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abc.w schrieb:
Als Elektrotechniker kenne ich das so: In jeder komplexen digitalen Schaltung wie eine CPU gibt es speichernde Elemente, Register, Flip-Flops usw. Diese Elemente werden auf dem Chip aus einem Kondensator und ein Paar Transistoren aufgebaut. Die Ladung in diesem Kondensator muss periodisch aufgefrischt werden, sonst entlädt er sich und verliert die Information, aus 1 wird eine 0 oder umgekehrt, auf jeden Fall wird ein Bit gekippt. Diese Kondensatoren auf dem Chip sind mit steigender Integrationsdichten sehr klein und die Ladung, die sie "speichern", ist entsprechend auch klein. Ich erinnere irgendwo gelesen zu haben, diese Ladung ist so klein, dass sie aus wenigen Elektronen besteht. Auf Grund hoher Strahlung können diese Elektronen verloren gehen, d.h. die kleinen Kondensatoren verlieren ihre Ladung, Bits gehen verloren und der Chip bekommt Fehler, Software stürzt ab...
Ok, aber diesbezüglich denke ich, dass die Strahlung, die beim AKW Fukushima vorliegt, noch nicht wirklich kritisch ist. Wie gesagt, wenn Du ein Register anguckst, dann sind Zeiträume von einem Takt relevant. Da passiert nichts wesentlich anderes als bei natürlicher Strahlenbelastung. Auch bei DRAM passiert da nicht so viel. Dort wird auch alles sehr oft aufgefrischt, wenn auch vielleicht nicht ganz so oft. Zumal ich in dem imaginären Beispiel oben ja noch nichtmal auf einen einzigen Transistor oder Kondensator runtergerechnet habe. Der verkleinert die Fläche dann auch nochmal ganz erheblich.
Deshalb denke ich eher, dass es um irgendwelche Effekte geht, die sich mit der Zeit aufintegrieren können. Zum Beispiel, dass sich der Chip auflädt.
PS: Die Zahlen bei dem Beispiel oben sind bezüglich der Photonen pro Sekunde vermutlich eher wesentlich zu hoch.
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Gregor schrieb:
Da passiert nichts wesentlich anderes als bei natürlicher Strahlenbelastung. Auch bei DRAM passiert da nicht so viel. Dort wird auch alles sehr oft aufgefrischt, wenn auch vielleicht nicht ganz so oft.
Unter anderen aus dem Grund, dass bei normalem DRAM die (geringe) natürlich vorhandene (harte) Strahlung auch Bits "umwerfen" kann, gibt es ja ECC RAM
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Mir ist auch klar dass sich Gamma-Strahlung auf hochintegrierte Schaltungen nicht besonders vorteilhaft auswirkt.
Ich fand nur den Vergleich mit der Mikrowelle unpassend. Dass ein Mikrowellenherd für Elektronik so böse ist liegt soweit ich weiss nicht an der (mit "Radiowellen" verglichen) kurzen Wellenlänge, sondern daran dass die Wellenlänge gross genug ist um über klassische Induktion ordentliche Ströme in den Leiterbahnen zu induzieren (Antennenprinzip).
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Gregor schrieb:
Deshalb denke ich eher, dass es um irgendwelche Effekte geht, die sich mit der Zeit aufintegrieren können. Zum Beispiel, dass sich der Chip auflädt.
Nein, was soll sich denn da aufladen. Dieser Effekt ist vergleichbar mit z.B. EPROMs. Es gibt Chips mit einem Fenster drin. Man kann sie unter eine UV-Lampe stellen und sie werden gelöscht. Gelöscht, weil die Elektronen im Gate eines MOS-Transistors genug Energie bekommen und das Gate verlassen können, die Ladung geht verloren, Chip wird gelöscht. Beim Programmieren des Chips werden sie bei höherer Spannung dorthin wieder "reingeschubst". Wie das genau funktioniert, keine Ahnung.
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Hier soll eine Webcam Bilder von Fukushima AKW streamen: http://www.tepco.co.jp/nu/f1-np/camera/index-j.html
Ich sehe nur schwarz...
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abc.w schrieb:
Hier soll eine Webcam Bilder von Fukushima AKW streamen: http://www.tepco.co.jp/nu/f1-np/camera/index-j.html
Ich sehe nur schwarz...Ist ja auch gerade Nacht dort
.(Ja, mir ist klar, dass hier wohl auch ein technischer Fehler an der Seite vorliegt)
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So wie es aussieht, müssen die Kraftwerksbetreiber in Deutschland nur genügend fahrbare Wasserwerfer und Freiwillige anschaffen, und schon ist alles gut.
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abc.w schrieb:
Gregor schrieb:
Deshalb denke ich eher, dass es um irgendwelche Effekte geht, die sich mit der Zeit aufintegrieren können. Zum Beispiel, dass sich der Chip auflädt.
Nein, was soll sich denn da aufladen. Dieser Effekt ist vergleichbar mit z.B. EPROMs. Es gibt Chips mit einem Fenster drin. Man kann sie unter eine UV-Lampe stellen und sie werden gelöscht. Gelöscht, weil die Elektronen im Gate eines MOS-Transistors genug Energie bekommen und das Gate verlassen können, die Ladung geht verloren, Chip wird gelöscht. Beim Programmieren des Chips werden sie bei höherer Spannung dorthin wieder "reingeschubst". Wie das genau funktioniert, keine Ahnung.
