"Hacker-Währung" Bitcoin
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Das hatten wir ja jetzt schon ein paar Mal, einigen kapieren es halt einfach nicht. Da ist jedes Wort verschwendet...
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Mit Bitcoins hat du ein Stück Papier das den Wert eines Teils eines Bitcoins hat. Alles Geld was den Wert von Bitcoins ausmacht, ist das Geld, dass Leute für Bitcoins ausgegeben haben.
Nein, es hat genau den Wert, den die Leute bereit sind, für den Teil eines Bitcoins zu zahlen. Großer Unterschied.
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Bei Aktien spekulierst du genauso auf die Zukunft, nämlich darauf, dass die Firma in Zukunft überleben und erfolgreich sein wird.
Bei Bitcoin spekulierst du darauf, dass Bitcoin in Zukunft sich etabliert und Leute es benutzen. Und dabei rede ich nicht von momentanen Preisen, die sind nur Luft. Dass Bitcoins gerade über $800 kosten, hat nichts mit dem aktuellen Gebrauch von Bitcoins zu tun. Wenn man aber langfristig in die Zukunft denkt, ist $800 ein Witz. Falls Bitcoin sich wirklich etabliert und etwa so weit verbreitet wird wie Paypal oder VISA, wäre ein Bitcoin locker $100k wert.
Natürlich ist das Spekulation. Aber das ist kein Alleinstellungsmerkmal. Kartoffelhandel ist auch spekulativ.
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Ist man eigentlich alle seine Bitcoins los, wenn man seinen privaten Schlüssel verliert? Sind die Bitcoins dann für immer aus dem System verschwunden?
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MrBurns schrieb:
Ist man eigentlich alle seine Bitcoins los, wenn man seinen privaten Schlüssel verliert? Sind die Bitcoins dann für immer aus dem System verschwunden?
Ja. Deshalb macht man Backups.
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Wenn also ein Millionär bei einem Unfall stirbt, verschwinden seine Bitcoins aus dem System, falls er nicht ein Testament, das seinen privaten Schlüssel enthält, gemacht hat.
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MrBurns schrieb:
Wenn also ein Millionär bei einem Unfall stirbt, verschwinden seine Bitcoins aus dem System, falls er nicht ein Testament, das seinen privaten Schlüssel enthält, gemacht hat.
Ja, aber für sowas gibt es schon viele kreative Lösungen.
So gibt es zum Beispiel Paper Wallets, also man druckt sich einen Schlüssel auf Papier aus, den man gar nicht auf einem Rechner speichert. Das kann man dann wie gewohnt irgendwo einschließen.
Ich hab meine drei Coins (gar nicht so wenig mittlerweile) auch auf diverse Rechner gebackupt, aber ohne mein Passwort wären sie tatsächlich weg.
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Hast du eigentlich vor mit deinen Coins mal Ware zu kaufen oder willst du sie nur ein richtiges Geld umtauschen? Jetzt kann man, bei den Kursschwankungen, damit doch nicht wirklich was kaufen, da zahlt man ja vielleicht 30% mehr, wenn man ein paar Minuten später auf kaufen klickt.
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MrBurns schrieb:
Hast du eigentlich vor mit deinen Coins mal Ware zu kaufen oder willst du sie nur ein richtiges Geld umtauschen? Jetzt kann man, bei den Kursschwankungen, damit doch nicht wirklich was kaufen, da zahlt man ja vielleicht 30% mehr, wenn man ein paar Minuten später auf kaufen klickt.
Ich hab gar nichts damit vor, ich hab sie noch aus den Anfangstagen. Ich beschäftigte mit Bitcoin schon länger wegen der Kryptographie usw.
Ich hab nie Mining betrieben und nie Coins zum spekulieren gekauft. Diese drei Coins kaufte ich mal für je 5€ zum Rumspielen. Dass sie jetzt fast 2000€ wert sind, ist eher Zufall.
Ich spielte allerdings schonmal mit dem Gedanken, Bitcoin zum anonymen Spenden (Wikileaks und EFF) zu nutzen bzw. bei lieferservice.de damit Essen zu bestellen.
