Unzufrieden mit Studium



  • Ob man Mathematik sympathisch findet, erkennt man in den ersten zwei Semestern. Hast du dich schonmal mit einem Mathekurs für Mathematiker befasst? Keine Beratung kann dir die Frage beantworten, ob du mit dem Zeug klarkommst. Das muss man probiert haben.

    Aber hör auf mit dem Lehramtscheiß 😉

    Achso, und nochmal: dass ihr keine diskrete Mathematik, insbesondere Graphentheorie, Zähltheorie (nicht Zahlentheorie) und Kombinatorik habt, würde ich tatsächlich als Manko an eurem Studiengang ansehen. Die Grundlagen sind in vielen Bereichen der Informatik wichtig. Als Einblick in die Thematik ist folgendes Buch sehr empfehlenswert und macht Lust auf Mehr 🙂

    http://www.amazon.de/Diskrete-Mathematik-Eine-Entdeckungsreise-Springer-Lehrbuch/dp/354030150X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1325334766&sr=8-1



  • Lineare Algebra ist momentan so ziemlich die einzige Vorlesung, die mir Spaß macht. Insofern: Ich denke, damit komm' ich gut klar.
    Lehramtsscheiß hatte ich auch nicht im Sinn. Wenn, dann die Uni wechseln - und deswegen will ich ja auch zur Studienberatung.

    Danke für die Buchempfehlung, das Inhaltsverzeichnis sieht interessant aus.

    MfG,
    WovenHand 🙂



  • WovenHand schrieb:

    Ich mach demnächst einen Termin bei der Fachstudienberatung aus und schau dann weiter.

    🙄
    Mein Rat: Brich Dein Studium ab und fang jetzt eine Ausbildung an. Du setzt jetzt wertvolle Zeit in den Sand. Später wird es schwieriger sein, eine Stelle zu finden, weil Du älter wirst.
    Ich persönlich mag solche "Rückzieher"-Gedanken nicht - später im Studium wird es Dir noch langweiliger werden und Deine Kommilitonen werden darunter unfreiwillig auch leiden.
    Du möchtest die Fachrichtung wechseln, oder die Uni, und dann 😕 Meinst Du, dann kommen die vollkompetenten Professoren mit Klistierspritzen und werden Dich mit Wissen und Fähigkeiten kompetent vollpumpen, nur weil der Fachbereich irgendwo in irgendeiner kompetenten Studie am ersten Platz steht 😕 Vergiss es, von nichts kommt nichts...



  • @abc.w: Warum darf er sich nun zu Beginn des Studiums nicht umentscheiden, wenn er merkt, er hat die falsche Wahl getroffen?



  • Kleine Warnung: Die Uni Passau soll ein ziemlicher Sauhaufen sein. 😉



  • @abc.w: Wie bitte, was? Darum geht es mir gar nicht. Mir ist es vollkommen egal, wie meine Uni in irgendwelchen Rankings abschneidet. Ich merke nur, dass mir die fachliche Ausrichtung des Studiengangs nicht in den Kram passt.
    Und ja, ich möchte die Fachrichtung wechseln, und die Uni, und dann...studier' ich hoffentlich irgendwann ein Fach, das mir Spaß macht. Und in dem ich nicht andauernd UML-Diagramme zeichnen und unnützen Kram programmieren muss.
    Und mein Alter dürfte das geringste Problem werden. Ohne Zivildienst und mit achtjährigem Gymnasium.
    Kein Grund, gleich pampig zu werden. 😉

    @Ethon: Woher kommt diese Info? (nur aus Interesse)

    MfG,
    WovenHand 🙂



  • abc.w schrieb:

    WovenHand schrieb:

    Ich mach demnächst einen Termin bei der Fachstudienberatung aus und schau dann weiter.

    🙄
    Mein Rat: Brich Dein Studium ab und fang jetzt eine Ausbildung an. Du setzt jetzt wertvolle Zeit in den Sand. Später wird es schwieriger sein, eine Stelle zu finden, weil Du älter wirst.

    Die Aussage interessiert mich jetzt doch auch sehr. Wieso sollte ich mit Abi 2 Jahre in eine Ausbildung verschenken, wenn ich auch gleich 2 einhalb noch dranhängen kann und den Bachelor mache.

