Abschlagsfrei mit 63 Jahren in die Rente
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Erhard Henkes schrieb:
Das Grundproblem ist die Überbevölkerung und Überalterung.
Wenn die Bevölkerung älter wird, muss sie auch länger arbeiten. Überbevölkerung ist kein deutsches Problem...
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bw13 schrieb:
Wenn die Bevölkerung älter wird, muss sie auch länger arbeiten. Überbevölkerung ist kein deutsches Problem...
Wär ja auch kein Thema wenn man auch länger arbeiten könnte. Sowohl körperlich als auch... naja, versuch mal mit 50 irgendwo ne neue Stelle zu finden.
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zwutz schrieb:
bw13 schrieb:
Wenn die Bevölkerung älter wird, muss sie auch länger arbeiten. Überbevölkerung ist kein deutsches Problem...
Wär ja auch kein Thema wenn man auch länger arbeiten könnte. Sowohl körperlich als auch... naja, versuch mal mit 50 irgendwo ne neue Stelle zu finden.
Ist mit 30 schon schwer
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Wenn die Bevölkerung älter wird, muss sie auch länger arbeiten.
Nichtmal das, wenn die Produktivität weiter steigt (oder wenn Massenarbeitslosigkeit herrscht. Denn die ist dann ja zunächst mal ein Puffer)
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Mr X schrieb:
Die These, die der Behauptung, die Arbeit, die derzeit mit weniger als 8,50 entlohnt wird, sei eben nicht mehr wert (Lohn = Grenzprodukt der Arbeit), ist übrigens nur unter der Annahme funktionierender Märkten gültig. Wenn es Massenarbeitslosigkeit gibt, fehlt den Arbeitnehmern das Verhandlungsgewicht ("Sei froh, dass Du überhaupt eine Stelle kriegst" nach dem Motto "friss oder stirb").
Kannst Du mich nochmal sauber durch dein Argument durchführen? Ich versgtehe es jedenfalls nicht, bzw. es klingt wie Vulgärmarxismus ("Reservearmee der Arbeitslosen").
Was Du mir hier zu unterstellen scheinst, ist doch eine Monoposoniestellung der Arbeitgeber (Wettbewerb der Arbeitnehmer untereinander stellt sich ein). Mit Arbeitslosigkeit hat das wenig zu tun.
Wenn es Massenarbeitslosigkeit gibt, dann ist offenbar die Grenzproduktivität des einzelnen Arbeiters niedriger, als der Lohn, den man ihm hätte zahlen müssen, damit er arbeitet. (Stimmt Du dem zu? Wenn nein, warum nicht?)
Solche Abitragegewinne abzugreifen oder zu verhindern (wozu ein Mindestlohn beiträgt)
Wie denn?
Ändert ein Mindestlohn den Reservelohn? Oder die Grenzproduktivität?
Nö. Er ändert nur das, was man in einen Arbeitsvertrag reinschreiben kann.
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Das Grundproblem ist doch eher der Opportunismus, der vermutlich tief in unseren Genen verankert ist.
Warum kommt denn bei Klima-Gipfeln wenig raus außer heißer Luft (im wahrsten Sinne des Wortes). Warum wird eine EU-Abgasnorm aufgeweicht?
Dummerweise kann ich micht selbst nicht davon ausnehmen. Ich meckere auch gern über Billig-Produktion in Schwellenländern. Wenn ich mir dann eine neue Graka kaufe, schaue ich doch wieder nach dem Preis und es schwert mich meist einen Dreck, wo und wie das Teil hergestellt wurde. In dieser Hinsicht würde ich mich wohl als typischen Käufer bezeichnen.
Scheinbar kann die Menschheit nur aus richtig großen Katastrophen lernen. Siehe Deutschland, dass erst nach zwei verheerenden Weltkriegen seinen vollkommen idiotischen und unangebrachten Nationalismus beiseite schob.
