Schule



  • TheTester schrieb:

    Ich stelle auch eine gewagte These auf, ich behaupte die schulische Ausbildung ist gut nur der größte Teil der Schüler hat mangelhafte Wertvorstellung und arge Motivationsprobleme. Da heutzutage nicht mehr mit einem Stock beschult wird um gewisse Wert-, Moral- und Motivationsprobleme zu lösen, ...

    Früher war alles besser, da ging die Gewalt noch von den Lehrern aus und nicht von den Schülern. 😉 😃



  • Gregor schrieb:

    Problemlösungsfähigkeiten kann man in Musik nicht entwickeln, denn da gibt es keine Probleme.

    Tja, so läuft es in Chor und Orchester: 100 Exemplare der Robotermodelle GREGOR1 bis GREGOR8 setzen sich hin, spielen perfekt und gehen dann wieder. Da gibts natürlich keine Probleme.



  • Mr. N schrieb:

    Ich weiß nicht, was Flöte spielen mit Allgemeinbildung zu tun hat. [...] Wieviele Leute haben Schulden für z.B. Klingeltöne

    Wir können uns aber darauf einigen, dass Leute, die Instrumente spielen können kein Geld für Klingeltöne ausgeben? Jemand der kulturell gebildet ist, lässt sich nicht so leicht von der Unterhaltungsindustrie einlullen und letztlich auch nicht so leicht manipulieren. Das halte ich für wichtiger als das effiziente Funktionieren innerhalb kapitalistischer Hierarchien.
    Wobei Mathematik natürlich zur Kultur gehört, man sollte Goethe UND Gauss kennen, aber das ist ein anderes Thema.

    oder haben Schwierigkeiten die Raten für ihre ganzen Ratenkäufe zu bezahlen? So etwas ist unnötig und doch verständlich, weil die deutsche Schulbildung dieses Thema komplett ausklammert.

    Das stimmt erstens nicht (du spielst auf wirtschaftliche Grundlagen, Zinsen und dergleichen an? das gibt es) und zweitens ist das wohl eher ein persönliches Problem dieser Leute. Sie nehmen Schulden auf, weil sie das Rückzahlen vollkommen aus ihrem Blickfeld verdrängen.



  • Mr. N schrieb:

    TheTester schrieb:

    Allgemeinbildung

    Ich weiß nicht, was Flöte spielen mit Allgemeinbildung zu tun hat. Davon abgesehen, natürlich ist es gut, etwas über Musik und Kunst zu lernen. Und wenn man die Zeit dazu hat, sollte man es auch machen. Es gibt aber meiner Meinung nach wichtigere Dinge. Beispiel: Wieviele Leute haben Schulden für z.B. Klingeltöne oder haben Schwierigkeiten die Raten für ihre ganzen Ratenkäufe zu bezahlen? So etwas ist unnötig und doch verständlich, weil die deutsche Schulbildung dieses Thema komplett ausklammert. Oder eben Rechtschreibung. Oder das Berechnen des Volumens eines Holzbalkens. Andere Dinge sind auch wichtig, aber erstmal müssen die Grundlagen sitzen.

    Flöte spielen musste ich nicht, bei uns war Musik mehr ein Kulturprogramm, mal davon abgesehen wieviele Stunden Musik und Kunst hatte man denn in der Schulzeit? Bei mir waren es glaube ich jeweils 2 Unterrichtsstunden also jeweils 90 Minuten in der Woche.

    Und der Rest, ja tut mir leid für die Leute wenn sie keinen gesunden Menschenverstand besitzen oder ab einem gewissen Alter nicht langsam damit beginnen einen zu entwickeln. Ich hab von meinen Eltern den Umgang mit Geld beigebracht bekommen und auch so nicht sehr viel TG erhalten. Dazu muss ich aber sagen auf der Schule die ich besuchte (Kl. 7-9 wars glaub ich) behandelten wir in irgendeinem wirtschaftlichen Randfach (Name ist mir entfallen) wie man z.B. Überweisungsträger ausfüllt, wie sich der elementare Geldkreislauf gestaltet, Berechnung verschiedener Kreditarten usw.