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eMpTy schrieb:
Das verlinkte Paper ist interessant, weil es mit Vorurteilen aufräumt:
http://cseweb.ucsd.edu/~smeiklejohn/files/imc13.pdf
The
first, in early 2011, represents a point at which users began mean-
ingfully spending bitcoins, rather than just “hoarding” them; in
fact, from this point on a negligible fraction of bitcoins are hoarded.
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Naja, sowas in der Art halt war gemeint. Und auf Mtgox war jetzt das Handelsvolumen wohl grad mal um die 20000 BTC.
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An alle die noch welche haben viel Glueck das die 430$ auch diesmal wieder halten. Vielmehr ists ja ehh nicht.
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Welche Währungen sind überhaupt noch besichert?
Materialbesichert keine, sind alles nur bunt bedruckte Papiere.
Wir tauschen Materialien und Dienstleistungen gegen Buchungsposten und bunt bedruckte Papiere, für dessen Wert der Staat einsteht.
Inwieweit kann er das? Vor allem kann das momentan kein Staat, weil alle überschuldet sind, bis auf Thailand oder so Exoten.Kardinalsfrage.
Inwieweit kann das ein deflationäres Mo0dell wie Bitcoin.
Inwieweit kann das ein umlaufbewehrtes Modell wie in der Wiki beschrieben, funktionieren? http://de.wikipedia.org/wiki/Umlaufgesichertes_Geld
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pointercrash() schrieb:
Inwieweit kann das ein deflationäres Mo0dell wie Bitcoin.
Wiebidde?
Wie kann Bitcoin deflationär sein wenn man Coins farmen kann?
Verschwinden die Coins etwa?
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hustbaer schrieb:
pointercrash() schrieb:
Inwieweit kann das ein deflationäres Mo0dell wie Bitcoin.
Wiebidde?
Wie kann Bitcoin deflationär sein wenn man Coins farmen kann?
Verschwinden die Coins etwa?Yep, etliche gehen verloren. Wie man die wiedergewinnen kann, ist die Frage.
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pointercrash() schrieb:
Welche Währungen sind überhaupt noch besichert?
Darf ich einrechnen, daß die Weltpolizei mit modernsten Waffen einschreitet, wenn sie sauer wird?
pointercrash() schrieb:
Materialbesichert keine, sind alles nur bunt bedruckte Papiere.
Wir tauschen Materialien und Dienstleistungen gegen Buchungsposten und bunt bedruckte Papiere, für dessen Wert der Staat einsteht.
Inwieweit kann er das? Vor allem kann das momentan kein Staat, weil alle überschuldet sind,Naja, vielleicht entsteht die tatsächlich noch spürbare Kraft des Dollars daraus, daß er im Zweifelsfalle militärisch operiert.
pointercrash() schrieb:
bis auf Thailand oder so Exoten.
Kann man mit jederzeit der Portokasse sprengen, wenn's man Spaß macht.
pointercrash() schrieb:
Kardinalsfrage.
Inwieweit kann das ein deflationäres Mo0dell wie Bitcoin.
Inwieweit kann das ein umlaufbewehrtes Modell wie in der Wiki beschrieben, funktionieren? http://de.wikipedia.org/wiki/Umlaufgesichertes_GeldWeiß jetzt nicht genau, wo Dein Problem liegt.
Die Kohle muss ja eh zur Bank getragen werden (oder selber in was Gewinnbringendes investiert (die Bank vermittelt halt Investoren mit Gewinnbringern)), weil sie sich da besser verzinst als im Kopfkissen. Daran ändert sich nicht echt viel, ob man Schrumpfgeld oder Wachsgeld (wie http://de.wikipedia.org/wiki/Peercoin#Geldsch.C3.B6pfung ).Ah, Du meinst den kranken Fall, daß z.B. das Wirtschaftswachstum bei 0% ist und Peercoin aber 1% Geldmengenwachstum garantiert. Ist ja auch egal. Dann wird das Brot halt pro Jahr 1% billiger nur dadurch.
