Frankreich: Hollande will 75% Steuern für Einkommen > 1 Million. Bravo!!!



  • http://www.tagesschau.de/ausland/reichensteuer112.html

    Ich hoffe dass er das wirklich mal durchsetzt. 👍

    "Aber trotzdem glaube ich, dass das eine Katastrophe für Frankreich ist. Denn damit vertreiben wir doch unsere hellen Köpfe - diejenigen, die die Wirtschaft am Laufen halten."

    Wie lächerlich, wusste gar nicht, dass Ingenieure, Ärzte und Co > 1 Million verdienen! In der Gehaltsklasse treiben sich doch nur Wanzen rum die von der Wertschöpfung der wahren Leistungsträger abzocken. Sollen die doch alle gehen. Am besten nach China.

    Wäre ein Traum wenn in Deutschland mal ein regierender Politiker auf so eine Idee käme...



  • Minimee schrieb:

    "Aber trotzdem glaube ich, dass das eine Katastrophe für Frankreich ist. Denn damit vertreiben wir doch unsere hellen Köpfe - diejenigen, die die Wirtschaft am Laufen halten."

    Wie lächerlich, wusste gar nicht, dass Ingenieure, Ärzte und Co > 1 Million verdienen!

    Lol genau den selben Gedanken hatte ich beim lesen auch.
    Man kann auch durch eine fastfood-Kette reich werden.

    Naja, ob 75% gerecht sind, das wage ich zu bezweifeln.
    Andererseits ob 1 Mio Jahreseinkommen gerecht ist, ist genau so zweifelhaft.

    Ich halte mich hier mal raus. Viel Spaß noch.



  • Soweit ich weiß, war das bis zu den 80ern ganz normal, die Superreichen mit solchen Sätzen zu besteuern. Reagan war dann der erste, der das abgeschafft hat.



  • Schneewittchen schrieb:

    Naja, ob 75% gerecht sind, das wage ich zu bezweifeln.

    Zählen die eigentlich Brutto- oder Netto-einkommen?

    Ich finde das geil, allerdings ist die Wahrscheinlich unumsetzbar.



  • Ich finde das schon frech so hoch zu besteuern.

    Alles über 50% ist einfach heftig, egal wie viel man verdient. Es ist einfach, als wenn man hauptsächlich für den Staat arbeitet anstatt für sich.
    Und es ist VÖLLIG EGAL wie sie diese Geld verdienen, wie viel und mit welcher rechtfertigung.
    Stellt euch vor ihr hättet eine solche Besteuerung. Da würdet ich auch nicht mehr lachen.

    EDIT: Früher gabs noch den Zehnt... 10%


  • Administrator

    Ich finde das eine geile Sache! Die Reichen wandern aus Frankreich aus und ziehen z.B. in die Schweiz und zahlen dann bei uns zu einem vernünftigen Steuersatz. Mehreinnahmen für die Länder um Frankreich. Das ist ein äusserst nobles Geschenk von Frankreich.

    Für alle, welche sowas im eigenen Land unterstützen:
    Denk ihr wirklich jemand mit so viel Kohle lässt sich das einfach gefallen? Meint ihr nicht eher, dass so jemand sein Geld nehmen wird und damit weggeht? Schlussendlich bekommt ihr damit nicht mehr sondern weniger, weil die Leute mit der Kohle abhauen.

    Grüssli


  • Mod

    Das grenzt ja schon an Enteignung. Wie man sowas gut finden kann...

    MfG SideWinder



  • Eben, der Witz an solchen Dingen ist, dass man die nie einfach national beschließen kann, das führt zu nichts. So etwas klappt immer nur länderübergreifend. EU-weit könnte man so eine Steuer z.B. vermutlich einführen, weil es nicht für jeden tragbar ist einfach Mal aus Europa wegzugehen. Millionäre haben damit jedoch sicherlich auch kein Problem, sodass nur eine internationale Regelung wirklich Sinn macht. Doch die kann man kaum auf einen Schlag bewältigen. Dann wäre es jedoch okay, wenn EU/USA/China/... anfangen und die anderen nachziehen, auch wenn man dann mittelfristig erstmal Millionäre verliert.


