..



  • sdf schrieb:

    earli schrieb:

    Quarks und Co. zum Thema gibt es direkt als MP4 zum Download:

    wdr_fernsehen_quarks_und_co_20110315.mp4 (145.9 MB)

    PS: Ranga Yogeshwar ist selbst Diplom-Physiker

    Ich frage mich, warum sich in diesen Tagen Prof. Harald Lesch so sehr zurückhält.

    Der ist mir nämlich lieber als Ranga Yogeshwar.

    Ich frage mich, was die Leute an Lesch gut finden.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ich frage mich, warum sich in diesen Tagen Prof. Harald Lesch so sehr zurückhält. Der ist mir nämlich lieber als Ranga Yogeshwar.

    Ja, auch gut. Aber wo sind die alle? Ich sehe nur immer hilflose Reporter und Moderatoren, oder politische Treiber.

    Also Range Yogeshwar war in den letzten Tagen die ganze Zeit im Fernsehen im ZDF und auf Phoenix vertreten. Eventuell hast du den falschen Sender geguckt.

    Nur der Prof. H. Lesch hat sich noch nicht blicken lassen, warum nur?
    Was macht der gerade so wichtiges?



  • earli schrieb:

    Ich frage mich, was die Leute an Lesch gut finden.

    Er kann Nichtphysikern Sachen gut erklären und macht das nicht so wie Ranga Yogeshwar nur an der Oberfläche, sondern geht auch etwas tiefer in die Materie ein.



  • sdf schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Ich frage mich, warum sich in diesen Tagen Prof. Harald Lesch so sehr zurückhält. Der ist mir nämlich lieber als Ranga Yogeshwar.

    Ja, auch gut. Aber wo sind die alle? Ich sehe nur immer hilflose Reporter und Moderatoren, oder politische Treiber.

    Also Range Yogeshwar war in den letzten Tagen die ganze Zeit im Fernsehen im ZDF und auf Phoenix vertreten. Eventuell hast du den falschen Sender geguckt.

    Ich hab ihn auch im Ersten (Anne Will) und WDR gesehen.





  • Die ganzen Wissenschaftler sind alle da, schütteln mit den Köpfen, Mathematik sei richtig und wahr, etwas stimme nicht mit der Realität... 😞
    Mit dem formalen Wissen kann man in der Praxis, so wie es aussieht, nichts anfangen. 😞



  • Also ich habe heute mit einen Kollegen gesprochen, der ist verantwortlich für die deutsche Reaktorsicherheit mit dem Spezialgebiet GAU-Auswirkungen. Der hat mich da auf einen wichtigen Punkt hingewiesen:

    Es ist eine Sache temporär die Kühlung über Luft oder Feuerlöschwagen wieder herzustellen. Aber eine Andere eine dauerhaft stabile Kühlung herzustellen, wenn die Infrastruktur zerstört ist, die Entropie der Systeme weiter zunimmt (e.g. Kernschmelze, Anlagenschäden) und die Risiken weiter steigen (Strahlung, Explosion).

    Die Option, die die UdSSR damals hatte, Tausende von Piloten und Liquidatoren zwangszuverpflichten und in den Tod zu jagen,um eine dauerhafte Kühlung zu etablieren und den Sarkophag hochzuziehen, diese Option haben die Japaner nicht, weil heute jeder weiß, was mit dem Befehl verbunden ist. - Die haben ja jetzt schon Angst in die Evakuierungszone zu fahren, um die Bevölkerung zu versorgen.

    D.h., die Frage, wie die Windrichtung in den nächsten Tagen aussehen wird, ist vielleicht nicht so wichtig, als wie die Windrichtung in der Statistik im nächsten Jahr aussehen wird. -> Gute Nacht Tokio. 😞



  • sdf schrieb:

    earli schrieb:

    Ich frage mich, was die Leute an Lesch gut finden.

    Er kann Nichtphysikern Sachen gut erklären und macht das nicht so wie Ranga Yogeshwar nur an der Oberfläche, sondern geht auch etwas tiefer in die Materie ein.

    Ich finde seine Art zu erklären blöd, ich hab eher das Gefühl, dass er so vereinfacht, dass es falsch wird.



  • Prof84 schrieb:

    Also ich habe heute mit einen Kollegen gesprochen, der ist verantwortlich für die deutsche Reaktorsicherheit [...]

    Dann macht der seinen Job nicht!



  • earli schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Also ich habe heute mit einen Kollegen gesprochen, der ist verantwortlich für die deutsche Reaktorsicherheit [...]

    Dann macht der seinen Job nicht!

    Ja, der ist erst seit drei Jahren dabei. Unterste Hierachie.