Was sich da aufladen soll, kann ich Dir verraten. Du hast isolierende Materialen in einem Chip. Wenn Du ein Elektron aus einem Atom aus so einem Material herausschlägst und ihm genügend viel Energie gibst, dass es gleich ganz wegfliegt, dann kommt da kein anderes Elektron nach. Woher soll es denn kommen? Entsprechend kommt es dort dann dazu, dass sich das Material auflädt. Ok, irgendwann wird es dann leitend und Du kriegst einen Kurzschluss. Viel früher aber schon entstehen durch die Ladungen jede Menge willkürliche E-Felder und die können natürlich dazu führen, dass die Elektronik nicht mehr wie vorgesehen funktioniert.
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Erhard Henkes schrieb:
So wie es aussieht, müssen die Kraftwerksbetreiber in Deutschland nur genügend fahrbare Wasserwerfer und Freiwillige anschaffen, und schon ist alles gut.
Ich denke, die Freiwilligen sind in Deutschland ein größeres Problem als in Japan oder damals in Tschernobyl.
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Ja, Deutschland muss führend werden im Thema "freiwillige strahlungsresistente Roboter".
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Nun dürfen wir gespannt sein, ob sie die verschiedenen Kühlkreis-Pumpen dauerhaft(!) zum Laufen bekommen. Das Arbeiten vor Ort dürfte dort nicht ganz einfach sein, wegen der tödlichen Strahlung und weil man von unten auch noch nass gespritzt wird.
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http://en.wikipedia.org/wiki/Radiation_hardening
Mit dem Thema befasst man sich schon länger. Gerade im kalten Krieg haben da die Militärs viel investiert. Im SDI-Projekt haben die USA deshalb zB Computer aus GaAs bauen lassen, weil das sich wohl besser eignet als Si für den Fall.
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Dürfte ja auch bei Teilchenbeschleunigern wichtig sein.
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Das hätte man irgendwie vernünftiger darstellen können.
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rüdiger schrieb:
Och, das wollte ich auch gerade posten, wurde von Fragen im C++-Forum aufgehalten
.Erhard Henkes schrieb:
Das hätte man irgendwie vernünftiger darstellen können.
Nicht reißerisch genug?
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@SeppJ: Es ist aus mit "sauberem Strom" aus AKWs. Das sind hochgefährliche Energieerzeuger, die ein ganzes Land in den Ruin ziehen und riesige Flächen unbewohnbar machen können. Niemand hat brauchbare Lösungen für die Endlagerung. Eine Technologie, die 100% sicher sein muss, passt einfach nicht zum Homo sapiens.
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Es wird sich absolut gar nichts ändern. Selbst in der Ukraine ist man nicht von der Kernkraft abgerückt. Sogar das Tschernobyl-Kraftwerk selbst war bis 1999 noch in Betrieb!
Und die Gründe sind sehr nachvollziehbar: Es ist kurzfristig alles sehr günstig und bringt sehr viel Energie. Das einzige andere was so viel Energie gibt, die Kohlekraft, ist viel teurer und hat unmittelbare Landschaftsschäden zur Folge. Die Gefahr der Kernkraft ist abstrakt. Das sind Unfälle die in fernen Ländern passieren wo betrunkene Russen Experimente machen oder wo schlimme Erdbeben geschehen. Dann werden 10.000 Leute evakuiert die einen nicht kümmern und man isst ein Jahr keinen Jogurt. Oder der Müll der Leute betrifft die noch so lange nicht geboren sind, dass man sich gar nicht mit ihnen verbunden fühlt. Und die haben bis dahin bestimmt was dagegen erfunden.
Und die Energie wird eben gebraucht, wenn man sich nicht sehr einschränken möchte und wieder so leben will wie 1920. Und deshalb wird sich nichts ändern.Eine Technologie, die 100% sicher sein muss, passt einfach nicht zum Homo sapiens.
Also pro Atomkraft weil sie nicht sicher ist?
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Das Thema wird ein Spielball zwischen Politik und Investoren. Da kann nichts Brauchbares resultieren. Die heraufziehende Öko-Diktatur in Deutschland geht mir allerdings auch schon auf den Keks, obwohl sie noch nicht da ist. Lose/lose-Situation.
Aber eines ist klar: Die Energiegewinnung aus Kernkraft ist eine massive Fehlentwicklung gewesen, keine Übergangs- oder Brückentechnologie, sondern ein falscher Weg, den niemand sauber zu Ende gedacht hat. Daher ist es nun Aufgabe unserer Gesellschaft, diesen Pfad zu verlassen. Unaufgeregt, aber konsequent. Das erwarte ich sowohl von FDP, CDU/CSU, SPD/Linke/Grüne. Mit Ideologie hat das nichts zu tun.
Wer die Kernkraft-Lobby unterstützt hat, wie z.B. Mappus, der sogar das Geld der Bürger zum Kauf der EnBW sinnlos vergeudet, wird die volle Härte des Wählers zu spüren bekommen. Man darf allerdings nicht vergessen, dass Rot-Grün schon regiert hat. Wirklich unternommen haben sie nichts, immer nur geredet.
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abc.w schrieb:
Hier soll eine Webcam Bilder von Fukushima AKW streamen: http://www.tepco.co.jp/nu/f1-np/camera/index-j.html
Ich sehe nur schwarz...Jetzt geht es wieder, man sieht aber nicht viel, das meiste wird von Bäumen verdeckt und die Bilder werden ein mal pro Stunde aktualisiert... wegen der Zensur
