Warum eigentlich immer eclipse?
-
Ein sehr großer Teil der Java Entwicklern nutzen heutzutage Eclipse als IDE. Man bekommt eine kostenfreie IDE die sich kaum verstecken muss. Die anfänglichen Probleme mit der Performance haben die Entwickler mit der Version 3.1 auch erheblich verbessert.
Es gibt zahlreiche freie oder auch kostenpflichtige Plugins die die IDE um sinnvolle Features erweitern sollen, auch wenn dies auch nicht immer problemfrei über die Bühne geht. Für viele Java Entwickler heißt die Realität jedoch nicht nur J2SE sondern auch immer mehr J2EE. Genau hier fangen die Probleme von Eclipse an.
Eclipse hat in den folgenden Bereichen erhebliche Schwächen:
- Application Profiling(J2EE)
- Unterstützung bei der EJB Entwicklung
- EJB - Deployment auf einem AS
- Unterstützung von Struts und JavaServerFaces
- JSP Entwicklung mit Syntaxhighlighting und Codecompletion
- UML mit Reverse Engineering Unterstützung und Codegenerierung
Freie Plugins die die oben genannten Features nachrüsten sollen gibt es, abgesehen von UML, wie Sand am Meer. Aber jeder der alle oben genannten Features zusammen nutzen möchte gerät in Verzweifelung. Die Plugins harmonieren untereinander kaum bis überhaupt nicht, stürzen zu Hauf ab und leisten nicht das, was in der heutigen Realität gefordert wird.
Vor 3-5 Jahren wo man für eine gute IDE noch über 1.000 Euro bezahlt hat, war Eclipse eine sehr gute Alternative. In der den letzten 2 Jahren hat sich aber auch NetBeans IDE immer mehr verbessert und bietet viele interessante Features(die meisten der oben aufgeführten) und ist zudem ebenfalls OSS. Leider ist NetBeans immer noch sehr wenig verbreitet, obwohl es IMHO derzeit Eclipse überlegen ist.
Wer zudem regelmäßig die Presse verfolgt hat wird mitbekommen haben, dass sowohl der JDeveloper von Oracle als auch das Sun Studio Enterprise zur Zeit kostenfrei zu bekommen sind. Das Sun Studio Enterprise zum Beispiel basiert auf dem NetBeans Projekt und bietet alle oben aufgeführten Features. Zudem stehen einem weitere kostenlose Plugins aus dem NetBeans Projekt zur Verfügung.
Warum also immer Eclipse?
PS: Dieser Thread soll einfach eine sachliche Diskussionsgrundlage über derzeit frei verfügbare IDEs bieten. Ich kann derzeit jedem nur einen Blick auf das Sun Studion Enterprise empfehlen.
-
Enterprise Web Architect schrieb:
PS: Dieser Thread soll einfach eine sachliche Diskussionsgrundlage über derzeit frei verfügbare IDEs bieten. Ich kann derzeit jedem nur einen Blick auf das Sun Studion Enterprise empfehlen.
Naja, wenn du dir mal die Diskussionen auf z.B. www.javalobby.org ansiehst, wirst du feststellen, dass die IDE-Frage Java-intern durchaus zu Flamethreads taugt. Jeder hat da seine bevorzugte IDE, die er bis aufs Letzte verteidigt. Hoffen wir mal, dass es hier nicht so weit kommt.
Ich nutze im Übrigen durchaus Netbeans als meine erste IDE. Bis vor kurzem musste ich allerdings durchaus sagen, dass Eclipse in vielen Dingen einfach besser ist. Vor allem, was die grundsätzliche Editor-Funktion betrifft. Man konnte da durch ein paar Mausklicks typische Programmierfehler ganz schnell beseitigen (z.B. sowas wie "import vergessen" oder "Methode nicht implementiert"). Auch bezüglich des Refactorings war Eclipse schneller als Netbeans. Inzwischen kann ich aber sagen, dass Netbeans da wohl nahezu alles aufgeholt hat. Ich weiß jetzt nicht, was Eclipse diesbezüglich heutzutage an Neuerungen bietet, weil ich es schon lange nicht mehr nutze, aber zumindest bezüglich der damaligen Eclipse-Version muss sich Netbeans auf jeden Fall nicht mehr verstecken.