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Hi Mr.X,
Mr X schrieb:
Wenn siese Arbeiten so wertlos sind, sind sie halt überflüssig. Dann kann man sie auch bleiben lassen. Und wenn dann plötzlich doch Bedarf ist, wird es auch schon Leute geben, die dann entsprechend dafür zahlen.
...
Wenn man die Frage nach dem Wert der Arbeit noch einen Schritt (und menschenverachtend) weiterdenkt, dann heißt es doch, wenn man sagt, jemandes Arbeit sei nicht soviel Wert, wie zum Leben nötig ist, diese Person sei es nicht wert, zu leben.Das siehst Du auch nur so lange, wie Du es nicht selber zahlen musst.
Was machst Du, wenn Deine Mutter alt und kränklich ist, und jemanden braucht, der Ihr jeden Tag nur 3 Stunden was vorliest? Oder einfach nur Gesellschaft leistet.
Siehst Du es dann auch noch als so selbstverständlich an, dafür jeden Tag 40 Euro oder mehr hinzublättern?
Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Das siehst Du auch nur so lange, wie Du es nicht selber zahlen musst.
Was machst Du, wenn Deine Mutter alt und kränklich ist, und jemanden braucht, der Ihr jeden Tag nur 3 Stunden was vorliest? Oder einfach nur Gesellschaft leistet.
Siehst Du es dann auch noch als so selbstverständlich an, dafür jeden Tag 40 Euro oder mehr hinzublättern?
Zuerst ist anzunehmen, dass es einer Person, die eine solche Behandlung erfährt, wesentlich besser geht. Psychisch und daraus folgend auch Physisch. Es hat mich erschreckt, wie schnell Menschen in einem Altersheim abbauen und wie aus Menschen mit leichten Schwierigkeiten im normalen Leben in kürzester Zeit Pflegefälle werden. Wahrscheinlich wäre es also für den Staat günstiger das zu finanzieren.
Davon ab: Ja, das wäre es wert. Wahrscheinlich würde ich keine Einzelaktivität buchen, weil Gruppenaktivitäten für das Sozialleben besser sind. Und natürlich auch billiger, weil weniger Personal gebraucht wird. Aber die Personen die das machen, verdiennen ihre X-Euro pro Stunde, denn die Arbeit mit alten Menschen ist nicht einfach - und sonst müsste ich das selber täglich übernehmen. Und meine Freizeit ist mir definitiv mehr Wert als 15€ die Stunde.
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Kannst Du mich nochmal sauber durch dein Argument durchführen? Ich versgtehe es jedenfalls nicht, bzw. es klingt wie Vulgärmarxismus ("Reservearmee der Arbeitslosen").
Was Du mir hier zu unterstellen scheinst, ist doch eine Monoposoniestellung der Arbeitgeber (Wettbewerb der Arbeitnehmer untereinander stellt sich ein). Mit Arbeitslosigkeit hat das wenig zu tun.
Ich will versuchen, das nochmal verständlich auszuführen:
In einem idealen Arbeitsmarkt ergibt sich keine unfreiwillige Arbeitslosigkeit. Das bedeutet, jeder, der bereit ist zum ihnen angebotenen Lohn zu arbeiten, findet Arbeit. Anders gesagt: Es wird jedem Arbeit angeboten, wenn auch nicht immer zum vom Arbeitnehmer gewünschten Lohn. Die Arbeitnehmer, die trotzdem ablehnen, nennt man freiwillig arbeitslos. In bestimmten wirtschaftlichen Zeiten ist diese Situation aber nicht gegeben: Es gibt Menschen, denen wird zu keinem Lohn Arbeit angeboten. Das ist keine Feststellung von Marx, sondern von Keynes, siehe dessen "Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Geldes und des Zinses". Das ist auch recht unstrittig und ist so auch in die heutige ökonomische Theorie übernommen worden. (Stichwort: Strukturelle Arbeitslosigkeit und konjunkturelle Arbeitslosigkeit).In dem idealen Arbeitsmarkt besteht ein Gleichgewicht, in dem Arbeitnehmer und Kapitalgeber nach ihrem Grenzprodukt entlohnt werden. Besteht diese Voraussetzung aber nicht, so verschärft sich der Wettbewerb zwischen den Arbeitnehmern (Also das Gegenteil von dem, was Du meinst, das ich gesagt hätte. Aber davon abgesehen, Wettbewerb ist ja erstmal gut, sowohl auf der Arbeitnehmerseite um den bestzahlenden Arbeitgeber und auf der Arbeitgeberseite um die bestqualifiziertesten Arbeitnehmer), weil mehr Bewerber auf eine offene Stelle kommen. Besteht ein Angebotsüberschuss (Arbeitnehmer sind Anbieter auf dem Arbeitsmarkt), so sinkt der Preis (Lohn). Und zwar soweit, bis sich ein Gleichgewicht einstellt - also bis das Angebot soweit gesunkten ist, dass es der Nachfrage entspricht.
