Universum- / Physik-Fragen
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cooky451 schrieb:
I want to be a physicist schrieb:
dann vertrauen Millionen Menschen ihr Leben einfach Erwartungswerten und Standardabweichungen an?
Uiui, schon mal was von Quantenmechanik gehört?
Ich hätte da jetzt eigentlich an so ziemlich jede Form von Technik seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte gedacht, nicht unbedingt an etwas, mit dem man im Alltag nie zu tun hat.
Dass das Haus in dem du sitzt nicht einstürzt, liegt da dran, dass der Verantwortliche (hoffentlich) ausgerechnet hat, wie stabil das Gebäude gegen welche Art von Kräfte ist (aufgrund des Erwartungswerts für diese Kräfte und die verbauten Materialien) und wie viele Standardabweichungen er bei diesen Rechnungen draufschlagen muss, damit ein Gebäudeeinsturz so selten vor kommt, dass er bei einer Abwägung von Baukosten, eigenem Gewinn am Bau und eventuellen Regressansprüchen im Durchschnitt weit auf der positiven Seite steht. Ebenso bei jeder anderen Art von Technik.
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SeppJ schrieb:
DarkShadow44 schrieb:
3)Warum sollt es es dich in einem unendlichen Universum unendlich oft geben ? Außerdem kann man drüber streiten ob das wirklich "du" bist - oder nur Leute die fast genau so sind wie du. Weil letztentlich denkst und fühlst du doch nur als eine Person und nicht als unendlich viele oder ?
Die Argumentation geht so: Es gibt offensichtlich eine von Null verschiedene Chance, dass eine Person "wie du" verwirklicht wird, denn du hast mindestens ein Exemplar von dir beobachtet. In einem unendlich großen Universum muss es daher auch unendlich viele Ereignisse geben, an denen diese Chance verwirklicht wurde.
Das ist schwer vorstellbar, da "unendlich" wirklich ziemlich groß ist. Jede Form von Alltagsintuition geht da verloren, da Unendlich geteilt durch irgendetwas, was nicht unendlich ist, immer noch unendlich ist. Unendlich geteilt durch Grahams Zahl ist genau das Gleiche wie Unendlich mal Grahams Zahl.Irgendwie argumentieren Physiker scheinbar häufig anders mit 'unendlich', als Mathematiker.
Das ist mir auch bei Lesch mal aufgefallen, der hat zu 2) geantwortet:
"Nein, Universum ist nicht unendlich, sonst wäre es nachts hell".
Also weil unendlich viele Sterne am Himmel wären.
Ich kann diese Argumentation nicht verstehen.
Gibt es unendlich viele Sterne in einer Reihe zur Erde, dann ist es nicht hell und gibt es unendlich viele Pinguine, dann muss es mich auch kein zweites Mal geben.
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Jockelx schrieb:
SeppJ schrieb:
DarkShadow44 schrieb:
3)Warum sollt es es dich in einem unendlichen Universum unendlich oft geben ? Außerdem kann man drüber streiten ob das wirklich "du" bist - oder nur Leute die fast genau so sind wie du. Weil letztentlich denkst und fühlst du doch nur als eine Person und nicht als unendlich viele oder ?
Die Argumentation geht so: Es gibt offensichtlich eine von Null verschiedene Chance, dass eine Person "wie du" verwirklicht wird, denn du hast mindestens ein Exemplar von dir beobachtet. In einem unendlich großen Universum muss es daher auch unendlich viele Ereignisse geben, an denen diese Chance verwirklicht wurde.
Das ist schwer vorstellbar, da "unendlich" wirklich ziemlich groß ist. Jede Form von Alltagsintuition geht da verloren, da Unendlich geteilt durch irgendetwas, was nicht unendlich ist, immer noch unendlich ist. Unendlich geteilt durch Grahams Zahl ist genau das Gleiche wie Unendlich mal Grahams Zahl.Irgendwie argumentieren Physiker scheinbar häufig anders mit 'unendlich', als Mathematiker.
Das ist mir auch bei Lesch mal aufgefallen, der hat zu 2) geantwortet:
"Nein, Universum ist nicht unendlich, sonst wäre es nachts hell".
