Jeder hat das Recht auf...



  • Ja. "Putzte 5 Jahre Toiletten beim McDonald's" ist manchmal ein Ausschlußkriterium, "nichts" ist keines.

    manchmal ist auch "nichts" ein Ausschlußkriterium 🙄

    Vorallem denke ich aber, dass es wenn es übliche Praxis ist, Langzeitarbeitslose an Billig-Jobs zu vermitteln, die Firmen darauf entsprechend reagieren werden.



  • Das ganze hat mit der Stimmung im Betrieb nichts zu tun.

    Hat es schon. Nicht jede Bude leistet sich die Personalabteilung deines Grauens. Und immer die bösen personaler vorschieben die einen nicht an seinen Job ranlassen zählt nicht. Wir sind uns sicher einig, daß es nicht darum geht, nach 5 Jahren Klobürste schwingen bei Siemens in der Forschungsabteilung einzusteigen, und eben wegen jeder 5 Jahre abgewiesen zu werden.

    liest Du so selektiv, wie Du zitierst

    Nein.

    Es ging darum, daß man die Leute zwingen will, jeden beliebigen Job anzunehmen.

    Aber AFAIK nur nach entsprechender zeit, in der sich nix anderes ergeben hat. Oder hab ich was verpaßt?

    Klartext: Das Arbeitsamt ist als Jobvermittler in vielen Bereichen schlicht und ergreifend unfähig, ich hab aber noch von keinem Fall gehört, bei dem das Arbeitsamt Eigeninitiative ausbremst. Niemand zwingt dich, den Job anzunehmen, nur wird dir halt die ALO gestrichen. Wieweit das nun rechtens ist, wenn man doch jahrelang eingezahlt hat, läßt sich gern diskutieren. Was ich aber nicht einsehe ist wenn

    - Leute ne Arbeit nicht annehmen weil's nicht der tolle Job ist und man ja vom Staat praktisch das gleiche bekommt
    - Ganze Industriezweige abwandern weil menschliche Arbeitskraft einfach zu teuer ist



  • kingruedi schrieb:

    Vorallem denke ich aber, dass es wenn es übliche Praxis ist, Langzeitarbeitslose an Billig-Jobs zu vermitteln, die Firmen darauf entsprechend reagieren werden.

    'Wir können ja Mist bauen, die Firmen werden sich doch schon noch dran gewöhnen.' Toller Plan.

    peterchen schrieb:

    Aber AFAIK nur nach entsprechender zeit, in der sich nix anderes ergeben hat. Oder hab ich was verpaßt?

    Immer. Dimah hatte vorgeschlagen, Arbeitslosengeld/hilfe und Sozialhilfe komplett zu streichen, damit jeder sofort den nächstbesten Job annimmt. Daß nicht genug Jobs für 5mio Arbeitslose da sind, interessiert natürlich auch niemand. Schon komisch, daß die ganzen Leute, die die Lösung für unsere Probleme parat haben nichts besseres zu tun haben, als den ganzen Tag Brötchen zu verkaufen, Haare zu schneiden, Taxi zu fahren oder Stammtischgelaber im Internet abzusondern.



  • Warum Mist bauen?

    Also ich verstehe nicht deine Argumentation. Was ist daran gut, wenn jemand nichts macht? Weil er sich zu überqualifiziert für Spargel stechen ist?

    Und erklär mir warum eine Firma jemanden, der Langzeitarbeitslos war und nichts gemacht hat eher einstellen sollte, als jemand der Langzeitarbeitslos war und Kirschen gepflückt hat? Das es eine $Firma geben könnte, wo der $Personalleiter einfach sagt, oh Kirschen Pflücken ist schlimmer als Nichts zu machen.



  • kingruedi schrieb:

    Warum Mist bauen?

    Jahrealte firmeninterne Strukturen umwerfen und damit den Betrieben Arbeit übertragen. Du, die Betriebe sind es nicht unbedingt, die unter der Arbeitslosigkeit so stark zu leiden haben.

