Klimaerwärmung



  • Es gibt übrigens noch eine andere Gefahr, die bisher nicht diskutiert wurde. In der Erdgeschichte gibt es neben anderen die folgenden bekannten Massensterben:

    1. vor ca. 65 Mio. Jahren (Ende der Saurier), Iridiumfunde untermaueren die Idee, dass ein großer Asteroid eingeschlagen ist.
    2. vor ca. 250 Mio. Jahren (Massensterben erst an Land, dann im Meer), keine Iridiumfunde, sondern Anstieg von Kohlenstoffisotop C12 deuten darauf hin, dass durch eine Erwärmung sich riesige Mengen Methanhydrat in aufströmendes Gas verwandelten. Methan ist als Treibhausgas mehr als 20-fach wirksamer als CO2. Erste Ursache war ein flächenmäßig sehr großer Vulkanausbruch in Sibirien. Danach folgten eine Klimaerwärmung (ca. +5°) an Land, dann im Meer, und diese Erwärmung im Meer sorgte für die "Auflösung" des Methanhydrats, das die Erwärmung beschleunigte (weitere +5°). Eine Erwärmung von 10° führte zu radikalen Veränderungen. Nach dem Massensterben entwickelten sich dann die Saurier. Es gibt übrigens ein bedeutendes Tier, das das Massensterben am Ende des Perms überlebte:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Lystrosaurus In der folgenden Periode des frühen Trias war Lystrosaurus das dominierende, herbivore Landwirbeltier. Zum Glück hat dieses Tier überlebt, denn es ist der Vorfahre aller Säugetiere, also auch des Menschen.

    siehe: http://www.joergresag.privat.t-online.de/mybk4htm/chap56.htm

    Dieses Mal könnte der anthropogene CO2-Ausstoß der Startpunkt für eine derartige Kettenreaktion sein.



  • ten schrieb:

    Thracian schrieb:

    Also die größte Herausforderung ist meiner Meinung nach immer noch den Einfluss der Wirtschaft auf die Politk zu brechen. Ich meine: Solange sich mit irgendetwas Geld verdienen lässt wird es gemacht, egal ob es das Klima ruiniert oder nicht.

    du sagst es 👍
    deshalb gibt es auch immer solche reibereien in der politik. auf der einen seite die habgierigen, deren einziges ziel es ist, sich die taschen vollzustopfen. auf der anderen seite die idealisten, die anfangs gutes wollen aber durch den ständigen kampf mürbe werden und schliesslich selber so enden wie ihre einstigen gegenspieler...
    man sollte politik und wirtschaft strikt trennen. aber wie?

    Ich denke man sollte Politik und Wirtschaft gerade nicht trennen, sondern die Wirtschaft staatlich reglementieren. Jedenfalls in einigen Punkten. Aber das wäre eigentlich ein anderer Thread.


  • Mod

    Thracian schrieb:

    Ich denke man sollte Politik und Wirtschaft gerade nicht trennen, sondern die Wirtschaft staatlich reglementieren.

    Die Wirtschaft ist in Deutschland schon so stark reglementiert, daß wir an der Grenze der Wettbewerbsfähigkeit stehen, und man nur noch unter Vorbehalt von Marktwirtschaft sprechen kann. Wieviel mehr soll es denn noch sein? Soviel Kontrolle wie in der DDR? Die Politiker von damals sind ja noch alle verfügbar.



  • Argh, Staatskommunismus ist meiner Meinung nach ebenso ungeeignet.
    Um der Preis politischer und liberaler Rechte kann man gesellschaftliche und soziale nicht erreichen, wie Antonio Gramsci schon sehr richtig anmerkte. Etwas besseres als Demokratie geht eben nicht, die Frage ist nur, ob eine entfesselte Wirtschaft so demokratieförderlich ist.



  • ... steigen damit verbundene Aktien übrigens wirklich wie verrückt. 🕶

    Immer noch? 😕



  • Etwas besseres als Demokratie geht eben nicht, die Frage ist nur, ob eine entfesselte Wirtschaft so demokratieförderlich ist.

    Ob die Demokratie wirklich die beste Staatsform ist, darüber lässt sich trefflich streiten.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Etwas besseres als Demokratie geht eben nicht, die Frage ist nur, ob eine entfesselte Wirtschaft so demokratieförderlich ist.

    Ob die Demokratie wirklich die beste Staatsform ist, darüber lässt sich trefflich streiten.

    zumindest ist es eine der flexibelsten und kann sich notfalls selber reparieren.
    aber ich bin ja mehr für anarchie. dafür ist die menschheit aber noch nicht reif genug...