So. Warum ist jetzt Eclipse so verbreitet und Netbeans nicht? Naja, aus meiner Sicht ist das ganz einfach: Eclipse war früher auf dem Level, auf dem Netbeans jetzt ist, was die grundsätzliche Editor-Funktionalität betrifft. Die ist IMHO von allen IDE-Funktionen für die meisten Nutzer am wichtigsten. Vor 2 Jahren oder so gab es auf diesem Level also nur Eclipse (und vermutlich IntelliJ IDEA als nicht-kostenlose IDE). Natürlich wird dann von vielen Eclipse als IDE gewählt. Heute mag dieser Grund nicht mehr gelten, aber die meisten Leute nutzen Eclipse jetzt schon seit längerer Zeit. Warum sollten sie also wechseln? Da muss eine andere IDE schon ne Menge mehr bieten, dass sich das lohnt. Netbeans wird in nächster Zeit bezüglich der Nutzung sicherlich aufholen, ich denke aber, dass das nur sehr langsam gehen wird. Aber was soll's? Freuen wir uns doch als Nutzer einfach: Wir haben unter den Java-IDEs eine gesunde Konkurrenz, die jetzt schon zu mehreren ausgezeichneten und frei verfügbaren IDEs geführt hat. Ich denke, dieser Trend hält an.
-
Ich stimme Dir voll zu Gregor. Wir benutzen auch derzeit noch Eclipse. Bloß bietet Eclipse in den Bereichen
- Application Profiling(J2EE)
- Unterstützung bei der EJB Entwicklung
- EJB - Deployment auf einem AS
- Unterstützung von Struts und JavaServerFaces
- JSP Entwicklung mit Syntaxhighlighting und Codecompletion
- UML mit Reverse Engineering Unterstützung und Codegenerierung
einfach viel zu wenig. Solange ich Swing Anwendungen erstelle brauch ich auch nicht zwingend mehr, habe ich aber eine Mehrschichtarchitektur(Webanwendung mit JSF und EJBs) dann kann man auf die oben genannten Features nur schwerlich verzichten. Klar kann ich diese Features nachrüsten(Together, visual-paradigm), bloß bin ich dann wieder ganz schnell in der Preisklasse 2k-5k Euro. Oder kennst Du ein freies UML Plugin für Eclipse welches wenigstens Codegenerierung kann?
NetBeans finde ich auch gegenüber Eclipse nicht weitaus besser, aber mittlerweile gibt es ja auch das Sun Studio frei.
-
Es ist ja eigentlich kein großes Problem, beide IDEs zu benutzen. Netbeans ist in den von dir angesprochenen Punkten und beim GUI-Designer überlegen und auch kostenlos, also kann man es hierfür durchaus vorziehen.
Bei der "eigentlichen" Programmierarbeit ist mir Eclipse allerdings erheblich lieber. Refactoring, Code completion/assistance, und source cleanup sind (finde ich) um Größenordnungen besser und der Compiler ist mit seinen frei konfigurierbaren Warnungen (vgl. javac) einfach godlike.Da nachher sowieso alles in einem Repository landet, kann man je nach Anwendung mal die eine oder andere IDE starten.
-
Bei mir ist es Gewohnheit: Habe damals Java mit Eclipse gelernt, und es sowohl unter Linux als auch unter Windows mit gleichem Look&Feel genossen. Damals war NetBeans noch eine lahme Krücke (endlose Startzeiten, schlechtes Editing), und damit uninteressant für mich.
