Medieninformatik <-> (Angewandte) Informatik, Pro und Kontra



  • Nimm dir ein wenig zeit um das Modulhandbuch der HTW (IMI) zu durchstöbern. (Da es nur so sinnvoll ist, wäre ein Vergleich mit dem Informatik-Studiengang der HTW Berlin sinnvoll)

    Dann bedenke, dass ich 2 Semester AI hinter mir habe. Formale Sprachen, Automaten, Reg Exp. hatte ich schon ein Semester. Ebenfalls Betriebssysteme, Algorithmen und Datenstrukturen, C, OOp mit Java. Ich hatte auch schon zwei Semester Mathematik "auf Informatik-Niveau" (auch wenn ich ganz stark bezweifle, dass hier ein Mathematik-Kurs schwerer oder leichter ist als der andere Mathematik-Kurs. Es gibt bloß einen anderen Fokus.) Das dritte gönne ich mir auch da ich bei erfolgreichem Wechsel nächstes Semester noch "Platz" in der Auslastung hätte.

    Dann guck mal was "ein bisschen Medienzeugs" im konkreten Fall ist. Das wäre an der HTW neben den Grundlagen (Theorie) die Computer-Grafik, Bildverarbeitung (Theoretische Funktionsweisen, keine Anwendung) 3D-Design (einziges Modul tatsächlich als Anwender) Künstliche Intelligenzen, Bild- und Videokompression, Spiele Engines, Web-Programmierung und noch andere. Ich denke, als Entwickler für Software im Bereich der Bildbearbeitung, Computergrafik oder Audioverarbeitung ist das ganz praktisch oder mindestens so praktisch wie Kurse aus dem Informatik-Studiengang.

    Im Master sind alle Module zwar auf Medien zugeschnitten, eigentlich aber Module der Informatik (Mathematik und Programmierung, Algorithmen und Optimierung) Ausnahme "Business of new Media"



  • @ Xin, du musst dich entscheiden. Einerseits meintest du, HR-Leutchens gucken bei Bewerbungen nur, ob überhaupt ein Abschluss vorhanden ist und gucken dann, welche Referenzen man dadurch oder durch anderes hat, andererseits sagst du jetzt das es problematisch wäre, wenn ich die Kurse freiwillig belebe bzw. indirekt (vor Studiengangswechsel) hatte. Mit freiwillig meinte ich einschreiben, Vorlesungen, Prüfung. Nicht "ab und zu vorbei schauen".

    Also, was meinst du nun? 🙂

    Wie bereits geschrieben. Compilerbau an sich hatten wir noch nicht, aber Compiler und das nötige Verständnis schon.



  • ruhig_brauner schrieb:

    @ Xin, du musst dich entscheiden. Einerseits meintest du, HR-Leutchens gucken bei Bewerbungen nur, ob überhaupt ein Abschluss vorhanden ist und gucken dann, welche Referenzen man dadurch oder durch anderes hat

    Du musst lesen.

    Ich sagte die Pappe ist die Eintrittskarte. Ohne Pappe guckt sich keiner Deine Bewerbung an für eine qualifizierte (= gut bezahlte/herausfordernde) Stelle an. Hast Du eine Eintrittskarte, guckt man, ob sie zum Thema passt und macht man Deine Bewerbungsmappe auf und guckt was Du an Zeugnissen und Referenzen dazugelegt hast, um Dich von anderen hervorzuheben, die auch alle Eintrittskarten haben - und für den Personaler haben die anderen vielleicht sogar interessantere Eintrittskarten als Medieninformatiker.

    Vielleicht ist das für Deine Hochschule ein Vorurteil. Aber das ist dann ehrlich gesagt auch nicht mehr mein Problem.

    ruhig_brauner schrieb:

    , andererseits sagst du jetzt das es problematisch wäre, wenn ich die Kurse freiwillig belebe bzw. indirekt (vor Studiengangswechsel) hatte. Mit freiwillig meinte ich einschreiben, Vorlesungen, Prüfung. Nicht "ab und zu vorbei schauen".

