..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die thermische Leistung ist dann nur ca. 5-7%, wenn ich das richtig verstanden habe. Fakten sollte man schon sauber analysieren, damit die Apokalypse auch glaubwürdig rüber kommt. 😉

    Wo hast du das denn her? Ich hab dazu nichts weiter gefunden.



  • Hier ist es laienhaft erklärt:

    Etwa 2 Tage lang produziert jeder abgeschaltete Reaktor noch etwa 7% seiner Nennleistung bevor die Leistung dann langsam über viele Wochen zurückgeht. Erst dann kann man die Brennstäbe entnehmen und in das Ausklingbecken (Sozusagen ein Wasserbad) stecken und dann dauert es Jahre bis man die sicher transportieren kann. Nach etwa 20 Jahren sind die Brennstäbe "Handwarm", man könnte die dann anfassen.

    http://www.gutefrage.net/frage/wieso-kann-das-akw-in-fukushima-nicht-einfach-notabgeschaltet-werden

    Weiter oben im Thread ist die genaue Formel.



  • ..



  • na hoffentlich hat der gute berater 😉



  • Christian Lindner hat nix Technisches studiert, also keine Ahnung. Das stimmt. Dennoch wäre er der beste "Chef" und "Vordenker".



  • Man hat eine neue Idee für das radioaktive Wasser gefunden:

    Für Aufbewahrung und Transport des Wassers soll ein riesiges Floß zum Einsatz kommen. Nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Jiji ist das pontonähnliche Becken 136 Meter lang, 46 Meter breit und drei Meter hoch. Das Floß bestehe aus einem Stahltank und könne insgesamt bis zu 18.000 Tonnen Wasser fassen, berichtet die Zeitung "Asahi" unter Berufung auf die Verwaltung der Präfektur Shizuoka. Die Stadt Shimizu stelle Tepco das Floß zur Verfügung, sagte Bürgermeister Zenkichi Kojima. Normalerweise diene das Floß zum Angeln.

    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,754592,00.html

    Das reicht aber auch nur für ein paar Tage. Dann kann man das Floß aufs Meer fahren und dort die Soße "dumpen". Was sonst? 🙄

    So sieht übrigens die traurige Wahrheit aus:
    http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/DocE60908ED409F349C398995692BB14523EATplEcommonScontent.html

    In einer Reaktorwand des havarierten Atomkraftwerks Fukushima klafft ein 20 Zentimeter langer Riss, aus dem radioaktives Wasser ins Meer sickert.

    Ganz toll! War aber klar, dass der Anstieg der Radioaktivität im Meer so erfolgt. Die Floß-Idee kann man sich da wohl schenken, wenn parallel die Brühe direkt aus dem Kern ins Meer sabbert. Tolle Technik. 🙄

    Genau genommen dürfte man diesen Reaktor nun nicht mehr mit Wasser bespritzen. Dann setzt aber die Kernschmelze schneller ein! Das Ganze ist wohl nicht mehr beherrschbar und lösbar. So geht dies übrigens schon von Anfang an. Fing mit den (nach heutigem Stand der Technik unnötigen) Knallgasexplosionen an.



  • earli schrieb:

    Und was meinst du, wie viele AKWs du brauchst, um den verbrauchten Brennstoff zu kühlen?

    Das erste AKW der Welt in England, das je ans Netz ging und mit viel Propaganda gefeiert wurde, hatte sogar einzig diesen Zweck. Laut Propaganda sollte es billigen Strom garantieren. In Wahrheit brauchte man mehr als den ganze Strom zum Kühlen eines anderen Reaktors, der zum Erzeugen von Waffenplutonium gebaut wurde.

    Als Beispiel mal Brokdorf. Der erzeugt 1410 MW. Die thermische Leistung beträgt aber 3900 MW. Das zweite ist die Hitze, die gekühlt werden muss, wenn der mal vom Netz geht.

    Quatsch!

    Wenn der Reaktor vom Netz geht, dann wird der Reaktor erstmal abgeschaltet, die Kernspaltung setzt aus und die Wärmeproduktion sinkt drastisch.



  • Ich denke, earli hat das inzwischen verstanden.

    Es gibt viel zu wenig umfassende Informationen zu dem Thema. Die ganze Zeit wird von Herstellung der ordnungsgemäßen Kühlung gesprochen. Nach einer großen Knallgasexplosion ist aber eine Menge demoliert, und wenn ich die Kabel dort ziehen soll, wo sich die radioaktive Brühe sammelt (inzwischen informiert man über Risse/Undichtigkeiten im Reaktor), dann ist das ein enormes Problem. Dann dieses Getue mit der Brühe und den Tanks, wo doch schon große Mengen ins Meer sickern. Von dieser Folie und dem Kunstharz hört man auch nichts mehr, wären ja auch nur leicht begrenzende Hilfsmittel ohne Langzeitwirkung. Wenn die volle Kernschmelze einsetzen würde, bringen diese Mittel wenig, weil man dann flüchten muss. Zusätzlich noch diese ständig falschen/fraglichen Messwerte. Tokio wird noch in Sicherheit gewiegt, was soll man auch anderes machen? Das kann man sogar verstehen.

