Diplom <--> Master



  • Bei uns schon. Grundlegend neues kommt natürlich nichts hinzu, das stimmt schon, aber es werden schon Dinge, die so im Diplom in der Tiefe und Intensität nicht gemacht werden, gemacht. Ob man damit dann tatsächlich mehr *kann* als jemand der "nur" das Diplom hat, ist ja wieder ne ganz andere Geschichte, aber es ist halt schon etwas "mehr",
    Ist wohl evtl. unterschiedlich von Ort zu Ort bzw. FH<->Uni (?)



  • nep schrieb:

    Also der Master zählt *eigentlich* mehr als das Diplom. Ist halt noch ne kleine Schippe drauf. Zumindest ist das bei uns so. Ich mach auch noch Diplom, kann danach aber noch zusätzlich den Master machen. Da ich ja dann schon das Diplom hab, muss ich nur 2 Semester studieren, anstelle von 3 bei den Bachelor Leuten.

    Mach lieber nen Dr.! Dauert zwar länger, ist aber garantiert mehr wert als Master oder Diplom. 🤡



  • Also ich finde der Titel Master klingt viel cooler. Werde zwar am Ende meines Studiums auch beide Titel haben. Werde mir aber eine Plakete an meinen Schreibtisch klemmen mit MASTER mosta drauf und will auch mit MASTER angesprochen werden. Antworten tue ich dann auch mit einem Darth Vader Stimmenverzerer.

    Aber sonst sind die beiden Titel gleichwertig.



  • this->that schrieb:

    Xin schrieb:

    "University of Popelstown", es ist eben eine besondere Universität, extra für angewandte Wissenschaften und nicht nur für das Theorie-Gelaber. Also auch ein besonders wertvoller Abschluss.

    Ein Unihasser! ⚠ 😉

    Hehehe, nein. Es sollte lediglich darauf hinweisen, dass praktische Erfahrung mehr wert ist, als ein großes theoretisches Wissen, das im konkreten Projekt nicht benötigt wird.
    Ich muss mich in jedes Projekt einarbeiten - aber geht das einem Uni-Absolventen letztendlich anders?
    Mit praktischer Erfahrung, hat man das Prozedere für Projekte statt für Klausuren mehrfach durchlaufen. Was man anwendet kann man, für Klausuren vergisst man gerne wieder.
    Rückblickend wäre ich besser auf eine Uni gegangen, da ich vor dem Studium schon viel Praxis hatte, eine praktische Ausbildung für mich also nicht so wichtig gewesen wäre.

    Aber schlecht war's nicht (ein praktischer orientiertes Studium zu machen, das Studium selbst würde ich mir heute nochmal überlegen) und ich habe nicht das Gefühl, dass ich mit einem Uni-Absolventen qualifiziert sprechen kann.
    Allerdings haben Uni-Absolventen (direkt nach der Uni) meist mehr Algorithmen aus dem Kopf drauf. Das relativiert sich allerdings mit der Zeit. Die Uni-Absolventen vergessen das meiste schnell und am Schluss weiß jeder nur noch, was er tagtäglich benötigt.

    Von daher kann ein FH-Studium auch Vorteile gegenüber dem Uni-Studium haben.



  • spherical harmonics schrieb:

    Naja nen Studium in Österreich zählt ja eh nicht so richtig. Stichwort "Doktor Innsbruck".

    Ist natürlich Quatsch. Vor allem die TU Graz, die Uni Wien und die Uni Leoben sind sehr angesehen Universitäten.

    Um einen weltweiten Standard zu erreichen wird jetzt auf Bachelor/Master vereinheitlicht. Da es in naher Zukunft bald nur noch dieses System europaweit (und in Übersee sowieso schon immer) geben wird, würde ich raten ein solches Studium zu beginnen. Ich werde ebenfalls ein solches Studium starten.

    Xin schrieb:

    Von daher kann ein FH-Studium auch Vorteile gegenüber dem Uni-Studium haben.

    Aber nicht auf dem Gehaltszettel 😉

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Um einen weltweiten Standard zu erreichen wird jetzt auf Bachelor/Master vereinheitlicht.

    Is klar ;).
    Ich widerspreche

    SideWinder schrieb:

    Da es in naher Zukunft bald nur noch dieses System europaweit (und in Übersee sowieso schon immer) geben wird, würde ich raten ein solches Studium zu beginnen.

    und rate zum Gegenteil.



  • Warum widersprichst du? Du glaubst also nicht, dass in Europa sich dieses einheitliche System durchsetzt obwohl es bis zum Jahr 2009 vorgeschrieben ist? Wie soll ich das verstehen?

    MfG SideWinder



  • Wenn es sich durchsetzen würde, müsste man es nicht vorschreiben.

    Ich rate jedem, der die Wahl noch hat, die Tage der offenen Tür zu nutzen und ein paar Studenten des jeweiligen Fachs zu befragen - sowohl Diplomer als auch Bachelors. Man sollte die Entscheidung aber nicht aufgrund der bunten Broschüren treffen, die dort dann ausliegen.

    SideWinder schrieb:

    Um einen weltweiten Standard zu erreichen wird jetzt auf Bachelor/Master vereinheitlicht.

    klang mir ein wenig danach.



