Diplom <--> Master



  • SideWinder schrieb:

    Also vor allem wenn du ein Auslandssemester machen willst kann doch ein Bachelor-Studium nur von Vorteil sein, wenn du die selbe Ausbildung machst?!

    Gab es denn zu PräBologna-Zeiten keine Auslandsemester? Ist das Konzept der Partneruniversitäten erst mit den neuen Abschlüssen eingeführt worden?

    Nach dem Vordiplom war doch eigentlich immer eine ganz gute Zeit dafür. Jetzt ist man zu dieser Zeit schon mit der Bachelorarbeit beschäftigt.

    SideWinder schrieb:

    Und welche großen Nachteile hat Bachelor/Master denn nun? Ich sehe nur den Vorteil der Vereinheitlichung.

    Für mich persönlich ist es vor allem die Zugangsbeschränkung zum Master.

    Ich meine, wenn sich jemand ~3 Jahre durchs "Grundstudium" schuftet und weitermachen möchte, dann hat er bewiesen, dass es ihm ernst ist. An dieser Stelle z.B. ein Motivationsschreiben zu verlangen, oder einen NC, finde ich unmöglich. Die Voraussetzungen im Studium sind nicht für jeden gleich, daher darf die Unterscheidung zwischen der Note 2,3 und 2,7 nicht das Maß der Dinge sein.

    Ich kam mit der einen oder anderen Lehrkraft ins Gespräch über die neuen Studiengängen, der Tenor war im Wesentlichen gleich:
    "Wir haben auf die Politik eindringlich eingeredet, dass in unserem Bereich eine 3jährige Ausbildung nicht zweckmäßig, da völlig unzureichend, ist. Vorherige Versuche, die Ausbildung zu verkürzen, wurden alsbald zurückgenommen."

    Dass es trotzdem "verordnet" wird, ist für mich ein Zeichen, dass hinter dieser Umstellung alle möglichen Motivationen stecken, aber ganz sicher nicht die Verbesserung der Ausbildung.

    PS: Dies bezieht sich vor allem auf naturwissenschaftliche Studiengänge, ich weiß nicht, wie es bei den geistig Arbeitenden 🤡 aussieht.
    Ich denke, dass ist in diesem Forum aber ok.



  • SideWinder schrieb:

    Und welche großen Nachteile hat Bachelor/Master denn nun? Ich sehe nur den Vorteil der Vereinheitlichung.

    Es wird doch überhaupt nichts vereinheitlichen! Zufälligerweise haben nun alle Abschlüsse gleiche Namen, aber das war es auch schon.
    Gerade Dich als Kapitalisten müßte doch die "Vereinheitlichung" als typisches kommunistisches Werkzeug eher abschrecken?

    this->that schrieb:

    Ich find auch das neue System besser, da es flexibler ist und man bereits nach kürzer Zeit einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss hat.

    Problem dabei: Er ist nicht berufsqualifizierend.

    Auch das Absolvieren von Auslandssemestern wird nicht einfacher. Nach wie vor wird man detailliert darlegen müssen, was man wie gelernt hat- da verändert sich überhaupt nichts.



  • this->that schrieb:

    Ein Freund von mir is im 13. Semester (!) exmatrikuliert worden und hat nun garnix in der Tasche (ein Vordiplom zählt nicht wirklich was).

    Es ist ja nicht so, dass er einfach so nach 13 Semestern exmatrikuliert worden ist (oder etwa doch?). Und nur weil einer 13 Semester lang an der Uni rumgammelt heißt das noch lange nicht, dass er in den 13 Semester viel erreicht hat.
    Daher sagt das ohne genaue Informationen zu dem Fall absolut gar nichts aus.

    Ist doch egal ob man einen Master oder ein Diplom hat. Beide Abgänger sind gleich qualifiziert was das wissenschaftliche Arbeiten angeht. Und ob der eine nun in einem Gebiet etwas tiefer vorgedrungen ist als der andere sagt zu dem Zeitpunkt doch nur noch wenig aus, denn es sind beide in der Lage sich das Wissen anzueignen oder weiter zu forschen.

    Wem die Wertigkeit des Abschlusses so wichtig ist der promoviert einfach.



  • scrub schrieb:

    this->that schrieb:

    Ich find auch das neue System besser, da es flexibler ist und man bereits nach kürzer Zeit einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss hat.

    Problem dabei: Er ist nicht berufsqualifizierend.

    Könntest du das ausführen und nicht einfach davon ausgehen, dass dir jeder zustimmt?