    Also meine zwei Jahre Ausbildung sind nichts zu dem Studium. Und ja, wenn ich mit dem Bachelor in der Regelzeit fertig werde, dann bin ich dank ohne Wehrpflicht "schon" 24. Habe dann also 2 Jahre fürs Fachabi und nochmal 4 einhalb Jahre fürs Informatikstudium draufgehen lassen, bin dafür allerdings auch um einiges theoretischer(dank FH vermutlich aber auch praktisch) geprägt, als nur durch meine Ausbildung.

    Ich persönlich mag solche "Rückzieher"-Gedanken nicht - später im Studium wird es Dir noch langweiliger werden und Deine Kommilitonen werden darunter unfreiwillig auch leiden.

    Finde ich Paradox. Du magst solche Gedanken nciht und tolerierst unfreiwillig leidende Kommilitonen?

    Du möchtest die Fachrichtung wechseln, oder die Uni, und dann 😕 Meinst Du, dann kommen die vollkompetenten Professoren mit Klistierspritzen und werden Dich mit Wissen und Fähigkeiten kompetent vollpumpen, nur weil der Fachbereich irgendwo in irgendeiner kompetenten Studie am ersten Platz steht 😕 Vergiss es, von nichts kommt nichts...

    Er möchte doch in erster Linie die Richtung wechseln, weil er mit Mathe mehr Spaß hat. Und Spaß am Job/Lernen ist wesentlich besser, als ein Jahr verschwendet für den Rest des Lebens sich zu etwas zwingen zu müssen.

    WovenHand macht das schon, wie er es für richtig hält.

    Guten Rutsch noch



  • Ok, war nur ein Rat von mir, ob gut oder schlecht, soll WovenHand selbst entscheiden. Ich bin eben manchmal der Überzeugung, dass man bestimmte Dinge im Lebenslauf eines Menschen voraussehen kann. Man kann aber natürlich nie 100% richtig liegen, das ist mir klar. Es ist nur so, z.B wenn jemand meint, er möchte z.B. eine Prüfung verschieben und in einem anderen Semester nachschreiben - soweit ok, kein Problem, nur wird derjenige höchstwahrscheinlich nicht in Regelstudienzeit fertig, vielleicht sogar sein Fach wechseln (zu BWL z.B. ;)).
    Das ist sozusagen "Erfahrung", die man im Studium sammelt, durch Beobachtung, auf eigenem Leib oder wie auch immer, subjektiv eben.
    So ist es auch mit "keine Lust haben" - kein gutes Zeichen. Vorher hat man sich für ein Fach entschieden, man hat sich informiert, darüber gelesen, man wusste ungefähr, was einen erwartet, man hat vorher eine Entscheidung getroffen, jetzt hat man plötzlich keine Lust mehr. Man möchte sich für ein anderes Fach entscheiden - nur wird man da höchstwahrscheinlich irgendwann mal auch keine Lust bekommen, denn warum sollte es diesmal im anderen Fach anders sein?
    Mit der verlorenen Zeit sehe ich es so: Mit jedem Semester außerhalb der Regelstudienzeit entgeht einem ein Teil des Jahreseinkommens, was man so alles verdienen würde, hätte man sein Studium rechtzeitig abgeschlossen. Das sind Beträge im fünfstelligen Betrag. Stellt Euch nur vor, man verdiene im Jahr z.B. 40000 Euro brutto, die hat man aber einmal nicht bekommen, weil man zwei Semester lang keine Lust hatte und sich für ein anderes Fach entschieden hatte
    :xmas2:



  • Wenn du sagst, man lässt sich pro weiterem Semester ein erhöhtes Gehalt entgehen, welches man ja schließlich mit Abschluss bekommen würde, gebe ich dir recht. Bei dir klingt es aber eher so, als meintest du, das aus dem Studium resultierende Jahresgehalt würde sich bei längerem Studium verringern. Das stimmt m.E. in den meisten Fällen nicht.

    Bei den großen Firmen ist das tariflich geregelt, da zählt der Abschluss. Und in den Firmen, in denen es gehaltstechnisch wirklich pro Kopf frei entschieden wird, wird es der Mehrheit der AG egal sein, ob man nun R oder R + 2 Semester für R Regelzeitsemester benötigt hat. Da zählt dann vermutlich eher die Berufserfahrung, etwaige Spezialkompetenzen, pipapo.

