Rätsel zur Wahrscheinlichkeitsberechnung



  • In der Ursprungsfrage stand ja: "Nun sieht man am Fenster einen Jungen stehen". Also gibt es einen Jungen. Das dieser Fall häufiger oder weniger häufig eintrifft als dass z.B. ein Mädchen dort steht. Interessiert in dem Fall nicht, da es einfach in der Aufgabe gegeben ist.



  • Plotter schrieb:

    In der Ursprungsfrage stand ja: "Nun sieht man am Fenster einen Jungen stehen". Also gibt es einen Jungen. Das dieser Fall häufiger oder weniger häufig eintrifft als dass z.B. ein Mädchen dort steht. Interessiert in dem Fall nicht, da es einfach in der Aufgabe gegeben ist.

    Lesen, denken, labern:

    TGGC|_work schrieb:

    Falsch! Das Ergebnis hängt wesentlich davon ab! Sagt man z.b. das Mädchen sich immer vordrängeln weil sie neugieriger sind, dann ist bei Junge am Fenster nur noch JJ möglich. Nimmt man das Gegenteil an kommt man zur verdrehten 2/3 Lösung. Weil nichts weiter in der Aufgabe darüber steht muss man aber 0.5 annehmen und kommt auf Ergebnis 0.5, fertig. So ist es.

    Also ganz entscheidend ob ich nun sage die Chance für den Jungen ist 0.25, 0.5 oder 0.75. Und das spiegel sich auch der Formel für die bedingte Wahrscheinlichkeit wieder.

    Bye, TGGC



  • Plotter schrieb:

    In der Ursprungsfrage stand ja: "Nun sieht man am Fenster einen Jungen stehen". Also gibt es einen Jungen. Das dieser Fall häufiger oder weniger häufig eintrifft als dass z.B. ein Mädchen dort steht. Interessiert in dem Fall nicht, da es einfach in der Aufgabe gegeben ist.

    irgendwann hab ich mal gelesen, daß gleichwertigkeit (äquivalenz) folgendermaßen funktionier:
    aus A folgt B und aus B folgt A.

    folgt aus "ein junge steht am fenster" die tatsache "es gibt einen jungen"? ja, natürlich.
    aber folgt aus der tatsache "es gibt einen jungen" auch immer, daß der am fenster steht? NEIN

    wann immer ihr also nur verwendet "es gibt einen jungen", hbat ihr von daher gesehen schon verloren.
    es sei denn, ihr berücksichtigt zusätzlich (und das macht ihr eben nicht), daß er auch noch am fenster steht.



  • scrub schrieb:

    folgt aus "ein junge steht am fenster" die tatsache "es gibt einen jungen"? ja, natürlich.
    aber folgt aus der tatsache "es gibt einen jungen" auch immer, daß der am fenster steht? NEIN

    Hmm, klingt logisch. Ok damit haben wir ja recht. cool. 😎

    Bye, TGGC



  • @TGGC

    Zum Glück laberst du so gut und denkst, allwissend zu sein. Thema mit dir beendet.

    @scrub

    Da hast du sicher recht. Natürlich folgt daraus nicht, wenn es einen Jungen gibt, dass der jetzt am Fenster stehen muss. Aber laut Aufgabe steht er jetzt am Fenster. Wie es dazu gekommen ist, ist nicht die Frage.



  • TGGC|_work schrieb:

    [...]Das Argument steht da, geht es etwa über deinen Horizont?[...]

    Ich habe dich nun schon mehrfach gebeten, einen etwas weniger "offensiven" Diskussionsstil zu verwenden, aber anscheinend scheint es dir nicht möglich. Da aber in meinen Augen ein Mindestmaß an Höflichkeit und der Verzicht auf Fäkalsprache und Beleidigungen Grundvoraussetzungen für eine anregende Diskussion ist, werde ich mir die Freiheit nehmen, die Unterhaltung mit dir von meiner Seite aus hier zu beenden.

    (Am Thread selbst gedenke ich mich allerdings noch weiter zu beteiligen, es sind ja noch genug nette Menschen hier.)

