Klimaerwärmung



  • Marc++us sucht zurecht nach den größten Hebeln und vermutet diese nicht in Deutschland, wohl wahr. Entscheidend wird m.E. sein, wie sich die Volksrepublik China in den nächsten Jahren auf ihrem Wachstumspfad allgemein gegenüber Umweltproblemen verhalten wird. Die Volksrepublik China hat mehr Einwohner als USA und Europa zusammen. Die Themen Industrialisierung, Energieversorgung, Verkehr, ... in China sind für die Weiterentwicklung des terrestrischen Klimas und der globalen Wirtschaft ein Punkt mit hoher Priorität.


  • Mod

    Siehe dazu:

    http://www.psi.ch/index_bilder/Energiespiegel_17d.pdf

    Aber es tut sich bei Einzelfirmen schon einiges:

    http://www.emfis.de/global/global/nachrichten/beitrag/id/Asia_Chinese_Private_Equity_steigt_in_Methanunternehmen_ein_ID41136.html

    http://www.emfis.de/global/global/analysen/beitrag/id/China_Enersave_Biomasse_in_China_OEl_Gas_in_Vietnam_ID42299.html

    [Abgesehen von dem übereuphorischen Verkäufertonfall dieser beiden Meldungen steigen damit verbundene Aktien übrigens wirklich wie verrückt. 🕶 ]



  • THX 1138 schrieb:

    Zu den Rinderherden und Nassreisfeldern. Auch da kannst du als Privater was tun. Support your lokal dealer und iss Bio Fleisch und Gerste vom Hof um die Ecke.

    Ja. Und davon mal abgesehen, kann man besser ohne Fahrspass leben, als ohne Milch- und Fleischprodukte.



  • Apollon schrieb:

    THX 1138 schrieb:

    Zu den Rinderherden und Nassreisfeldern. Auch da kannst du als Privater was tun. Support your lokal dealer und iss Bio Fleisch und Gerste vom Hof um die Ecke.

    Ja. Und davon mal abgesehen, kann man besser ohne Fahrspass leben, als ohne Milch- und Fleischprodukte.

    Volle Zustimmung, ich habe kein Auto, nicht mal Führerschein, hab nach 3 Jahren Vegi-Dasein wieder angefangen, aber ich such mir mein Fleisch genau aus.



  • Daher finde ich den Ansatz von BP mit der "Neutralisierung" (hier vorwiegend in Indien) sinnvoll, denn in China oder Indien kann man mit einer definierten Summe Geldes mehr erreichen als in überteuerten Industriestaaten, z.B. USA oder Deutschland. Unsere Aufgabe ist es also, Staaten wie China, Indien, ... vor dem lokalen Umweltkollaps - und damit indirekt uns alle vor der globalen Klimaerwärmung, soweit noch möglich - zu bewahren. Dazu müssen wir transnational und frei von Ideologie denken. Das können die global operierenden Unternehmen am besten.



  • THX 1138 schrieb:

    Zu den Rinderherden und Nassreisfeldern. Auch da kannst du als Privater was tun. Support your lokal dealer und iss Bio Fleisch und Gerste vom Hof um die Ecke.

    Das will ich aber mal *vorgerechnet* sehen, ob das wirklich eine bessere Ökobilanz hat ... scheint mir ein sehr naiver Gedanke zu sein, große Höfe in anderen Teilen der Welt wirtschaften teilweise deutlich effizienter (darum auch: billiger), haben ihre Transportwege perfekt optimiert und schließlich kauft der Kunde mit einer Fahrt im Supermarkt für die ganze Woche ein.

    Im Gegensatz dazu hat der lokale Bauer schlechte Effizenz bei der Bewirtschaftung, unoptimierte Transportwege, Fleisch, Brot, Butter, Milch, usw. muß seperat vom Kunden gekauft werden ...

    Es scheint mir nicht ganz klar, ob letzteres "umweltfreundlicher" ist.