    Bekommst Du für die zwei Semester irgendein Zeugnis, einen Abschluss, irgendwas, was auf Pappe gedruckt wird, also etwas, was ein Personaler in Hand nimmt und als "Qualifikation" begreift?

    Zwei Semester ist ja schonmal was, wenn Du es passend herausheben kannst.

    Was Du in dieser Diskussion aber nicht an Dich ran lässt ist, dass es nicht darum geht, dass wir hier Medieninformatik toll finden müssen. Darum gehe ich auf das erste Posting auch nicht ein. Wenn Du der Meinung bist, dass das für Dich besser ist, dann mach das. Da hat keiner ein Problem mit.
    Dir wird lediglich gesagt, dass Medieninformatiker in der Regel halbgare Programmierer werden, die für qualifizierte Programmiertätigkeiten eventuell eben nicht bevorzugt ausgewählt werden.
    Wenn das an Deiner Hochschule super toll ist, dann verbietet Dir niemand es dort zu studieren.

    ruhig_brauner schrieb:

    Wie bereits geschrieben. Compilerbau an sich hatten wir noch nicht, aber Compiler und das nötige Verständnis schon.

    Einen Compiler zu rufen ist nicht das gleiche wie einen zu schreiben... ^^

    Schonmal ein Objektfile erzeugt und gelinkt? Die Frage nur, um das beschriebene Verständnis zu testen. Beantworten musst Du sie gar nicht. Ich hatte viele Drittsemester, denen ich erstmal beibringen musste, wie man sich auf die Linuxkonsole einloggt, damit sie überhaupt an den Compiler rankommen. Wenn nach 2 Semestern von "Verständnis" gesprochen wird, werde ich misstrauisch 😉



  • ruhig_brauner schrieb:

    Dann bedenke, dass ich 2 Semester AI hinter mir habe. Formale Sprachen, Automaten, Reg Exp. hatte ich schon ein Semester. Ebenfalls Betriebssysteme, Algorithmen und Datenstrukturen, C, OOp mit Java. Ich hatte auch schon zwei Semester Mathematik "auf Informatik-Niveau"

    Hört sich ja gut an. Und warum willst du jetzt das Studium wechseln?

    ruhig_brauner schrieb:

    Das wäre an der HTW neben den Grundlagen (Theorie) die Computer-Grafik, Bildverarbeitung (Theoretische Funktionsweisen, keine Anwendung) 3D-Design (einziges Modul tatsächlich als Anwender) Künstliche Intelligenzen, Bild- und Videokompression, Spiele Engines, Web-Programmierung und noch andere.

    Bildverarbeitung hatte ich auch in meinem Info Studium, dafür braucht man Medieninformatik nicht. Künstliche Intelligenzen hatte ich auch. Bild und Videokompression kann alles mögliche sein, auf jeden Fall aber wahrscheinlich uninteressant und nicht so wichtig. Spiele Engines wird sehr wahrscheinlich auch sehr oberflächlich und nutzlos sein. Web Programmierung sowieso 😉 Also, die wirklich interessanten Vorlesungen kannst du im normalen Info Studium genauso besuchen und die oberflächlichen kannst du dir sparen. Und du wirst dich für dein Diplom/Master nicht schämen müssen.



  • Schonmal ein Objektfile erzeugt und gelinkt?

    Falls du generell meinst mit g++ / gcc und makefile zu arbeiten: ja, kann ich. Ich benutze es zwar selten weil der C-Dozent aus dem 1. Semester das verpeilt hat (und diverse andere wichtige Dinge), aber das wird jetzt demnächst in zwei Übungen zu Algorithmen und Betriebssystemen häufiger zum Einsatz kommen da das dort gefordert wird.

    Wir arbeiten in diversen Übungen nur mit Terminal. Also die Grundlagen vom Terminal (navigieren, Ordnerstruktur, diverse Funktionen), Skripte schreiben,... Wir haben Netzwerke ausschließlich im Terminal gemacht, also alle Einstellungen zum Thema IP-Routing, DNS über Terminal selber eingerichtet.