    Solltest du tatsächlich an einer inhaltlichen Antwort auf deinen letzten Beitrag Wert legen, findest du diese ausführlich und mehrfach erläutert in meinen vorherigen Beiträgen beginnend dem 27.7., denen ich aus jetziger Sicht nichts hinzuzufügen habe. Insbesondere betrachte ich die von mir vorgeschlagene Lösung immer noch als der Aufgabe angemessen und richtig. 🙂

    Have fun.
    dooya



  • Plotter schrieb:

    Es wird ja langsam besser. Ich behaupte ja nicht, dass immer ein Junge dort steht. Ich sage nur, wenn ein Junge dort steht, dann ist die Chance 2/3 für eine Schwester. Steht ein Mädchen dort, dann ist die Chance 2/3 für einen Bruder.

    also können wir das problem exakt wiedergeben mit dem satz: "Man sieht am Fenster ein Kind beliebigen Geschlechts. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß das andere Kind das andere Geschlecht hat?"

    also bitte- folgendes programm:

    # include <iostream>
    # include <ctime>
    # include <cstdlib>
    
    using namespace std;
    
    int versuche = 10000000; 
    int muenze1 = 0;
    int muenze2 = 0;
    int zaehler = 0;
    
    int main()
    {
        srand(time(0));
        cout << "Fuer alle Faelle wird geraten, dass die zweite Muenze die andere Seite zeigt.";
        cout << "\n Schliesslich wird als Ergebnis ausgegeben, wie oft damit richtig geraten wurde; es werden 10.000.000 Rateversuche gemacht";
        for(int i = 0; i < versuche; ++i)
        {
                int muenze1 = rand()%2;
                int muenze2 = rand()%2;
    
                if(muenze1 != muenze2)
                {
                          ++zaehler;
    
                }
      }
    
        cout << "\n\nEs gab " << zaehler << "richtige Rateversuche." << endl;
        cin >> zaehler;
    }
    


  • scrub schrieb:

    Plotter schrieb:

    In der Ursprungsfrage stand ja: "Nun sieht man am Fenster einen Jungen stehen". Also gibt es einen Jungen. Das dieser Fall häufiger oder weniger häufig eintrifft als dass z.B. ein Mädchen dort steht. Interessiert in dem Fall nicht, da es einfach in der Aufgabe gegeben ist.

    irgendwann hab ich mal gelesen, daß gleichwertigkeit (äquivalenz) folgendermaßen funktionier:
    aus A folgt B und aus B folgt A.

    folgt aus "ein junge steht am fenster" die tatsache "es gibt einen jungen"? ja, natürlich.
    aber folgt aus der tatsache "es gibt einen jungen" auch immer, daß der am fenster steht? NEIN

    wann immer ihr also nur verwendet "es gibt einen jungen", hbat ihr von daher gesehen schon verloren.
    es sei denn, ihr berücksichtigt zusätzlich (und das macht ihr eben nicht), daß er auch noch am fenster steht.

    In der Aufgabe wird das Fenster nur erwähnt, um eine vernünftige "Geschichte" für diese Sachaufgabe anzubieten. Genau das gleiche Problem gibt es auch in der folgenden Form:

    Eine Frau hat zwei Kinder. Sie befindet sich gerade auf dem Weg in das örtliche Jungengymnasium, weil dort der Elternabend für eines ihrer Kinder stattfindet. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das andere Kind ein Mädchen ist?

    Was machst du nun mit deinem Fenster? Die Informationen, dass sie zwei Kinder hat und eines der beiden ein Junge ist, ist jedoch auch in dieser Formulierung enthalten.



  • Schau mal meines an, ich bekomme rund 25000 mal Antwort Junge und etwa 50000 mal Mädchen.

    #include <iostream>
    
    int main()
    {
    	int r,s; 
    
    	int Jungs = 0;
    	int Maedchen = 0;
    
    	for (int i = 0; i < 100000; i++)
    	{
    		r = 0; s = 0;
    		for (int k = 0; k < 2; k++)
    		{
    			r += rand() % 2; // 0 = Junge, 1 = Mädchen
    			if (r < 2) // Kam ein Junge?
    				s = 1;
    		}
    		if (s == 1 && r == 0) // Kamen zwei Jungs vor?
    			Jungs++;
    		else if (s == 1 && r == 1)	// Kamen ein Junge und ein Mädchen vor?
    			Maedchen++;
    	}
    
    	std::cout << "Das zweite ist auch ein Junge:  "<< std::endl;
    	std::cout << Jungs << std::endl;
    	std::cout << "Das zweite ist ein Maedchen: "<< std::endl;
    	std::cout << Maedchen << std::endl;
    


  • Ihr streitet euch doch nicht wirklich nach 57 Seiten noch immer darum... 😮



  • scrub schrieb:

    Plotter schrieb:

    Es wird ja langsam besser. Ich behaupte ja nicht, dass immer ein Junge dort steht. Ich sage nur, wenn ein Junge dort steht, dann ist die Chance 2/3 für eine Schwester. Steht ein Mädchen dort, dann ist die Chance 2/3 für einen Bruder.

    also können wir das problem exakt wiedergeben mit dem satz: "Man sieht am Fenster ein Kind beliebigen Geschlechts. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß das andere Kind das andere Geschlecht hat?"
    [...]