    Das nur nochmal dazu, daß die Diskussion auf einem sehr naiven Niveau, aus einer "wie-sich-klein-Hänschen-die-Welt-vorstellt"-Sicht, geführt wird.



  • Thracian schrieb:

    Also die größte Herausforderung ist meiner Meinung nach immer noch den Einfluss der Wirtschaft auf die Politk zu brechen. Ich meine: Solange sich mit irgendetwas Geld verdienen lässt wird es gemacht, egal ob es das Klima ruiniert oder nicht.

    du sagst es 👍
    deshalb gibt es auch immer solche reibereien in der politik. auf der einen seite die habgierigen, deren einziges ziel es ist, sich die taschen vollzustopfen. auf der anderen seite die idealisten, die anfangs gutes wollen aber durch den ständigen kampf mürbe werden und schliesslich selber so enden wie ihre einstigen gegenspieler...
    man sollte politik und wirtschaft strikt trennen. aber wie?

    Daniel E. schrieb:

    Das nur nochmal dazu, daß die Diskussion auf einem sehr naiven Niveau, aus einer "wie-sich-klein-Hänschen-die-Welt-vorstellt"-Sicht, geführt wird.

    hehe, kennste den song 'kinder an die macht' von grönemeyer?



  • ten schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Das nur nochmal dazu, daß die Diskussion auf einem sehr naiven Niveau, aus einer "wie-sich-klein-Hänschen-die-Welt-vorstellt"-Sicht, geführt wird.

    hehe, kennste den song 'kinder an die macht' von grönemeyer?

    "Alkohol" vom gleichen Künstler wäre hier eine angemessenere Erklärung.



  • Es gibt übrigens noch eine andere Gefahr, die bisher nicht diskutiert wurde. In der Erdgeschichte gibt es neben anderen die folgenden bekannten Massensterben:

    1. vor ca. 65 Mio. Jahren (Ende der Saurier), Iridiumfunde untermaueren die Idee, dass ein großer Asteroid eingeschlagen ist.
    2. vor ca. 250 Mio. Jahren (Massensterben erst an Land, dann im Meer), keine Iridiumfunde, sondern Anstieg von Kohlenstoffisotop C12 deuten darauf hin, dass durch eine Erwärmung sich riesige Mengen Methanhydrat in aufströmendes Gas verwandelten. Methan ist als Treibhausgas mehr als 20-fach wirksamer als CO2. Erste Ursache war ein flächenmäßig sehr großer Vulkanausbruch in Sibirien. Danach folgten eine Klimaerwärmung (ca. +5°) an Land, dann im Meer, und diese Erwärmung im Meer sorgte für die "Auflösung" des Methanhydrats, das die Erwärmung beschleunigte (weitere +5°). Eine Erwärmung von 10° führte zu radikalen Veränderungen. Nach dem Massensterben entwickelten sich dann die Saurier. Es gibt übrigens ein bedeutendes Tier, das das Massensterben am Ende des Perms überlebte:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Lystrosaurus In der folgenden Periode des frühen Trias war Lystrosaurus das dominierende, herbivore Landwirbeltier. Zum Glück hat dieses Tier überlebt, denn es ist der Vorfahre aller Säugetiere, also auch des Menschen.

    siehe: http://www.joergresag.privat.t-online.de/mybk4htm/chap56.htm

    Dieses Mal könnte der anthropogene CO2-Ausstoß der Startpunkt für eine derartige Kettenreaktion sein.



  • ten schrieb:

    Thracian schrieb:

    Also die größte Herausforderung ist meiner Meinung nach immer noch den Einfluss der Wirtschaft auf die Politk zu brechen. Ich meine: Solange sich mit irgendetwas Geld verdienen lässt wird es gemacht, egal ob es das Klima ruiniert oder nicht.

    du sagst es 👍
    deshalb gibt es auch immer solche reibereien in der politik. auf der einen seite die habgierigen, deren einziges ziel es ist, sich die taschen vollzustopfen. auf der anderen seite die idealisten, die anfangs gutes wollen aber durch den ständigen kampf mürbe werden und schliesslich selber so enden wie ihre einstigen gegenspieler...
    man sollte politik und wirtschaft strikt trennen. aber wie?