    Dir wird lediglich gesagt, dass Medieninformatiker in der Regel halbgare Programmierer werden, die für qualifizierte Programmiertätigkeiten eventuell eben nicht bevorzugt ausgewählt werden.

    Genau das ist es eigentlich, was ich vermeiden wollte. Mir ist es tatsächlich egal, was andere Studiengänge da so machen. 🙂 Ich möchte abwägen, ob ich weiterhin Info an der HTW studieren soll oder auf Medieninformatik switchen soll. Es tut mir leid wenn ich immer sehr defensiv schreibe, aber ich glaube das dieser Studiengang nicht mit den Medieninformatik-Studiengängen, die ihr anscheinend so kennt, gleich zu setzen ist.



  • ruhig_brauner schrieb:

    aber ich glaube das dieser Studiengang nicht mit den Medieninformatik-Studiengängen, die ihr anscheinend so kennt, gleich zu setzen ist.

    Warum? Für mich klingt es immer mehr so, als ob du keine Argumente sondern einfach nur Bestätigung suchst. An sich scheinst du dich doch schon längst entschieden zu haben ...



  • Ehrlich gesagt hab ich mich inzwischen eher dafür entschieden, fürs erste den Informatik Bachelor zu machen.

    Naja Ich sehe nicht, wie dieser Studiengang ein Mix aus Informatik und Medien ist. Mir kommt es eher so vor, als ob es sich um einen Informatik-Studiengang mit schwerpunkt auf Medien handelt. Also das meiste, was man in anderen Info-Studiengängen auch findet, nur auf die Entwicklung von Medien bezogen. Die 3 Ausnahmen, die tatsächlich vorrangig mit Medien zutun haben, kann man an einer Hand abzählen. (Ein mal 3D-Design wie gesagt als Anwender, ein mal Einführung in die Medienwelt,...)

    Was ich aber bis jetzt oft höre, ist, dass ein Medieninformatik-Studium weder Informatik noch Medien wirklich gut thematisiert. Dem würde ich so einfach nicht zustimmen, da es sich hier um Informatik mit Bezug auf einen Schwerpunkt handelt. Auch wird dort nicht gelehrt, wie man hübsche Medien macht. Das ist Teil der Mediendesign-Studiengänge.

    Wenn ich bei solchen Themen eine für mich wichtige Frage stelle, dann bleib ich meist solange stur, bis jemand wirklich gute Argumente bringt, die mich umhauen. Wegen drei Posts meine Meinung zu ändern wäre recht komisch. 😉 Und wenn man erstmal Argumente gegen MI im allgemeinen ausfährt, dann ist das gut aber ich glaube die Studiengänge unterscheiden sich schon ein wenig.



  • ruhig_brauner schrieb:

    Wenn ich bei solchen Themen eine für mich wichtige Frage stelle, dann bleib ich meist solange stur, bis jemand wirklich gute Argumente bringt, die mich umhauen. Wegen drei Posts meine Meinung zu ändern wäre recht komisch. 😉 Und wenn man erstmal Argumente gegen MI im allgemeinen ausfährt, dann ist das gut aber ich glaube die Studiengänge unterscheiden sich schon ein wenig.

    Es gibt immer Argumente für und gegen ein Studiengang. Geh zu einer Präsentationsveranstaltung und alle Studiengänge super und haben ihre Begründung - wie Du selbst gesagt hast: Die Studienleiter werden sich ja wohl was dabei gedacht haben.

    Eine wichtige Erfahrung, die Du im Studium vermutlich schon gemacht hast, ist dass Professoren auch nicht intelligent oder praktisch denkende Menschen werden, nur weil sie einen Professorentitel haben. Da gibt es genug, die mit Scheuklappen vor der Realität flüchten. Ich hatte selbst einen, der seinen eigenen Studiengang als Beschäftigungstherapie bekam.