  • ten schrieb:

    aber ich bin ja mehr für anarchie. dafür ist die menschheit aber noch nicht reif genug...

    Wohl eher "nicht mehr".



  • Walli schrieb:

    Wohl eher "nicht mehr".

    hatten wir das schon mal?
    bin geschichtlich nicht so auf dem laufenden...



  • ten schrieb:

    Walli schrieb:

    Wohl eher "nicht mehr".

    hatten wir das schon mal?
    bin geschichtlich nicht so auf dem laufenden...

    [OT]

    Also eigentlich waren anarchistische Phasen immer nur Übergänge von einem System ins andere. Diktatur auf Demorkatie, Kommunismus auf Demokratie, usw., dazwischen war immer kurz Anarchie.

    Selbst die Höhlenmenschen hatten ein Stammsystem und keine Anarchie. Jede Herdenspezies bildet ein System heraus, indem das Individuum in eine Rolle gepresst wird.

    Somit werden wir nie eine wirkliche Anarchie haben.



  • DEvent schrieb:

    Somit werden wir nie eine wirkliche Anarchie haben.

    ich glaube schon, dass es möglich ist. leider nicht zu unseren lebzeiten...



  • ten schrieb:

    Walli schrieb:

    Wohl eher "nicht mehr".

    hatten wir das schon mal?

    Ich meinte damit eher, dass in einer vernetzten Welt wie der unseren eine Anarchie niemals mehr denkbar ist. In irgendwelchen afrikanischen Stämmen vielleicht, aber sonst wohl nicht. Anarchie funktioniert so lange wie alle mitspielen. Und bei mehr als 6 Milliarden Menschen auf einem Planeten räume ich da eine nicht allzu lange Zeitspanne ein.



  • Ich denke, an und für sich, ist Anarchie, wenn man so will, das "perfekte" System.
    Nur leider ist der Mensch, zumindest in der Vergangenheit und Gegenwart, nicht das "perfekte" Wesen, also m.E. überhaupt nicht fähig zu diesem System.

    Ob sich das in Zukunft ändern wird, weiß ich nicht.

    Eigentlich glaube ich nicht, dass der Mensch "besser" wird, aber auf der anderen Art... wer hätte schon einem Höhlenmenschen Demokratie zugetraut?



  • Soo ein Geistesblitz ist die Demokratie ja von der Grundidee her nicht gewesen. Das traue ich sogar einigen Tieren zu. Dass sie nicht zufriedenstellend funktioniert sieht man ja oft genug.


  • Mod

    Seit dem Höhlenmenschen gibt's aber keine fundamentale Weiterentwicklung, wenn es um die Soziologie geht. Wir haben uns doch im wesentlichen nur technisch weiterentwickelt. Vergleicht mal Rom vor 2000 Jahren mit uns heute, ist doch weitgehend identisch, nur daß sich technische Hilfen und Kommunikationsgeschwindigkeiten geändert haben. Aber in der Gesellschaft selbst? Ist doch wie jetzt auch. Es gab keinen wirklichen Durchbruch. Wieso sollte der jetzt auf einmal kommen? Die Annahme, daß es eine soziologische Weiterentwicklung gibt, beruht nur auf der jeweils vorhandenen Arroganz der Lebenden, die ihre Vorfahren für weniger entwickelt halten.



  • Walli schrieb:

    ten schrieb:

    Walli schrieb:

    Wohl eher "nicht mehr".

    hatten wir das schon mal?

    Ich meinte damit eher, dass in einer vernetzten Welt wie der unseren eine Anarchie niemals mehr denkbar ist. In irgendwelchen afrikanischen Stämmen vielleicht, aber sonst wohl nicht. Anarchie funktioniert so lange wie alle mitspielen. Und bei mehr als 6 Milliarden Menschen auf einem Planeten räume ich da eine nicht allzu lange Zeitspanne ein.

    Eine reine Anarchie wird es meiner Meinung nach nicht geben können, da dies ja ein WEgfall des Staates bedeuten würde, was ich für nachteilhaft halte. Aber zwei Punkte sollte man beachten: Eine libertär-sozialistische Variante, wie sie Noam Chomsky in "Die Zukunft des Staates" beschreibt halte ich für denkbar. Auch die Arbeiterräte in zum Beispiel Jugoslawien und im Nachkriegsitalien haben ja nicht schlecht funktioniert. Generell wäre das also möglich. Der zweite Punkt ist: Mir persönlich fehlt hier aber irgendwie doch noch der wissenschaftliche Hintergurnd (zumindest Bakunin sollte drin sein). Also nach einem Politikstudium melde ich mich dann wieder 😉