Das neue NetBeans hab ich nur mal aus der Nähe gesehn, und man sagte mir, es sei jetz wirklich gut. Nachdem allerdings meine Anforderungen an eine Java IDE nur bis an svn-Anbindung, 0815 Debugging und Gui-Design ranging, hatte ich keinen Bedarf zu wechseln.Ich nehme an, NetBeans und auch das SunStudio gibts auch für mac oder? Dann werd ichs mir mal saugen und testen
-
NetBeans ist 100% Java im Gegensatz zu Eclipse, somit läuft NB auf jedem OS das ein J2SE 1.4 hat.
-
welches Plugin müsste man bei Eclipse installieren, um "JSP Entwicklung mit Syntaxhighlighting und Codecompletion" benutzen zukönnen?
-
Optimizer schrieb:
Da nachher sowieso alles in einem Repository landet, kann man je nach Anwendung mal die eine oder andere IDE starten.
Wobei ich es schon schöner fänd, wenn alles in einer IDE vereint wäre. Aber bei dem Repository fängt das nächste Problem wieder an. Keine IDE unterstützt mit Standardfeatures Subversion und für NetBeans habe ich noch kein fertiges Plugin gefunden.
Korbinian schrieb:
Ich nehme an, NetBeans und auch das SunStudio gibts auch für mac oder? Dann werd ichs mir mal saugen und testen
Ich bin mir nicht ganz sicher. Eventuell müsstest Du die Linux Version downloaden und die benutzen(SH kompatible Shell). Die Anwednung an sich stellt wie Artchi schon sagte kein Problem dar.
personenkult schrieb:
welches Plugin müsste man bei Eclipse installieren, um "JSP Entwicklung mit Syntaxhighlighting und Codecompletion" benutzen zukönnen?
Das stört mich auch ein wenig. Wir entwickeln primär für den JBoss und sind somit auf die JBoss-IDE(Eclipse Plugin) angewiesen. Das kann zumindest rudimentär Syntaxhighlighting. Es gibt auch andere Plugins die das versprechen(IMHO Lomboz), die funktionierten bei mir jedoch nicht in Zusammenarbeit mit dem JBoss-Plugin.
Ich empfehle Dir einfach auch mal einen Blick auf das Sun Studio, oder für das Web noch besser Creator2 von Sun. Das kann das bestens und zwar mit Designer und JSF.
-
Hallo, danke für die Antwort. Ich habe mich kurz mit Lomboz beschäftigt und genervt aufgegeben. Da werde ich mir wohl mal Creator2 angucken
-
Enterprise Web Architect schrieb:
Wobei ich es schon schöner fänd, wenn alles in einer IDE vereint wäre. Aber bei dem Repository fängt das nächste Problem wieder an. Keine IDE unterstützt mit Standardfeatures Subversion und für NetBeans habe ich noch kein fertiges Plugin gefunden.
Es gibt sowieso nur ein taugliches SVN-Tool und das ist TortoiseSVN für Windows.
Naja bei den beiden IDEs ist es doch so, dass alles, was sich in bestimmten Verzeichnissen befindet, zu einem Projekt gehört. Von daher bist du überhaupt gar nicht darauf angewiesen, dass die IDE da was brauchbares integriert hat.-----
Gruß, Optimizer
Advanced Business Technology Consultant
-
Optimizer schrieb:
Enterprise Web Architect schrieb:
Wobei ich es schon schöner fänd, wenn alles in einer IDE vereint wäre. Aber bei dem Repository fängt das nächste Problem wieder an. Keine IDE unterstützt mit Standardfeatures Subversion und für NetBeans habe ich noch kein fertiges Plugin gefunden.
Es gibt sowieso nur ein taugliches SVN-Tool und das ist TortoiseSVN für Windows.
Naja bei den beiden IDEs ist es doch so, dass alles, was sich in bestimmten Verzeichnissen befindet, zu einem Projekt gehört. Von daher bist du überhaupt gar nicht darauf angewiesen, dass die IDE da was brauchbares integriert hat.Wenn ich alleine oder zu zweit arbeite mag das kein Problem sein, aber bei 5 Entwicklern an einem Projekt wird es schon schwerer, geschweige denn bei 5+n. Ich möchte ja schließlich nicht nur Sources in einem Repository verwalten, sondern auch wissen wer wann was eingecheckt hat. Sonst kann ich ja gleich auf der Shell mit SVN arbeiten.