    Sieht jemand einen klaren Weg, wie die japanische Regierung dieses Disaster nun wirklich in den Griff bekommen will? Die Evakuierungszone ist auch noch zu gering, und das Meer bekommt ziemlich viel Dreck ab. Diesen Input kann ich nicht beurteilen, man erwartet hier, dass sich alles verteilt. Der Schaden für die Fischfangindustrie und Schifffahrt wird allerdings hoch sein.



  • Marc++us schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Zum Wissenschaftlichen: welche Insekten sind strahlungsresistent? Ich kenne da bisher Kakerlaken.

    Hatte ich vor einigen Tagen gelesen, gibt da auch irgendeine Fliegenart. Finde ich aber nicht mehr als Link.

    .. da verwechselst Du was. Jedenfalls wenn es darum geht die Japaner strahlungsresistent zu machen:
    http://www.youtube.com/watch?v=9qiee9rRHPo
    (Thema Jurassic Park)



  • Den "verstrahlten Japaner" hier finde ich amüsanter: http://www.youtube.com/watch?v=9MDFan__QXg&feature=related ;):D

    Wenn das Ganze nur nicht so ernst wäre.



  • War hier schon das Fukushima-Video für Kinder?

    http://www.youtube.com/watch?v=5sakN2hSVxA

    Das ist echt!



  • Die 17 deutschen Atomkraftwerke (AKW) müssen bis Mitte Juni unter Beweis stellen, ob sie Flugzeugabstürze, Erdbeben, Erdrutsche, Hochwasser oder Cyber-Attacken aushalten können. Vom Ergebnis der Stresstests durch die Reaktorsicherheitskommission (RSK) wird abhängen, welche Reaktoren künftig noch am Netz bleiben können. Die Bundesregierung ziehe damit die Konsequenzen aus der Nuklearkatastrophe in Japan, sagte Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) gestern in Berlin.

    http://nachrichten.rp-online.de/titelseite/roettgens-strenge-regeln-fuer-deutsche-akw-1.581986

    Hat man schon eine "Voranalyse", welche Reaktoren diese Stresstests überhaupt erfüllen können? Einige Schwachstellen liegen bereits im bisher "beherrschten Riskio". Das wird aber nicht betrachtet, man konzentriert sich nur auf jenseits des bisherigen GAU liegende Situationen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    In Fukushima entscheidet sich die Zukunft der Energie aus Kernkraft. RWE und E.ON sollte den Japanern helfen, diese radioaktive Quelle möglichst rasch zu verschließen. Das ist das Beste, was sie machen können. 😉

    Schafft aber offensichtlich keiner. "Restrisiko". 🙄

    Ja, hier gibt es noch Einiges an Insiderwissen zu verarbeiten.

    E-On hat sich vor 2 Jahren dazu verpflichten die C0² Emission bis zum Jahr 2015 um 50% zu reduzieren und daher wichtige rußische Anteile für die Sanierung verkauft und um insb. radikate interne Einsparmassnahmen (IT etc) vorzunehmen. Eine wichtige strategische Zielsetzung war dabei die Kernernegie in D weiter aufrechtzuerhalten, um die Kohlekraftwerke zu sanieren.

    RWE klagt gegen die Abschaltungen, weil klar ist das es wohl nicht bei temporären Opportunismus der Regierung bleiben wird. Und RWE nicht operabel die Grundversorgung sichern kann ohne AKWs. I.M. verzeichne ich einen globalen Projektstop in den Branchen Energie und auch Petrochemie (Kunststoffe etc).

    Solange Fukushima strahlt hier in der Energiewirtschaft totale Stasis. Weil sich nicht nur die Frage stellt, wann oder wie schnell der Ausstieg erfolgen muss.



  • earli schrieb:

    War hier schon das Fukushima-Video für Kinder?
    http://www.youtube.com/watch?v=5sakN2hSVxA
    Das ist echt!

    "Nuclear Boy gets better and better." Das stimmt nicht. Tokio und das Meer wurde auch vergessen. Der Film ist Ausdruck einer Hilflosigkeit, die schon bedauernswert ist. Der Mensch beherrscht eben nicht alles, was er beginnt.



  • Erhard Henkes schrieb:

    earli schrieb:

    War hier schon das Fukushima-Video für Kinder?
    http://www.youtube.com/watch?v=5sakN2hSVxA
    Das ist echt!

