..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Man kann die radioaktiv belastete Brühe reinigen.

    Methode 1: Wasser verdampfen. Hierbei erhält man eine radioaktive stark konzentrierte Brühe oder einen Feststoff, wenn man bis zum Schluss eindampft. Ab damit in eine Endlagerstätte, die es in Japan, soweit ich weiß, nicht gibt.

    Methode 2: Ionentauscher einsetzen. Hierbei erhält man ein Substrat, das die radioaktiven Substanzen bindet. Ein Feststoff, der ebenfalls in die Endlagerstätte muss.

    Beides ist leider ziemlich aufwändig. Bedingt durch die enormen Mengen und unter diesen miesen, chaotischen Bedingungen würde das einige Jahre dauern! Um es kurz zu machen: Ich denke nicht, dass Tepco etwas in dieser Art schafft. Da gehört auch einiges an Logistik dazu. Die bekommen - soweit ich das aus der Ferne erkennen kann - gar nix auf die Reihe, außer ein paar Notmaßnahmen, sich verbeugen, sich halbherzig entschuldigen und Leute verheizen.

    Ich verstehe auch nicht, warum TEPCO immer noch das Sagen hat. Die wären anderswo normalerweise längst vom Staat enteignet worden.

    Es ist eigentlich keine große Sache eine kleine Raffinerie hochzuziehen, die etwa 1 M Jato schafft. Die Sohle muss dann natürlich unter Extremstrahlungsbedingungen extrahiert werden. Wenn Du Dir vorstellst, die Brühe hat verdünnt 1 Sv/h. Dann wird das Konzentrat 1K-10K x höher sein. Das dort azeotrope Mischungen auftauchen, bei anorganischen Komponenten halte ich für unwahrscheinlich. 40 Böden würden reichen, um sicher zu sein.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Rektifikation_(Verfahrenstechnik)
    Dann haben wir aber ein Energieproblem. Müssen ein AKW bauen, um ein anderes zu retten. Aber Block 5 u. 6 haben i.M. nichts zu tunen ... 🙄
    Ich kenne einige Firmen die in der Lage wären innerhalb einer Woche den Topf zu bauen (sofern Material vorrätig). Transport und Aufstellung noch eine Woche.
    Das Schwere wäre noch ein Konzept zur Sohlenextraktion. Da müsste man mal einen Spezialisten für Kraftwerksbau bemühen, wie man das verfahrenstechnisch lösst. Ein langfristiges Heizkonzept wäre Fernwärme (aus AKWs :D). Wird jedenfalls in der deutschen Industrie oft so gelöst.

    Ionenaustauscher funktioniert gar nicht:
    - weil die radioaktiven Partikel nicht alle ionisch sind
    - Du eher Wasser elektrolysierst als radioaktive Ionen aus der Brühe über Spannung ausdiffundierst -> Fick`sche Gesetze http://de.wikipedia.org/wiki/Diffusion
    Diese Energie haben wir totsicher nicht.


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Die Situation ist dermaßen aus den Fugen, dass man ständig zwischen im Normalfall völlig inakzeptablen Maßnahmen wählen muss.

    Übertreib doch nicht immer so, sonst kann man deine Beiträge nur noch als Witz verstehen. Vor allem lass dich nicht von Medienberichten so aufschrecken. Du fasst doch selbst zusammen, wie der Stand ist:
    Ein Reaktor verliert kleine Mengen hochkontaminierten Wassers, die anderen sind vermutlich vollkommen dicht.
    Und nun forderst du eine Notfallsprengung? Das ist doch Wahnsinn und ich bin froh, das TEPCO das Sagen hat und nicht du.



  • SeppJ schrieb:

    Ein Reaktor verliert kleine Mengen hochkontaminierten Wassers, die anderen sind vermutlich vollkommen dicht.

    Nee, eigentlich nicht. Drei Reaktoren werden immer noch mit Meerwasser gespeist oder gekühlt, was zurückfließt ins Meer. Deswegen ist eine landfristige Aufbereitungsanlage sinnvoll, weil in nächsten Monaten noch jede Menge Kacke herausfließt oder wegzuräumen sein wird, so dass sich die eigene "Kläranlage" lohnt.

