Beweis: a < b => -a > -b



  • Hallo,

    ich versuche, mich in mathematische Beweise einzufinden und übe an folgender Aufgabe:

    Es soll gezeigt werden:
    a < b => -a > -b.

    Folgendes Axiom liegt vor, dieses habe ich verwendet.
    Axiom der Anordnung:
    a < b und c > 0 => ac < bc

    Ich habe nun versucht, einen Widerspruchsbeweis zu führen:

    Annahme:
    a < b => -a < -b

    Widerspruch:
    a < b => (-1)*a < (-1)*b

    -1 entspricht c im Axiom, und c muss > 0 sein.
    Die Aussage (-1)*a < (-1)*b ist also falsch, womit sich zwei Moeglichkeiten ergeben.

    1. (-1)*a = (-1)*b kann nicht sein, denn die Prämisse a < b widerspricht dem bereits.
    2. (-1)*a > (-1)*b, die somit einzige Moeglichkeit

    Dies zeigt:
    a < b => -a > -b

    q.e.d.

    Kann ich den Beweis so stehen lassen? Irgendwie bin ich mir total unsicher, ob ich so
    überhaupt argumentieren kann.

    Über Antworten würde ich mich freuen.

    Danke
    Marco



  • Marco-B schrieb:

    a < b und c > 0 => ac < bc

    du hast aber
    a < b und c > 0 <= ac < bc
    benutzt, oder?



  • Tut mir leid, verstehe ich nicht. An der konkreten Stelle sage ich ja lediglich, dass die Aussage dem Axiom nicht entspricht, oder?



  • falls ich den beweis richtig gelesen habe und noch wach genug bin, gibts hier ein problem:

    Marco-B schrieb:

    Widerspruch:
    a < b => (-1)*a < (-1)*b

    -1 entspricht c im Axiom, und c muss > 0 sein.
    Die Aussage (-1)*a < (-1)*b ist also falsch,

    du folgerst also

    aus
    A => B
    und
    nicht A
    daß
    nicht B

    konkret
    aus
    a < b und c > 0 => ac < bc
    und
    nicht c > 0
    daß
    nicht ac < bc

    aber das gilt niocht so.

    aus
    A => B
    und
    nicht A
    kann man nichts folgern.



  • Okay, dann funktioniert mein Ansatz nicht. Wie würde man denn nun beweisen, dass a < b => -a > -b?





  • Desweiteren ist die gemachte Annahme nicht das Gegenteil der zu zeigenden Aussage.



  • Marco-B schrieb:

    Okay, dann funktioniert mein Ansatz nicht. Wie würde man denn nun beweisen, dass a < b => -a > -b?

    a < b | -b
    a-b < 0 | -a
    -b < -a

    ?

    Oder weißt Du dafür nicht genug?



  • Marco-B schrieb:

    Es soll gezeigt werden:
    a < b => -a > -b.

    die Eigenschaft a <= b => a+c <= b+c darfst du verwenden, oder ?

    angenommen, -a <= -b. Dann kann man auf beiden Seiten a addieren, also 0 = a-a <= a-b. Addiert man dort nun auf beiden Seiten b, steht da b <= a, insgesamt also a < b <= a, kurz a < a. Nicht gut, also ist die Annahme falsch und somit -a > -b.



  • => ist bei Marco doch der "daraus-folgt"-Pfeil, oder irre ich?



  • Badestrand schrieb:

    => ist bei Marco doch der "daraus-folgt"-Pfeil, oder irre ich?

    sehe ich auch so. grösser/gleich ist mehr was für if-abfragen beim programmieren. in mathe gibts entweder gleichungen (=) oder ungleichungen (<,>).
    🙂



  • +fricky schrieb:

    sehe ich auch so. grösser/gleich ist mehr was für if-abfragen beim programmieren. in mathe gibts entweder gleichungen (=) oder ungleichungen (<,>).
    🙂

    So ein Unsinn.



  • ich glaube, es wäre nicht schlecht, anzunehmen, a>=b sei "a größerOderGleich b" und a=>b sei "aus a folgt b".
    so verstehe ich

    a <= b => a+c <= b+c

    leider gibts bei <= eine kollission. naja, da muß man halt drüberwegsehen und frei interpretieren. 🤡



  • volkard schrieb:

    leider gibts bei <= eine kollission. naja, da muß man halt drüberwegsehen und frei interpretieren. 🤡

    wir brauchen einfach wieder ein latex-plugin...



  • => meint die Implikation, sorry 🙂
    Habe das Problem nun nachvollzogen. Mir ging es auch nicht darum, wie man mit Ungleichungen rechnet sondern einfach nur, wie man hieb- und stichfeste Beweise formuliert!



  • Marco-B schrieb:

    => meint die Implikation, sorry 🙂
    Habe das Problem nun nachvollzogen. Mir ging es auch nicht darum, wie man mit Ungleichungen rechnet sondern einfach nur, wie man hieb- und stichfeste Beweise formuliert!

    deine formulierung ist ganz verständlich. ein problemchen war das falschchen drin. der beweis von Daniel E. scheint mir hieb-und-stichfest und genial einfach, falls man noch ausgraben kann, warum a<b >= a+x<b+x.



  • Bashar schrieb:

    So ein Unsinn.

    aber nicht immer. google mal nach dem sogenannten 'trichotomiegesetz'. das ist irgendwie teil der definition von reellen zahlen, also entweder grösser, kleiner oder gleich, aber nicht mehreres davon.
    🙂



  • +fricky schrieb:

    Bashar schrieb:

    So ein Unsinn.

    aber nicht immer. google mal nach dem sogenannten 'trichotomiegesetz'. das ist irgendwie teil der definition von reellen zahlen, also entweder grösser, kleiner oder gleich, aber nicht mehreres davon.
    🙂

    So ein Unsinn.

    = heißt doch gar nicht "größer UND gleich", sondern "größer ODER gleich". ob du nun "a>b oder a=b" oder "a>=b" oder "nicht a<b" schreibst, kannste halten, wie du willst. aber "a>=b" wäre meistens höflicher.



  • volkard schrieb:

    So ein Unsinn.

    = heißt doch gar nicht "größer UND gleich", sondern "größer ODER gleich".

    aber was ist dann a >= b ? eine vielleicht-gleichung oder eine wahrscheinlich-eher-ungleichung?
    gibt's eigentlich auch ein 'grösser oder kleiner oder gleich'?
    🙂



  • fricky, frag doch einfach, wenn du was wissen willst, und behaupte nicht irgendwelchen Unsinn, um es dir dann haarklein erklären zu lassen.



  • +fricky schrieb:

    aber was ist dann a >= b ? eine vielleicht-gleichung oder eine wahrscheinlich-eher-ungleichung?

    eine ganz normale ungleichung.
    siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Bernoullische_Ungleichung

    +fricky schrieb:

    gibt's eigentlich auch ein 'grösser oder kleiner oder gleich'?
    🙂

    braucht man nicht, weil man statt "a 'grösser oder kleiner oder gleich' b" einfach "true" oder "" schreibt.


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