    Was ist daran gut, wenn jemand nichts macht?

    Das darfst Du mit dem Weihnachtsmann ausdiskutieren, ich habe nichts dergleichen behauptet.

    Weil er sich zu überqualifiziert für Spargel stechen ist?

    Nein.

    Und erklär mir warum eine Firma jemanden, der Langzeitarbeitslos war und nichts gemacht hat eher einstellen sollte, als jemand der Langzeitarbeitslos war und Kirschen gepflückt hat?

    Man ignoriert die Tatsache, daß Du etwas gemacht hast komplett. Die Logik geht folgendermaßen: 'Warum macht der Kerl, der Sonstwas studiert hat, sowas?' (Warum, hat sich mir übrigens auch noch nicht ganz erschloßen ...)
    Es geht mir hier übrigens immer um Leute mit brauchbarer Ausbildung, nicht um ungelernte. Da ist die Sache komplett anders, richtig.
    Wenn Du 'arbeitslos' dastehen hast, wird übrigens sowieso davon ausgegangen, Du hättest Schwarz gearbeitet.



  • Daniel E. schrieb:

    'Warum macht der Kerl, der Sonstwas studiert hat, sowas?'

    Nach meiner Erfahrung sitzen die Leute, die die Senkung der Zumutbarkeit befürworten, meist selber auf sicheren Stellen. Wer selbst Arbeitslosigkeit kennt, hat darauf eine andere, realistischere Sicht. Nämlich genau die von Daniel E. - man versaut sich die Möglichkeit, irgendwann mal wieder in den erlernten Job zurückkehren zu können, wenn man zu schnell etwas artfremdes(!) "Zumutbares" annimmt. Und jeder Einzelne dieser Arbeitslosen hat auch nur ein Leben und ich finde es sehr legitim, daß man das nicht für irgendwelche ökonomischen Theorien opfern möchte. Keiner wird sich freiwillig aus seinem Beruf drängen lassen, denn das ist nur zu oft ein Weg ohne Rückfahrkarte. Dann lieber ein paar Jahre in Umschulungen und ähnlichen Warteschlangen kreisen. Daß das gesamtwirtschaftlich komplett sinnlos ist, weiß auch jeder, der so eine gesegnete Umschulung mal mitmachen durfte. Aber wie gesagt, ich würde mein Leben nicht als Kirschenpflücker dafür opfern, daß sich Herr Hartz oder sonstwer auf die Schulter klopfen kann. Zumindest nicht freiwillig.



  • @Daniel E.
    Aber nach Dimah's "Plan" zwingt dich niemand, irgendeinen Job anzunehmen - außer vielleicht "den Umständen".
    Ist mir vollkommen klar, daß nicht für jeden ein Job da ist. Anders funktioniert Kapitalismus nun mal nicht. Aber bei 5 Millionen Arbeitslosen auf "Werteerhalt" pochen ist ziemlich blauäugig.

    Ich sehe, daß die, die Arbeit haben, immer mehr arbeiten, das viele Jobs abwandern, das es so wie es jetzt läuft nicht weitergeht, daß eine "sanfte Veränderung" schwieriger wird um so länger man wartet, und das es einige Länder entweder bereits geschafft haben, oder ein gewisses Anspruchsdenken sich gar nicht erst ausgebreitet hat.

    Soziale Marktwirtschaft ist ein interessantes Experiment, die Härten des Kapitalismus durch regulierende Eingriffe zu mildern. leider konkurrieren mit der Globalisierung unser Sozialsysteme mit dem Chinas - und leider auf wirtschaftlicher, nicht sozialer Ebene.

