Müll im Netz
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hustbaer schrieb:
@Leprechaun
Warum sollte sich jemand die Mühe machen dir irgendwas zu erklären oder auf Fragen deinerseits zu antworten?Nun, wer etwas mitzuteilen hat, der sollte nicht in Rätseln sprechen.
Es sei denn, er möchte absichtlich als Hüter des Geheimen wirken.
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Shade Of Mine schrieb:
Wenn du aber nicht bereit bist einen Mini-Artikel zu lesen und den trivialen Fehlschluss zu finden der darin enthalten ist - was kannst du mir dann in einer Diskussion bieten?
Der Spiegel-Artikel ist rein informativ. Da werden überhaupt keine Schlüsse gezogen. Mich würde aber trotzdem interessieren, was du dort hineininterpretierst. Doch ich vermute dass du diesbezüglich weiterhin schweigen wirst. So schätze ich dich jedenfalls ein.
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Leprechaun schrieb:
Shade Of Mine schrieb:
Wenn du aber nicht bereit bist einen Mini-Artikel zu lesen und den trivialen Fehlschluss zu finden der darin enthalten ist - was kannst du mir dann in einer Diskussion bieten?
Der Spiegel-Artikel ist rein informativ. Da werden überhaupt keine Schlüsse gezogen. Mich würde aber trotzdem interessieren, was du dort hineininterpretierst. Doch ich vermute dass du diesbezüglich weiterhin schweigen wirst. So schätze ich dich jedenfalls ein.
Gut, dann nehmen wir dich bei der Hand.
Welche Information sagt dir der Artikel denn?
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Shade Of Mine schrieb:
Welche Information sagt dir der Artikel denn?
Die Deutschen frönen der Lust am Shoppen: Die Umsätze im Einzelhandel sind im Juni stark gestiegen. Besonders kräftig boomt der Internet- und Versandhandel.
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Leprechaun schrieb:
Shade Of Mine schrieb:
Welche Information sagt dir der Artikel denn?
Die Deutschen frönen der Lust am Shoppen: Die Umsätze im Einzelhandel sind im Juni stark gestiegen. Besonders kräftig boomt der Internet- und Versandhandel.
Schade, ich hatte gehofft du würdest es in eigenen Worten formulieren. Naja, da habe ich wohl zuviel erwartet.
Gut, nächster Schritt: Ist diese Behauptung belegt oder ist sie frei erfunden?
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Also mir sagt der Artikel folgende Informationen:
Im ersten Halbjahr 2015 war der Umsatz höher als im Vorjahr.
Im Juni 2015 war der Umsatz im Einzelhandel höher als im Vorjahr, allerdings hatte er dieses Jahr auch 2 Verkaufstage mehr. Der Umsatz war im Juni niedrig er als im Mai.
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Gruum schrieb:
Also mir sagt der Artikel folgende Informationen:
Im ersten Halbjahr 2015 war der Umsatz höher als im Vorjahr.
Im Juni 2015 war der Umsatz im Einzelhandel höher als im Vorjahr, allerdings hatte er dieses Jahr auch 2 Verkaufstage mehr. Der Umsatz war im Juni niedrig er als im Mai.Ah, sehr schön. Nun gehen wir einen Schritt weiter und sehen uns die Daten des Statistischen Bundesamtes an.
Was sagt der über das reale Wachstum?
Was bedeuten 2 Einkaufstage mehr in Prozent?Und ich kürze hier etwas ab: Boomt der deutsche Markt jetzt oder Boomt er nicht?
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Würdest du jetzt mit nem Dreisatz das ausrechnen, oder wie?
Ich mein, es ist kein schlechtest Beispiel für die Art der Bericht-Erstattung, die du an den Pranger stellen willst ... Aber trotzdem.
Wenn man sich ernsthaft worüber informieren will, dann liest man doch nicht den Spiegel.
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Shade Of Mine schrieb:
Gut, nächster Schritt: Ist diese Behauptung belegt oder ist sie frei erfunden?
Sie ist belegt:
... wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
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Shade Of Mine schrieb:
Und ich kürze hier etwas ab: Boomt der deutsche Markt jetzt oder Boomt er nicht?
In dem Artikel geht es nicht um "DEN Markt", sondern um das Marktsegment Einzelhandel für das erste Halbjahr 2015.
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Leprechaun schrieb:
Shade Of Mine schrieb:
Gut, nächster Schritt: Ist diese Behauptung belegt oder ist sie frei erfunden?
Sie ist belegt:
... wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
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Ich gebe mich geschlagen. Bei dir ist Hopfen und Malz verloren.
Ein Link ist kein Beweis. Die Zahlen muss man auch korrekt interpretieren.@Reconsider:
Es ist nicht das perfekte Beispiel aber auf die schnelle ist es schwer sinnvolle Beispiele zu finden. Ich finde aber es passt ganz OK. Natürlich ist es kein Desaster was der Spiegel da gemacht hat, aber ich finde das Beispiel schön wie sie von einem Boom reden die Zahlen aber eigentlich eher "meh" sind.Hier ging es mir darum zu sehen ob die Leute lesen und verstehen. Und natürlich zeigt es nebenbei auch, dass nur weil die Zahlen korrekt sind, die Schlüsse die daraus gezogen werden nicht immer auch korrekt sein müssen. Fakten existieren nämlich nur in einem Kontext.