    Du studierst. Du musst Dir Gedanken machen, was Du studieren möchtest. Du hast jetzt zwei Semester studiert und eventuell auch die Erfahrung gemacht, dass nicht alles so super ist, wie das in Einführungsstunde oder Studienführer angekündigt wurde.
    Wenn Du allerdings glaubst, dass Du als Master die elementare Dinge alle kennst, dann trifft das auf mein Studium nicht zu. Programmierkenntnisse waren keine Grundvoraussetzung. Ohne hatte man allerdings viel zu tun, weil vieles an Wissen, das man nicht mitbringen musste, muss dann trotzdem irgendwie ohne Vorlesung angeeignet werden. Und dann wird halt hier und da ins kalte Wasser geworfen und wenn man dabei nicht untergeht oder wenigstens noch gelegentlich zum Luftschnappen auftaucht, dann bekommt man den Informatiker-TÜV: den Bachelor.

    Und danach kommt Dein Chef auf Dich zu und meckert, wieso Du länger als eine Woche Einarbeitung brauchst, obwohl Du studierst hast. Du müsstest doch jetzt alles aus dem Ärmel schütteln.



  • Informatiker-TÜV: den Bachelor.

    Sehr schön gesagt 🙂

    Also ich werde noch hier und da drüber nachdenken, glaube aber, dass mir der Wechsel im Bachelor nicht soviel bringen würde, wie erhofft.



  • Jester schrieb:

    Merkst Du was? Das ist ein wesentlicher Anteil Web-Entwicklung, und zwar sowas wie "Kommentarfuntkion bauen, Anbindung an Twitter" und eben die Benutzung fertiger Tools wie UDK oder andere Engines. Eben alles was nötig ist, um als Bindeglied zwischen Informatik und Medien-Produzenten zu fungieren. Das ist aber alles weit entfernt von dem was in einem Informatik-Studium vermittelt wird.

    Vergiss nicht, dass es sich da um eine Fachhochschule handelt, ich waere ueberrascht wenn dort im Informatik-Studium allzu viel Informatik gelehrt wird.
    Ich habe mal ein Jahr Medieninformatik an einer Uni studiert, das war so zu 80% das gleiche wie Informatik, allerdings hatte man vor allem den technischen Teil gekuerzt und eben durch diversen Medienkram ersetzt. Ueber die Sinnhaftigkeit kann man sich streiten, fuer mich schien das jedenfalls interessanter, da mich E-Technik und Physik nicht sonderlich interessiert.
    Dann bin zu Informatik an eine FH gewechselt und von richtiger Informatik war dort nicht mehr so viel zu sehen. Das ging zum Grossteil mehr in Richtung Softwareentwicklung in verschiedensten Bereichen.
    Bei den Medieninformatikern war das meiner Beobachtung nach eben eher im Multimedia-Bereich angesiedelt, dazu noch 3D Grafik, Videobearbeitung etc.
    Auch hier kann man sich ueber den Sinn streiten, schliesslich sind die Leute dann weder tolle Mediendesigner noch Informatiker (oder zumindest Softwareentwickler). Der ganze Webkram ist letztendlich auch einer der wenigen Bereiche in der Praxis, wo diese Kombination Sinn macht, da man beide Bereiche auf nicht uebermaessig hohem Niveau vereinen muss. Und genau da sind afaik auch viele der Absolventen gelandete. Andere arbeiten auch als stinknormale Softwareentwickler, denn wie wir alle wissen ist ein Informatikstudium dafuer eh nicht noetig.



  • Ok. Also der Unterschied wird ja so oder so immer geringer aber generell lässt sich doch sagen das Universitäten theoretisch und Forschungs-orientiert sind und Hochschulen praktisch. Was soll man denn machen, wenn man FH-Student ist? Abbrechen weil für Softwareentwicklung reicht ne Ausbildung?

    Kann ich mir nur schwer vorstellen. Jede halbwegs Interessante Stelle als Software-Entwickler setzt ein Studium voraus, das wird auch seine Gründe haben.