  • Ich habe noch eine Idee: Es gibt doch Stoffe wie Aktivkohle, die andere Stoffe adsorbieren können. Vielleicht gibt es so was auch für Rauch und grössere radioaktive Partikel 😕 Späne wie vielleicht Eisenspäne, die man in das Gebäude stopfen könnte, um damit zumindest eine bessere Filterwirkung zu erreichen...
    Vielleicht sind die radioaktiven Partikel und Staub magnetisch oder lassen sich elektrisieren und dann kann man einen grossen Elektromagneten drauflegen, drüberhängen oder was auch immer, um die meisten Partikel abzufangen...



  • Von Fukushima Stadt redet irgendwie keiner. Die ist doch wohl am nächsten dran, wenn auch ca. 60 km weg.



  • Prof84 schrieb:

    Also ich habe heute mit einen Kollegen gesprochen, der ist verantwortlich für die deutsche Reaktorsicherheit mit dem Spezialgebiet GAU-Auswirkungen. Der hat mich da auf einen wichtigen Punkt hingewiesen:

    Es ist eine Sache temporär die Kühlung über Luft oder Feuerlöschwagen wieder herzustellen. Aber eine Andere eine dauerhaft stabile Kühlung herzustellen, wenn die Infrastruktur zerstört ist, die Entropie der Systeme weiter zunimmt (e.g. Kernschmelze, Anlagenschäden) und die Risiken weiter steigen (Strahlung, Explosion).

    Die Option, die die UdSSR damals hatte, Tausende von Piloten und Liquidatoren zwangszuverpflichten und in den Tod zu jagen,um eine dauerhafte Kühlung zu etablieren und den Sarkophag hochzuziehen, diese Option haben die Japaner nicht, weil heute jeder weiß, was mit dem Befehl verbunden ist. - Die haben ja jetzt schon Angst in die Evakuierungszone zu fahren, um die Bevölkerung zu versorgen.

    D.h., die Frage, wie die Windrichtung in den nächsten Tagen aussehen wird, ist vielleicht nicht so wichtig, als wie die Windrichtung in der Statistik im nächsten Jahr aussehen wird. -> Gute Nacht Tokio. 😞

    Ja, da ist was dran. Die Langzeitwirkung ist das wahre Übel. Ein Mahnmal. Aber noch besteht leise Hoffnung. Mal sehen, was wird, wenn Tepcos Stromleitung vor Ort funktioniert.


  • Mod

    abc.w schrieb:

    Die ganzen Wissenschaftler sind alle da, schütteln mit den Köpfen, Mathematik sei richtig und wahr, etwas stimme nicht mit der Realität... 😞
    Mit dem formalen Wissen kann man in der Praxis, so wie es aussieht, nichts anfangen. 😞

    So ein Unfug.

    Wissenschaftler sind bei so einem Thema auch fehl am Platze, da braucht man jetzt relativ skrupellose Krisenmanager. Denn inzwischen geht es bei den Entscheidungen nicht mehr um "mache ich den Stahlträger rot oder blau", sondern "wieviele Leute töte ich bei meiner nächsten Entscheidung als Kollateralschaden?".

    Diese Leute sehe ich da zur Zeit aber noch nicht.

    Ein klarer Nachteil einer Zivilgesellschaft, wie mir dieser Tage bewußt wird. Meines Erachtens auch ein echter Grund dafür, die KKWs in Deutschland abzuschalten - im Ernstfall hätten wir niemanden, der sich opfern würde, und befehlen können wir es auch nicht.

    Da sind die Russen oder Chinesen in einem ganz klaren Vorteil bei der Bewältigung einer solchen Lage.

    Die Japaner mußten ja sogar schnell die Grenzwerte für Strahlenexposition von KKW-Arbeitern per Gesetz erhöhen, damit die Jungs bleiben dürfen. Eigentlich völlig krank und zeigt, daß in solchen Krisen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit die Saat zum <untergang derselben in sich tragen.



  • Marc++us schrieb:

    abc.w schrieb:

    Die ganzen Wissenschaftler sind alle da, schütteln mit den Köpfen, Mathematik sei richtig und wahr, etwas stimme nicht mit der Realität... 😞
    Mit dem formalen Wissen kann man in der Praxis, so wie es aussieht, nichts anfangen. 😞

    So ein Unfug. ...

