Warum traut man Schlipsträger nicht?



  • Ich denke alles was von diesem aufgesetzten, künstlichen Erscheinungsbild eines Anzugsträgers, der aus einem dicken Auto aussteigt und mit seinem iPhone noch nen Termin ändert, abweicht wird als sympathisch und vertrauenswürdig empfunden. Halt alles was davon weit weg ist, einen möglichst perfekten Eindruck zu hinterlassen wirkt vertrauenswürdig. Je weniger gekünstelt wird, desto ehrlicher kommt jemand rüber.

    Kurz bei gleckten Typen könnt ich mich mehrfach übergeben, versuche mir sowas aber nicht anmerken zu lassen, so wie viele das tun.



  • satanfreze schrieb:

    Ich drehe den Spieß mal um: gibt es Anzugträger, die Ihr sehr sympatisch findet und denen Ihr Eure Freundin anvertrauen könntet? Wenn ja, was sind die entscheidenen Merkmale?

    Wirklich Merkmale gibts nicht, das herauszufinden bedarf Menschenkenntniss und ist nichts was man mal so eben in 5 min Gespräch herausfinden könnte.

    1.) Falls du von der Materie ahnung hast: Stell dich dumm, aber Frage konkrete Sachen und überprüfe die Richtigkeit.
    2.) Falls du weniger Ahnung haben solltest: Lass dir Sachen konkret erklären, achte auf die Details welche dir der Verkäufer erklärt. Bohre mit typischen W Fragen nach = (Wozu brauch ich X, was bringt mir Y, welche Alternativen gibt es).
    Man merkt bei mittelmäßigen verkäufern recht schnell ob jemand nur Profit machen will oder er echt Beraten möchte.
    Klar, ein echter Profi kann einen Eskimo einen Kühlschrank verkaufen. Eine Faustregel: "So wird man nicht beschissen", gibts nicht.
    3.) Ansonsten achte ich noch drauf ob der Verkäufer auch auf Persönlicher Linie überzeugen kann: Ist er in der Lage bei einen 30 min Verkaufsgespräch auch ein wenig Smalltalk zu machen, sofern ich das Thema darauf lenke, oder presst er sofort wieder in die Verkaufsrichtung ab. Dabei ist es wichtig das der Kunde derjenige sein muss der den Smalltalk beginnt. Ich finde nichts nerviger als Verkäufer die einen dann ihre Lebensgeschichte auftischen.
    4.) Ist der Verkäufer ggf persönlich an dem Artikel interessiert. Bestes Beispiel sind bei uns Ortsansässige Gamestop shops. Wenn man dort etwas zu einen Produkt fragt Hört man oft dinge wie: Naja bei dem Teil XY zuhause hab ich viel Spaß, obwohl doch mal ab und an folgende Probleme auftreten.
    5.) Ein guter Verkäufer akzeptiert wenn Produkte anderer Unternehmen gleichwertig oder besser sein könnten: Es wird niemand sagen gehen sie zum Konkurrenten XY aber ein gutes Beispiel ist ein Versicherungsvertreter von mir. Der hat mal einige meiner Verträge durchgeschaut und meint zu einigen auch:
    XY ist eigentlich nicht schlecht, was besseres können wir auch nicht anbieten.
    Bei YZ ist schön das du dies oder jenes gemacht hast, sowas ist wichtig weil....
    Kurzum er zeigt auch bei Konkurenzprodukten was gut, schlecht sein könnte.



  • satanfreze schrieb:

    Ich drehe den Spieß mal um: gibt es Anzugträger, die Ihr sehr sympatisch findet und denen Ihr Eure Freundin anvertrauen könntet?

    Ich weiß nicht, was die Frage soll. Wenn ich meine Freundin mit jemandem nicht alleine lassen kann, dann habe ich in erster Linie ein Problem mit meiner Freundin.



  • blue-tec schrieb:

    Warum immer so krasse Gegensätze, also entweder Anzug oder Schlapperlook? Man kann doch auch gepflegt ohne Anzug ausschauen, keine Ahnung aller Steve Jobs oder so.

    Schwarzer Rollkragen, Blue Jeans und Sportschuhe sind in der Kombination vielleicht Jobs Markenzeichen, aber wirklich modisch ist anders. Wenn es nicht egal ist, wie ich rumlaufe, dann bevorzuge ich die Variante mit dem Polohemd und Lederschuhen (können u.U. auch Sneaker sein). Damit fährt man eigentlich immer ganz gut, wenn der Anlass nicht gerade einen Anzug erfordert.