    Niemand hat die Pflicht, dich auszubilden, dir einen Job zu geben, deine Karriere zu fördern, oder den Lohn zu zahlen den irgendjemand anders bekommt. Wir könten natürlich auch'ne andere Gesellschaftsordnung einführen. Irgendwelche Vorschläge? 🤡

    @Bini:
    Ich hab Glück gehabt, ich bin hinreichend gut, mein Job ist relativ sicher - solang die Firma für die ich arbeite noch existiert. Und zur Zeit heißt es halt "sparen, überwintern und nicht zuviel Fett verbrennen". Wenn nicht - bin ich Hausfrau mit Abitur und ein paar Jahren Berufserfahrung in so'ner kleinen Klitsche im Osten. Mir ist das sche..egal wo der Herr Hartz wem hinklopft. Aber das ich das Geld, was ich ausgebe, selbst verdient hab, dafür klopf'ich mir mal auf die Schulter. So Bäh :p

    Ich wünsch niemandem, sich plötzlich umgucken zu müssen wo denn das Geld eigentlich herkommt. Aber fragen kann man sich ja mal.
    Da ich nen Job habe, und ich mit dem Geld gut hinkomme, hab ich überhaupt kein Problem damit, daß mein Chef und ich 'nen ordentlichen Klumpen abgeben, damit mein Nachbar nicht grad verhungert.

    Aber wenn ich mal wieder bis Nachts um zwei racke, und dreimal überlegen muß ob ich einen neuen Rechner ins Budget reinkriege oder 'nen Studenten finde der mir den alten wieder hinpfriemelt, dann krieg ich das kotzen über Leute, die "Kirschenpflücken" unangemessen finden, weil sie 'ne Dreherlehre hinter sich haben. Ich hab auch schon Kleidersäcke sortiert und Toiletten geputzt, hat mir zumindest klargemacht was ich nicht mein ganzes Leben lang machen will.



  • Bini schrieb:

    Nach meiner Erfahrung sitzen die Leute, die die Senkung der Zumutbarkeit befürworten, meist selber auf sicheren Stellen.

    diesen problem ist mir bewust, die menschenheit ist aber noch nicht so weit das es anders gehen würde
    außerdem darf du nicht vergessen wer das bezahl

    und sonst ja, die zumutbarkeits grenze zu senken ist schlimm aber wie ich schon sagte auf ein zweites wirtschaftswunder warten und bis dahin auf pump leben ist keine alternative für mich oder nicht etwas was ich ausbaden will (das ist natürlich egoistisch von mir, weil ich nicht unter den zinsen leiden will sollen die leute jetzt leiden)

    Daniel E. schrieb:

    Immer. Dimah hatte vorgeschlagen, Arbeitslosengeld/hilfe und Sozialhilfe komplett zu streichen, damit jeder sofort den nächstbesten Job annimmt. Daß nicht genug Jobs für 5mio Arbeitslose da sind, interessiert natürlich auch niemand. Schon komisch, daß die ganzen Leute, die die Lösung für unsere Probleme parat haben nichts besseres zu tun haben, als den ganzen Tag Brötchen zu verkaufen, Haare zu schneiden, Taxi zu fahren oder Stammtischgelaber im Internet abzusondern.

    es ging mir nicht darum das sozial system zu streichen, sondern zu definieren was zumutbar ist



  • peterchen schrieb:

    Ich hab Glück gehabt, ich bin hinreichend gut, mein Job ist relativ sicher.

    Dann bist Du doch eine lebende Bestätigung für meine Annahme, daß insbesonder die Arbeitsplatzinhaber für die Senkung der Zumutbarkeitsregeln plädieren ...

    peterchen schrieb:

    Aber das ich das Geld, was ich ausgebe, selbst verdient hab, dafür klopf'ich mir mal auf die Schulter. .

    Warum klopfst Du Dir da auf die Schulter, kann ich nicht verstehen. Wie Du schon oben schreibst, Du hast GLÜCK, daß Du Dein Geld selbst verdienen DARFST (ich übrigens auch). Keiner, der heutzutage noch Arbeit hat, braucht sich dafür großartig vorkommen. Und sollte ich nochmal arbeitslos werden, weil ich z. B. den Generationenvertrag übererfülle, dann werde ich garantiert nicht Kirschenpflücker oder Kloputzer danach.

    peterchen schrieb:

    So Bäh :p .

