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  • abc.w schrieb:

    Tut mir leid, dass ich hier anderer Meinung bin. Wir sehen ja, die Reaktoren überhitzen sich offensichtlich, brennen, explodieren. Das ist die Realität.
    Was mich noch ärgert, ist die Verzerrung der Begriffe. Ich bin natürlich Laie und habe keine Ahnung, aber wenn man sagt, man schaltet etwas aus, dann verstehe ich darunter, dass es aus ist, richtig aus, wie eine Glühbirne. Bei AKWs ist es offensichtlich so, dass es den Zustand "Aus" nicht gibt - wir sehen ja die vier ausgeschalteten Reaktoren glühen. Eine Falschmeldung oder wir werden alle, zumindest ich, mit dem Begriff "AKW ausschalten" verarscht.

    Das "aus" bezieht sich auf die Kernspaltung. Die ist in der Tat aus.

    Das ist wie bei einem Elektroherd.

    Wenn du da den Schalter auf aus drehst, dann ist der elektrische Strom unterbrochen und der Herd aus, aber er ist immer noch sau heiß und es wird kein weiterer Strom hinzugeführt.

    Es ist also zwar richtig, daß bei einem AKW weitere Wärme "erzeugt" wird, aber es findet halt keine Kernspaltung mehr statt, sondern nur noch Kernzerfälle.

    Ein Röhrenmonitor ist übrigens auch nicht aus, wenn man ihn ausmacht.
    Er sendet immer noch Lichtquanten ab, nachdem man ihn "aus" geschaltet hat.
    Auch wenn das nur ein paar wenige Sekunden sind.



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  • Eisflamme schrieb:

    Ist es eigentlich schon unrechtens zu sagen, dass so etwas wie Liquidatoren notwendig seien? Und dass Freiwillige gebraucht werden oder sonst die Soldaten eben einfach verpflichtet werden? Was macht man dann denn sonst??

    Ich kenne jetzt nicht die Gesetzeslage bezügl. Japan und seiner Armee.

    Aber Soldaten dürften durchaus in Frage kommen, weil ihr Job nunmal die Gefahrenabwehr und Verteidigung des Landes ist, auch unter in Kaufnahme, daß sie dabei sterben.

    Ob man sie also in ein militärisches Gefecht schickt oder zum Reaktor reparieren ändert nicht viel, sofern man die Einsatzzeit sehr kurz hält.
    Denn:

    Die Ersten die die stark radioaktiven Trümmer bergen, werden zu erst sterben.
    Bei der Landung an der Normandie war das auch so.

    Diejenigen die nicht sterben, aber durch Verstrahlung schwer krank werden entsprechen dann denjenigen Schwer verwundeten, die ein Bein, Auge und Co verlieren.

    Der große Unterschied ist aber lediglich, daß im Kriegsfall zumindest die Chance besteht, daß der Erste an vorderster Stelle trotzdem irgendwie überlebt. Bei der Beseitigung hochradioaktiver Trümmer ist das aussichtslos.

    Ich frage mich sowieso, warum man von Tschernobyl nicht gelernt hat und nicht wenigstens Roboter entwickelt hat, die auch bei einer starken radioaktiven Bestrahlung noch funktionieren.

    Prinzipiell sollte so etwas eigentlich möglich sein. Denn die mechanischen Bewegungen könnte man ja durch Druckluft und Hydraulik erledigen und die Elektronik steckt man dann in ein dickes Bleigehäuse.
    Mit einem Glasfaserkabel könnte man dann, trotz aller Strahlung den Roboter dann noch fernsteuern. (ob starke Strahlung einen Einfluß auf Funkübertragung hat, weiß ich nicht, aber ich könnt es mir gut vorstellen, da radioaktive Strahlung ionisierend wirkt und die Luft ionisieren dürfte, womit der Funkkontakt abbricht.)



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  • Erhard Henkes schrieb:

    Wir reden hier nicht über die Reaktoren selbst, sondern über die in "trockenen" Wasser-Becken liegenden Brennstäbe, die vermutlich auch Plutonium enthalten. Irgendwo hatte ich ca. 219 t in allen drei Reaktoren gelesen.
    Somit gehen dort zunächst ca. 60 t Radionuklide im Freien nuklear-thermisch "hoch", wenn nicht bald eine mittels Elektrizität betriebene Kühlung (es geht wohl um die Original-Wasser-Pumpen, vielleicht auch um diese Hochdruck-Pumpen aus USA) steht. Da kann man nur noch den Kopf schütteln.