    Und ich weiß nicht wie du darauf kommst das Sachen wie Volumenberechnungen "ausgeklammert" werden. Es ist in den Lehrplänen vorhanden, ich hatte es und auch viele nach mir. Genauso wird auch Rechtschreibung nicht ignoriert, vielleicht werden in höheren Stufen nicht mehr exzessiv Diktate geschrieben aber korrigiert (Fach Deutsch) wurde bei mir zumindest bis zum Abitur.



  • Interessant finde ich folgende Überlegung:

    • Wieso gehört Faust auf den Lehrplan?
      Weil es Allgemeinbildung ist.
    • Wieso ist Faust Allgemeinbildung?
      Weil es seit Generationen auf dem Lehrplan steht.


  • Diktate gehen irgendwann in der Mittelstufe ihrem Ende entgegen. Logisch, man soll ja auch mal selbst was schreiben, statt immer "diktieren" zu lassen. Und selbstverständlich werden Regelfehler bis zum Ende der Schulzeit korrigiert und führen ggf. zu einer Verschlechterung in der Benotung. Alles andere wäre irgendwie seltsam, oder?

    Welche Möglichkeiten es gibt, auf Realschulen und Hauptschulen so eine Entwicklung im Unterricht nachzuvollziehen, weiß ich nicht. Ich denke aber, daß nach 6 Schuljahren dort einfach abgebrochen werden müßte. Das ist nicht sinnvoll, also wird das ganze Programm abgeändert. Dann lernt man eben in Klasse 9 und 10 nicht, wieso C-Moll die Subdominante von F-Dur ist, wenn das Klavier nur 1 Pedal hat und der Komponist aus Westrußland stammt. Sondern was anderes. Sowas aber als unwichtig abzuqualifizieren, ist echt die Höhe.

    Captain Picard wird in ein paar hundert Jahren mal sagen "Ihr Bauch wird voll sein, aber ihr Kopf wird leer sein". Klar, "leerer Bauch" ist extrem schlecht. Aber "leerer Kopf" auch.



  • Hallo

    Gregor schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Oft ist es aber so, dass gerade Menschen, die von Pädagogik und Didaktik keine Ahnung haben am meisten nach der Abschaffung solcher Fächer und Inhalte rufen.

    Und die Lehrer wollen sie behalten, heh? Also Leute, die in ihrem Leben nie etwas anderes als Bildungseinrichtungen gesehen haben. Leute mit dem Lebensweg "Schule->Studium->Schule mit Verbeamtung". Gerade diese Leute sollen wissen, was sie den Kindern für das "echte Leben" beibringen sollen? Ich bitte Dich: Die meisten Lehrer haben keinerlei Ahnung von den Problemen und Herausforderungen, die außerhalb ihrer Bildungseinrichtungen liegen.

    Aber eine Aussage, dass sich andere nicht in ihre Belange einmischen sollen, weil ja nur Lehrer die entsprechenden Fächer studiert haben und deshalb ganz ohne weitere Rechtfertigung prinzipiell schon den richtigen Weg beschreiten, passt auch sehr gut zu Lehrern. Ein "Was ich sage, ist richtig, denn Du kannst es ja prinzipiell nicht besser wissen" ist völlig unbefriedigend. Ich höre da nur "Ich habe keine Ahnung, aber einen entsprechenden Abschluss und das reicht ja wohl.".

    Oh Was ist denn in deiner Schulzeit passiert? Das hat ja schon fast das Niveau von pivke. Da lohnt sich auch keine Diskussion.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    Gregor schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Oft ist es aber so, dass gerade Menschen, die von Pädagogik und Didaktik keine Ahnung haben am meisten nach der Abschaffung solcher Fächer und Inhalte rufen.