    Ich denke man sollte Politik und Wirtschaft gerade nicht trennen, sondern die Wirtschaft staatlich reglementieren. Jedenfalls in einigen Punkten. Aber das wäre eigentlich ein anderer Thread.


  • Mod

    Thracian schrieb:

    Ich denke man sollte Politik und Wirtschaft gerade nicht trennen, sondern die Wirtschaft staatlich reglementieren.

    Die Wirtschaft ist in Deutschland schon so stark reglementiert, daß wir an der Grenze der Wettbewerbsfähigkeit stehen, und man nur noch unter Vorbehalt von Marktwirtschaft sprechen kann. Wieviel mehr soll es denn noch sein? Soviel Kontrolle wie in der DDR? Die Politiker von damals sind ja noch alle verfügbar.



  • Argh, Staatskommunismus ist meiner Meinung nach ebenso ungeeignet.
    Um der Preis politischer und liberaler Rechte kann man gesellschaftliche und soziale nicht erreichen, wie Antonio Gramsci schon sehr richtig anmerkte. Etwas besseres als Demokratie geht eben nicht, die Frage ist nur, ob eine entfesselte Wirtschaft so demokratieförderlich ist.



  • ... steigen damit verbundene Aktien übrigens wirklich wie verrückt. 🕶

    Immer noch? 😕



  • Etwas besseres als Demokratie geht eben nicht, die Frage ist nur, ob eine entfesselte Wirtschaft so demokratieförderlich ist.

    Ob die Demokratie wirklich die beste Staatsform ist, darüber lässt sich trefflich streiten.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Etwas besseres als Demokratie geht eben nicht, die Frage ist nur, ob eine entfesselte Wirtschaft so demokratieförderlich ist.

    Ob die Demokratie wirklich die beste Staatsform ist, darüber lässt sich trefflich streiten.

    zumindest ist es eine der flexibelsten und kann sich notfalls selber reparieren.
    aber ich bin ja mehr für anarchie. dafür ist die menschheit aber noch nicht reif genug...



  • ten schrieb:

    aber ich bin ja mehr für anarchie. dafür ist die menschheit aber noch nicht reif genug...

    Wohl eher "nicht mehr".



  • Walli schrieb:

    Wohl eher "nicht mehr".

    hatten wir das schon mal?
    bin geschichtlich nicht so auf dem laufenden...



  • ten schrieb:

    Walli schrieb:

    Wohl eher "nicht mehr".

    hatten wir das schon mal?
    bin geschichtlich nicht so auf dem laufenden...

    [OT]

    Also eigentlich waren anarchistische Phasen immer nur Übergänge von einem System ins andere. Diktatur auf Demorkatie, Kommunismus auf Demokratie, usw., dazwischen war immer kurz Anarchie.

    Selbst die Höhlenmenschen hatten ein Stammsystem und keine Anarchie. Jede Herdenspezies bildet ein System heraus, indem das Individuum in eine Rolle gepresst wird.

    Somit werden wir nie eine wirkliche Anarchie haben.



  • DEvent schrieb:

    Somit werden wir nie eine wirkliche Anarchie haben.

    ich glaube schon, dass es möglich ist. leider nicht zu unseren lebzeiten...



  • ten schrieb:

    Walli schrieb:

    Wohl eher "nicht mehr".

    hatten wir das schon mal?

    Ich meinte damit eher, dass in einer vernetzten Welt wie der unseren eine Anarchie niemals mehr denkbar ist. In irgendwelchen afrikanischen Stämmen vielleicht, aber sonst wohl nicht. Anarchie funktioniert so lange wie alle mitspielen. Und bei mehr als 6 Milliarden Menschen auf einem Planeten räume ich da eine nicht allzu lange Zeitspanne ein.


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