    Man muß auch bezügl. Deutschland und die Lagerung von Castorbehältern an der Oberfläche den Kopfschütteln.
    Neben unseren AKWs stehen Gebäude, in denen solche Catorbehälter mit hochradioaktivem Material drinstehen.
    Wenn da mal ein Flugzeug reinkracht oder es zu einem Brand kommt, dann befürchte ich, daß die Castoren auf Dauer nicht standhalten dürften.

    Was wir bräuchten wäre ein Zwischenlager mindestens 500 m unter der Erde, wo man die Castorbehälter hinstellen kann.



  • Momentan geht es um Japan! 😡
    Um Deutschland werden sich dann die Grünen und Roten oder wer auch immer kümmern.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die ganzen Parallelen wie Auto und Elektroherd ausschalten sind alle völlig falsch. Es geht nicht um abklingende "Restwärme", sondern um eine stetig frei gesetzte Energiemenge! Wenn auch nur auf Stufe 1.
    http://astro.uni-wuppertal.de/~kampert/KP/Uran-Radium-Reihe.jpg

    Der Zerfall des Uran selbst ist kein Problem, davon werden die Stäbe vermutlich nichtmal handwarm, da Uran viel zu langsam zerfällt.

    Das Problem ist, wie ich schon geschrieben habe, dass die Brennstäbe nachdem sie mal in Betrieb waren voll mit anderem Zeug sind, und dieses andere Zeug sehr viel schneller zerfällt.



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  • sdf schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Wir reden hier nicht über die Reaktoren selbst, sondern über die in "trockenen" Wasser-Becken liegenden Brennstäbe, die vermutlich auch Plutonium enthalten. Irgendwo hatte ich ca. 219 t in allen drei Reaktoren gelesen.
    Somit gehen dort zunächst ca. 60 t Radionuklide im Freien nuklear-thermisch "hoch", wenn nicht bald eine mittels Elektrizität betriebene Kühlung (es geht wohl um die Original-Wasser-Pumpen, vielleicht auch um diese Hochdruck-Pumpen aus USA) steht. Da kann man nur noch den Kopf schütteln.

    Man muß auch bezügl. Deutschland und die Lagerung von Castorbehältern an der Oberfläche den Kopfschütteln.
    Neben unseren AKWs stehen Gebäude, in denen solche Catorbehälter mit hochradioaktivem Material drinstehen.
    Wenn da mal ein Flugzeug reinkracht oder es zu einem Brand kommt, dann befürchte ich, daß die Castoren auf Dauer nicht standhalten dürften.

    Was wir bräuchten wäre ein Zwischenlager mindestens 500 m unter der Erde, wo man die Castorbehälter hinstellen kann.

    Eher noch gut versiegelt kontrolliert auf dem Ozean treiben lassen - unter der Erde bleibt immer ein Risiko.
    Oder in die Sonne schiessen...



  • Bitsy schrieb:

    Oder in die Sonne schiessen...

    Die Sonne wäre wahrscheinlich eines der besten Endlager überhaupt, nur befürchte ich, auf Dauer könnte der Transport etwas kostspielig werden, so dass sich dann AKWs doch nicht so gut rechnen würden.



  • sdf schrieb:

    Ich frage mich sowieso, warum man von Tschernobyl nicht gelernt hat und nicht wenigstens Roboter entwickelt hat, die auch bei einer starken radioaktiven Bestrahlung noch funktionieren.

    Ja, wer soll denn das finanzieren? Das Militär finanziert nur die Projekte, die natürlich nur für das Militär gedacht sind. Auf der CeBit war z.B. die Bundeswehr präsent und haben ihr autonomes Fahrzeug gezeigt, das die Umgebung in Echtzeit erkunden soll. Die zivilen Roboter sind zum Schweissen und Schrauben gedacht, manche können Schach spielen.



  • Beitrag zu den innenpolitischen Machenschaften auf ZDF (Frontal 21):

    ZDF - Frontal 21



  • abc.w schrieb:

    sdf schrieb:

    Ich frage mich sowieso, warum man von Tschernobyl nicht gelernt hat und nicht wenigstens Roboter entwickelt hat, die auch bei einer starken radioaktiven Bestrahlung noch funktionieren.