    Und die Lehrer wollen sie behalten, heh? Also Leute, die in ihrem Leben nie etwas anderes als Bildungseinrichtungen gesehen haben. Leute mit dem Lebensweg "Schule->Studium->Schule mit Verbeamtung". Gerade diese Leute sollen wissen, was sie den Kindern für das "echte Leben" beibringen sollen? Ich bitte Dich: Die meisten Lehrer haben keinerlei Ahnung von den Problemen und Herausforderungen, die außerhalb ihrer Bildungseinrichtungen liegen.

    Aber eine Aussage, dass sich andere nicht in ihre Belange einmischen sollen, weil ja nur Lehrer die entsprechenden Fächer studiert haben und deshalb ganz ohne weitere Rechtfertigung prinzipiell schon den richtigen Weg beschreiten, passt auch sehr gut zu Lehrern. Ein "Was ich sage, ist richtig, denn Du kannst es ja prinzipiell nicht besser wissen" ist völlig unbefriedigend. Ich höre da nur "Ich habe keine Ahnung, aber einen entsprechenden Abschluss und das reicht ja wohl.".

    Oh Was ist denn in deiner Schulzeit passiert? Das hat ja schon fast das Niveau von pivke. Da lohnt sich auch keine Diskussion.

    chrische

    argumentum ad hominem



  • Was? Tschuldigung, Latein bringt ja nichts, deswegen hab ichs nie gelernt und verstehe Deinen Beitrag nicht.



  • Hallo

    Lies dir mal den "Beitrag" von Gregor durch. Ein Klischee am nächsten. Dazu stimmt fast alles nicht und mir werden Dinge in den Mund gelegt, die ich nie gesagt habe. Bildungspolitik a la Bildzeitung... Fehlt nur noch " wirklich abrunden.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    Gregor schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Oft ist es aber so, dass gerade Menschen, die von Pädagogik und Didaktik keine Ahnung haben am meisten nach der Abschaffung solcher Fächer und Inhalte rufen.

    Und die Lehrer wollen sie behalten, heh? Also Leute, die in ihrem Leben nie etwas anderes als Bildungseinrichtungen gesehen haben. Leute mit dem Lebensweg "Schule->Studium->Schule mit Verbeamtung". Gerade diese Leute sollen wissen, was sie den Kindern für das "echte Leben" beibringen sollen? Ich bitte Dich: Die meisten Lehrer haben keinerlei Ahnung von den Problemen und Herausforderungen, die außerhalb ihrer Bildungseinrichtungen liegen.

    Aber eine Aussage, dass sich andere nicht in ihre Belange einmischen sollen, weil ja nur Lehrer die entsprechenden Fächer studiert haben und deshalb ganz ohne weitere Rechtfertigung prinzipiell schon den richtigen Weg beschreiten, passt auch sehr gut zu Lehrern. Ein "Was ich sage, ist richtig, denn Du kannst es ja prinzipiell nicht besser wissen" ist völlig unbefriedigend. Ich höre da nur "Ich habe keine Ahnung, aber einen entsprechenden Abschluss und das reicht ja wohl.".

    Oh Was ist denn in deiner Schulzeit passiert? Das hat ja schon fast das Niveau von pivke. Da lohnt sich auch keine Diskussion.

    Falls Du es nicht gemerkt hast: Ich habe nur Deinen Argumentationsstil in umgekehrte Richtung genutzt. Du stellst es in Frage, dass ich hier überhaupt meine Meinung zu dem Thema äußern darf, da kann ich genausogut Deine Kompetenz in diesem Gebiet in Frage stellen.

    Aber Du hast schon Recht. Wir sollten dieses Niveau vielleicht eher verlassen.

    Also: Wo sind Deine sachlichen Argumente? Ich gehe davon aus, dass Du den musischen Fächern positiv gegenüberstehst. Warum? Was haben die für einen Nutzen?