  • Walli schrieb:

    satanfreze schrieb:

    Ich drehe den Spieß mal um: gibt es Anzugträger, die Ihr sehr sympatisch findet und denen Ihr Eure Freundin anvertrauen könntet?

    Ich weiß nicht, was die Frage soll. Wenn ich meine Freundin mit jemandem nicht alleine lassen kann, dann habe ich in erster Linie ein Problem mit meiner Freundin.

    Es geht bei meiner Frage um den übertragenen Sinn: ich möchte einfach nur wissen, was ein Mann mit Anzug für Kriterien erfüllen muss, damit er als glaubwürdig, kompetent und seriös erscheint.



  • blue-tec schrieb:

    Du muss dich da nicht persönlich angegriffen fühlen.

    Tue ich ja nicht, ich finde nur den Tenor des Threads ziemlich absurd.

    [Ich trage zur Zeit gar nicht so oft Anzüge. Erst diesen Donnerstag wieder.]

    Allerdings muß ich sagen, daß es auch mal Spaß macht einen Programmierer mit Holzfällerhemd richtig auflaufen zu lassen... wenn er dann besserwisserisch kommt "ja, das geht so unter Windows also gar nicht", da er denkt "oh, Krawatte, der ist doof, dem erzähle ich jetzt was vom Pferd". 🤡



  • Ja, der umgedrehte Spieß ist bestimmt mal den ein oder anderen breiten Grinser wert 😃



  • Marc++us schrieb:

    Allerdings muß ich sagen, daß es auch mal Spaß macht einen Programmierer mit Holzfällerhemd richtig auflaufen zu lassen... wenn er dann besserwisserisch kommt "ja, das geht so unter Windows also gar nicht", da er denkt "oh, Krawatte, der ist doof, dem erzähle ich jetzt was vom Pferd". 🤡

    Oder mal kurz dem Krawattenträger die Projektplanung zerreisst 😉



  • Habt ihr sonst noch Sorgen??? 😡
    Ich glaube nicht, dass man mit Schlips besser programmieren kann als ohne - oder umgekehrt! :p



  • berniebutt schrieb:

    Habt ihr sonst noch Sorgen??? 😡
    Ich glaube nicht, dass man mit Schlips besser programmieren kann als ohne - oder umgekehrt! :p

    also mit bekommst sicher keinen dicken hals 🤡



  • cppfrager schrieb:

    Warum traut man Schlipsträger nicht?

    Ich traue Schlipsträgern nicht anders als anderen Menschen.
    Naja, rundliche Vollbartträger, besonders wenn sie Motorrad fahren, halte ich für gemütliche nette Menschen, denen ich automatisch ein wenig mehr vertraue.
    Und besonders armen Menschen traue ich ein bißchen weniger, denn Armut zwingt einen manchmal dazu, ein wenig böse zu sein.
    Viel wichtiger als der Schlips ist deren Sprache.
    Kann er übliche Hauptwörter beugen? Gut. (Wird durch Armut abgemildert.)
    Haut er seine Sätze mit ausländischen Wörter voll? Schlecht. (Wird durch Schlips verstärkt.)



  • volkard schrieb:

    kann er übliche Hauptwörter beugen?

    Dem Menschen sein Schlips des Charakters wegen oder um ihm zu vertrauen? 😕
    Zitat meiner Tante Puhvogel aus Schleswig-Holstein: 'Diene Sorgen un Otje sien Geld!'

    daddeldu!



  • Fedaykin schrieb:

    5.) Ein guter Verkäufer akzeptiert wenn Produkte anderer Unternehmen gleichwertig oder besser sein könnten: Es wird niemand sagen gehen sie zum Konkurrenten XY aber ein gutes Beispiel ist ein Versicherungsvertreter von mir. Der hat mal einige meiner Verträge durchgeschaut und meint zu einigen auch:
    XY ist eigentlich nicht schlecht, was besseres können wir auch nicht anbieten.
    Bei YZ ist schön das du dies oder jenes gemacht hast, sowas ist wichtig weil....
    Kurzum er zeigt auch bei Konkurenzprodukten was gut, schlecht sein könnte.

    ein guter verkäufer schafft damit vertrauen um dir das nächste wertlose produkt zu verkaufen...