    Btw, Erhard ist Wissenschaftler (Ausbildung). Man muss Ihn nur hin und wieder mal daran erinnern. 😉



  • Hi,

    mal ein sehr lesenswertes Buch was passieren würde, wenn es da wirklcih zu größeren Evakuirungen komen müsste. ist zwar schon ein paar Jahre alt, aber durch dei Ereignisse in Fukushima auf einmal wieder brandaktuell, auch wenn es da um einen anderen Grund geht.

    http://www.amazon.de/Japan-sinkt-Wissenschaftlich-phantastischer-Roman-Komatsu/dp/B003XYVKYA/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1301994394&sr=8-4

    Gruß Mümmel


  • Mod

    Prof84 schrieb:

    Btw, Erhard ist Wissenschaftler (Ausbildung). Man muss Ihn nur hin und wieder mal daran erinnern. 😉

    Und ich bin auch Wissenschaftler (Ausbildung) aber ich gerate nicht in Panik und will alles in die Luft sprengen!

    P.S.: Hat Erhard nicht schon seinen Doktor?



  • SeppJ schrieb:

    Und ich bin auch Wissenschaftler (Ausbildung) aber ich gerate nicht in Panik und will alles in die Luft sprengen!

    stimmt... in Panik machts ja auch nur halb so viel Spass :p



  • Wer mal wissen möchte, wie es am derzeitigen Arsch der Welt aussieht: http://www.businessinsider.com/japan-earthquake-panorama-2011-4

    😮



  • SeppJ schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Btw, Erhard ist Wissenschaftler (Ausbildung). Man muss Ihn nur hin und wieder mal daran erinnern. 😉

    Und ich bin auch Wissenschaftler (Ausbildung) aber ich gerate nicht in Panik und will alles in die Luft sprengen!

    Ja, und ich auch. Das mit den Sprengen ist so eine Manier von uns Diplom-Droiden. 😃

    Und der Physiker in mir muss leider feststellen, dass sogar die GRS derzeit keinen Plan hat, wie man die Kacke wieder zurück in den Gaul bekommt. Und wieder: 230 km von Tokyo entfernt. Auch man Wasser gelegen. Selbe Meerseite ... 😞



  • Wie wäre es denn, wenn man in das Meer solche Stahlwände einbaut, die z.b. für Trockenarbeiten verwendet werden?
    Dann könnte man das Wasser darin abpumpen und hätte ein Becken für das radioaktive Zeugs.



  • Prof84 schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Btw, Erhard ist Wissenschaftler (Ausbildung). Man muss Ihn nur hin und wieder mal daran erinnern. 😉

    Und ich bin auch Wissenschaftler (Ausbildung) aber ich gerate nicht in Panik und will alles in die Luft sprengen!

    Ja, und ich auch.

    Nein.



  • Hi,

    angeblich können die 7 alten Kraftwerke ja völlig problemlos abgeschaltet werden, weil wir ein Stromüberangebot haben. Die Realität sieht aber anders aus.
    http://newerapublications.de/49352/deutschland-importiert-mehr-atomstrom-berlin-focus-online/
    Danach importiert Deutschalnd seit der Abschaltung 3000 MW aus Frankreich und 3000 MW aus Tschechien.
    Wo also ist nun der Sicherheitsgewinn? Glauben wir wirklihc, das es für uns sicherer wird, wenn in Temelin die Regler auf den Anschlag geschoben werden?

    Gruß Mümmel



  • Na ja, wenn was hochgeht, sitzt man nicht automatisch in der Todeszone, außer man sitzt am Rand von Deutschland. 😉



  • volkard schrieb:

    Prof84 schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Btw, Erhard ist Wissenschaftler (Ausbildung). Man muss Ihn nur hin und wieder mal daran erinnern. 😉

    Und ich bin auch Wissenschaftler (Ausbildung) aber ich gerate nicht in Panik und will alles in die Luft sprengen!

    Ja, und ich auch.

    Nein.

    Doch.



  • sdf schrieb:

    Wie wäre es denn, wenn man in das Meer solche Stahlwände einbaut, die z.b. für Trockenarbeiten verwendet werden?
    Dann könnte man das Wasser darin abpumpen und hätte ein Becken für das radioaktive Zeugs.

    Ja, wieviele Jahrehunderte willst Du es denn aufbewahren? Es ist eine Sache Strahlungselemente in Kastoren zu lagern, aber eine andere Millonen von m³ Wasser ohne Endlager!