    Bisher habe ich von Softskills gehört, die in diesen Fächern natürlich nicht als Ziel im Lehrplan stehen und dann von Dingen, die man so nebenbei mitkriegen soll. Aber es muss in diesen Fächern ja wohl auch ein Hauptziel geben, das im Unterricht explizit wird. Dieses Ziel kann ich nicht erkennen und wenn es da ist, dann ist mir der Nutzen nicht klar.

    @Badestrand: Geschichte sehe ich als durchaus wichtig an. Das würde ich eher auf einem Level mit Gemeinschaftskunde einordnen und nicht auf einem Level mit Musik oder Kunst.



  • scrub schrieb:

    Was? Tschuldigung, Latein bringt ja nichts, deswegen hab ichs nie gelernt und verstehe Deinen Beitrag nicht.

    Vielleicht hättest Du in Deiner Schulzeit mehr Augenmerk darauf richten sollen, Fächer zu wählen, die mit konkreten Problemlösungsfähigkeiten verbunden sind. Dann hättest Du das sicherlich ratz-fatz ergoogeln können. 😉

    http://philosophy.lander.edu/logic/person.html

    *SCNR* 😉



  • TheTester schrieb:

    Mr. N schrieb:

    TheTester schrieb:

    Allgemeinbildung

    Ich weiß nicht, was Flöte spielen mit Allgemeinbildung zu tun hat. Davon abgesehen, natürlich ist es gut, etwas über Musik und Kunst zu lernen. Und wenn man die Zeit dazu hat, sollte man es auch machen. Es gibt aber meiner Meinung nach wichtigere Dinge. Beispiel: Wieviele Leute haben Schulden für z.B. Klingeltöne oder haben Schwierigkeiten die Raten für ihre ganzen Ratenkäufe zu bezahlen? So etwas ist unnötig und doch verständlich, weil die deutsche Schulbildung dieses Thema komplett ausklammert. Oder eben Rechtschreibung. Oder das Berechnen des Volumens eines Holzbalkens. Andere Dinge sind auch wichtig, aber erstmal müssen die Grundlagen sitzen.

    Flöte spielen musste ich nicht, bei uns war Musik mehr ein Kulturprogramm, mal davon abgesehen wieviele Stunden Musik und Kunst hatte man denn in der Schulzeit? Bei mir waren es glaube ich jeweils 2 Unterrichtsstunden also jeweils 90 Minuten in der Woche.

    Und der Rest, ja tut mir leid für die Leute wenn sie keinen gesunden Menschenverstand besitzen oder ab einem gewissen Alter nicht langsam damit beginnen einen zu entwickeln. Ich hab von meinen Eltern den Umgang mit Geld beigebracht bekommen und auch so nicht sehr viel TG erhalten. Dazu muss ich aber sagen auf der Schule die ich besuchte (Kl. 7-9 wars glaub ich) behandelten wir in irgendeinem wirtschaftlichen Randfach (Name ist mir entfallen) wie man z.B. Überweisungsträger ausfüllt, wie sich der elementare Geldkreislauf gestaltet, Berechnung verschiedener Kreditarten usw.

    Bei mir nicht. Davon ausgehen, dass die Eltern den Kindern irgendsoetwas lehren würde ich nicht, schließclich gibt es viele Eltern, die das selber nicht kapieren.

    Mir fällt ein, Geldkreislauf und so war bei mir auch Thema. Der Lehrer hat es allerdings nicht kapiert, und deswegen war diese Unterrichtseinheit leider recht sinnlos.

    Und ich weiß nicht wie du darauf kommst das Sachen wie Volumenberechnungen "ausgeklammert" werden.

    Das hab ich nie behauptet! Die Leute können es nur nicht.

    Es ist in den Lehrplänen vorhanden, ich hatte es und auch viele nach mir. Genauso wird auch Rechtschreibung nicht ignoriert, vielleicht werden in höheren Stufen nicht mehr exzessiv Diktate geschrieben aber korrigiert (Fach Deutsch) wurde bei mir zumindest bis zum Abitur.