  • Mod

    Eisflamme schrieb:

    Eben, der Witz an solchen Dingen ist, dass man die nie einfach national beschließen kann, das führt zu nichts. So etwas klappt immer nur länderübergreifend. EU-weit könnte man so eine Steuer z.B. vermutlich einführen, weil es nicht für jeden tragbar ist einfach Mal aus Europa wegzugehen. Millionäre haben damit jedoch sicherlich auch kein Problem, sodass nur eine internationale Regelung wirklich Sinn macht. Doch die kann man kaum auf einen Schlag bewältigen. Dann wäre es jedoch okay, wenn EU/USA/China/... anfangen und die anderen nachziehen, auch wenn man dann mittelfristig erstmal Millionäre verliert.

    Du gehörst mit deinem Einkommen wahrscheinlich auch zu den 10% Topverdienern auf diesem Planeten. Wenn so eine Regelung weltweit eingeführt wird, kann's gut sein, dass du auch 75% abgibst - ob du das dann immer noch so super findest... *solangs nicht mich trifft ist alles ok*

    MfG SideWinder


  • Mod

    Die 75% grenzen an einen Bereich an dem ich als Investor mein Geld lieber ruhen lasse und vom derzeitigen Bestand mein Leben führe als bis zum 23. des Monats für den Staat arbeiten zu gehen. Stelle ich mir als großen wirtschaftlichen Schaden vor.

    Bin gespannt ob Hollande das wirklich einführt...

    MfG SideWinder


  • Mod

    "Faire" Steuern können eigentlich gar nicht durch unsere proportionalen Steuersätze erreicht werden, alles andere als eine flat tax ist ja quasi schon unfair, wie man dann auch noch 75% abziehen kann...eieiei

    MfG SideWinder


  • Administrator

    Eisflamme schrieb:

    Eben, der Witz an solchen Dingen ist, dass man die nie einfach national beschließen kann, das führt zu nichts. So etwas klappt immer nur länderübergreifend. EU-weit könnte man so eine Steuer z.B. vermutlich einführen, weil es nicht für jeden tragbar ist einfach Mal aus Europa wegzugehen. Millionäre haben damit jedoch sicherlich auch kein Problem, sodass nur eine internationale Regelung wirklich Sinn macht. Doch die kann man kaum auf einen Schlag bewältigen. Dann wäre es jedoch okay, wenn EU/USA/China/... anfangen und die anderen nachziehen, auch wenn man dann mittelfristig erstmal Millionäre verliert.

    Und was ist die Begründung für die 75% Steuer? "Weil wir alle neidisch auf euer Geld sind, gebt ihr nun euer ganzes Vermögen ab!"?

    Und wieso sollte man danach überhaupt noch ein Unternehmen gründen? Wieso darf ich keine 20 Millionen verdienen, wenn ich meine Idee verkaufen kann? Wieso muss ich dafür, dass ich eine gute Idee hatte und diese verkaufen konnte, 75% meines verdienten Geldes abgeben?

    Man sollte endlich anfangen nicht alle Reichen in einen Topf zu werfen. Ich meine Führungsspitzen bei irgendwelchen AGs, welche keinerlei Risiko haben und eigentlich auch Angestellte sind, da ist es nicht gerecht, wenn diese so viel verdienen. Aber diese Menge entspricht nicht der Menge aller Reichen. Und das Problem löst man nicht damit, dass man einfach eine hohe Steuer für alle einführt. Das ist einfach nur eine populistische Lösung, welche rein gar nichts bringt, im Gegenteil sogar dem Land schadet.

    Grüssli



  • SideWinder schrieb:

    Eisflamme schrieb:

    Eben, der Witz an solchen Dingen ist, dass man die nie einfach national beschließen kann, das führt zu nichts. So etwas klappt immer nur länderübergreifend. EU-weit könnte man so eine Steuer z.B. vermutlich einführen, weil es nicht für jeden tragbar ist einfach Mal aus Europa wegzugehen. Millionäre haben damit jedoch sicherlich auch kein Problem, sodass nur eine internationale Regelung wirklich Sinn macht. Doch die kann man kaum auf einen Schlag bewältigen. Dann wäre es jedoch okay, wenn EU/USA/China/... anfangen und die anderen nachziehen, auch wenn man dann mittelfristig erstmal Millionäre verliert.

    Du gehörst mit deinem Einkommen wahrscheinlich auch zu den 10% Topverdienern auf diesem Planeten. Wenn so eine Regelung weltweit eingeführt wird, kann's gut sein, dass du auch 75% abgibst - ob du das dann immer noch so super findest... *solangs nicht mich trifft ist alles ok*

    MfG SideWinder

    Also erstens bezweifle ich, dass ich als armer Student zu den Top-10%-Verdienern gehöre. Jedenfalls gehöre ich mit Sicherheit nicht zu den Top-10%-Verdienern, wenn man steuerpflichtiges Einkommen betrachtet, das ist bei mir nämlich derzeit 0.