Ich denke nicht, daß wir in dieser Hinsicht überhaupt ein Problem haben.
Das Problem sind die professionellen Spekulanten ZUSAMMEN mit den privaten Spekulanten. Erstere verarschen letztere (zur Zeit) stets. Für mich interessant wäre es, zu erfahren, ob es nur stets gelingt, weil Politiker gegebenenfalls gekauft werden, oder ob das ein Naturgesetz ist.
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hustbaer schrieb:
Verschwinden die Coins etwa?
Wenn meine Platte abkackt und deswegen mein pirvate key weg ist, mit dem ich sie versenden kann, dann sind sie "weg". Sie sind zwar noch "da", aber *keiner* kann sie noch irgendwohin überweisen.
Da die Geldmenge begrenz ist, und die Plattenabkacker unbegrenzt, wähnt man ein Problem. Ist aber nicht so. Wenn ich mich recht erinnere kann BitCoin bis 2140 ge-mined werden. Also nicht mein Problem.
Vermute, PrimeCoin ohne so Grenzen wird BitCoin sehr sehr sehr langsam verdrängen, während alle anderen Cryptocoins schnell sterben.Die hundertste neue Krypto-Währung mit ganz leicht geändertem Verfahren ist ja dann doch nur ein Pyramidenspiel.
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volkard schrieb:
hustbaer schrieb:
Verschwinden die Coins etwa?
Wenn meine Platte abkackt und deswegen mein pirvate key weg ist, mit dem ich sie versenden kann, dann sind sie "weg". Sie sind zwar noch "da", aber *keiner* kann sie noch irgendwohin überweisen.
Da die Geldmenge begrenz ist, und die Plattenabkacker unbegrenzt, wähnt man ein Problem. Ist aber nicht so. Wenn ich mich recht erinnere kann BitCoin bis 2140 ge-mined werden. Also nicht mein Problem.
Vermute, PrimeCoin ohne so Grenzen wird BitCoin sehr sehr sehr langsam verdrängen, während alle anderen Cryptocoins schnell sterben.Die hundertste neue Krypto-Währung mit ganz leicht geändertem Verfahren ist ja dann doch nur ein Pyramidenspiel.
Deflation heißt, die Warenmenge nimmt zu bei konstanter Geldmenge. Die Menge erzeugter Bitcoins bleibt konstant, inwieweit "verlorene" Bitcoins zurückgewonnen werden können, weiß ich nicht.
Ich muß Dir doch nicht die Welt erklären, oder, Volkard?
Man macht Schulden in Erwartung zukünftiger Gewinne. Ist ja ganz OK, außer Geldmenge und Investition nebst Gewinn korrelieren nicht ausreichend. Geld ist das Versprechen, irgendwann Waren und Dienstleistungen zum Marktwert zu liefern, dafür steht der Staat oder sowas wie die EZB ein.
Zinswirtschaft bringt jedes Geldmodell zum Platzen, deflationäre schneller als inflationäre.
Da gibt es die inflationäre Lösung, also man "druckt" einfach Geld nach oder man begrenzt die Geldmenge, wie z.B. bei den Bitcoins. Das drückt natürlich das Preisniveau genauso wie die Investitionsfreude. Hat der Yen seit gut 20 Jahren hinter sich gebracht, jetzt haben sie die Presse angeworfen.
Kein buchungstechnisches Währungsmodell, sagen wir in greifbarer Form Papiergeld hatte kein Problem, alle sind irgendwann verreckt.
Geld wird aus Schulden generiert, ja, aber D steckt alleine beim ESM mit 700 Mrd € als Zahllast drin. Wenn das fällig gestellt wird, schauen wir blöd aus der Wäsche.
Krisenwährungen waren als umlaufbesichert am effektivsten und wenn ich an einer verwichsten Tanke in Essen nichtmal einen 500er für's Benzin gewechselt kriege, stimmt eh schon was nicht mehr.
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