    Ohne Anreiz (Diktatnote) juckt das nur keinen. Leider. Oder hast du nach einer Gedichtinterpretation erstmal deine angekreideten Rechtschreibfehler geübt?



  • Anekdote zu Wirtschaft(VBLRW?)

    Mr. N schrieb:

    TheTester schrieb:

    [...]

    [...] Dazu muss ich aber sagen auf der Schule die ich besuchte (Kl. 7-9 wars glaub ich) behandelten wir in irgendeinem wirtschaftlichen Randfach (Name ist mir entfallen) wie man z.B. Überweisungsträger ausfüllt, wie sich der elementare Geldkreislauf gestaltet, Berechnung verschiedener Kreditarten usw.

    Bei mir nicht. [...]

    Ich sage dazu nur Kasse an Umsatzerlöse und andere Spielereien der Buchführung, die man im VBL(RW?) unterricht beigebracht bekommt.



  • Mr. N schrieb:

    Bei mir nicht. Davon ausgehen, dass die Eltern den Kindern irgendsoetwas lehren würde ich nicht, schließclich gibt es viele Eltern, die das selber nicht kapieren.

    Mir fällt ein, Geldkreislauf und so war bei mir auch Thema. Der Lehrer hat es allerdings nicht kapiert, und deswegen war diese Unterrichtseinheit leider recht sinnlos.

    Und ich weiß nicht wie du darauf kommst das Sachen wie Volumenberechnungen "ausgeklammert" werden.

    Das hab ich nie behauptet! Die Leute können es nur nicht.

    Können ist so eine Sache, sie sind wohl eher nicht willig sich zu informieren wie das denn nun genau war.

    Es ist in den Lehrplänen vorhanden, ich hatte es und auch viele nach mir. Genauso wird auch Rechtschreibung nicht ignoriert, vielleicht werden in höheren Stufen nicht mehr exzessiv Diktate geschrieben aber korrigiert (Fach Deutsch) wurde bei mir zumindest bis zum Abitur.

    Ohne Anreiz (Diktatnote) juckt das nur keinen. Leider. Oder hast du nach einer Gedichtinterpretation erstmal deine angekreideten Rechtschreibfehler geübt?

    Geübt nicht aber ich hab sie wenigstens zur Kenntnis genommen und versucht sie das nächste Mal zu vermeiden, wobei die Kommasetzung konnte ich zur Kenntnis nehmen wie ich wollte, gebracht hat es leider nicht so viel da hätte ich mal üben sollen *schmunzl*. Anyway, ich kann mich dunkel daran erinnern, dass falls man zuviele Fehler hatte die Note auch schlechter ausfiel.



  • wurst schrieb:

    Anekdote zu Wirtschaft(VBLRW?)

    Mr. N schrieb:

    TheTester schrieb:

    [...]

    [...] Dazu muss ich aber sagen auf der Schule die ich besuchte (Kl. 7-9 wars glaub ich) behandelten wir in irgendeinem wirtschaftlichen Randfach (Name ist mir entfallen) wie man z.B. Überweisungsträger ausfüllt, wie sich der elementare Geldkreislauf gestaltet, Berechnung verschiedener Kreditarten usw.

    Bei mir nicht. [...]

    Ich sage dazu nur Kasse an Umsatzerlöse und andere Spielereien der Buchführung, die man im VBL(RW?) unterricht beigebracht bekommt.

    Jupp, als ich das so gelesen habe blitze vor meinem inneren Auge dieses "T-Kontenpapier" auf damit man nicht immer alles selbst zeichnen musste. 😃



  • TheTester schrieb:

    wurst schrieb:

    Ich sage dazu nur Kasse an Umsatzerlöse und andere Spielereien der Buchführung, die man im VBL(RW?) unterricht beigebracht bekommt.