    Zweitens habe ich an keiner Stelle gesagt, dass ich diese Regelung befürworten würde, wenn sie eingeführt würde. Ich habe lediglich begründet, dass die derzeitige Umsetzung sinnlos ist, wenn Frankreich von Millionären Geld abzwacken möchte und geschrieben, wie man es umsetzen müsste. Zur persönlichen Bewertung der strategisch gesehen korrekten Variante habe ich nichts gesagt; dein Dazu-Interpretieren dieser war rein spekulativ und lag um ehrlich zu sein auch ziemlich daneben.

    Edit2: Dravere: Ibid? Woraus interpretierst Du, dass ich so etwas gutheiße?

    Edit: MfG Eisflamme :p



  • Dravere schrieb:

    Und was ist die Begründung für die 75% Steuer? "Weil wir alle neidisch auf euer Geld sind, gebt ihr nun euer ganzes Vermögen ab!"?

    Das ist einfach: Die zusätzlich besteuerten Gehälter spiegeln in keinster Weise einen Gegenwert für die geleistete Arbeit wieder, sondern werden zu lasten der restlichen arbeitenden Bevölkerung ausgezahlt. Um dieser Ungleichbehandlung entgegenzutreten werden die reichen daher gezwungen, eine Ausgleichszahlung zu leisten, die der Gemeinschaft zu Gute kommt.



  • Mr.Fister schrieb:

    Soweit ich weiß, war das bis zu den 80ern ganz normal, die Superreichen mit solchen Sätzen zu besteuern.

    Naja, das ist vielleicht nicht falsch, aber realitätsverzerrend. Die Sätze waren zwar nominal hoch, hat aber niemand bezahlt (größenordnungsmäßg 100 Leute in den USA, die sich versehentlich in einem Jahr keinen Steuerberater genommen haben). Von daher ist es recht sinnlos mit dem Nominalsatz zu winken und zu sagen, "hey, damals war alles besser". Damals war das Steuerrecht noch viel intransparenter und an dem Steueraufkommen hat sich nicht viel geändert. Auch nicht das, was die "oberen 10%/1%/0.1%/..." oder ähnliches bezahlen.



  • Also um auch Mal Stellung dazu zu beziehen, was ich von der 75%-Steuer halte, wenn man sie auch effektiv umsetzen könnte:

    Ich finde, das sollte erstmal nur die Zusatzeinnahmen betreffen, sodass das vorherige Einkommen nicht von den 75% betroffen wäre. Das ist für mich Grundvoraussetzung, weil sonst ja Betroffene versuchen würden weniger zu verdienen (wenn tax shields nicht mehr genug bringen würden) oder weniger zu wachsen, wenn dadurch die Einnahmen runtergingen. Ich muss sagen, dass ich nicht weiß, wie die Besteuerung diesbzgl. abläuft und ob das sowieso schon Standard ist.

    Wenn das jetzt der Fall wäre und somit Zusatzeinnahmen in der Millionengegend entsprechend versteuert würden, ist otzes Argumentation nachvollziehbar, wenn man z.B. an Fußballspieler denkt, die einfach extrem viel verdienen, aber so unglaublich viel nicht leisten, v.a. nicht mehr als andere Sportler, die davon nicht einmal leben können.

    Auf der anderen Seite muss man jetzt wieder unterscheiden, was das für Leute sind. Denn wenn ein Firmenchef sehr viel verdient, dann steckt er sich die Millionen/Milliarden ja auch nicht stets in die eigene Tasche und kauft sich davon Privatjets, bis sein Geld weg ist, oder spart alles bis zum Erbrechen, sondern macht nicht selten weitere Investitionen. Und die kommen makroökonomischen Wirtschaftsfaktoren dann oft auch zugute, z.B. Wirtschaftswachstum oder Beschäftigungsgrad.

    Und denen das Geld dann einfach so in der Größenordnung abzuzwacken wäre wiederum fatal. Wobei solche Investitionen dann vermutlich nicht von der Steuer betroffen wären (wieder fehlt mir hier Besteuerungswissen...).

    Aber selbst wenn direkte Investitionen nicht besteuert würden, würden sicherlich Einnahmen, die angelegt werden, besteuert werden. Und die könnten ja auch Ersparnisse sein, um eben später größere Investitionen zu tätigen. Und diese Schiene würde natürlich ziemlich angegriffen werden.