    Na, und das ist mir jetzt erst recht unklar. Was möchtest Du mir damit sagen? Bäh - ich hab 'ne Arbeit und bin kein Sozialschmarotzer???



  • Dimah schrieb:

    außerdem wenn zumutbarkeits grenze gesenkt wird dann gild das für alle, dadurch wird die abwertung beim den personalchefs nicht so hoch ausfallen und vielle werden es granicht erst zum kirschenpflücken kommen da sie motiviert werden selber zu suchen und viellecht auch für weniger geld arbeiten (das ist nix böses sondern marktwitschaft)

    Lieber Dimah, nach anderthalb Jahren Arbeitslosigkeit guckst Du ohnehin nicht mehr auf's Geld. Ich habe als Akademiker für 3000 DM BRUTTO 40 Stunden ohne Überstundenvergütung oder Freizeitausgleich gearbeitet. Ist das "weniger Geld"? Mein Kollege, der ungefähr das gleiche tat, aber zu besseren Zeiten eingestellt wurde, hatte 8000 DM. Das hab ich erst später erfahren...
    Das einzige, was für uns zählt, wäre, daß der Job in der Region ist. Und ja, das halte ich nicht für zuviel verlangt! Ich halte es nicht für zumutbar, Familien auseinanderzureißen.



  • Bini du nennst aber keine alternativen, mir gehts doch nicht darum irgend jemanden gemeines anzutuen, mir gehts darum es abzuwenden (ja so was gibts auch), denn irgend wann kommt der punkt an den das ganze zusammen bricht und dann haben wir wirkliche probleme



  • Was möchtest Du mir damit sagen?

    Das "Wieso klopfst du dir dafür auf die Schulter" genau die Reaktion ist, die ich erwartet habe.
    Ich würde mir dafür auch auf die Schulter klopfen, wenn ich mir das mit Klos wischen im Altenheim verdienen würde.
    "Glück gehabt" - weil ich 'nen Job hab, der mir Spaß macht. Und "sicher" ist relativ relativ.

    Dann bist Du doch eine lebende Bestätigung für meine Annahme, daß insbesonder die Arbeitsplatzinhaber für die Senkung der Zumutbarkeitsregeln plädieren ...

    Ich halt sofort meine Klappe, wenn du mir erlaubst, meine AV-Beiträge selbst zu investieren 😉

    Arbeitsplatzinhaber - Das klingt jetzt so als wäre ich ein privilegierte Schmarotzer. Da war ja "Werktätige" noch besser...
    Ich halte es für Achtenswert, wenn jemand seinen Lebensunterhalt mit "seiner Hände Arbeit" verdient. Ich verurteile niemanden, der das nicht tut - aber ich laß mir nicht sagen "du hast nen Job - du kannst ja gar nicht klagen, aber die da oben wollen uns alles wegnehmen". Das die auch nur verteilen können was sie haben, und as es da oben weder Schatztruhen noch mehrwerterzeugungsmaschinen gibt, kann ja bitte erstmal jeder begreifen.

    weil ich z. B. den Generationenvertrag übererfülle

    Punkt für dich! Hauptsache die Racker zahlen dann auch fleißig ein, und die Rentenkassen sind nicht längst an sich selbst erstickt. Aber wenn ich auf meine Banktante höre, krieg ich ja eh keine Rente mehr. 🙄

    Natürlich krallt jeder, was er hat - aber mit Werteerhalt kommen wir nicht weiter. Und ich halte es für besser, heute jemandem 2h Arbeitsweg zuzumuten, als in zehn Jahren seine Familie auseinadenrzureißen, weil er nach China und sie nach Indien muß.

    3000 / 8000 : Das ist bitter. Aber ich krieg auch 1000€ netto weniger als ne Krankenschwester im Westen - mit geregelten Arbeitszeiten.



  • Dimah schrieb:

    Bini du nennst aber keine alternativen...