  • Prof84 schrieb:

    Ja, wieviele Jahrehunderte willst Du es denn aufbewahren? Es ist eine Sache Strahlungselemente in Kastoren zu lagern, aber eine andere Millonen von m³ Wasser ohne Endlager!

    Einfach in den anderen 1338000000000 Millionen m³ Wasser verteilen. Wo ist das Problem?



  • volkard schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Ja, wieviele Jahrehunderte willst Du es denn aufbewahren? Es ist eine Sache Strahlungselemente in Kastoren zu lagern, aber eine andere Millonen von m³ Wasser ohne Endlager!

    Einfach in den anderen 1338000000000 Millionen m³ Wasser verteilen. Wo ist das Problem?

    Das Problem ist das Verteilen! Das verteilt sich nicht gleichmässig über den gesammten Ozean. Jedenfalls nicht über absehbare Zeit.
    Remember: http://de.wikipedia.org/wiki/Ölpest_im_Golf_von_Mexiko_2010

    Da muss nur eine ungünstige Küstenströmung vorherrschen und dann hast Du in wenigen Jahren eine Menge in der Tokyo'er Bucht hängen.



  • Prof84 schrieb:

    Das Problem ist das Verteilen! Das verteilt sich nicht gleichmässig über den gesammten Ozean.

    Völlig andere Größenordnung und so ein doofer Ölteppich hält sich ganz doof an der Oberfläche. Und man muß den Tankerinhalt nicht in der Bucht verklappen.



  • Habt ihr euch eigentlich schon Mal was zu den ganzen Atomwaffentests der Amerikaner angeschaut? Das war noch weiter auf dem Ozean, aber da waren ebenfalls riesige Explosionen am Start. In den Wolken wurden anscheinend alle Elemente des Periodensystems erzeugt und ganzen Inseln wurden komplett der Garaus gemacht.



  • volkard schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Das Problem ist das Verteilen! Das verteilt sich nicht gleichmässig über den gesammten Ozean.

    Völlig andere Größenordnung und so ein doofer Ölteppich hält sich ganz doof an der Oberfläche. Und man muß den Tankerinhalt nicht in der Bucht verklappen.

    Ändert nichts. Um es Dir noch anders zu stecken:
    Warum sind heute noch, nach 25 Jahren, in von Tschernobyl ca. 7.000 km entfernten Süd-Deutschland gefangene Wildschweine Strahlungsmüll?!?
    http://www.j-schoenen.de/abc-manual/a/Einheiten.html

    Oder schau Dir mal die "gleichmässige" Verteilung hier an:
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Tchernobyl_radiation_1996-de.svg&filetimestamp=20070206221147

    Wasser oder Luft ist da kein Unterschied. Ich versuche immer noch die Daten über das Bikini-Atoll zu finden, aber die sind wohl immer noch geheim.
    http://terra-x.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0,1872,7909934,00.html

    Ich bin sicher in Raubfische wie Tun, Makrelen oder Hai oder Seevögel werden bald erhöhte Strahendosen zu finden sein, aufgenommen über die Nahrungskette durch Plankton und Algen. Dann auf unseren Tisch. (Deshalb verstehe ich nicht warum die Japaner jetzt kein Fisch essen. Glauben die der wird qualitativ in den nächsten Jahren besser?! :D)



  • Hallo

    Warum sind heute noch, nach 25 Jahren, in von Tschernobyl ca. 7.000 km entfernten Süd-Deutschland gefangene Wildschweine Strahlungsmüll?!?

    In Tschernobyl leben heute noch ca. 3000 Menschen.
    Von den Bauern, die damals von Ihrem Land weggeholt worden sind,
    leben heute sehr viele wieder auf ihren Hoefen.
    (sind allerdings schon 1-4 Wochen nach der Evakuierung wieder
    heimlich auf ihre Hoefe)
    Die leben immer noch - welch Wunder
    Laut Aussagen von Wissenschaftlern (Russen, Deutsche uaa)
    sollten die eigentlich schon seit >10 Jahren an der
    Strahlenkrankheit gestorben sein.
    Das die noch leben wird damit begruendet - Sie leben eben in Ihrer Heimat -

    Soviel zu Grenzwerten, Strahenkrankheit usw

    (nicht, das Strahlung gut ist, aber Werte die willkuerlich festgelegt werden
    .....

    Mfg
    Klaus


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