Jetzt führe ich eine weitere Annahme ein: Das Angebot an Arbeit (in den unteren Lohnklassen) ist 0 unterhalb des Hartz-IV-Niveaus. Dann auf einem kurzen Stück perfekt elastisch, also stark/sprunghaft steigend auf die Anzahl der Erwerbsfähigen. Von dort an weiter steigend oder konstant, das ist für unsere Betrachtung nicht weiter von Belang. Übersteigt nun also die Zahl der Arbeitssuchenden die Zahl der offenen Stellen (Ist der Schnittpunkt der Kurven also im elastischen Bereich beim Hartz-IV-Niveau), so stellt sich in der mikroökonomischen Markttheorie das Gleichgewicht beim Reservationslohn (Hartz-Niveau) ein.
Wie denn?
Ändert ein Mindestlohn den Reservelohn? Oder die Grenzproduktivität?
Nö. Er ändert nur das, was man in einen Arbeitsvertrag reinschreiben kann.
Er verhindert, das die Arbeitnehmer auf den Reservationslohn gedrückt werden. Dabei ist er natürlich ökonomisch nicht optimal, weil er die tatsächliche Grenzproduktivität der Arbeitnehmer nicht berücksichtigt (Das wäre ja die ökonomisch effiziente Untergrenze). Optimal wäre es, wenn die Arbeitnehmerseite das nötige Verhandlungsgewicht hätte, dann gäbe es keine Fälle, in denen der Mindestlohn bindend (also wirksam) würde. Dazu wäre es hilfreich, die Arbeitszeit oder den Druck durch Hartz-IV durch Erhöhung der Regelsätze oder Abschaffung der Sanktionen zu reduzieren. Oder für eine Erhöhung der Binnennachfrage zu sorgen, sodass die Arbeitsnachfrage steigt.
Das siehst Du auch nur so lange, wie Du es nicht selber zahlen musst.
Was machst Du, wenn Deine Mutter alt und kränklich ist, und jemanden braucht, der Ihr jeden Tag nur 3 Stunden was vorliest? Oder einfach nur Gesellschaft leistet.
Siehst Du es dann auch noch als so selbstverständlich an, dafür jeden Tag 40 Euro oder mehr hinzublättern?
Das ist eben das, was ich meine: Dann wird klar werden, dass diese Arbeit durchaus mehr wert sein kann als 8,50 €. Wie willst Du eigentlich das Grenzprodukt einer Pflegerin ermitteln? Bei Fließbandarbeitern geht das ganz gut, bei Dienstleistungen kaum. Man könnte es dadurch bestimmen, welcher Lohn den Angehörigen entgehen würde, wenn sie die Pflege selbst durchführen müssten. Und dann wird ganz schnell deutlich, dass das mehr als 8,50 sind, falls die Angehörigen mehr als 8,50 verdienen.