    "Nuclear Boy gets better and better." Das stimmt nicht. Tokio und das Meer wurde auch vergessen. Der Film ist Ausdruck einer Hilflosigkeit, die schon bedauernswert ist. Der Mensch beherrscht eben nicht alles, was er beginnt.

    Ja, der Film ist nicht ganz aktuell und basiert auf dem Stand der Lügen vor ein paar Wochen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Von dieser Folie und dem Kunstharz hört man auch nichts mehr, wären ja auch nur leicht begrenzende Hilfsmittel ohne Langzeitwirkung.

    Von dem Kunstharz halte ich eigentlich ziemlich wenig, denn Harze brennen recht gut und wenn das Zeug aus irgendeinem Grund zu brennen anfängt, dann landen die ganzen nun gebundenen radioaktiven Partikel mit dem Rauch in die Atmosphäre.
    Ein Betonboden kann zwar keinen Staub binden, aber dafür brennt der nicht.

    Sieht jemand einen klaren Weg, wie die japanische Regierung dieses Disaster nun wirklich in den Griff bekommen will?

    Nein.
    Die Russen haben damals Blei in den Reaktor geschüttet.
    Damit könnte man den Reaktor von oben gut versiegeln und die Wärmeabfuhr geht damit auch, allerdings steht das AKW ja direkt am Meer und das Grundwasserproblem löst man mit dem in den Reaktor geschüttetem Blei auch nicht.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Den "verstrahlten Japaner" hier finde ich amüsanter: http://www.youtube.com/watch?v=9MDFan__QXg&feature=related ;):D

    Wenn das Ganze nur nicht so ernst wäre.

    Ach, das Fischfangverbot ist nur indirekt wegen der Strahlung ... 😃
    http://www.youtube.com/watch?v=8trsDPpAI5E



  • Von dem Kunstharz halte ich eigentlich ziemlich wenig, denn Harze brennen recht gut und wenn das Zeug aus irgendeinem Grund zu brennen anfängt, dann landen die ganzen nun gebundenen radioaktiven Partikel mit dem Rauch in die Atmosphäre.
    Ein Betonboden kann zwar keinen Staub binden, aber dafür brennt der nicht.

    Genau so ist es. Diese Idee hat schon etwas Makabres.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Von dem Kunstharz halte ich eigentlich ziemlich wenig, denn Harze brennen recht gut und wenn das Zeug aus irgendeinem Grund zu brennen anfängt, dann landen die ganzen nun gebundenen radioaktiven Partikel mit dem Rauch in die Atmosphäre.
    Ein Betonboden kann zwar keinen Staub binden, aber dafür brennt der nicht.

    Genau so ist es. Diese Idee hat schon etwas Makabres.

    Deswegen wollte ich auch Asbest geben.
    Aber Bauxit oberflächlich gebrannt hätte einen Keramik-Charakter (α-Al2O3):
    http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumoxid
    http://de.wikipedia.org/wiki/Keramik
    Das Harz könnte auch ruhig etwas schmoren.

    Könnte man eventuell relativ schnell beschaffen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bauxit



  • Erhard Henkes schrieb:

    Von dem Kunstharz halte ich eigentlich ziemlich wenig, denn Harze brennen recht gut und wenn das Zeug aus irgendeinem Grund zu brennen anfängt, dann landen die ganzen nun gebundenen radioaktiven Partikel mit dem Rauch in die Atmosphäre.
    Ein Betonboden kann zwar keinen Staub binden, aber dafür brennt der nicht.

    Genau so ist es. Diese Idee hat schon etwas Makabres.

    Ne, ist eine gängige Sache, wird auch bei Reinraumtechnik eingesetzt. Gibt's auch flammhemmend, weiß aber nicht, was die drübersprühen wollen.

    Ich hatte schon länger gemutmaßt, daß Block 2 leck ist, freue mich aber nicht wirklich, recht gehabt zu haben.

    Man ist dort schon länger in einem so totalen Desaster, daß man sich nur noch über das Ausmaß der Unprofessionalität auslassen kann, mit dem man ihm begegnet. Nichtmal ausreichend Futter, Dosimeter, Schutzkleidung und Schutzmatten haben die fürs Personal dort, das mit dem Salzwasser zur Kühlung war idiotisch usw. usf.

    Sind denn in einem der höchstindustrialisierten Länder der Erde nur desorganisierte Trottel unterwegs? Und der andere Trotteltrupp belügt die Bevölkerung.
    Oder würden wir auch nur wie kopflose Hühner durch die Gegend rennen, wenn eines der alten "Schmuckstücke" wie Brunsbüttel durchgehen würde?


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