  • Seit dem Höhlenmenschen gibt's aber keine fundamentale Weiterentwicklung, wenn es um die Soziologie geht

    Eine kleine Entwicklung ist schon zu sehen, denke ich.
    Sicherlich hast du Recht, die römisch/ griechische Antike hat starke Ähnlichkeiten zu unserer Zeit, aber ich sprach von der Steinzeit und seit der Steinzeit hat sich der Mensch natürlich weiterentwickelt.
    Für einen "perfekten" Menschen wird es m.E. trotzdem nie reichen.

    da dies ja ein WEgfall des Staates bedeuten würde, was ich für nachteilhaft halte

    Wenn der Mensch dazu fähig wäre, bräuchte er ja keinen Staat... ist er nur leider nicht.

    Auch die Arbeiterräte in zum Beispiel Jugoslawien und im Nachkriegsitalien haben ja nicht schlecht funktioniert.

    Wenn sie so toll funktioniert hätte, gäbe es sie ja noch...

    Wie willst du den Staat denn dann organisieren?
    Was schreibt denn dieser Chomsky, wie das konkret aussehen soll?

    Ich meine, "Gerechtigkeit herstellen ohne Freiheit zu beschneiden" klingt ja immer so schön, aber wie soll das aussehen?



  • soziologische Weiterentwicklung

    Ich sehe momentan eher eine Rückentwicklung (zu wenige Kinder/zu viele Alte, Abtreibung, Überfremdung, kein Zusammenhalt im Volk, keine Wehrbereitschaft, ansteigender Egoismus (auch bei Gruppierungen innerhalb der Gesellschaft), ...).



  • [quote="Sinthoras"]

    da dies ja ein WEgfall des Staates bedeuten würde, was ich für nachteilhaft halte

    Wenn der Mensch dazu fähig wäre, bräuchte er ja keinen Staat... ist er nur leider nicht.

    Auch die Arbeiterräte in zum Beispiel Jugoslawien und im Nachkriegsitalien haben ja nicht schlecht funktioniert.

    Wenn sie so toll funktioniert hätte, gäbe es sie ja noch...

    Wie willst du den Staat denn dann organisieren?
    Was schreibt denn dieser Chomsky, wie das konkret aussehen soll?

    Ich meine, "Gerechtigkeit herstellen ohne Freiheit zu beschneiden" klingt ja immer so schön, aber wie soll das aussehen?

    Deiner ersten Aussage stimme ich begrenzt zu, da ein Staat ja auch für organisatorische Dinge verantwortlich ist, wie Katastrophenhilfe oder so.

    Zum wichtigeren Einwand:

    Das die Arbeiterräte gescheitert sind lag nicht zuletzt an den Gegenmaßnahmen von Moskau und Washington, die gegen einen demokratischen Sozialismus etwas dagegen hatte. Aus ersichtlichem Grund.

    Zu Chomsky: www.chomsky.info ist eine wirklich gute Seite, ansonsten kann ich dir seinen Vortrag auch gerne geben. Der ist nicht so lang und ziemlich aufschlussreich.



  • Sinthoras schrieb:

    Ich denke, an und für sich, ist Anarchie, wenn man so will, das "perfekte" System.
    Nur leider ist der Mensch, zumindest in der Vergangenheit und Gegenwart, nicht das "perfekte" Wesen, also m.E. überhaupt nicht fähig zu diesem System.

    Ob sich das in Zukunft ändern wird, weiß ich nicht.

    Eigentlich glaube ich nicht, dass der Mensch "besser" wird, aber auf der anderen Art... wer hätte schon einem Höhlenmenschen Demokratie zugetraut?

    Was meinst du, wie lange du in einer Anarchie überlebst?
    Was du dann darfst (alles was dein Gewissen zulässt) darf jeder Andere auch. Und es findet sich bestimmt schnell einer dem deine Nase nicht gefällt (und der das mit seinem Gewissen vereinbaren kann) und ZACKKKKK ist der Traum vom perfekten System zu ende.

    Es gibt immer Menschen die sich nicht den allgemeinen Regeln unterstellen und ohne Zentalgewalt an ihrem Handeln nicht gehindert werden können Folge: ZACKKKKK

    Und das ist gut so, denn dann währe es doch echt langweilig, wenn alle das selbe in Einklang wollten 😃 Und ich bin froh ein Individuum zu sein, was nicht in einem so perfekten System lebt. Das ist wie mit einem Computerspiel in dem man immer gewinnt. Es kotzt einen bald an.


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