    Nenn mir Teile der richtigen Informatik und ich sag dir, ob es Teil meines FH-Studiums ist. Dann gucken wird, ob an der FH überhaupt Informatik unterrichtet wird. Die Ziele sind unterschiedlich, die Schwerpunkte. Aber das macht ein FH-Studium doch nicht minderwertiger,...



  • ruhig_brauner schrieb:

    Nenn mir Teile der richtigen Informatik und ich sag dir, ob es Teil meines FH-Studiums ist. Dann gucken wird, ob an der FH überhaupt Informatik unterrichtet wird. Die Ziele sind unterschiedlich, die Schwerpunkte. Aber das macht ein FH-Studium doch nicht minderwertiger,...

    Ich habe an einer FH studiert und wir hatten ebenso theoretische Informatik und vieles mehr.
    Natürlich kann ich nicht konkret mit einem Studium an der Uni vergleichen, entsprechend kann ich nichts benennen, von dem ich nichts weiß.

    Allerdings finde ich mich gut zurecht und in den Bereichen, in denen ich aktiv bin, finde ich in der Regel keine Lektüre, die das erklärt, was ich tue. Entsprechend laufen da draußen auch keine Uni-Absolventen rum, die tun, was ich mit meinem Compiler tue oder was wir hier in der Firma in 3D konstruieren.
    Trotzdem kommen wir hier klar.

    FH-Studium heißt nicht, dass man unfähig wäre. "richtige" Informatik ist eine sehr fragliche Sache. Ich habe "Praktische Informatik" studiert: Probleme lösen, dafür schreibe ich halt keine Papers.



  • Xin schrieb:

    ruhig_brauner schrieb:

    Nenn mir Teile der richtigen Informatik und ich sag dir, ob es Teil meines FH-Studiums ist. Dann gucken wird, ob an der FH überhaupt Informatik unterrichtet wird. Die Ziele sind unterschiedlich, die Schwerpunkte. Aber das macht ein FH-Studium doch nicht minderwertiger,...

    Ich habe an einer FH studiert und wir hatten ebenso theoretische Informatik und vieles mehr.
    Natürlich kann ich nicht konkret mit einem Studium an der Uni vergleichen, entsprechend kann ich nichts benennen, von dem ich nichts weiß.

    Allerdings finde ich mich gut zurecht und in den Bereichen, in denen ich aktiv bin, finde ich in der Regel keine Lektüre, die das erklärt, was ich tue. Entsprechend laufen da draußen auch keine Uni-Absolventen rum, die tun, was ich mit meinem Compiler tue oder was wir hier in der Firma in 3D konstruieren.
    Trotzdem kommen wir hier klar.

    FH-Studium heißt nicht, dass man unfähig wäre. "richtige" Informatik ist eine sehr fragliche Sache. Ich habe "Praktische Informatik" studiert: Probleme lösen, dafür schreibe ich halt keine Papers.

    Stimme 100% zu. 🙂



  • ruhig_brauner schrieb:

    Ok. Also der Unterschied wird ja so oder so immer geringer aber generell lässt sich doch sagen das Universitäten theoretisch und Forschungs-orientiert sind und Hochschulen praktisch. Was soll man denn machen, wenn man FH-Student ist? Abbrechen weil für Softwareentwicklung reicht ne Ausbildung?

    Kann ich mir nur schwer vorstellen. Jede halbwegs Interessante Stelle als Software-Entwickler setzt ein Studium voraus, das wird auch seine Gründe haben.

    Ja, Informatik oder vergleichbares Studium wird gern vorausgesetzt. Und vergleichbar heisst meiner Erfahrung nach, dass man irgendwas aus dem MINT-Bereich studiert hat und halbwegs programmieren kann. Letztendlich musst man vor allem strukturiert und analytisch denken können, der akademische Grad ist nur deine Durchhaltebescheinigung. Damit weist man nach, dass man sich auch in anspruchsvollere Sachen einarbeiten kann und das halbwegs selbstständig, ohne alles vom Meister haarklein vorgegeben zu bekommen.

    ruhig_brauner schrieb:

    Nenn mir Teile der richtigen Informatik und ich sag dir, ob es Teil meines FH-Studiums ist. Dann gucken wird, ob an der FH überhaupt Informatik unterrichtet wird. Die Ziele sind unterschiedlich, die Schwerpunkte. Aber das macht ein FH-Studium doch nicht minderwertiger,...