Optimizer schrieb:
-----
Gruß, Optimizer
Advanced Business Technology Consultant
-
-----
Gruß, Optimizer
Advanced Business Technology Consultanthab doch vorhin irgendwas gelesen...
-
Enterprise Web Architect == Prof84
-
Da dieses Thema ja noch relativ aktuell ist: Die NetBeans 5.5 Preview ist ziemlich vielversprechend. Scheint als ob NetBeans einige Features vom Sun Studio geerbt hat. Darüberhianus bietet es EJB 3.0 support.
Hier einige Links:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/69943
http://www.netbeans.info/downloads/download.php?type=5.5
-
Hallo,
hab' mir grad mal den Thread durchgelesen und ich denke das die Aussagen und Einschätzungen
die hier gemacht wurden nicht ganz korrekt sind.Seit einiger Zeit wurde von der Eclipse Foundation das Top-Level Projekt
"Web Tools Platform", unter der Lead von BEA, gelauncht.
Es sind Mitglieder wie z.B. JBoss, IBM, Oracle vertreten.WTP ist ein Plugin welches viele Bereiche der J2EE-Entwicklung abdecken soll.
So ist zum einen Unterstützung von Webstandards enthalten (z.B. von W3C, ECMA etc.)
wie HTML, CSS, JavaScript, XML uvm.
Zum anderen alles was sich um J2EE dreht wie: JSP, EJB, WS usw.Im Dezember 2005 ist die Version 1.0 erschienen. Und die ist schon sehr gut.
Es ist auch schon teilweise mit Liebe zum Detail gemacht.
Nehmen wir als Beispiel eine JSP-Datei.In einer JSP-Datei hat man verschiedene Bereiche:
Java-Bereich, JavaScript, CSS und halt ganz normal HTML.
Und je nachdem in welchen Bereich man sich mit dem Cursor befindet bekommt man verschiedene
Codecompletion-Vorschläge.
Ist man beispielsweise in einem HTML-Tag im style-Parameter so bekommt man halt mit STRG-SPACE Styles
als Completion angeboten. Wählt man dann sowas wie "background-color" so kann man dann
nochmals STRG-SPACE drücken um gar Vorschläge für die Werte zu bekommen.
Ihr müsst zugeben das ist schon sehr nice, gell?Enterprise Web Architect schrieb:
Eclipse hat in den folgenden Bereichen erhebliche Schwächen:
* Unterstützung bei der EJB EntwicklungIst drin.
Enterprise Web Architect schrieb:
* EJB - Deployment auf einem AS
Deployment unterstützung für EJB oder Web-Applikationen ist enthalten
Enterprise Web Architect schrieb:
* JSP Entwicklung mit Syntaxhighlighting und Codecompletion
Sowohl highlighting als auch completion ist enthalten. Selbstredend auch JSP-Debugging.
Enterprise Web Architect schrieb:
* Unterstützung von Struts und JavaServerFaces
In der Version 1.5 von WTP wird JSF unterstützung enthalten sein wie auch EJB3 Support.
Wird in etwa 2-3 Monaten released.Enterprise Web Architect schrieb:
* Application Profiling(J2EE)
* UML mit Reverse Engineering Unterstützung und CodegenerierungFür Profiling und UML stehen die besten zur Zeit verfügbaren Lösungen
von Borland (Together, Optimizeit) oder Quest (JProbe) als Plugin zur Verfügung.Also insgesamt liegen wir mit den Aussagen unseren Postings schon weit auseinander.
Was bei dir "erhebliche Schwächen" sind ist bei mir "nahezu bestmögliche Toolunterstützung".Link
http://www.eclipse.org/webtools/Enterprise Web Architect
bis dänn, O'Dog (Raumgestalter und Innenarchitekt)