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Hi Otze,
otze schrieb:
Davon ab: Ja, das wäre es wert. Wahrscheinlich würde ich keine Einzelaktivität buchen, weil Gruppenaktivitäten für das Sozialleben besser sind. Und natürlich auch billiger, weil weniger Personal gebraucht wird. Aber die Personen die das machen, verdiennen ihre X-Euro pro Stunde, denn die Arbeit mit alten Menschen ist nicht einfach - und sonst müsste ich das selber täglich übernehmen. Und meine Freizeit ist mir definitiv mehr Wert als 15€ die Stunde.
Na gut, Dir wäre es das wert. Wäre es vermutlich vielen. Aber das allein reicht nicht. Es muss es einem nicht nur wert sein, man muss es auch bezahlen können. Und da würde es bei vielen klemmen. Machen wir uns nichts vor, wir sid einkommensmäßig meist doch ein wenig privilegiert.
Gruppenaktiivitäten sind nur auf den ersten Blick billiger. Wenn Du irgend jemand bestellst, der zu Deiner Oma kommt und ihr Gesellschaft leistet, dann fallen noch dem seine Fahrtkosten an, bzw. die muss er selber tragen, weil Arbeitsbeginn ist ab Arbeitsort, wie er hin kommt ist seine eigene Sache, so wie Du ja auch sehen musst, wie Du zur Arbeit kommst.
Willst Du aber Deine Oma zu ner Gruppenaktivität bringen, dann muss Oma da hingefahren werden, und zwar auf Deine Kosten. Und das kann dann schon nicht mehr irgendwo im Hinterzimmer gemacht werden. Da sind abgenommene Räume notwendig, es müssen getrennte Toiletten für Männlein und Weiblein da sein, auch wenn nur lauter Weiblein betreut werden. Das ganze muss als Firma angemeldet werden, es muss eine entsprechende Buchhaltung geben, Miete muss bezahlt werden...
Im übrigen wird es immer welche geben, die einfach nicht die geistigen Voraussetzungen haben, um einen Gegenwert von 8,50 Euro Brutto in der Stunde zu erwirtschaften. Für drei Euro die Stunde (und den Rest vomStaat) kann man vielleicht ne Truppe "Niedrigbegabte" Laub zusammenharken lassen. Aber wenn man die mit 8,5 Euro pro Stunde bezahlen soll, ist das denen die das Geld dafür zahlen müssen (und die zum Teil auch ncit wesentlihc merh mit wesentlich anspruchsvollerer Arbeit verdienen) nicht mehr vermittelbar. Dann bleibt nur noch die ganze Truppe rausschmeißen und ne Kehrmaschine dafür einsetzen. Na bravo der Kandidat hat 100%.
Gruß Mümmel
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Zur Erinnerung: Das Thema war hier ´abschlagsfrei mit 63 Jahren in die Rente´.
Das vorgesehene Renteneintrittsalter, der frühest mögliche Renteneinstieg, und die Abschläge
bei vorherigem Einstieg sind wesentliche Stellschrauben des bestehenden Rentensystems.An diesen Stellschrauben wird ständig gedreht unter dem Gesichtspunkt der Bezahlbarkeit.
Alles Schrott. Das System als solches ist krank für alle beteiligten oder es kostet einfach mehr!
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Hi,
das System mag krank sein, aber ein besseres gibt es (derzeit) nicht. Auch auf Ansparen basierende Renten sind Umlagesysteme. Keiner von uns legt Brot und Schnitzel für die Rente zurück. Geldscheine sind aber nur bunt bedrucktes Papier mit dem Versprechen was dafür rauszurücken.
Wenn man alt ist, holt mann sich dann die bunten Papierchen wieder von der Bank und versucht den dann arbeitenden weiszumachen, das die was wert sind und dass sie einem dann von ihren produzierten Werten dafür was abgeben sollen. Das ist letztlich auch nur ne Umlage, die Jungen müssen so oder so für die Alten arbeiten.Nachteil an dem System, wenn die bunten Papierchen zwischendurch ihren Wert verlieren, dann ist da im Alter nichts mehr mit gib mir mal. Wer sein Einkommen (in der gesetuzlichen Rentenversicherung) mit den damals Alten geteilt hat, der kann auch von den dann Jungen erwarten, dass sie mit ihm teilen.