    Ob ein Wechsel gerechtfertigt ist, oder nicht, lässt sich nur im Einzelfall einschätzen. Pauschalisierungen sind, insbesondere in diesem Fall, wohl Fehl am Platz. Für mich klingen die Gedankengänge des TO relativ nachvollziehbar.



  • WovenHand schrieb:

    @Christoph: Wenn, dann ein Bachelor, ja. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, wie die Berufschancen für Mathematiker in der Informatik stehen.

    Mit einem Mathe- oder Informatikstudium hast du in jedem Fall ziemlich gute Berufschancen. Darüber würde ich mir an deiner Stelle bei so einem Studium keine Sorgen machen, sondern lieber das studieren, was mich wirklich interessiert.

    WovenHand schrieb:

    Abgesehen davon ist gerade Algorithmik, Logik oder theoretische Informatik etwas, was mich interessiert (was in einem Mathestudium nicht unbedingt behandelt wird).

    Das wird auch in einem Informatikstudium nicht unbedingt behandelt. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass man bei einem Mathestudium nach dem Grundstudium für die Richtung theoretische Informatik, Logik und Algorithmik bestens vorbereitet ist.

    Vor allem scheut man sich als Mathematiker vielleicht weniger davor, Logik-Vorlesungen zu hören, bei denen der Bezug zur Informatik nicht so direkt erkennbar ist. Je nach Uni wird auch ein Großteil der Logik-Veranstaltungen von Mathematikern angeboten. Bei mir gab es eine Vorlesung mit "programming languages" im Titel, in denen niemals ein einziger Informatiker saß, nur Mathematiker; die allermeisten Informatiker hätten diese Vorlesung vermutlich gar nicht als Informatik erkannt. Die Vorlesung wurde von einem Mathematik-Professor angeboten.

    Ob der Logik-Schwerpunkt eher im Informatik- oder eher im Mathematik-Fachbereich liegt, hängt aber von der Uni ab.

    (Außerdem spart man sich durch ein Mathestudium die ganzen Software-Engineering-Vorlesungen, in denen man UML-Diagramme malt, wenn man eigentlich doch Mathe machen möchte. 😉 )



  • @abc.w: "Keine Lust" habe ich nicht auf das Fach. Informatik ist nach wie vor supi. Nur habe ich unter Informatik irgendwie etwas anderes verstanden, als das, was ich jetzt lerne. Nenn es jugendlichen Leichtsinn, aber mir ist eine Arbeit, die mich erfüllt, wesentlich wichtiger als ein Jahresgehalt mehr auf dem Konto.

    @Christoph: Das hört sich...logisch an 🙂

    MfG,
    WovenHand 🙂



  • Christoph schrieb:

    WovenHand schrieb:

    Abgesehen davon ist gerade Algorithmik, Logik oder theoretische Informatik etwas, was mich interessiert (was in einem Mathestudium nicht unbedingt behandelt wird).

    Das wird auch in einem Informatikstudium nicht unbedingt behandelt.

    Naja, eigentlich schon, das ist absolute Grundlage und sollte in jedem Informatikstudium mindestens angeschnitten werden sollte. Natürlich muß man evtl. Geeignet wählen, damit man auch vertiefte Erkenntnisse erlangt.

    Sicherlich kann man diese Sachen auch mit einem Mathestudium verbinden, wenn allerdings das Hauptinteresse bei Algorithmik und theoretischer Informatik liegt, ist das imo ein starkes Argument für Informatik -- schließlich handelt es sich um Kerngebiete eben jener.