  • Damit wollte ich einfach darauf hinaus, daß hier jemand zu glauben scheint, "berufsqualifizierend" sei etwas, daß man so nennt. Das ist jedoch falsch, die Qualifikation muß _tatsächlich_ vorhanden sein. Womit ich bei dem angekommen bin, was ich ferner ausdrücken wollte: Bisher dauert ein Studium planmäßig mindestens 8 Semester, an einer FH. Nun kommen Politiker daher und behaupten, es ginge genausogut in 2 Semestern weniger? Das ist doch völlig unglaubwürdig.



  • In (vielen) anderen Staaten scheint es aber tadellos zu funktionieren. Seltsam.

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    In (vielen) anderen Staaten scheint es aber tadellos zu funktionieren. Seltsam.

    MfG SideWinder

    In anderen Staaten dauert der Bachelor 8 Semester.



  • scrub schrieb:

    Damit wollte ich einfach darauf hinaus, daß hier jemand zu glauben scheint, "berufsqualifizierend" sei etwas, daß man so nennt. Das ist jedoch falsch, die Qualifikation muß _tatsächlich_ vorhanden sein. Womit ich bei dem angekommen bin, was ich ferner ausdrücken wollte: Bisher dauert ein Studium planmäßig mindestens 8 Semester, an einer FH. Nun kommen Politiker daher und behaupten, es ginge genausogut in 2 Semestern weniger? Das ist doch völlig unglaubwürdig.

    Und nur weil du ihn nicht für berufsqualifizierend hältst, heißt das noch lange nicht, das es auch so ist.
    Hier an der TUM hast du im Bachelor wirklich alle Kernfächer eines Infostudiums (Disk. Str.I+II, LinAlg, Analysis, InfoI-III, TheoInf, NetzWerke, BS, TechnInfo, Programmieren, SoftwEngineering usw.). Zusätzlich noch ein Anwendunsgsfach, das den Horizont erweitert; ein Pratikum, in dem ein Projekt umgesetzt wird sowie am Ende noch die Bachelorarbeit. Da frag ich mich wirklich, was daran nicht berufsqualifizierend sein soll.

    @lolz: Natürlich wurde er nicht "einfach so" exmatrikuliert. Die Lufte wurde für ihn immer dünner und am Ende hat er halt seinen letzten Versuch verbraten. Und natürlich sagt so ein Fall was aus: Beim Diplom (sprich ein einziger "langer" Abschluss) ist die Gefahr größer, lange zu studieren und am Ende doch nix in der Tasche zu haben. Durch ein zweistufiges System wird das etwas abgefedert.



  • Habe leider nur diesen 'indirekten' Artikel, aber zumindest diese Fakultät
    schien die Berufsbefähigung, bzw. die Qualität des Studiums, die man in diese Zeit pressen kann, anzuzweifeln.

    http://www.vds-ev.de/forum/viewtopic.php?TopicID=1229

    Diesen Wettbewerb beider Abschlüsse hatten verantwortliche Hochschulpolitiker zu verhindern gesucht, weil sie fürchteten, er könnte zugunsten des Diploms ausgehen.

    🙄



  • this->that schrieb:

    @lolz: Natürlich wurde er nicht "einfach so" exmatrikuliert. Die Lufte wurde für ihn immer dünner und am Ende hat er halt seinen letzten Versuch verbraten. Und natürlich sagt so ein Fall was aus: Beim Diplom (sprich ein einziger "langer" Abschluss) ist die Gefahr größer, lange zu studieren und am Ende doch nix in der Tasche zu haben. Durch ein zweistufiges System wird das etwas abgefedert.

    Gut, aber das heißt doch nur, dass Leute denen es dann doch nicht ganz reicht früher rausgeworfen werden bzw. gar nicht in die Master-Studiengänge kommen.
    Aber bei 13 Semestern hat er das Vordiplom geschafft und wer das schafft, schafft normalerweise auch das Hauptstudium (Motivation vorausgesetzt). Ich vermute (!) er war sich schon länger darüber im Klaren, dass der Studiengang doch nicht das ist was er machen möchte (=>Motivationsverlust) und hat sich aber doch durchgebissen, da er schon Zeit reininvestiert hat. Und in dem Punkt hast du Recht mit dem Bachelor hätte er einen Abschluss gehabt. Den Master hätte er auch in einem anderen (verwandten) Fach ablegen können, wenn er das gewollt hätte.

    Ich lehne die neuen Studiengänge nicht ab, da für den Masterstudenten sich nichts ändert (außer etwas mehr Arbeit wenn er nach dem Bachelor den Master machen möchte). Ärgerlich ist nur wenn tatsächlich Leute keinen Master machen dürfen, da man das Angebot begrenzen möchte.



  • @this->that: Du kannst sicher ganz einfach erklären, was Diplomstudenten so alles in den überflüssigen 4 Semester machen. Wahrscheinlich spielen die Tetris?