    Also ich habe an besagtem Jahr an der Uni (Medieninformatik!) wahrscheinlich mehr Informatik gesehen als im gesamten FH-Studium. Gerade da große Feld der theoretischen Informatik war da stark unterrepräsentiert. Formale Sprachen? Ein bisschen. Automatentheorie? Etwas. Komplexität? Reicht um die O-Notation zu verstehen. Berechenbarkeit? Kann man wohl irgendwie machen. Gerade Logik wurde noch intensiver behandelt. Trotzdem habe ich im gesamten Studium keinen einzigen Beweis führen müssen.
    Die Praktische Informatik war auch nicht so der Hammer. Algorithmen? Ja, Quicksort und ähnlich anspruchsvolles. Datenstrukturen? Verkettete Listen und ganz einfache Bäume. Betriebsysteme? Eher ein ausufernder Linux-Kurs.

    Ansonsten waren die Kurse immer sehr praxisnah gehalten. Grundlegende(!) Theorie in der Vorlesung, dazu jede Menge praktische Übungen mit Programmieraufgaben und Belegen. Und leider keiner Möglichkeit sich (abgesehen von der Diplomarbeit) auf ein Thema wirklich zu spezialisieren.

    Das will ich hier natürlich nicht verallgemeinern und schon gar nicht Fachhochschulen schlecht reden, aber so kanns eben auch laufen.
    Die Medieninformatiker konnten wenigstens lustige Belege machen, so in 3D und bunt. Während wir wieder irgendwelche Linux Kommandezeilenprogramme basteln durften 🤡



  • maximAL schrieb:

    heisst meiner Erfahrung nach, dass man irgendwas aus dem MINT-Bereich studiert hat und halbwegs programmieren kann. Letztendlich musst man vor allem strukturiert

    Mathematik
    Ingenieurwissenschaften
    Naturwissenschaften
    Tatenverarbeitung



  • Mich würde mal interessieren, in welcher FH du warst.

    Das von dir genannte haben wir bereits jetzt nach der hälfte des 2. Semesters durch. Natürlich ist das nicht viel aber ich denke, darauf wird jetzt in anderen Modulen aufgebaut und so das theoretische Wissen immer vermehrt.

    Bei uns haben wir meist wöchentlich Vorlesungen und alle zwei Wochen Übungen. In den Übungen wird halt praktisch umgesetzt, was wir theoretisch lernen. Klingt ja auch sinnvoll. In einigen Modulen (Prg) haben wir ein 1:1 Verhältnis zwischen Übung und Vorlesung,...



  • volkard schrieb:

    maximAL schrieb:

    heisst meiner Erfahrung nach, dass man irgendwas aus dem MINT-Bereich studiert hat und halbwegs programmieren kann. Letztendlich musst man vor allem strukturiert

    Mathematik
    Ingenieurwissenschaften
    Naturwissenschaften
    Tatenverarbeitung

    Mathematik
    Informatik
    Naturwissenschaften
    Technik

    Mich würde mal interessieren, in welcher FH du warst.

    Das von dir genannte haben wir bereits jetzt nach der hälfte des 2. Semesters durch. Natürlich ist das nicht viel aber ich denke, darauf wird jetzt in anderen Modulen aufgebaut und so das theoretische Wissen immer vermehrt.

    HTW Dresden. Allerdings sollte ich hinzufügen, dass inzwischen viele Profs gewechselt haben und der Lehrplan deshalb und auch wegen der Bachelor/Master Umstellung womöglich wieder deutlich anders aussieht.