    Ja, wer soll denn das finanzieren? Das Militär finanziert nur die Projekte, die natürlich nur für das Militär gedacht sind. Auf der CeBit war z.B. die Bundeswehr präsent und haben ihr autonomes Fahrzeug gezeigt, das die Umgebung in Echtzeit erkunden soll. Die zivilen Roboter sind zum Schweissen und Schrauben gedacht, manche können Schach spielen.

    ich glaube, der robo wär dann total blind. hab mal ne reportage gesehen, da ist so einer in verstrahltes gebiet und hatte schon nach ein paar minuten pixelfehler. gibts ein durchsichtiges material, welches radioaktivität abschirmen kann 😕



  • Blind hm. Dann baut man andere Sensoren oder beobachtet ihn von großer Höhe/großer Entfernung eben und steuert ihn so. Gibt komfortablere Sachen, aber in ner Zeit, wo wir mehrere Lichtjahre in irgendeine Richtung im Weltraum schauen können und sogar mit einem Satelitten schon fast diese Leistung erreichen können, müsste das doch drin sein.



  • Eisflamme schrieb:

    Blind hm. Dann baut man andere Sensoren oder beobachtet ihn von großer Höhe/großer Entfernung eben und steuert ihn so. Gibt komfortablere Sachen, aber in ner Zeit, wo wir mehrere Lichtjahre in irgendeine Richtung im Weltraum schauen können und sogar mit einem Satelitten schon fast diese Leistung erreichen können, müsste das doch drin sein.

    ja, stimmt. so hab ich das noch nicht betrachtet 😞



  • Japans Atomaufsicht: Drei Fukushima-Reaktoren stabil

    Die Reaktoren eins, fünf und sechs des schwerbeschädigten Kernkraftwerks Fukushima I sind nach Angaben der japanischen Atomaufsicht relativ stabil.

    Was heißt stabil?

    Forscher: Strahlung breitet sich nach Amerika aus

    !!

    Eine niedrige Konzentration von radioaktiven Teilchen aus dem japanischen Unglücksreaktor bewegt sich laut Nachichtenagentur Reuters auf Nordamerika zu. Reuters beruft sich dabei auf den Forschungsleiter am Schwedischen Institut für Verteidigungsforschung, De Geer. Dieser beziehe sich dabei auf Daten von internationalen Messstationen. Die Strahlenwerte seien für Menschen unbedenklich, betonte De Geer.

    Ist es wirklich nötig, jetzt noch zu dramatisieren, indem man unnötige Überschriften wählt? -.-



  • _-- schrieb:

    ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die nachricht deutschlands reaktoren unverzüglich abzuschalten einen gewissen einfluss auf die entscheidung hatte. immerhin zählen wir zu den am weitesten entwickelten nationen der welt!

    Deutsche gelten eher als technikfeindlich, Angst vor Atomen, Angst vor Pestiziden, Angst vor Genen, Angst vor Street View ...

    Japan ist eine weit entwickelte Nation, und sie sind an Erdbeben/Tsunamis gewöhnt, und trotzdem hat es gekracht. Das reicht doch als Grund für die Entscheidung.



  • Ich hab mir gestern noch einmal eine Sendung zur Situation in Japan angeschaut, und muss sagen ich war erschrocken.

    Bereits vor 2 Jahren wurde die japanische Regierung in Kenntniss gesetzt, dass Erdbeben in der Größenordnung auf kurze Sicht eintreten können und deren Atomkraftwerke dafür nicht gerüstet sind.

    Aber diese Information wurde so hingenommen und nichts an der Sachlage verändert. - Für mich ist das wieder ein klarer Fall von menschlichem Versagen.



  • earli schrieb:

    _-- schrieb:

    ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die nachricht deutschlands reaktoren unverzüglich abzuschalten einen gewissen einfluss auf die entscheidung hatte. immerhin zählen wir zu den am weitesten entwickelten nationen der welt!

    Deutsche gelten eher als technikfeindlich, Angst vor Atomen, Angst vor Pestiziden, Angst vor Genen, Angst vor Street View ...

    Japan ist eine weit entwickelte Nation, und sie sind an Erdbeben/Tsunamis gewöhnt, und trotzdem hat es gekracht. Das reicht doch als Grund für die Entscheidung.

    ja, aber das wussten sie auch schon am (montag?), als sie den bau weiterer kraftwerke nochmals bestätigt haben!


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