  • rage_quit schrieb:

    ein guter verkäufer schafft damit vertrauen um dir das nächste wertlose produkt zu verkaufen...

    nicht jeder Verkäufer arbeitet bei Mediamarkt



  • zwutz schrieb:

    rage_quit schrieb:

    ein guter verkäufer schafft damit vertrauen um dir das nächste wertlose produkt zu verkaufen...

    nicht jeder Verkäufer arbeitet bei Mediamarkt

    die methoden bleiben die gleichen 😉



  • rage_quit schrieb:

    die methoden bleiben die gleichen 😉

    nein



  • volkard schrieb:

    cppfrager schrieb:

    Warum traut man Schlipsträger nicht?

    Ich traue Schlipsträgern nicht anders als anderen Menschen.
    Naja, rundliche Vollbartträger, besonders wenn sie Motorrad fahren, halte ich für gemütliche nette Menschen, denen ich automatisch ein wenig mehr vertraue.
    Und besonders armen Menschen traue ich ein bißchen weniger, denn Armut zwingt einen manchmal dazu, ein wenig böse zu sein.
    Viel wichtiger als der Schlips ist deren Sprache.
    Kann er übliche Hauptwörter beugen? Gut. (Wird durch Armut abgemildert.)
    Haut er seine Sätze mit ausländischen Wörter voll? Schlecht. (Wird durch Schlips verstärkt.)

    Ja ja, die bösen ungebildeten Armen und die guten niveauvollen Reichen... 🙄



  • cppfrager schrieb:

    volkard schrieb:

    cppfrager schrieb:

    Warum traut man Schlipsträger nicht?

    Ich traue Schlipsträgern nicht anders als anderen Menschen.
    Naja, rundliche Vollbartträger, besonders wenn sie Motorrad fahren, halte ich für gemütliche nette Menschen, denen ich automatisch ein wenig mehr vertraue.
    Und besonders armen Menschen traue ich ein bißchen weniger, denn Armut zwingt einen manchmal dazu, ein wenig böse zu sein.
    Viel wichtiger als der Schlips ist deren Sprache.
    Kann er übliche Hauptwörter beugen? Gut. (Wird durch Armut abgemildert.)
    Haut er seine Sätze mit ausländischen Wörter voll? Schlecht. (Wird durch Schlips verstärkt.)

    Ja ja, die bösen ungebildeten Armen und die guten niveauvollen Reichen... 🙄

    Du vergißt, daß rundliche vollbärtige Motorradfahrer praktisch niemals reich sind. Es ist nicht so einfach. Ich nehme auch wahr, daß die Fähigkeit, teilen zu können, in weiten Bereichen mit steigendem Einkommen sinkt. Das war mir keiner weiteren Erwähnung wert. Die interessante Beobachtung war, daß jemand, der besonders arm ist, dazu tendiert, um zu überleben dazu tendieren muß, sich einer flexibleren Ethik zu befleißigen, als eine verbeamtete und damit unkündbare Grundschullehrerin, deren einzige private Sorge ist, ob ihr Salat auch echt bio ist, und die sich gesellschaftlich engagiert in einer Bürgerinitiative gegen Strom aus der Steckdose.



  • Dann habe ich deine Worte überinterpretiert, sorry. Einen Gedanken will ich dir noch mit auf dem Weg geben. Ein ganz Armer wird vielleicht "böse" aus der Not heraus, welche Ausrede hat der Reiche der den Hals nicht voll kriegt? Das Böse hat viele Gesichter und nicht alle sind auf den ersten Blick zu erkennen.



  • Er hat keine Ausrede. Wir pusten in das gleiche Horn, fürchte ich.
    Das hätte ich vorher klar machen müssen, bevor ich jenes sagte. So klang es wohl, als sei ich ein Vollzeitarschloch, und man mußte mich mißverstehen. Sorry.
    Daran krankte auch meine Deutschnote immer. Ich habe jüngst eine alte Deutschklausur ausgekramt, und muß feststellen, daß die 6 Punkte verdient waren. Ich gab mir dummerweise voll Mühe, verschiedene Gedanken bis ans Ende zu denken und habe nur die Enden erzählt, was dann zusammengenommen für einen Fremden (und als Deutschlehrer offiziell der Logik kaum Befähigten) nur noch zusammenhangloses Gebrabbel war.


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