    Nein, denn in der Aufgabe wird doch gesagt, dass du die Frage nach dem Geschlecht des anderen Kindes unter der Voraussetzung bestimmen sollst, dass ein Kind bereits als Junge identifiziert wurde.



  • ja, aber wenn man jungen und mädchen vertauscht, kommt doch dasselbe raus. also entspricht meine umsetzung sehr wohl AUCH der ursprünglichen aufgabenstellung.



  • Zusammen kommst du dann schon wieder auf 50% (Frage nach dem anderen Geschlecht), aber für den Einzelfall, also explizit die Tatsache, dass wir haben einen Jungen haben, dann kommt man auf 2/3.



  • nein, es kommt immer raus "anderes geschlecht 1/2", egal, welches wir sehen. also kommt insbesondere für den fall, daß wir einen jungen sehen, auch 1/2 raus (dafür, daß das andere kind anderen geschlechts ist, also mädchen). und insbesondere für den fall, daß wir ein mädchen sehen, ergibt sich analog die wahrscheinlichkeit 1/2 für den jungen als zweites kind.



  • Wenn ich mich nicht irre, hatte uf den ersten Seiten des Threads doch jemand auf einen Artikel aus der FAZ oder der ZEIT oder so verlinkt, in dem es um das gleiche Problem ging. Leider kann ich den Link nicht mehr finden.

    Hat jemand vielleicht noch diesen Link oder das entsprechende Dokument?





  • das würfeln ist aber nicht mit unserer aufgabenstellung hier gleichzusetzen. wir müssen würfeln und dann einen würfel aufdecken.
    zeigt der würfel eine gerade augenzahl, ist der wurf nicht interessant, denn wir wollen ja nur die fälle untersuchen, in denen wir eine ungerade zahl sehen.
    zeigt der würfel aber eine ungerade zahl (vulgo: steht der junge am fenster), dann sehen wir weiter (raten, was der zweite würfel zeigt).



  • Zum Vegleich: wenn man 758 mal rot im Roulette hintereinander hatte, dann ist es beim 759. mal auch 50% wahrscheinlich rot zu haben. Auf gut Deutsch: Festgelegte Ereignisse interessieren generell nicht. Es geht ja um ein lokales Ereignis und net um ein Globales. Folglich: Es ist 50% wahrscheinlich dass das 2. Kind ein Junge ist.



  • chris90 schrieb:

    Zum Vegleich: wenn man 758 mal rot im Roulette hintereinander hatte, dann ist es beim 759. mal auch 50% wahrscheinlich rot zu haben.

    Nope!



  • Plotter schrieb:

    Kurz gegoogelt:

    http://zeus.zeit.de/text/archiv/1996/27/gloswis.txt.19960628.xml

    Das passt nicht:

    Man hat sich lange Zeit nicht gesehen, und Sie wissen nur so viel, daß mindestens eines der Kinder ein Junge ist

    Das haben wir nicht. Nicht nur mindestens (irgend)eins, sondern sogar das Kind, das am Fenster steht ist ein Junge.

    Noch viel konstruierte finde ich das andere:

    Aber angenommen, jemand wirft zwei Würfel und ruft: "Einer hat eine ungerade Zahl!"

    Normalerweise wenn man sowas in der Alltagsprache sagt meint man damit, genau ein Würfel hat ungerade, falls man den anderen kennt. Sonst würde man nämlich sagen: "Beide haben ungerade Zahl!". Nur wenn man den anderen nicht kennt, so würde man es genau so wie hier formulieren. Und dann gilt auch hier wieder 1/2 für den anderen Würfel, den man noch gar nicht kennt und der unabhänig von dem anderen Würfelwurf ist. Jemand sollte als "Mindestens einer hat eine ungerade Zahl!" rufe, und dann passt es mit 1/3.

    Aber nehme wir nochmal ein anderes Beispiel wenn wir schon wieder bei solchen Beweisen gelandet sind. Ich habe 4 Kartenpaare zurechtgelegt. Eine Schwarz/Schwarz, eines Rot/Rot und zwei Rot/Schwarz. Nun wähle ich eines von diesen zufällig aus und gebe es dem Spieler. Der soll diese 2 Karten verdeckt mischen und dann eine aufdecken. Die aufgedeckte Karte ist rot. Wie hoch ist die Chance, das die zweite Karte schwarz ist? Wenn du es nicht glaubst, probier es aus. Ein Kartenspiel hat ja jeder zu Haus.

    Bye, TGGC


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