    Ja klar, ich hab auch leider keine 😞 😞
    Ich bin nicht generell gegen die Änderung der Zumutbarkeiten, aber ich bin ganz pessimistisch, was deren konkrete Umsetzung angeht. Für die, die eh schon schlecht dran sind, ist es doch kaum jemals besser geworden, oder?



  • peterchen schrieb:

    Ich halt sofort meine Klappe, wenn du mir erlaubst, meine AV-Beiträge selbst zu investieren.

    Hm, wahrscheinlich ist der Abend schon zu spät, aber ich versteh Deine Andeutungen immer noch nicht. Wahrscheinlich brauch ich klarere Ansagen...
    Ich jedenfalls bin nicht stolz drauf, meine Moneten selbst zu verdienen, sondern eher dankbar, daß ich inmitten von über 20% offiziell Arbeitslosen so ein Glückspilz bin.

    peterchen schrieb:

    Das klingt jetzt so als wäre ich ein privilegierte Schmarotzer.

    Schmarotzer nicht, aber priviligiert sehr wohl. Leider muß man das ja schon so betrachten.

    peterchen schrieb:

    heute jemandem 2h Arbeitsweg zuzumuten, als in zehn Jahren seine Familie auseinadenrzureißen, weil er nach China und sie nach Indien muß.

    Wir sprachen über Kirschenpflücken, nicht wahr! Das ist ein Unterschied!



  • Wir sprachen über Kirschenpflücken, nicht wahr! Das ist ein Unterschied!

    Hm.. ich sprach davon, was ich für zumutbar halte. Kirschenpflücken ist da erstmal mit drin. 2h Arbeitsweg auch (auch wenn ich's aus anderen Gründen für hirnrissig halte).
    Ich versuch's mal mit 'ner klaren Ansage: Wenn wir so weiterwirtschaften wie bisher, hat hier außer Notstandsverwaltern bald keiner mehr Arbeit. Und die Chinesen zahlen leider nicht in den deutsche Sozialfond ein. Wir können natürlich warten bis es kracht, und dann den jeweils anderen beschuldigen. Oder wir kriegen die Kurve, bevor die Karre im Dreck feststeckt.

    privilegiert: Ich versteh was du meinst (glaub ich), aber ich halte diese Einstellung für gefährlich. Einige Arbeitgeber stellen sich gern ans gnadenbringende Brotverteiler dar - und wer bei diesem Spiel mitspielt, entmachtet den Staat gegenüber der Wirtschaft. Und Arbeit ist schließlich 'ne Menge da, die Fragen sind nur 1.) kann man es machen und 2.) kann man davon leben? Und ich denke bei beiden Parametern sitzen in Deutschland bei vielen die Schwellwerte höher als wir es uns derzeit leisten können.

    Die Arbeitslosenversicherung ist dazu da, dich und mich gegen Arbeitslosigkeit zu versichern (Amis halten sich dafür ein halbes Dutzend Kreditkarten. Nur mal so zum Vergleich - nicht das ich das für den Königsweg halte). Die Arbeitsvermittlung sollte eigentlich nur der Kostenkontrolle dienen und einen staatlich geförderten Service sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber bieten. Das Arbeitsamt ist keinesfalls dazu da, jedem überhaupt eine Job zu sichern. Das ist erstens zuviel erwartet, zweitens Selbstentmündigung, und bringt drittens den Staat in die prekäre Lage, der Wirtschaft den Arsch ablecken zu müssen, damit die ja auch in Deutschland bleiben. Insofern halte ich es für wichtig, daß das Arbeitsamt die Ansprüche für Versicherungszahlungen während einer Rezession hochschraubt.

    Natürlich seh' ich den traurigen Zustand in dem unsere liebe Arbeitsagentur in spe ist. Nur wird ALG 2 (oder war's ALH) das Problem nicht lösen, ebenso wie die 10.000 neuen Angestellten die dafür benötigt werden.