  • abc.w schrieb:

    Mit der verlorenen Zeit sehe ich es so: Mit jedem Semester außerhalb der Regelstudienzeit entgeht einem ein Teil des Jahreseinkommens, was man so alles verdienen würde, hätte man sein Studium rechtzeitig abgeschlossen. Das sind Beträge im fünfstelligen Betrag. Stellt Euch nur vor, man verdiene im Jahr z.B. 40000 Euro brutto, die hat man aber einmal nicht bekommen, weil man zwei Semester lang keine Lust hatte und sich für ein anderes Fach entschieden hatte
    :xmas2:

    Ich sehe das so, dass Zufriedenheit im Job nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Glücklicherweise habe ich persönlich von Anfang an eine für mich gute Wahl getroffen, aber ich hätte niemals wegen ein paar imaginärer Scheinchen etwas durchgezogen, was mir schon von Anfang an keinen Spaß macht. Wenn man ein Jahr länger braucht, weil man sich in der Wahl seines Studienfaches umentscheidet, dann fühlt sich das doch nicht nach einem Verlust an.



  • @Jester: Geeignet wählen kann ich an meiner Uni nicht, bzw. nur in sehr engen Grenzen. Dank der Verschulung des Studiums im Zuge des Bologna-Prozesses dürfte das aber an anderen Unis auch nicht prinzipiell anders sein. Wenn dir eine Uni bekannt ist, an der das anders sein sollte, dann würde mich das sehr interessieren.
    Ich habe also eigentlich zwei Möglichkeiten:
    Ich fange auf der praxisorientierten Seite an, und spezialisiere mich dann im Master entsprechend, oder ich fange in der Theorie (bzw. Mathematik) an, und spezialisiere mich im Master entsprechend. Ersteres wäre vielleicht einfacher, letzteres wird mir vermutlich mehr Spaß machen.
    Dazu eine Frage: Wisst ihr von Informatik-Master-Programmen in Deutschland, die auch mit einem Mathematik-B.Sc. möglich sind? Ich habe bisher nur die Saarbrücken Graduate School of Computer Science gefunden, aber das ist ja hauptsächlich ein PhD-Programm und nur für Spitzenstudenten gedacht.

    MfG,
    WovenHand 🙂



  • @WovenHand:

    Ja, im Bachelor sind Deine Wahlmöglichkeiten nicht sehr stark ausgeprägt, zumindest die Grundlagen der von Dir genannten Themen gehören aber eigentlich zum Pflichtteil. Ich kann Dir nur sagen wie das bei uns in Karlsruhe läuft, ich denke aber die meisten Programme sind ähnlich gestrickt.

    Bei uns gibts in der Informatik zuerst sowas wie "Grundlagen", da ist von allem was drin. Anschließend "Algorithmen 1", danach "Theoretische Informatik". Später, im fünften Semester folgt dann noch "Algorithmen 2". Das sind die Pflichtsachen in der Richtung, die dich interessiert. Technische Informatik, Betriebssysteme und Softwaretechnik gibts meines Wissens auch noch und natürlich die Mathevorlesungen (Ana, LA, Wahrscheinlichkeitstheorie und Numerik). Wählen kannst Du ein Proseminar (da wird zum Beispiel öfter mal Komplexitätstheorie angeboten). Ansonsten weiß ich nicht genau wie das mit der Wahl läuft, aber recht viele Bachelor-Studenten sitzen auch in Vertiefungsvorlesungen aus dem Bereich Algorithmik mit drinnen -- etwa über planare Graphen, Visualisierung von Graphen oder Geometrie. Teilweise sind das dann aber schon aus dem Master vorgezogene Vorlesungen.

    Das hat allerdings nichts mit einer praxis-orientierten Herangehensweise zu tun. Wenn Dich hauptsächlich informatische Themen interessieren, dann scheint mir das eher der richtige Studiengang zu sein. Ich würde mich selbst jetzt nicht grad als großen Praktiker sehen und würde schon sagen, dass ich im Informatik-Studium eine umfangreiche theoretische Ausbildung absolviert habe -- allerdings mit viel Mathe im Nebenfach. Tatsächlich arbeite ich heute deutlich theoretischer als manche Kommilitonen, die Mathematik studiert haben. Mehr Mathematik kriegst Du aber natürlich in jedem Fall im Mathestudium, ob Du das willst hängt aber primär von Deinem Interesse ab; mit theoretisch vs. praktisch hat das nicht viel zu tun.

    Ein Ziel des Bologna-Prozesses war es ja gerade das Wechseln des Hauptfachs einfach zu gestalten. Ich denke mit einem Bachelor in Mathe, evtl. Nebenfach Info, solltest Du an den meisten Fakultäten den Master machen dürfen. Ob das allerdings der direkteste Weg zum Ziel ist, wage ich zu bezweifeln.