    Tut mir leid, dass ich hier anderer Meinung bin. Wir sehen ja, die Reaktoren überhitzen sich offensichtlich, brennen, explodieren. Das ist die Realität.
    Was mich noch ärgert, ist die Verzerrung der Begriffe. Ich bin natürlich Laie und habe keine Ahnung, aber wenn man sagt, man schaltet etwas aus, dann verstehe ich darunter, dass es aus ist, richtig aus, wie eine Glühbirne. Bei AKWs ist es offensichtlich so, dass es den Zustand "Aus" nicht gibt - wir sehen ja die vier ausgeschalteten Reaktoren glühen. Eine Falschmeldung oder wir werden alle, zumindest ich, mit dem Begriff "AKW ausschalten" verarscht.



  • Jup, stimm ich zu. Also die Dinger gehen niemals aus, richtig?



  • Genau!

    <ultra_schwarzer_humor>
    Die Firma hat sich einer neuen Philosphie verschrieben. Es ist Bushido für jeden Tepko Mitarbeiter sich der alter Kamikaze Tradition zu verschreiben und einen ehrenvollen Strahlentod zu sterben.
    ...
    Die japanische Regierung gibt bekannt, dass der Selbstmord älterer Arbeitnehmer nun doch keine schlechte Sache ist. Jeder Bürger der solche Gefühle hegt oder weil er sein Hab und Gut oder seine Lieben beim Tsunami verloren hat, soll sich beim AKW Fukushima melden und als Liquidator dienen. Möchte er keinen qualvollen Strahlentod sterben, stehen Offiziere der japanischen Arme bereit, Ihm/Ihr in Anwesenheit seiner/ihrer Freunde mit ihrem Schwert beim Seppuko zu unterstützen.
    </ultra_schwarzer_humor>



  • Marc++us schrieb:

    sondern "wieviele Leute töte ich bei meiner nächsten Entscheidung als Kollateralschaden?".

    Diese Leute sehe ich da zur Zeit aber noch nicht.

    Ein klarer Nachteil einer Zivilgesellschaft, wie mir dieser Tage bewußt wird. Meines Erachtens auch ein echter Grund dafür, die KKWs in Deutschland abzuschalten - im Ernstfall hätten wir niemanden, der sich opfern würde, und befehlen können wir es auch nicht.

    Da sind die Russen oder Chinesen in einem ganz klaren Vorteil bei der Bewältigung einer solchen Lage.

    weil die es befehlen können oder weil die Leute haben, die sich opfern würden?



  • Mäßig lustig. Nicht, weil schwarz, sondern weil ... einfach nicht lustig.

    "Viele Tausende in den Tod jagen" finde ich immer noch zu dramatisiert. Zwar haben die Strahlungen nachweislich Folgen, aber im Endeffekt sprechen wir hier ja "nur" von einer Lebenserwartungsverkürzung. Klar, ich wollte da auch nicht einspringen, aber es ist nochmal was anderes sich erschießen zu lassen oder eine Bombe mit 50% Überlebenschance bei zwei möglichen Drahten zu entschärfen, als sich dort in die Gefahr zu begeben.

    Ist es eigentlich schon unrechtens zu sagen, dass so etwas wie Liquidatoren notwendig seien? Und dass Freiwillige gebraucht werden oder sonst die Soldaten eben einfach verpflichtet werden? Was macht man dann denn sonst??

    Aber vll. kommt es gar nicht so weit und das Tepco-Stromsystem bringt ne ordentliche automatische Kühlleistung, das wär sehr viel wert.



  • Prof84 schrieb:

    Genau!

    <ultra_schwarzer_humor>
    Die Firma hat sich einer neuen Philosphie verschrieben. Es ist Bushido für jeden Tepko Mitarbeiter sich der alter Kamikaze Tradition zu verschreiben und einen ehrenvollen Strahlentod zu sterben.
    ...
    Die japanische Regierung gibt bekannt, dass der Selbstmord älterer Arbeitnehmer nun doch keine schlechte Sache ist. Jeder Bürger der solche Gefühle hegt oder weil er sein Hab und Gut oder seine Lieben beim Tsunami verloren hat, soll sich beim AKW Fukushima melden und als Liquidator dienen. Möchte er keinen qualvollen Strahlentod sterben, stehen Offiziere der japanischen Arme bereit, Ihm/Ihr in Anwesenheit seiner/ihrer Freunde mit ihrem Schwert beim Seppuko zu unterstützen.
    </ultra_schwarzer_humor>

    Naja, es gibt keinen Gottkaiser mehr, deshalb ist die Motivation für Kamikaze dahin. Auch der Zen-Buddhismus ist dahin. Die Japaner sind sehr unreligiös.

    Die Liquidatoren in Tschernobyl hatten jeweils eine Schicht von nur 90 Sekunden, dann gingen sie wieder nach Hause. Dafür mussten sie aber insgesamt 600.000 Mann zum Aufräumen aufbringen.


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