Wer aber seine Beiträge nur für sich alleine ansparen wollte, der muss sehen, wie er mit dem was dabei rauskommt dann auch reicht. Er war in jungen und mittleren Jahren nicht mit anderen solidarisch, warum solltem man da im Alter mit ihm solidarisch sein.
Der Haken an der Sache ist nun, dass die ganzen Ansparvarianten nur dann funktionieren, wenn sich das Geld dabei irgendwie vermehrt. Das tut es aber in den letzten Jahren nicht mehr wirklich. Wenn jemand vor 45 Jahren 700 Mark verdient hat, und davon 20% also 140 Mark (entspr. 70 Euro) im Monat zurückgelegt hat, dann war das damals ne ordentliche Sache. Bei 6,5% Zinsen sind daraus in 45 Jahren fast 1200 Euro geworden. Wenn man pro 2 Einzahlungsjahre ein Bezugsjahr rechnet geht die Sache auf, es stehen über 2380 Euro zur Verfügung.
Bleibt man jedoch bei praktisch Nullverzinsung stehen, wie es zur Zeit immer mehr ranrückt, dann sind aus den 70 Euro am Ende wirklich nur 70 Euro geworden, mal 2 macht 140 Euro, und davon kann keiner leben. Aber von wem will er dann Geld verlangen? Eer hat ja früher nichts in den Topf reingeworfen, mit welchem Recht will er jetzt was raushaben?Anders ist es bei der gesetzlichen Umlagevariante. Das was die Jungen und Mittelalten erarbeiten muss für die Jungen, Mittelalten und Alten reichen. Ist nur eine Frage der Aufschlüsselung. Da die Alten keine Familie mehr gründen und nichts mehr fürs Alter zurücklegen müssen, und auch keine erwerblich bedingten Ausgaben mehr haben, reicht bei ihnen ein angemessen kleinerer Betrag.
Bei gleichbleibender Bevölkerungszahl kann man davon ausgehen, das man in der längeren Einzahlungszeit etwa soviel einzahlt, wie man in der kürzeren Auszahlungszeit zurück bekommt.Knackpunkt ist aber, dass da an einigen Stellen falsch gespielt wird.
1. Mit zunehmendem Wohlstand gönnte man sich in der BRD alles mögliche, nur keine Kinder. Wärend die unter großen Entbehrungen lebende Nachkriegsgeneration noch ausreichend Kinder bekam, war spätestens mit den 68ern Selbstverwirklichung angesagt.
2. Den nachfolgenden wurde nicht nur eine pro Kopf viel zu große Anzahl Alter überlassen (durch die zu geringe Geburtenzahl) sondern man lebte auf Pump und überlässt ihnen außer der Verpflichtung für die Alten zu sorgen auch noch die Verpflichtung, für die Schulden deren auf Pump finanzierten Lebens aufzukommen.
3. Man lädt den Rentenkassen zusätzliche Ausgaben auf, die nicht durch Zahler gedeckt sind (Zuzug in die Sozialsysteme, Wahlgeschenk-Wohltaten für Empfänger...).
4. Ständige Zunahme des erreichten Lebensalter und damit der Rentenbezugsdauer ohne wirklich adäquate Anpassung des Renteneintrittsalters.Es wird heute mehr und mehr argumentiert, dass die (heutezutage noch top rüstigen) 65-jährigen nicht mehr in der Lage wären anstrengende Tätigkeiten auszuüben, z.B. als Dachdecker aufs Dach zu klettern. Unabhängig davon, das solche Tätigkeiten immer mehr die Ausnahme werden, wird dabei übersehen, das die 1950-1960 65-jährigen vom physichen Zustand den heute 80-jährigen entsprachen und damals keiner darüber gejammert hat, dass man die nicht mehr aufs Dach schicken könnte. Die mussten einfach und haben überall ihren Mann gestanden.
Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Unabhängig davon, das solche Tätigkeiten immer mehr die Ausnahme werden
Gibt es heute keine Dächer, Wände, Böden und Heizungen mehr
muemmel schrieb:
Die mussten einfach und haben überall ihren Mann gestanden.
Heute müssen eben im Zuge der Emanzipation die Frauen den Mann stehen, wenn es die unterjochten Pantoffelhelden nicht bringen.
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junta schrieb:
muemmel schrieb:
Unabhängig davon, das solche Tätigkeiten immer mehr die Ausnahme werden
Gibt es heute keine Dächer, Wände, Böden und Heizungen mehr
Schon, aber muemmel fehlt der einmalige Sondereffekt, dass alles in Trümmern liegt. Willkommen in der Realität, muemmel...
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Hi Junta,
junta schrieb:
muemmel schrieb:
Unabhängig davon, das solche Tätigkeiten immer mehr die Ausnahme werden
Gibt es heute keine Dächer, Wände, Böden und Heizungen mehr
Klar, gibt es auch noch. Aber wieviel % der Bevölkerung waren 1950 Maurer, Dachdecker, ... und wieviele % kommen da heute noch zusammen.
Bestimmte Berufe wie der Ofensetzer sind in manchen Gegenden schon fast ausgestorben. Dachdecker haben heute ganz andere Technik zur Verfügung und sind nicht mehr darauf angewiesen jeden Ziegel von Hand hochzutragen. Dächer halten dank neuerer besserer Materialien wesentlich länger, An Stelle von Neubedachung treten immer öffter Sanierungen und Beschichtungen... Die körperlichen Belastungen sind heute in fast allen Berufen nicht mehr mit denen von vor 50 Jahren vergleichbar. Die leute die die Arbeit machen aber vielfach auch nicht mehr.Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
.... Die körperlichen Belastungen sind heute in fast allen Berufen nicht mehr mit denen von vor 50 Jahren vergleichbar. Die leute die die Arbeit machen aber vielfach auch nicht mehr.
Diese Leute haben aber nach aktueller Stastikik noch eine Weile zu leben:
Mann 63/67 --> 18,84/15,87 Jahre - Frau 63/67 --> 22,36/18,89 JahreUngefähr genau so lange leben Kinder auf Kosten der Eltern (und des Staates).
Das passt also im Ansatz. Als Probleme bleiben die Geburtenrate und die Bedingungen des Arbeitsmarktes.Gebt den ´Alten´ nichts. Die wandern zum finanziellen Überleben ohnehin vielfach ins billigere Ausland aus.
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Auch wenn ich ein niedriges Rentenalter "schön" finde, muss man sich auch den Realitäten stellen: Der prozentuale Anteil der arbeitenden Bevölkerung wird in den nächsten Jahrzehnten massiv abnehmen, es wird immer mehr Rentner geben, die auch immer länger Rente beziehen. Ich habe noch eine Aussage im Kopf das die Renten für die jetzige Generation bei maximal 43% des Gehaltes liegen können, weil alles andere unbezahlbar ist.
Fakt ist aber auch das man immer zwei Seiten sehen muss: Es gibt einen Teil der auch im hohen Alter noch arbeitsfähig ist, einen anderen Teil der es schlicht nicht mehr kann.
Wieso kommt mir nur der Film Soylent Green; ...Jahr 2022... die überleben wollen in den Sinn.
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Auch wenn ich ein niedriges Rentenalter "schön" finde, muss man sich auch den Realitäten stellen: Der prozentuale Anteil der arbeitenden Bevölkerung wird in den nächsten Jahrzehnten massiv abnehmen, es wird immer mehr Rentner geben, die auch immer länger Rente beziehen. Ich habe noch eine Aussage im Kopf das die Renten für die jetzige Generation bei maximal 43% des Gehaltes liegen können, weil alles andere unbezahlbar ist.