  • Also vor allem wenn du ein Auslandssemester machen willst kann doch ein Bachelor-Studium nur von Vorteil sein, wenn du die selbe Ausbildung machst?!

    Und welche großen Nachteile hat Bachelor/Master denn nun? Ich sehe nur den Vorteil der Vereinheitlichung.

    MfG SideWinder



  • Ich find auch das neue System besser, da es flexibler ist und man bereits nach kürzer Zeit einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss hat.
    Ein Freund von mir is im 13. Semester (!) exmatrikuliert worden und hat nun garnix in der Tasche (ein Vordiplom zählt nicht wirklich was). Mit dem neuen System hätte er auf alle Fälle nen Bachelor und hätte gute Chancen auf ne gute Stelle.
    Dass die Absolvierung eines Auslandssemester und die Vergleichbarkeit der Abschlüsse mit dem Ausland erleichtert wird sind zusätzliche Vorteile (die mir zwar Wurst sind, aber is ja dennoch ganz nett).



  • SideWinder schrieb:

    Also vor allem wenn du ein Auslandssemester machen willst kann doch ein Bachelor-Studium nur von Vorteil sein, wenn du die selbe Ausbildung machst?!

    Gab es denn zu PräBologna-Zeiten keine Auslandsemester? Ist das Konzept der Partneruniversitäten erst mit den neuen Abschlüssen eingeführt worden?

    Nach dem Vordiplom war doch eigentlich immer eine ganz gute Zeit dafür. Jetzt ist man zu dieser Zeit schon mit der Bachelorarbeit beschäftigt.

    SideWinder schrieb:

    Und welche großen Nachteile hat Bachelor/Master denn nun? Ich sehe nur den Vorteil der Vereinheitlichung.

    Für mich persönlich ist es vor allem die Zugangsbeschränkung zum Master.

    Ich meine, wenn sich jemand ~3 Jahre durchs "Grundstudium" schuftet und weitermachen möchte, dann hat er bewiesen, dass es ihm ernst ist. An dieser Stelle z.B. ein Motivationsschreiben zu verlangen, oder einen NC, finde ich unmöglich. Die Voraussetzungen im Studium sind nicht für jeden gleich, daher darf die Unterscheidung zwischen der Note 2,3 und 2,7 nicht das Maß der Dinge sein.

    Ich kam mit der einen oder anderen Lehrkraft ins Gespräch über die neuen Studiengängen, der Tenor war im Wesentlichen gleich:
    "Wir haben auf die Politik eindringlich eingeredet, dass in unserem Bereich eine 3jährige Ausbildung nicht zweckmäßig, da völlig unzureichend, ist. Vorherige Versuche, die Ausbildung zu verkürzen, wurden alsbald zurückgenommen."

    Dass es trotzdem "verordnet" wird, ist für mich ein Zeichen, dass hinter dieser Umstellung alle möglichen Motivationen stecken, aber ganz sicher nicht die Verbesserung der Ausbildung.

    PS: Dies bezieht sich vor allem auf naturwissenschaftliche Studiengänge, ich weiß nicht, wie es bei den geistig Arbeitenden 🤡 aussieht.
    Ich denke, dass ist in diesem Forum aber ok.



  • SideWinder schrieb:

    Und welche großen Nachteile hat Bachelor/Master denn nun? Ich sehe nur den Vorteil der Vereinheitlichung.

    Es wird doch überhaupt nichts vereinheitlichen! Zufälligerweise haben nun alle Abschlüsse gleiche Namen, aber das war es auch schon.
    Gerade Dich als Kapitalisten müßte doch die "Vereinheitlichung" als typisches kommunistisches Werkzeug eher abschrecken?

    this->that schrieb:

    Ich find auch das neue System besser, da es flexibler ist und man bereits nach kürzer Zeit einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss hat.

    Problem dabei: Er ist nicht berufsqualifizierend.

    Auch das Absolvieren von Auslandssemestern wird nicht einfacher. Nach wie vor wird man detailliert darlegen müssen, was man wie gelernt hat- da verändert sich überhaupt nichts.



  • this->that schrieb:

    Ein Freund von mir is im 13. Semester (!) exmatrikuliert worden und hat nun garnix in der Tasche (ein Vordiplom zählt nicht wirklich was).

    Es ist ja nicht so, dass er einfach so nach 13 Semestern exmatrikuliert worden ist (oder etwa doch?). Und nur weil einer 13 Semester lang an der Uni rumgammelt heißt das noch lange nicht, dass er in den 13 Semester viel erreicht hat.
    Daher sagt das ohne genaue Informationen zu dem Fall absolut gar nichts aus.

    Ist doch egal ob man einen Master oder ein Diplom hat. Beide Abgänger sind gleich qualifiziert was das wissenschaftliche Arbeiten angeht. Und ob der eine nun in einem Gebiet etwas tiefer vorgedrungen ist als der andere sagt zu dem Zeitpunkt doch nur noch wenig aus, denn es sind beide in der Lage sich das Wissen anzueignen oder weiter zu forschen.

