Daten RICHTIG löschen?



  • Hi.

    Offensichtlich gehen die bei SternTV - aehnlich wie bei Planetopia - (und vielleicht sogar zu Recht 😉 ) davon aus, dass in 90% der Faelle ein uebler DAU zu Hause vor seinem Windows-Rechner sitzt.
    Wenn dieser ueberhaupt mal auf die Idee kommen sollte, seine Festplatte mittels formatierung zu bereinigen, ist es doch eher unwahrscheinlich, dass er die Bedeutung eines Quick-Format vollstaendig erfasst hat.

    Und genau diese Quick-Format-Option ist normalerweise bei Windows-Format aktiviert, dh. bei FAT wird zB. nur der Index neu geschrieben und die Datensektion bleibt unberuehrt. Format.com von Microsoft (DOS) fuehrt dagegen normalerweise eine Komplettformatierung aus - dh. ALLE Sektoren eines logischen Laufwerks werden mit der BIOS-Funktion formatiert, also mit 0en ueberschrieben.

    Nach dieser Prozedur laesst sich mit keinem Tool irgendwas wiederherstellen.
    Um noch an die alten Daten ranzukommen, muesste man die Platte zerlegen und mit entsprechendem Spezialgeraet auslesen.

    => Normalerweise ist eine Komplettformatierung (am besten anschliessend auch noch mit FDISK die Partitionierung aufheben) sicher.

    => Das Tool von SternTV ist hauptsaechlich fuer absolute DAUs gedacht - es klinkt sich in den Explorer ein und loescht die Daten komplett, wenn der Benutzer sie aus dem Papierkorp entfernt. Sicherer als eine komplette Formatierung ist es aber aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht.



  • Es gab in der c't vor einiger Zeit mal einen Beitrag darüber.

    Da wurde dieser Ami-Militärstandard auseinandergenommen. Dieser Standard besagt irgend einen Schmarrn von siebenmaligem Überschreiben der Datei mit nach bestimmtem Muster erstellten Zufallsdaten.
    Der ganze Aufwand soll wohl dazu dienen, die Restmagnetisierung zu entfernen. c't hatte mit Ibas-Experten gesprochen und herausgefunden, dass es vollkommen ausreichte, die Datei z.B: einmal mit 0xFF und einmal mit 0 oder einmal mit 0x55 und einmal mit 0xAA zu überschreiben. Es bleibt wohl tatsächlich eine minimale Restmagnetisierung bestehen, jedoch ist diese so gering und mischt sich mit älteren, dass selbst die Profis mit High-Tech da nichts mehr herauslesen können.

    Allerdings ist all das nutzlos, da dadurch zwar die aktuelle Datei zerstört wird, aber eine Datei fristet ihr Leben ja nicht nur an einem Platz auf der Festplatte. Absolut sicher sei -- laut c't -- nur das Überschreiben der gesamten physikalischen Festplatte (auch Partition reicht nicht aus) mit den oben genannten Codes.

    -- mal ganz davon abgesehen habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass bei Fernsehsendungen zum Thema PC jede Menge selbsternannter Experten ziemlich viel Laues von sich geben.



  • Also um meine platte zu überschreiben, brauch ich sicher nich dieses tolle tool da. ich formatiere, und lass dann einfach einige wenige zeilen C++ drüberlaufen:

    #include <fstream>
    
    using namespace std;
    
    int main()
        {
        ofstream out("Datei.txt");
        while(1==1)
            {
            out<<"Blablablaaaaaaaa";
            }
        }
    

    Das wars schon. die datei wird unendlich gross, irgendwann is die platte voll und alles ist überschrieben. dann formatier ich nomma und gut is.



  • hihi schrieb:

    #include <fstream>
    
    using namespace std;
    
    int main()
        {
        ofstream out("Datei.txt");
        while(1==1)
            {
            out<<"Blablablaaaaaaaa";
            }
        }
    

    Das wars schon. die datei wird unendlich gross, irgendwann is die platte voll und alles ist überschrieben. dann formatier ich nomma und gut is.

    Nicht Dein Ernst, oder? Hmm, ich fürchte doch. Na, also wenn Du meinst, dann nimm aber wenigstens 0xFF statt diesem komischen String. Dann werden alle Bits der Festplatte magnetisiert, das lässt das geringste Restrisiko.



  • Bits werden auf der Platte nicht nach dem System "0 - keine Magnetisierung, 1 - Magnetisierung" gespeichert.



  • Ringding schrieb:

    Bits werden auf der Platte nicht nach dem System "0 - keine Magnetisierung, 1 - Magnetisierung" gespeichert.

    Dann habe ich den c't-Artikel missverstanden. Der ist leider schon etwas länger her. Aber das interessiert mich: nach welchem Schema wird denn dann ein Byte gespeichert (mal von den ganzen FS-Verwaltungsdaten abgesehen)?



  • für das sichere löschen gibt es mehrere Standards/Empfehlungen. wipe, ein freies datenlöschtool unter der GPL, benutzt zB. den Peter Gutmann Algorithmus. Schau dir am besten mal den Code an



  • Konrad Rudolph schrieb:

    nach welchem Schema wird denn dann ein Byte gespeichert (mal von den ganzen FS-Verwaltungsdaten abgesehen)?

    Also zumindest bei CDs werden die Bits in den Uebergaengen zwischen reflektierend/nicht-reflektierend gespeichert, aber wie das dann bei den HDDs sein soll, weiss ich auch nicht.
    Allem Anschein nach weiss es aber unser Kritiker hier auch nicht. 😃



  • Nobuo T schrieb:

    Konrad Rudolph schrieb:

    nach welchem Schema wird denn dann ein Byte gespeichert (mal von den ganzen FS-Verwaltungsdaten abgesehen)?

    Also zumindest bei CDs werden die Bits in den Uebergaengen zwischen reflektierend/nicht-reflektierend gespeichert, aber wie das dann bei den HDDs sein soll, weiss ich auch nicht.
    Allem Anschein nach weiss es aber unser Kritiker hier auch nicht. 😃

    Wenn eure Festplatte nicht älter als ca. 6 Jahre ist, habt ihr eine "MRam"-Platte.

    mfg



  • Ok, Ringding hat demnach recht und 1 bzw. 0 steht nicht für "magnetisch" / "nicht magnetisch".

    So weit so gut. Das ändert aber soweit ich das sehe nichts am Prinzip. Jedes Bit hat eine 1:1-Korrespondenz mit dem magnetischen Zustand eines Segments der Festplatte.


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