Und ja, Spiegel ist jetzt nicht die beste Zeitung aber ich denke Spiegel hat ein ganz akzeptables Niveau, oder irre ich mich?
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Shade Of Mine schrieb:
Ein Link ist kein Beweis. Die Zahlen muss man auch korrekt interpretieren.
Das haben die Journalisten getan, die für den Artikel verantwortlich sind.
Aber schau doch mal hier, Mister Lügenpresse-Kreischer: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2015/03/PD15_117_45212.html
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Mensch, er redet von der Formulierung, die impliziert, dass der Einzelkauf irgendwie effizienter geworden ist, die Deutschen mehr kaufen oder sonst was.
Das lässt sich aus den Zahlen nun mal nicht ableiten und ist eigen-Interpretation.Das Beispiel balanciert ziemlich auf der Kante und kippt, wenn man "bommt" halt entsprechend interpretiert, wie es wohl die meisten auch auffassen.
Etwas das "boomt" blüht auf, entwickelt sich, wird effizienter, stärker oder was auch immer.
Das steht in den Zahlen von destatis aber nirgends.Wie auch immer. Jeder mit gesundem Menschenverstand wird sich erst ernsthaftere Quellen anschauen, wenn er sich denn wirklich eine verhärtete Meinung über etwas bilden will.
Heißt natürlich nicht, dass er dann automatisch alle Zusammenhänge versteht, gerade wenn es über sowas wie Wirtschaft geht.
Ist dann halt so, muss nicht jedermanns Sache sein. Meine zum Beispiel ist es ganz und gar nicht.
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@Reconsider:
Schön auf den Punkt gebracht. Danke.
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Reconsider schrieb:
Mensch, er redet von der Formulierung, die impliziert, dass der Einzelkauf irgendwie effizienter geworden ist, die Deutschen mehr kaufen oder sonst was.
Das lässt sich aus den Zahlen nun mal nicht ableiten und ist eigen-Interpretation.Umsatz im Einzelhandel wird durch den Verkauf von Waren an Endverbraucher generiert. Die Aussage: "Die Deutschen frönen der Lust am Shoppen", hat sich der Spiegel nicht einfach so aus den Fingern gesogen, sondern das ist letztlich die einzig mögliche Ursache für den Anstieg.
Okay, die Formulierung "Lust am Shoppen" impliziert Freude am Kaufrausch, was sicherlich nicht bei jedem so ist. Aber darüber wird kaum ein Leser stolpern, dessen IQ knapp über dem einer Kartoffel liegt.
Fazit: unser substanzloser Freund "Shade of Mine" produziert einen Schwall heißer Luft. Mehr nicht. Aber letztlich tun das alle Verschwörungs-Schwurbler.
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Leprechaun schrieb:
Umsatz im Einzelhandel wird durch den Verkauf von Waren an Endverbraucher generiert. Die Aussage: "Die Deutschen frönen der Lust am Shoppen", hat sich der Spiegel nicht einfach so aus den Fingern gesogen, sondern das ist letztlich die einzig mögliche Ursache für den Anstieg.
Aber das ist ja der Punkt: die Zahlen sagen eben dass es KEIN Anstieg ist.
Das ist ja der Punkt den ich versucht habe dir zu zeigen - aber wie gesagt, dazu braucht es auch investment von dir. Du musst dich damit befassen und auch wenn es nur 2 sehr kurze Artikel sind die man da lesen muss, man muss die Zeit mitnehmen alles zu verstehen.
Ich habe dir an dem Beispiel denke ich sehr klar gezeigt, dass auch wenn man die korrekten Fakten hat (die Zahlen stimmen ja), die Interpretation sehr wichtig ist (es ist eben kein Boom). Denn Fakten leben nicht ohne Kontext in einem Artikel. Es gibt immer Kontext und der ist sehr wichtig.
Das Beispiel mit den Energiesparlampen ist natürlich ein viel besserer Beweis dass Medien Lügen als das hier, da es sich hier offensichtlich nur um einen Naiven bzw. schlecht recherchierten Artikel handelt. Ein Punkt bleibt aber: egal ob absicht oder nicht, der Artikel täuscht falsche Umstände vor auf die die Leute hereinfallen.
Wobei ich einen Grundsatz wie Medien funktionieren nochmal kurz erwähnen will: Medien leben von den Konsumenten. Das Ziel ist es also Konsumenten zu binden und herzulocken, nicht korrekte Information. Natürlich kann korrekte Information dazu benutzt werden die Leute herzuholen und/oder zu halten, aber das Ziel ist es Kunden zu gewinnen und zu binden - es ist ein Business. Das alleine sollte einem schon dazu bringen die Sache kritisch zu betrachten.