    Wenn man sich also überlegt, was mit dem Kapital, das der Topverdiener am Ende erhält, wirklich geschieht, dann ist es sozial gesehen u.U. gar nicht Mal so gut einem Millionär sein Geld wegzunehmen. Auch wenn der es investiert, um Geld zu machen, hilft er evtl. indirekt anderen. Aber selbst wenn nicht, kann man da einfach nicht genau genug differenzieren... und deswegen finde ich, dass so eine 75%-Steuer vermutlich recht kontraproduktiv wäre, auch wenn man es effektiv umsetzen könnte.



  • otze schrieb:

    Dravere schrieb:

    Und was ist die Begründung für die 75% Steuer? "Weil wir alle neidisch auf euer Geld sind, gebt ihr nun euer ganzes Vermögen ab!"?

    Das ist einfach: Die zusätzlich besteuerten Gehälter spiegeln in keinster Weise einen Gegenwert für die geleistete Arbeit wieder, sondern werden zu lasten der restlichen arbeitenden Bevölkerung ausgezahlt.

    Als ich das letzte mal nachgesehen habe, haben wir in keiner Nullsummenwelt gelebt, von daher gehen die Einkommen auch nicht "zu lasen" von irgendwem.

    Außer natürlich, der Staat verteilt in klassischer Manier Steuergelder zB. an Bankiers, Agrarkonzerne, die reichste Bevölkerungsschicht (Leute 60+), Beamte, etc. Dort sind die Steuergelder natürlich gut aufgehoben, da habe ich auch keine Probleme mit weiteren Steuererhöhungen. Das wird bestimmt alles in Tütensuppe für Obdachlose investiert. Jedenfalls, wenn ich die Augen zumache und ganz, ganz fest dran glaube.

    Ernsthaft: das ist doch ein klassischer Schaufensterakt, Feel-Good-Politik ohne ernsthaften Sinn, was man schon an den üblichen Steuerprojektionen sieht und was dan immer hinterher wirklich an Mehraufkommen übrig bleibt. Viele Einkommen von großen Beträgen sind seltene einzeln Ereignisse ("Herr X verkauft seine Firma") oder Bonuszahlungen. Es ist mir jetzt nicht klar, was es genau der Gesellschaft bringen soll, wenn jetzt jemand seine Verkaufseinkünfte über diverse Jahre verteilt oder sich Bonuszahlungen anders strukturieren läßt. Und als negatives Beiprodukt erfindet niemand das neue Microsoft oder einen billigen, umweltfreundlichen Treibstoff, mit dem er ein paar Millionen im Jahr verdienen könnte. Doch, klar, da ist "die Gesellschaft" bestimmt total viel besser dran.



  • ich finde man sollte das steuersystem vereinfachen und schlupflöcher schließen. wenn die "reichen" keine schlupflocher mehr nutzen könnten würde es denke ich ein deutliches plus in der staatskasse geben.

    Was haltet ihr eigentlich von der Idee, wenn man alle steuern streicht und nurnoch ein mehrwertsteuersystem hat. Natürlich gestaffelt. z.B. 5% auf grundnahrungsmittel, lehrbücher, miete (bis zu einer qm-zahl von 50qm/bewohner), spaareinlagen(bis zu einer grenze von alter*10000€). Bis zu 100% auf Luxusgüter: Swimmingpool, Sportwagen, Luxusautos, große TVs usw.
    Nachteile: wie regelt man das mit dem export? betrug über barzahlung möglich.
    Letztendlich werden alle steuern die es gibt eh auf den konsumenten umgewälzt, warum dann also nicht direkt besteuern?



  • ich finde man sollte das steuersystem vereinfachen und schlupflöcher schließen. wenn die "reichen" keine schlupflocher mehr nutzen könnten würde es denke ich ein deutliches plus in der staatskasse geben.

    Halte ich für außerordentlich naiv. Es wird immer Schlupflöcher geben, selbst wenn man das Steuersystem vereinfacht...



  • Eisflamme schrieb:

    ich finde man sollte das steuersystem vereinfachen und schlupflöcher schließen. wenn die "reichen" keine schlupflocher mehr nutzen könnten würde es denke ich ein deutliches plus in der staatskasse geben.

    Halte ich für außerordentlich naiv. Es wird immer Schlupflöcher geben, selbst wenn man das Steuersystem vereinfacht...

    und deshalb sollte man sich gar nicht erst drum bemühen diese zu schließen??(ganz unabängig von einer vereinfachung)


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