Also weil unendlich viele Sterne am Himmel wären.
Ich kann diese Argumentation nicht verstehen.
Gibt es unendlich viele Sterne in einer Reihe zur Erde, dann ist es nicht hell und gibt es unendlich viele Pinguine, dann muss es mich auch kein zweites Mal geben.evtl hülfe es, nachzulesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Olberssches_Paradoxon#Olbers.C2.B4_Formulierung
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Ein unendlich großes Universum muss doch noch lange nicht mit unendlich viel Materie, geschweige denn mit unendlich vielen Zufallsprozessen, die Menschen hervorbringen könnten, angefüllt sein.
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Bashar schrieb:
Ein unendlich großes Universum muss doch noch lange nicht mit unendlich viel Materie, geschweige denn mit unendlich vielen Zufallsprozessen, die Menschen hervorbringen könnten, angefüllt sein.
Da gehen dann noch folgende Zusatzannahmen ein:
-Die Energie/Materiemenge in diesem unendlich großen Universum ist auch unendlich
-Entweder die Anfangsverteilung ist zufällig und/oder bei der Evolution der Verteilung spielt der Zufall eine Rolle.
-Die Physik ist überall gleich. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sie überall genau so sein muss, wie bei uns. Aber die Metaphysik, die unsere lokale Physik hervor gebracht hat, muss überall herrschen.Die dritte Annahme muss gelten, damit man überhaupt sinnvoll spekulieren kann; die zweite Annahme gilt, wenn man die Quantenmechanik als richtig ansieht; die erste Annahme ist irgendwie durch die ursprüngliche Fragestellung impliziert, denn sonst wäre die Frage trivial zu beantworten.
Wenn man also die Ausgangsfrage mal sauber formuliert "Ist es nach gegenwärtigem Kenntnisstand der Physik so, dass in einem unendlich großen, homogenen Universum unendlich viele Kopien (und nahezu-Kopien) von mir existieren?", dann ist die Antwort "Ja". Das ist sehr sicher auch die Frage, die der TE im Sinn hatte, auch wenn er sich nicht 100% mathematisch korrekt ausgedrückt hat.
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Bashar schrieb:
Ein unendlich großes Universum muss doch noch lange nicht mit unendlich viel Materie, geschweige denn mit unendlich vielen Zufallsprozessen, die Menschen hervorbringen könnten, angefüllt sein.
doch. Ein unendliches Universum mit endlich viel Materie hätte eine Materiedichte von 0. "Nichts" erzeugt eben keine Raumzeit.
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großbuchstaben schrieb:
doch. Ein unendliches Universum mit endlich viel Materie hätte eine Materiedichte von 0. "Nichts" erzeugt eben keine Raumzeit.
Könntest du ein bisschen genauer werden? Meines Wissens krümmt Masse die Raumzeit. Davon dass es sie erzeugt hab ich noch nichts gehört.
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das Universum ist (sagt man) eine 4-dimensionale Mannigfaltigkeit. Da es sich nach dem Urknall nicht mit unbegrenzter Geschwindigkeit ausgedehnt haben kann ohne ein sattes Bußgeld wegen Geschwindigkeitsüberschreitung zu kassieren, ist sein Durchmesser wohl endlich.
Was außerhalb dieser 4-dim. Mannigfaltigkeit liegt, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Raumzeit gibt es draußen nicht - ebensowenig wie das irdische Längen-/Breiten-Koordinatensystem außerhalb der Erdoberfläche existiert, um es mal mit einer Dimension weniger zu veranschaulichen.
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Schön, aber es ging gerade um ein unendliches Universum.
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großbuchstaben schrieb:
das Universum ist (sagt man) eine 4-dimensionale Mannigfaltigkeit. Da es sich nach dem Urknall nicht mit unbegrenzter Geschwindigkeit ausgedehnt haben kann ohne ein sattes Bußgeld wegen Geschwindigkeitsüberschreitung zu kassieren, ist sein Durchmesser wohl endlich.
Typisch Kleingartensiedlungspolizist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation_(Kosmologie)