    Was ist eigentlich an Kirschenpflücken so schlimm (abgesehen von Daniels Personalfuzzi des Grauens)? Nicht daß ich micht drum reißen würde, aber eh ich zu Hause sitze und die Eier schaukel 🤡

    Gut, also meine Rezeptur: Senkung der Kosten von Arbeit, hält Jobs hier, und hat den netten Nebeneffekt das auch die Lebenshaltungskosten ein Stück sinken.

    Ich halt sofort meine Klappe, wenn du mir erlaubst, meine AV-Beiträge selbst zu investieren.

    Meint: solange ich Geld dafür bezahlen soll, halt ich auch meine Meinung nicht zurück. Natürlich könnt ich mich scheinselbständig machen und allen eine lange Nase drehen...



  • peterchen schrieb:

    Hm.. ich sprach davon, was ich für zumutbar halte. Kirschenpflücken ist da erstmal mit drin. 2h Arbeitsweg auch (auch wenn ich's aus anderen Gründen für hirnrissig halte)...

    Jo, unsere Vorstellungen von Zumutbarkeit gehen wohl auseinander. Aber das ist ja auch nicht weiter verwunderlich, liegt halt immer an den konkreten Lebensbedingungen. Mit kleinen Kindern und Vollzeitjob sind 2 Stunden Fahrtzeit nicht mehr zumutbar. Aber das hast Du vermutlich auch nicht gemeint.
    Dafür halte ich es aber für zumutbar, auch im Westen Deutschlands ein paar Blütenträume zu kappen... (schlagt mich ruhig)

    peterchen schrieb:

    privilegiert: ... aber ich halte diese Einstellung für gefährlich. Einige Arbeitgeber stellen sich gern ans gnadenbringende Brotverteiler dar...

    Oh, das Gefühl, ein Glückspilz zu sein, habe ich nur gegenüber anderen "Arbeitnehmern" oder "Arbeitssuchenden", nicht gegenüber meinem Chef. Als Gnade empfinde ich es ihm gegenüber nicht, hier arbeiten zu dürfen.

    peterchen schrieb:

    Insofern halte ich es für wichtig, daß das Arbeitsamt die Ansprüche für Versicherungszahlungen während einer Rezession hochschraubt.

    Ich hätt's ja netter gefunden, von Anfang an richtig zu wirtschaften, aber ist doch irgendwie fast tröstlich zu sehen, daß auch Wessideutschland nicht viel besser wirtschaften kann als Zonendeutschland - späte Genugtuung? Wenn's nicht so ernst wäre, könnte ich lachen, aber so ist es nur ein Grinsen...

    peterchen schrieb:

    Was ist eigentlich an Kirschenpflücken so schlimm (abgesehen von Daniels Personalfuzzi des Grauens)? Nicht daß ich micht drum reißen würde, aber eh ich zu Hause sitze und die Eier schaukel.

    Äh, jetzt muß ich doch mal genau nachfragen, ob Du Männlein oder Weiblein bist? Ich meine, was von Hausfrau mit Abitur gelesen zu haben...
    Ich hab als Student Kirschen gepflückt, war ganz nett. Aber der Pferdefuß für einen Arbeitslosen ist eben das Schubladendenken "der/die ist schon so lange raus, der kann nichts mehr, der wollte gar nicht richtig, sonst hätte er nicht drei Jahre Kirschen gepflückt..." Sag nicht, das wäre nicht so! Zeiten von Arbeitslosigkeit habe ich persönlich lieber mit Weiterbildung überbrückt.

    peterchen schrieb:

    solange ich Geld dafür bezahlen soll, halt ich auch meine Meinung nicht zurück.

    Das wäre ja auch schade.



  • ich habe meine position noch mal überdacht, eine senkung der zumutbarkeits grenze würde die lohne in vielen niedriglohn bereichen nach unten drücken, das ganze würde vorwiegend auf den rücken der armen ausgetragen
    das ganze hat so viele abhänigkeiten das ich mir echt nicht anmassen kann den richtigen weg zu finden


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