Das Problem an der Sache ist, dass es ein Märchen ist, um die kapitalgedeckte Altersvorsorge zu bewerben. Der zu erwartende Produktivitätszuwachs gleicht den erwarteten Rückgang der Erwerbsbevölkerung aus, sodass weder die Absenkung des Rentenniveaus auf 43% noch die Anhebung der Altersgrenze (und schon garnicht beides zugleich) nötig waren, sind und werden. Davon abgesehen sind Bevölkerungsprognosen ohnehin reine Kaffeesatzleserei, weil Bevölkerungsströme, zukünftige Geburten- und Sterberaten nicht vorherzusehen sind. Naturkatastrophen, politische Veränderungen, wirtschaftliche Not oder Aufschwung, gesellschaftlicher Wandel haben einen Einfluss und sind nicht planbar. Aus diesem Grund nennt das statistische Bundesamt seine diesbezüglichen Berechnungen auch nicht Vorhersagen und stellt mehrere Szenarien dar, anstatt eine Entwicklung zu prophezeihen.
Natürlich hat die Rentenversicherung momentan ein gewaltiges Problem. Als Blüm gesagt hat, "eins ist sicher: Die Rente", hatte er Recht - er konnte ja nicht ahnen, durch welches grenzdebile (kriminelle?) Handeln eine spätere Regierung da die Axt anlegen wird. Dadurch ist heutzutage natürlich so ohne weiteres nicht mehr gegeben, dass die zukünftigen Rentner von den Zahlungen der Rentenkasse leben werden können. Das ist ein Gerechtigkeitsproblem, weil die jetzigen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vollen Beitrag zahlen (und ggf. ihre eigene kapitalgedeckte Rente finanzieren) und am Ende dann aber nur wenig rausbekommen. Die Unsicherheit und Unzulänglichkeit der gesetzlichen Rente ist einzig und allein durch das vollständige politische Versagen der Bundesregierungen der letzten Jahre entstanden.
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Hi,
Großbrittanien peilt für heutige Berufseinsteiger die Rente mit 70 an, und Deutschland will wieder runter auf 63. Wer da wohl recht haben wird.
Gruß Mümmel
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Mr X schrieb:
Der zu erwartende Produktivitätszuwachs gleicht den erwarteten Rückgang der Erwerbsbevölkerung aus
Hast du dafür Rechnungen, weil so ganz glaubwürdig halte ich es nicht, zumal die Inflation auch ein Teil des Zuwachses auffrisst. Des weiteren heißt ein höheres Alter in der Regel auch ein höheres an Ausgaben in anderen Bereichen (wie z.B. Krankenhäuser, Pflege usw.), ich wage zu Bezweifeln das dies auch nur ansatzweise ausgeglichen wird. Zumal die Staatsschulden immer weiter steigen, und die angestrebte Zielsetzung keine Neuschulden aufzunehmen immer weiter verschoben wird (Zinsen etc. kommen aber noch immer*).
* Und gerade Deutschland, das auf eher kurzfristige Kredite setzt wird ganz dumm aus der Wäsche schauen wenn die Leitzinsen sich nach oben ändern. Dann können sich alle Ziele als utopisch herausstellen.
Mr X schrieb:
Davon abgesehen sind Bevölkerungsprognosen ohnehin reine Kaffeesatzleserei, weil Bevölkerungsströme, zukünftige Geburten- und Sterberaten nicht vorherzusehen sind.
Sie waren in der Vergangenheit recht gut vorhersehbar, wenn man von ähnlichen Verhältnissen wie Heute (z.B. keine Kriege in Mitteleuropa) ausgeht. Und auch wenn es nur Schätzwerte sind, muss man sich auf irgendetwas als Grundlage einigen. Nur für den heutigen Tag planen mag für einzelne Menschen klappen, nicht aber eine Volkswirtschaft. Wir können natürlich immer neue Schulden aufnehmen, und hoffen das es erst nach unserem eigenen Leben kracht.