Immer hinterfragen: was ist die Motivation. Wenn man die Motivation kennt, kennt man das meiste.
PS:
Das hat nichts mit Verschwörungen zu tun, ich würde es Gesunden Menschenverstand nennen immer an alle Informationen kritisch heranzugehen.
Auch mir muss man nicht alles glauben - ich bin immer dafür Sachen selber zu hinterfragen. Es ist aber auch eine Resourcen Frage. Man kann sich nicht überall gut auskennen und man kann nicht überall jedes Thema bis zum Ende durchleuchten. Deshalb muss man jede Information die man bekommt und nicht selber verifizieren kann immer kritisch betrachten.Hier hilft es die Motivation desjenigen zu verstehen der diese Information mitteilt. Dadurch lässt sich viel auf den Wert der Information schließen.
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Shade Of Mine schrieb:
Ah, sehr schön. Nun gehen wir einen Schritt weiter und sehen uns die Daten des Statistischen Bundesamtes an.
Was sagt der über das reale Wachstum?
In den Daten des Statistischen Bundesamtes steht im Prinzip das gleiche drin.
Shade Of Mine schrieb:
Was bedeuten 2 Einkaufstage mehr in Prozent?
Ohne jetzt genau nachzurechnen schätz ich mal so 7,5 Prozent (+-2%). Ich bezweifel allerdings, dass sich die eingekaufte Menge proportional zur Anzahl der Einkaufstage verhält.
Shade Of Mine schrieb:
Und ich kürze hier etwas ab: Boomt der deutsche Markt jetzt oder Boomt er nicht?
Weiß ich nicht, was bedeutet "boomt"?
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Gruum schrieb:
Ohne jetzt genau nachzurechnen schätz ich mal so 7,5 Prozent (+-2%). Ich bezweifel allerdings, dass sich die eingekaufte Menge proportional zur Anzahl der Einkaufstage verhält.
Doch. Denn die Leute kaufen nicht nach Monat ein, sondern haben ein Volumen dass sie konstant ausgeben. Im Schnitt gibt ein Mensch pro Tag X Euro aus. Wenn du nun das auf 24 Tage hochrechnest sind es weniger als wenn du es auf 26 Tage rechnest.
Bedenke: wir reden hier nicht von neuen Einkaufstagen wie einem Einkaufssonntag - der ja das Gesamtvolumen der Ausgaben nicht beeinflusst, sondern von dem Ausschnitt auf das Gesamtvolumen der Ausgaben. 26 Tage sind ein größerer Ausschnitt als 24 Tage.
Weiß ich nicht, was bedeutet "boomt"?
Wirklich? Ist das das Niveau auf dem wir jetzt reden?
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Shade Of Mine schrieb:
Doch. Denn die Leute kaufen nicht nach Monat ein, sondern haben ein Volumen dass sie konstant ausgeben. Im Schnitt gibt ein Mensch pro Tag X Euro aus. Wenn du nun das auf 24 Tage hochrechnest sind es weniger als wenn du es auf 26 Tage rechnest.
Das klingt mir nach einer zu starken Vereinfachung der Dinge, die wahrscheinlich zu einem falschen Ergebnis führt.
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Shadie, ich geh' mit Dir selten d'accord, aber eigentlich war mir von Anfang an klar, worauf Du hinaus willst.
Wirtschaft hat auch viel mit aktueller Stimmung zu tun, aber man will jetzt Merkels Verdienste nicht kaputtschreiben. Du weißt, volkard und ich vertrauen dem Kanzlerin.
Dein Beispiel war zwar nicht ganz supie gewählt, aber der Fairneß dem Artikel gegenüber muß auch gesagt sein, daß die zwei Verkaufstage NICHT unterschlagen wurden. Das hätte die Grenze zwischen Lüge und Verfälschung deutlicher markiert.Dann hätten auch die des Dreisatz Mächtigen keine Chance, den "Boom" als im Bereich statistischer Schwankungen anzusiedeln. Der Juni war ja auch der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Könnte man auch da einen Zusammenhang herstellen, möglicherweise durch die erhöhte Serotoninausschüttung. Logo, wer geht schon gerne bei Sauwetter shoppen. Der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität erschließt sich den Wenigsten.
Erinnert mich an die schwachmatische Feinstaubdebatte in den Innenstädten. Heyo, ich hab' für fünf Tacken so ein grünes Päppi an der Windschutzscheibe, allen Studien zum Trotz mußte das auf Geheiß der EU da hin, auch als allen schon klar war, das isses nich, es ist nur ein überteuertes Päppi.
Ich stelle übrigens gerade was zusammen, weil's mir am Herzen liegt, aber ich hab' auch noch was anderes zu tun, als Lepraschaum zu weiteren Beleidigungen zu animieren.
All jenen, die sich den Boom erhofft hatten, sei zum Troste versichert: Diktatorensterben vermindert das Herzinfarktrisiko!