  • Jester schrieb:

    Ein Ziel des Bologna-Prozesses war es ja gerade das Wechseln des Hauptfachs einfach zu gestalten. Ich denke mit einem Bachelor in Mathe, evtl. Nebenfach Info, solltest Du an den meisten Fakultäten den Master machen dürfen.

    Ist das so? Bologna sollte meines Wissens die Vergleichbarkeit und damit das Wechseln zwischen verschiedenen Hochschulen erleichtern, nicht das Wechseln des Faches. Die meisten Masterstudiengänge sind auch konsekutiv, d.h. sie setzen einen Bachelorabschluss im selben Fach voraus. Man kann natürlich auch einen nichtkonsekutiven Studiengang nehmen, aber da sitzt man dann als Seiteneinsteiger unter anderen Seiteneinsteigern. Was auch immer das bringen soll, jedenfalls nicht das gleiche als hätte man den "richtigen" Master. An der Fernuni wird dieser Studiengang anscheinend hauptsächlich von FHlern frequentiert, die sich ihr Diplom ein bisschen aufpolieren wollen.



  • Bashar schrieb:

    Jester schrieb:

    Ein Ziel des Bologna-Prozesses war es ja gerade das Wechseln des Hauptfachs einfach zu gestalten. Ich denke mit einem Bachelor in Mathe, evtl. Nebenfach Info, solltest Du an den meisten Fakultäten den Master machen dürfen.

    Ist das so? Bologna sollte meines Wissens die Vergleichbarkeit und damit das Wechseln zwischen verschiedenen Hochschulen erleichtern, nicht das Wechseln des Faches.

    Wikipedia schrieb:

    Mobilität zwischen Hochschulen und Bildungsgängen

    Ich lese das so, ja.

    Die meisten Masterstudiengänge sind auch konsekutiv, d.h. sie setzen einen Bachelorabschluss im selben Fach voraus. Man kann natürlich auch einen nichtkonsekutiven Studiengang nehmen, aber da sitzt man dann als Seiteneinsteiger unter anderen Seiteneinsteigern.

    Ist das so? Ich weiß definitiv, dass bei uns schon Master mit einem vorherigen Bachelor in Mathematik und auch welche mit E-Technik angefangen haben. Gerade einer von letzterer Sorte hat sich meines Wissens aber unheimlich schwer getan. -- Karlsruhe ist aber definitiv kein Seiteneinsteiger-Studium mit dem FHler ihr Diplom aufpolieren. Allerdings muß man zugeben, dass unsere ersten Bachelors erst jetzt fertig geworden sind, in Zukunft werden wir denke ich mehr eigene Master-Studenten haben. Und auch in anderen Fachbereichen kenne ich Leute, die die Hochschule und das Hauptfach gewechselt haben und zwar zu einer Universität, die für das neue Hauptfach äußerst bekannt ist.

    Meine Kernaussage ist ja auch nur die: wer sich für Informatik (sei es praktische oder theoretische oder technische) interessiert, der sollte Informatik studieren. Wer sich für Mathematik interessiert, sollte Mathematik studieren. Die Idee das Grundstudium des einen zu umgehen um sich dann die vermeintlichen Rosinen aus dem anderen rauszupicken scheint mir recht kurzsichtig und nicht wirklich zielführend. Wenn der Wechsel durch hauptsächlich konsekutive Studiengänge noch zusätzlich erschwert wird, ist das imo ein weiteres starkes Argument gegen ein solches taktieren.



  • Jester schrieb:

    Bashar schrieb:

    Jester schrieb:

    Ein Ziel des Bologna-Prozesses war es ja gerade das Wechseln des Hauptfachs einfach zu gestalten. Ich denke mit einem Bachelor in Mathe, evtl. Nebenfach Info, solltest Du an den meisten Fakultäten den Master machen dürfen.

    Ist das so? Bologna sollte meines Wissens die Vergleichbarkeit und damit das Wechseln zwischen verschiedenen Hochschulen erleichtern, nicht das Wechseln des Faches.

    Wikipedia schrieb:

    Mobilität zwischen Hochschulen und Bildungsgängen

    Ich lese das so, ja.