    Wem die Wertigkeit des Abschlusses so wichtig ist der promoviert einfach.



  • scrub schrieb:

    this->that schrieb:

    Ich find auch das neue System besser, da es flexibler ist und man bereits nach kürzer Zeit einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss hat.

    Problem dabei: Er ist nicht berufsqualifizierend.

    Könntest du das ausführen und nicht einfach davon ausgehen, dass dir jeder zustimmt?



  • Damit wollte ich einfach darauf hinaus, daß hier jemand zu glauben scheint, "berufsqualifizierend" sei etwas, daß man so nennt. Das ist jedoch falsch, die Qualifikation muß _tatsächlich_ vorhanden sein. Womit ich bei dem angekommen bin, was ich ferner ausdrücken wollte: Bisher dauert ein Studium planmäßig mindestens 8 Semester, an einer FH. Nun kommen Politiker daher und behaupten, es ginge genausogut in 2 Semestern weniger? Das ist doch völlig unglaubwürdig.



  • In (vielen) anderen Staaten scheint es aber tadellos zu funktionieren. Seltsam.

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    In (vielen) anderen Staaten scheint es aber tadellos zu funktionieren. Seltsam.

    MfG SideWinder

    In anderen Staaten dauert der Bachelor 8 Semester.



  • scrub schrieb:

    Damit wollte ich einfach darauf hinaus, daß hier jemand zu glauben scheint, "berufsqualifizierend" sei etwas, daß man so nennt. Das ist jedoch falsch, die Qualifikation muß _tatsächlich_ vorhanden sein. Womit ich bei dem angekommen bin, was ich ferner ausdrücken wollte: Bisher dauert ein Studium planmäßig mindestens 8 Semester, an einer FH. Nun kommen Politiker daher und behaupten, es ginge genausogut in 2 Semestern weniger? Das ist doch völlig unglaubwürdig.

    Und nur weil du ihn nicht für berufsqualifizierend hältst, heißt das noch lange nicht, das es auch so ist.
    Hier an der TUM hast du im Bachelor wirklich alle Kernfächer eines Infostudiums (Disk. Str.I+II, LinAlg, Analysis, InfoI-III, TheoInf, NetzWerke, BS, TechnInfo, Programmieren, SoftwEngineering usw.). Zusätzlich noch ein Anwendunsgsfach, das den Horizont erweitert; ein Pratikum, in dem ein Projekt umgesetzt wird sowie am Ende noch die Bachelorarbeit. Da frag ich mich wirklich, was daran nicht berufsqualifizierend sein soll.

    @lolz: Natürlich wurde er nicht "einfach so" exmatrikuliert. Die Lufte wurde für ihn immer dünner und am Ende hat er halt seinen letzten Versuch verbraten. Und natürlich sagt so ein Fall was aus: Beim Diplom (sprich ein einziger "langer" Abschluss) ist die Gefahr größer, lange zu studieren und am Ende doch nix in der Tasche zu haben. Durch ein zweistufiges System wird das etwas abgefedert.



  • Habe leider nur diesen 'indirekten' Artikel, aber zumindest diese Fakultät
    schien die Berufsbefähigung, bzw. die Qualität des Studiums, die man in diese Zeit pressen kann, anzuzweifeln.

    http://www.vds-ev.de/forum/viewtopic.php?TopicID=1229

    Diesen Wettbewerb beider Abschlüsse hatten verantwortliche Hochschulpolitiker zu verhindern gesucht, weil sie fürchteten, er könnte zugunsten des Diploms ausgehen.

    🙄



  • this->that schrieb:

    @lolz: Natürlich wurde er nicht "einfach so" exmatrikuliert. Die Lufte wurde für ihn immer dünner und am Ende hat er halt seinen letzten Versuch verbraten. Und natürlich sagt so ein Fall was aus: Beim Diplom (sprich ein einziger "langer" Abschluss) ist die Gefahr größer, lange zu studieren und am Ende doch nix in der Tasche zu haben. Durch ein zweistufiges System wird das etwas abgefedert.

    Gut, aber das heißt doch nur, dass Leute denen es dann doch nicht ganz reicht früher rausgeworfen werden bzw. gar nicht in die Master-Studiengänge kommen.
    Aber bei 13 Semestern hat er das Vordiplom geschafft und wer das schafft, schafft normalerweise auch das Hauptstudium (Motivation vorausgesetzt). Ich vermute (!) er war sich schon länger darüber im Klaren, dass der Studiengang doch nicht das ist was er machen möchte (=>Motivationsverlust) und hat sich aber doch durchgebissen, da er schon Zeit reininvestiert hat. Und in dem Punkt hast du Recht mit dem Bachelor hätte er einen Abschluss gehabt. Den Master hätte er auch in einem anderen (verwandten) Fach ablegen können, wenn er das gewollt hätte.

    Ich lehne die neuen Studiengänge nicht ab, da für den Masterstudenten sich nichts ändert (außer etwas mehr Arbeit wenn er nach dem Bachelor den Master machen möchte). Ärgerlich ist nur wenn tatsächlich Leute keinen Master machen dürfen, da man das Angebot begrenzen möchte.


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