    Und Leider hatte ich den Eindruck, dass die Fächer im Hauptstudium alle noch viel praktischer ausgelegt waren, als im Grundstudium. Rückblickend finde ich das GS ganz OK, weil es halt noch gewisse Grundlagen vermittelt hat. Das HS hat mich dagegen inhaltlich oft gelangweilt, weil es zu einem großen Teil nur Programmierfirlefanz war und es wie gesagt keine vernünftigen Vertiefungsmöglichkeiten gab. Da belegt man dann halt Assembler, Java, Java 3D und ähnlich komplexe Themen weil einem nichts besseres einfällt.



  • Hallo,

    ich denke, das Studium + generell die Ausbildung ist eine wichtige Ausgangsbasis, aber gerade in der IT ist auch persönliches Interesse gefragt.

    Ich würde am Ende des Studiengangs gerne in Bereiche wie CAD-Entwicklung, Spiele-Entwicklung (aus offensichtlichen Gründen aber nicht zwangsmäßig), Grafik- / Audio-Programmierung oder Softwareentwicklung für Grafik-Bearbeitung etc.

    Du willst also in den Bereichen arbeiten:

    *CAD-Entwicklung:
    numerische Mathematik und Bildverarbeitung sind da gefragt, dazu können dir aber andere mehr sagen (ich glaube Xin arbeitet in der Branche?)

    *Spiele-Entwicklung:
    ich denke da hast du eine Chance, wenn du gut bist. Dort ist Praxis gefragt, die lernst du ohnehin nicht im Studium, also hau rein und entwickle mal irgendwelche tollen Demos.

    *Grafik- / Audio-Programmierung:
    Für Audio Programmierung brauchst du ein sehr technisches Studium. In Elektrotechnik haben wir einiges in die Richtung gelernt, Fouriertransformation, Z-Transformation und ähnliches.
    Ist jedenfalls ein sehr komplexes Thema, und in der Branche hast du als Medieninformatiker definitiv keine Chance. Dafür fehlt dir die mathematisch technische Basis.

    *Grafik-Bearbeitung:
    Wenn du damit meinst, Algorithmen zur Bildverarbeitung zu entwickeln, dann brauchst du wieder eine gute mathematische Basis.
    Oft laufen Bildverarbeitungssysteme an den verschiedensten Orten, z.B. öffentliche Überwachung, Mautsysteme, o.ä.
    Eingesetzt werden dort oft embedded systems in Kombination mit Linux. Oft werden auch Digitale Signalprozessoren verwendet, um gewisse Aufgaben besonders schnell abarbeiten zu können. Das geht dann schon wieder in Richtung Elektrotechnik, also wieder nix mit Medieninformatik.

    Was ich damit sagen möchte: sobald es um technische mathematische Aufgaben geht, sind entsprechend technische Ausbildungen gefragt.
    Schau dich nach Studien um, in denen du Bildverarbeitung mit technischem Background lernst.



  • Ich bleib fürs erste bei meinem Bachelor Informatik. Wenn ich nach den 3 Jahren weiß, was ich machen möchte, kann ich meinen Master dann ja anpassen.

    Bis dahin werde ich mir die Grundlagen von Grafik und Audio selber beibringen. Da schreck ich auch nicht vor Mathematik zurück.

    Ich hab wohl leider gedacht, dass Medieninformatik sich auf die Informatik in Medien-Bereichen konzentriert. Mir kommt es immer noch ein wenig unüberlegt vor, einen Studiengang Medieninformatik zu nennen und dann genau diese SChwerpunkte weg zu lassen. Wer aber im Bereich der Grafik-Programmierung oder Audio-Programmierung landen möchte, muss sich selber was zusammen schustern. (Wie du bereits meintest.)

    Danke für eure Hilfe nochmal, ohne den Thread hätte ich sicher viel zu viel Zeit mit dem Gedanken verschwendet. Momentan steht der Master in MI zwar noch zur Auswahl aber Wechseln ist keine Option mehr.


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