    [Citation needed.] needed. 🙂 In der Bologna-Erklärung und anderen offiziellen Texten hab ich das so nicht gefunden, da ist nur von Mobilität die Rede, meistens mit dem Attribut international. Wechseln zwischen Fächern würde ich nicht ohne weiteres unter Mobilität fassen.

    Die meisten Masterstudiengänge sind auch konsekutiv, d.h. sie setzen einen Bachelorabschluss im selben Fach voraus. Man kann natürlich auch einen nichtkonsekutiven Studiengang nehmen, aber da sitzt man dann als Seiteneinsteiger unter anderen Seiteneinsteigern.

    Ist das so? Ich weiß definitiv, dass bei uns schon Master mit einem vorherigen Bachelor in Mathematik und auch welche mit E-Technik angefangen haben.

    Es gibt bei konsekutiven Mastern halt Zulassungsvoraussetzungen der Art "Bachelor desselben Fachs von unserer Uni => ja; Bachelor desselben Faches von anderen Uni => ja, falls die und die Voraussetzungen gegeben sind; Bachelor eines anderen Faches => naja vielleicht, wenn die Voraussetzungen gegeben sind". Das kann in der Praxis natürlich von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich gehandhabt werden.

    Karlsruhe ist aber definitiv kein Seiteneinsteiger-Studium mit dem FHler ihr Diplom aufpolieren.

    Ich meinte damit den nichtkonsekutiven Informatik-Master. Wenn es das in Karlsruhe nicht gibt, ist das eben so. Falls doch, dann muss der natürlich offen für alle sein.

    Meine Kernaussage ist ja auch nur die: wer sich für Informatik (sei es praktische oder theoretische oder technische) interessiert, der sollte Informatik studieren. Wer sich für Mathematik interessiert, sollte Mathematik studieren. Die Idee das Grundstudium des einen zu umgehen um sich dann die vermeintlichen Rosinen aus dem anderen rauszupicken scheint mir recht kurzsichtig und nicht wirklich zielführend.

    Aber warum? Die großen Pioniere der Informatik waren Mathematiker, die mussten sich nicht mit UML-Malereien rumquälen, bevor sie QuickSort erfunden haben. Die Uni macht es sich da einfach: Der Abschluss muss "berufsqualifizierend" sein, also packt sie haufenweise praktische, "industrierelevante" Veranstaltungen in den Bachelor. Was, wenn man sich dafür nicht interessiert? (Das ist aber in Mathematik nicht wirklich anders.)



  • Jester schrieb:

    -- Karlsruhe ist aber definitiv kein Seiteneinsteiger-Studium mit dem FHler ihr Diplom aufpolieren.

    Hagen auch nicht.
    Es gibt dort aber einen konsektuiven M.Sc. Informatik und einen nicht-konsektuiven M.Sc., letzterer war gemeint.

    Alles in allem sollte man die Veränderungen von Bologna an Universitäten nicht überbewerten. Wenn man die Studienpläne auslaufender Diplomstudiengänge und den Bachelorstudiengängen vergleicht, so hat man den Eindruck, dass sich die Inhalte nicht wesentlich geändert haben.

    Also ich glaube nicht, dass es viele Universitäten gibt, wo in den Pflichtfächern viel UML gemalt wird 😉 Zu beobachten ist das afaik eher in Wirtschafts-/Medieninformatik.
    Die FHs hingegen haben die Umstellung genutzt, um neue "profilschärfende" Master zu schaffen. Aus dem alten Diplom Informatik wird dann beispielsweise "Bachelor Informatik + Master Software-Engineering / Master Computational Engineering / ...", was dann eventuell schon stark an die Bedürfnisse der Industrie angepasst sein könnte.



  • @Jester: Wenn ich mir ansehe, was bei euch in Karlsruhe auf dem Plan steht, dann gleicht das schon eher irgendwie dem, was ich erwartet hatte (vgl. auch den Studienplan einige Seiten zuvor). Das Erleichtert mir meine Entscheidung nicht unbedingt, aber dabei kann mir eh niemand helfen.

    @Bashar: Was wird denn in einem Mathestudium an Industrierelevantem Wissen so vermittelt?

    MfG,
    WovenHand 🙂


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