    Jupp, als ich das so gelesen habe blitze vor meinem inneren Auge dieses "T-Kontenpapier" auf damit man nicht immer alles selbst zeichnen musste. 😃

    Auf was für einer Schule wart ihr? Bei mir am allgemeinbildenden Gymnasium gab es so etwas nicht. Wobei ich allgemeinbildendes Gymnasium trotzdem besser finde als Wirtschaftsgymnasium. :p



  • Gregor schrieb:

    Also: Wo sind Deine sachlichen Argumente? Ich gehe davon aus, dass Du den musischen Fächern positiv gegenüberstehst. Warum? Was haben die für einen Nutzen?

    Nur mal so aus Interesse: Wann hast du das letzte Mal eine Oper von Innen gesehen? Denn das, was man nicht kennt und nicht mag, zu verachten, ist etwas arg einfach. Versteh mich nicht falsch. Ich bin auch für eine Verbesserung der naturwissenschaftlichen Bildung. Ich finde es nur etwas merkwürdig, dass du dich so auf Musik und Kunst stürzt und nach deren Nutzen fragst. Was ist denn der konkrete Nutzen von Geschichte im Alltag? Nützt das hoffentlich vorhandene Wissen über Karl den Großen im Alltag etwa? Oder um noch deutlicher bzgl Bildung und Nutzen zu werden: Nützt der Kassiererin im Aldi etwa, wenn sie weiß, was genau Photosynthese ist? Bei Allgemeinbildung nach dem konkreten Nutzen zu fragen, ist im Grunde schon eine unsinnige Fragestellung. Ginge es danach, dürfte man in der Schule nur noch Deutsch, Mathematik, Wirtschaft und Recht unterrichten.
    Übrigens, in der Studie, die du vorhin indirekt zitiert hast, werden Deutsch und Mathematik als die beiden wichtigsten Fächer für Allgemeinbildung bezeichnet. Musik und Kunst tauchen in der Umfrage gar nicht auf. Biologie (Platz 5) und Physik (Platz 6) dagegen sehr wohl. Und wo ich schon dabei bin, in derselben Studie wird auch klargestellt, dass Naturwissenschaften früher zwar stärker in den Lehrplänen repräsentiert waren. Aber auch, dass der prozentuale Anteil und die Quote der Absolventen naturwissenschaftlicher und technischer Studienrichtungen in Deutschland im internationalen Vergleich stark überdurchschnittlich ist - de facto sogar in Deutschland größer als in allen anderen OECD-Ländern ist. So kann man in der Studie auch nachlesen, dass das Problem nicht der Anteil der Fächer in der Schule ist:

    Dass Deutschland gleichwohl – blickt man auf die Arbeitsmarktnachfrage – zu wenig Hochschulabsolventen in diesen Studiengängen hervorbringt, liegt weniger an einer, möglicherweise durch die Schulen geförderten, Distanz der Studienberechtigten gegenüber den Naturwissenschaften, sondern eher daran, dass Deutschlands Bildungssystem insgesamt zu wenig Studienabsolventen hervorbringt.
    ...
    Vor diesem Hintergrund erscheinen Versuche, den akademischen Nachwuchs im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaft dadurch zu stärken, dass diesen Fächern in den Schulen mehr Gewicht gegeben wird, vielleicht nicht unsinnig, sicher aber nicht sonderlich erfolgversprechend.

    So weit die Studie, die im von dir angesprochenen Technology Review-Artikel zitiert wird 😉



  • guter Vorschlag schrieb:

    Am besten würde man alle Fächer abschaffen und nur das Fach Mathematik einführen. Der Lehrplan sieht dann so aus:
    1. Klasse: Lineare Algebra 1, Analysis 1
    2. Klasse: Lineare Algebra 2, Analysis 2
    3. Klasse: Algebra 1 (Gruppen-, Körper- und Galoistheorie), Analysis 3 (Maß- und Integrationstheorie und Integration auf Mannigfaltigkeiten)
    4. Klasse: Algebra 2 (Kommutative Algebra und Homologische Algebra), Analysis 4 (Funktionentheorie, Riemannsche Flächen)
    5. Klasse: Algebraische Geometrie 1, Algebraische Zahlentheorie 1, Funktionalanalysis 1
    6. Klasse: Algebraische Geometrie 2, Algebraische Zahlentheorie 2 (Lokale Körper und Klassenkörpertheorie), Funktionalanalysis 2
    7. Klasse: Partielle Differentialgleichungen 1, Algebraische Geometrie 3 (perverse Garben und étale Kohomologie), Darstellungstheorie endlicher und Lie-Gruppen, Artinsche L-Reihen und der Satz von Chebotarev, Algebraische Zahlentheorie 3 (Iwasawa-Theorie und Kreisteilungskörper)
    8. Klasse: Partielle Differentialgleichungen 2, Analytische Zahlentheorie 1 (Primzahlsatz), Auflösung von Singularitäten nach Hironaka, Algebraische Topologie 1 (Homotopietheorie, Homologie, Kohomologie), Algebraische Zahlentheorie 4 (nichtkommutative Iwasawa-Theorie)
    9. Klasse: Modulformen, abelsche Varietäten, Modulräume abelscher Varietäten (Shimura-Varietäten), Algebraische Topologie 2 (stabile Homotopietheorie, Spekten, topologische K-Theorie, Kobordismus und Thom-Spektrum), Analytische Zahlentheorie 2 (Satz von Green-Tao etc.)
    10. Klasse: Automorphe Formen, das lokale Langlands-Programm und die lokale Langlands-Vermutung, GAGA
    11. Klasse: Die Serre-Vermutung nach Khare-Kisin-Wintenberger, Deformation von Galoisdarstellungen, anabelsche Geometrie, Deligne-Laumon Weil I+II
    12. Klasse: Arakelov-Theorie, Derivierte Kategorien und Artin-Verdier-Dualität, Drinfeld-Shtukas (nach Lafforgue), p-adische Modulformen, diophantische Approximation
    13. Klasse: Endlichkeitssätze für abelsche Varietäten über Zahlkörpern, motivische Kohomologie, algebraischer Kobordismus, algebraische K-Theorie, p-adische Hodge-Theorie

    Eine Benachteiligung für Schüler ergibt sich daraus nicht, denn der Stoff wird ja statt auf 1 Semester auf 1 ganzes Jahr verteilt! Wer nicht mitkommt, kann ja auf die Sonderschule gehen.

    👍



  • ex-schüler schrieb:

    Ich weiß nicht, in welche schule du gegangen bist, aber bei uns war das ganz und garnicht so. unser zeichenlehrer war am anfang der stunde da und dam ende. dazwischen hat er was anderes gemacht. seine eigene kreativität wurde konnte man nicht ausleben. die wurde dann hart benotet. "kunst" wurde nach absolut subjektiven methoden bewertet. wer was gezeichnet hat, was dem lehrer gefiel, hatte glück, wer nicht, der nicht.

    Tja, wie gesagt, nur weil dein Lehrer so schlecht war, bedeutet das nicht, dass das auch ueberall sonst so ist und der Unterricht abgeschafft gehoert. Das "subjektiv bewerten" gibts in jedem Unterrichtsfach. In den Faechern, in denen der Schueler "selbst etwas machen" musste (Zeichnen, Schreiben) ist das z. T. leider viel oefter der Fall, aber selbst in Mathe kommt sowas vor.
    Ausserdem sollte der Kunstunterricht IMO wie bereits erwaehnt auch fuers Berufsleben wichtige Dinge beibringen: Farblehre und Sinn fuer Kompositionen kann sogar fuer einen GUI-Programmierer wichtig sein, aber ich denk hier vor allem an Grafiker, Architekten, Werbeleute etc.

