auf der sicheren Seite sein...

    Gruß
    Handyman



  • Entscheidend ist vor allem, ob man am "gewerblichen Verkehr" teilnimmt.

    Dazu muß man gar keine Einnahmen erzielen.

    Das kann man auch mit einem kostenlosen Angebot erreichen, wenn man in den Wettbewerb mit einer kommerziellen Seite tritt.

    Z.B. wenn man kostenlose IT-Beratung in einem Forum anbietet, völlig ohne Werbung und Einnahmen. Angenommen, es gibt auch kommerzielle Seiten für dieses Thema. Da man durch die Thema mit diesen Seiten konkurriert, nimmt man am gewerblichen Verkehr teil.

    Das ist eine ganz verworrene Geschichte. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, daß da überhaupt noch jemand weiß was Sache ist. Kommt dann ja auch noch die Sache mit dem Teledienstgesetz hinzu - sobald man interaktive Seiten hat, was man bereits mit einem Gästebuch erreicht, wo Besucher Beiträge veröffentlichen können.

    Total überreguliert.



  • Es lebe das Rechtssysem 🙂


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