  • [quote="lolz"]

    this->that schrieb:

    @lolz: Natürlich wurde er nicht "einfach so" exmatrikuliert. Die Lufte wurde für ihn immer dünner und am Ende hat er halt seinen letzten Versuch verbraten. Und natürlich sagt so ein Fall was aus: Beim Diplom (sprich ein einziger "langer" Abschluss) ist die Gefahr größer, lange zu studieren und am Ende doch nix in der Tasche zu haben. Durch ein zweistufiges System wird das etwas abgefedert.

    Gut, aber das heißt doch nur, dass Leute denen es dann doch nicht ganz reicht früher rausgeworfen werden bzw. gar nicht in die Master-Studiengänge kommen.
    Aber bei 13 Semestern hat er das Vordiplom geschafft und wer das schafft, schafft normalerweise auch das Hauptstudium (Motivation vorausgesetzt). Ich vermute (!) er war sich schon länger darüber im Klaren, dass der Studiengang doch nicht das ist was er machen möchte (=>Motivationsverlust) und hat sich aber doch durchgebissen, da er schon Zeit reininvestiert hat. Und in dem Punkt hast du Recht mit dem Bachelor hätte er einen Abschluss gehabt. Den Master hätte er auch in einem anderen (verwandten) Fach ablegen können, wenn er das gewollt hätte.[/quote="lolz"]
    Ja, deine Vermutung hat es genau getroffen.

    lolz schrieb:

    Ich lehne die neuen Studiengänge nicht ab, da für den Masterstudenten sich nichts ändert (außer etwas mehr Arbeit wenn er nach dem Bachelor den Master machen möchte). Ärgerlich ist nur wenn tatsächlich Leute keinen Master machen dürfen, da man das Angebot begrenzen möchte.

    Ja, ich fand die Aufnahme ins Masterstudium auch ziemlich nervig. Musste neben einem guten NC noch Aufsätze schreiben und den TOEFL ablegen (kostet auch immerhin 150€). Jetzt im nachhinein bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob so ne kleine "Hürde" negativ ist.



  • scrub schrieb:

    @this->that: Du kannst sicher ganz einfach erklären, was Diplomstudenten so alles in den überflüssigen 4 Semester machen. Wahrscheinlich spielen die Tetris?

    Aha, weil der Bachelor kürzer ist, ist er automatisch nicht berufsqualifizierend.



  • Ja, weil er 4 Semester kürzer ist. Unter anderem.
    Ich warte immer noch gespannt auf die Auflistung der Dinge, die bisher im Diplom 4 Semester umfassen und überflüssig sind.



  • scrub schrieb:

    Ja, weil er 4 Semester kürzer ist. Unter anderem.
    Ich warte immer noch gespannt auf die Auflistung der Dinge, die bisher im Diplom 4 Semester umfassen und überflüssig sind.

    Da du die Behauptung in den Raum gestellt hast, solltest lieber mal DU deine Behauptung begründen, warum er es nicht ist.
    Ich sage er ist es, da er alle Kernkomponenten eines Infostudiums beinhaltet. Es gibt nun mal keine gottgegebene Studienzeit, nach der ein Studium erst den Status berufsqualifizierend erhält. Natürlich ist der Bachelor weniger wert als ein Diplom und ich würde jedem, der kann und will, raten den Master zu machen. Aber alleine mit dem magischen Argument (kürzer=berufsunqualifizerend) zu kommen ist lächerlich (mal abgesehen davon, dass der Bachelor nicht immer 4 Semester kürzer ist).

    An unsrer Uni dient der Master vor allem zur Spezialisierung in einem Gebiet. Klar, die hat der Bachelor dann nicht. Deshalb ist er aber noch lange nicht unqualifiziert für einen Beruf.



  • SideWinder schrieb:

    Xin schrieb:

    Von daher kann ein FH-Studium auch Vorteile gegenüber dem Uni-Studium haben.

    Aber nicht auf dem Gehaltszettel 😉

    Wenn Du Informatik studierst, weil es Dir um große Zahlen auf den Gehaltszettel geht, dann hast Du beim Immatrikulieren bereits einen großen Fehler gemacht. ^^



  • Keine Sorge.

    MfG SideWinder



  • warum hat mann denn bei informatik mit dem immatikulieren schon einen großen fehler gemacht?



  • pein schrieb:

    warum hat mann denn bei informatik mit dem immatikulieren schon einen großen fehler gemacht?

    Wer (viel) Geld verdienen will, sollte nicht Informatiker werden.



  • Xin schrieb:

    Wer (viel) Geld verdienen will, sollte nicht Informatiker werden.

    was sonst?


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