Vorteile/Nachteile für Betriebsräte?
-
Ehem, wir haben keine Gewerkschaft... sind ja eine IT-Firma. Aber ansonst stimmt mich das ja nicht gerade positiv.
-
Bei einem Betriebsrat? Der klagt auf Wiedereinstellung und kommt damit durch. Diese Positionen sind politisch geschützt, in Deutschland hat der Arbeitnehmer bei Einzelkündigungen sowieso eine sehr starke Stellung gegenüber der Firma, aber die Position eines Betriebsrates ist noch von politischen Interessenverbänden ausgebaut - also eine Abfindung oder sogar Wiedereinstellung wird immer die Folge sein.
sicher ? ich glaub das es immer geht jemand loszuwerden ohne abfindungen und Wiedereinstellung. Man muss nur Charakterlosigkeit haben .... keine Gnade zeigen und überzeugend lügen können ..
Artchi schrieb:
Ehem, wir haben keine Gewerkschaft... sind ja eine IT-Firma. Aber ansonst stimmt mich das ja nicht gerade positiv.
das ist nicht grad ein Argument das für den Betriebsrat steht da die Gewerkschaft dem Betriebsrat in Mettalverarbeitenden Firmen z.B. den Rücken deckt.
-
1ntrud0r schrieb:
sicher ? ich glaub das es immer geht jemand loszuwerden ohne abfindungen und Wiedereinstellung. Man muss nur Charakterlosigkeit haben .... keine Gnade zeigen und überzeugend lügen können ..
Und? Dann geht es vor das Arbeitsgericht. Und wenn nur der leiseste Zweifel vorliegt, gewinnt der Arbeitnehmer. Inzwischen kannst Du sogar gegen die Firma gewinnen, wenn Du beim Klauen erwischt wirst.
-
Marc++us schrieb:
Nicht nur von der Firmenleitung, auch von den Kollegen. Oftmals vertreten Betriebsräte nämlich irgendwelche gewerkschaftlichen Standpunkte, die nicht zu der Unternehmenswirklichkeit passen.
Genauso "oft" gibt es Betriebsräte, die Sprachrohr und verlängerter Arm der Betriebsleitung sind. Aber solches Verhalten würdest du wohl lediglich als "zu der Unternehmenswirklichkeit passend" bezeichen!?
-
Ja.
Ein Betriebsrat _muß_ auch im Interesse der Firma handeln - denn dann handelt er zugleich im Interesse der Arbeitnehmer dieser Firma. Das ist sein Job.
Es ist aber nicht Aufgabe eines Betriebsrats, irgendwelche lustigen Ideen einer Organisation in Berlin zu vertreten, die selbst Leute entlässt als Arbeitgeber, Vereinbarungen mit Großunternehmen mit 10000 Beschäftigten abschliesst und diese dann auch in 100-Mann-Firmen durchdrücken will.
-
Marc++us schrieb:
Ein Betriebsrat _muß_ auch im Interesse der Firma handeln
Natürlich muss er das, dazu ist er laut BetrVG §2 Abs. 1 verplichtet. Zitat: "[...] zum Wohle der Arbeitnehmer und des Betriebes [...]".
Fraglich ist nur, ob die ggf. vom Betriebsrat gebilligten Entscheidungen der Betriebsleitung auch tatsächlich im Interesse des Betriebes und der Arbeitnehmer sind.Schliesslich gibt es einen grundsätzlichen Widerspruch: Das Unternehmen will maximalen Profit erzielen, deshalb wird es versuchen, von den Arbeitnehmern soviel Leistung wie möglich für sowenig Entgelt wie möglich zu erhalten. Arbeitnehmer versuchen, soviel Entgelt wie möglich für sowenig Arbeit wie möglich zu erhalten. Und dieser Widerspruch lässt sich mit Allgemeinplätzen wie "wenn es dem Betrieb gut geht dann geht's auch den Arbeitern gut" nicht auflösen.
-
Betriebsräte sind Politiker, und handeln daher zunächst mal in ihrem eigenen Interesse - d.h. Wiederwahl sichern.
Gleichzeitig verschafft nämlich die Position eines Betriebsrates dem Gewählten einen Kündigungsschutz und ab einer gewissen Größe einigen sogar die begehrte Freistellung von der Arbeit, Büro und eigene Sekretärin.
Diese Position hat nichts mit dem Wohl der Firma, der Arbeitnehmer oder der Geschäftsleitung zu tun.
Daß Betriebsräte ihre Position zu politischen Aktionen mißbrauchen sieht man z.B. auch daran, daß es während der Arbeitszeit aufrufe zu Aktionen gegen den Golfkrieg II gab. Erst als die Geschäftsleitung darauf hinwies, daß dies ein rechtswidriger Ausstand sei, wurde vom Betriebsrat angeordnet, daß alle teilnehmenden MAs abstechen müssen.
Auf jeden Fall hat aber der Betriebsrat seine Zeit - die er für die Firma nutzen sollte - und Resourcen (Sekretärin, Büromaterial) mißbraucht, um politische Aktionen durchzuführen, die von der IG Metall (in diesem Fall) gefordert wurden. Das bringt ihm nämlich Bonuspunkte bei der Regionalstelle der IG Metall und mehr Karrierepunkte.
Eine solche Aktion verstösst ganz klar dagegen, daß sich ein Betriebsrat um die Firma kümmern soll - selbst wenn die MAs abstechen, wird durch den ganzen Aktionsablauf davor und danach einige Stunden die Firma lahm gelegt, ein ungeheurer Schaden angerichtet für persönliche Profilierungsziele. Noch dazu umso schizophrener, wenn die einzigen Aufträge der Firma in diesem Jahr überwiegend aus dem Rüstungsbereich kommen und die Firma ohne diese Aufträge bereits pleite wäre.
-
Bei Betriebsstillegung nützt dir der beste Kündigungsschutz nichts
-
Marc++us schrieb:
Betriebsräte sind Politiker, und handeln daher zunächst mal in ihrem eigenen Interesse - d.h. Wiederwahl sichern.
Schade, dass du so verallgmeinerst.
-
trifft aber in 80% der fälle zu: sie arbeiten nichts, gehen den ganzen tag nur rum, haben sprechzeiten und sogar termine für 'sitzungen' mit dem personal. ich würd das eher als plitiker wie als arbeiter definieren, nochdazu weil er sich ja normalerweise versucht mit den den angestellten gut zu stellen (-> wiederwahl). ich kenn keinen (in leitender funktion), der sich nicht oft über seine(n) betriebsrat ärgert.
tip @artchi: wenn du es machst, bleib auf dem boden, und denk an die mitarbeiter und die firma!