    Gregor schrieb:

    Die Vermittlung von derart ideellen Werte sehe ich ehrlich gesagt nicht als Primärziel der Schule. Viel wichtiger finde ich es, zu lernen, wie die Welt, in der wir leben, funktioniert. [...] Ideelle Werte sind IMHO etwas, was mehr durch die Eltern vermittelt werden sollte.

    Ich stimme dir zu, zu wissen "wie die Welt funktioniert" ist definitiv ein sehr wichtiges Ziel der Schule. Wie schon oft genug gesagt wurde, soll die Schule aber auf "das Leben" vorbereiten, und nicht (nur) auf "das Arbeitsleben". Und ja, dazu zaehl ich auch "ideelle Werte". Ich find es wichtig, dass man in Deutsch nicht nur Diktate schreibt, sondern auch Goethe liesst, oder ins Theater geht. Oder um gleich auch folgendes mitzubeantworten:

    Ben04 schrieb:

    Interessant finde ich folgende Überlegung:

    • Wieso gehört Faust auf den Lehrplan?
      Weil es Allgemeinbildung ist.
    • Wieso ist Faust Allgemeinbildung?
      Weil es seit Generationen auf dem Lehrplan steht.

    "Faust" oder $beliebigesStueck sind deswegen Allgemeinbildung, weils nunmal gute Stuecke sind, die echten Inhalt haben. Der Deutschunterricht (oder auch Schule im Allgemeinen) sollen ja nicht nur die Sprache "Deutsch" beibringen (bzw. nur in der Grundschule), sondern auch kritisches Denken und Ausdrucksgabe. Und viele der klassischen Stuecke sind nunmal gute Anschauungs- und "Ueberlegungs"material , anhand derer ueber menschliche Konflikte nachgedacht werden kann.

    Wir haben in Deutschland momentan ungefähr 3,5 Mio. Arbeitslose: Da sind wir also durchaus mit sehr viel realeren Problemen konfrontiert, als der Frage, ob die Kinder in ihrer Schulzeit auch einen "guten Geschmack" entwickeln, wie Blue-Tiger es fordert.

    Ich fordere keine "Ausbildung guten Geschmacks", sondern das "Beibringen von Kultur". Ich halte es fuer essentiell, dass jemand diese Aufgabe uebernimmt; den Eltern kannst du sie nicht ueberlassen - denn Eltern die selbst unkultiviert sind werden sich auch nicht um die kulturelle Bildung ihrer Kinder kuemmern.
    Die Arbeitslosenrate von falschen Unterrichtsinhalten abhaengig zu machen find ich absolut inakzeptabel. Die Lehrplaene enthalten durchaus alle notwendigen naturwissenschaftl./technischen Inhalte. Mir konnten sie (grossteils) vermittelt werden, und es klappt auch bei vielen anderen. Ich seh das Versagen da mehr bei den Lehrern und des Umfelds der Kinder.

    Ok, fettleibige Kinder sind vermutlich auch ein reales Problem. Ich sehe die Ursache davon aber weniger in zu wenig Sportunterricht, sondern mehr in unserer allgemeinen Lebensweise in Deutschland. Insofern würde ich es auch stark in Frage stellen, ob sich der Unterschied zwischen 0, 2 oder 4 Stunden Sportunterricht pro Woche nennenswert auf diesen Sachverhalt auswirkt. In jedem Fall ist es keine Lösung des Problems, sondern nur eine Symptombehandlung.

    Leibeserziehung alleine ist defintiv zu wenig um gegen Fettleibigkeit anzukommen. Es sollte nur als Beispiel fuer etwas dienen, wo der LE-Unterricht mithelfen kann. Die anderen Punkte, die ich im letzten Post aufgezaehlt hab, halt ich fuer nicht minder wichtig; Sicher kann ich in einem Fitnessbuch oder -kurs genauso lernen, wie ich meine Muskeln richtig aufwaerme, welche ich staerken und welche ich dehnen soll, aber das gilt fuer Finanzrechnung genauso. In LE lernt man (oder lernte ich) sehr wichtige Sachen, die ich nie missen moechte.


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