Facharbeit Physik: Was zum Geier soll ich fürn Thema nehmen?



  • Morgen!

    Ich muss mich in den nächsten 2 Wochen für ein Facharbeitsthema in Physik entscheiden (also ich hab mich schon für Physik entschieden, weil ich nicht masoschistisch bin und das bei unserm spinnterten Mathelehrer machen will, weil ich für Facharbeiten in Sprachen keinen Nerv hab und weil ich Physik auch in Ordnung finde). Das Problem ist jetzt das Thema. Ich hab den Lehrer gefragt, der meinte, ich solle zumindest einen Versuch in den Mittelpunkt stellen, weil Physikerbiographien nicht so der Bringer in Physik wären. Dann hab ich gefragt, welche Versuche da in Frage kämen, um so ungefähr ne Vorstellung zu kriegen, aber da konnte er mir dann auch nicht mehr weiterhelfen (toll sag ich dazu nur), als zu sagen, dass der Milikan-Versuch abgegrast wäre (zu dem ich letzten Endes aber auch kein Bock gehabt hätte).

    Was fürn Thema / Versuch soll ich machen? Das ganze soll 12 bis 15 Seiten lang sein und irgendwo auf einfachem Niveau der 12 sein. Einfach heißt nicht total einfach, sondern nur nicht so tief, dass man dafür erst einmal 10 Jahre braucht, um sich ins Thema einzuarbeiten. Z. B. ein Thema aus den tiefsten Tiefen der Atomphysik sollte es z. B. nicht sein.

    Hat jemand ne Ahnung oder selbst mal eine Facharbeit in Physik geschrieben?

    Mr. B



  • Ich würde einen einfachen aber hintergründigen Versuch nehmen, hier einige Beispiele, die mir spontan einfallen:

    1. Paramagnetismus von Sauerstoff http://www.youtube.com/watch?v=Isd9IEnR4bw&NR=1 http://www.uni-bayreuth.de/departments/ddchemie/umat/alkalimet_overb/mo_sauerstoff.gif
      Versuch kannst Du auch per Video einspielen, wenn das Umgehen mit flüssigem Sauerstoff zu gefährlich ist.
      (Hinführung von Atomtheorie zur MO-Theorie, Magnetismus: was ist das überhaupt?)
      siehe auch: http://www.henkessoft.de/Chemie/Chemie.htm

    2. Doppelpendel und Chaostheorie http://wwwu.uni-klu.ac.at/gossimit/phorum/download.php/68,388,53/report01.doc http://www.brg-traun.ac.at/IAAC/gmunden/chaostheorie.htm

    (Hier öffnet sich ein riesiges Feld)

    z.B.: Probiere mal in Excel aus: Yn+1 = a * Yn * (1 - Yn) mit a=3 und Yn=0,3

    a:	3
    	Yn:	0,3
    
    n	Yn+1	
    1	0,630	
    2	0,699	
    3	0,631	
    4	0,699	
    5	0,632	
    6	0,698	
    7	0,632	
    8	0,697	
    9	0,633	
    10	0,697	
    11	0,634	
    12	0,696	
    13	0,634
    
    1. In Kopfball haben sie gerade eine Versuch gezeigt mit einem Tropfen auf einer Herdplatte (funktioniert ab ca. 250°C) und umgekehrt einer glühend heißen Stahlkugel, die man in Wasser taucht. Isolierender Dampffilm, der ab einer bestimmten Temp. zusammen bricht.
      http://www.netexperimente.de/netexperimente/index.php?c=chemie&section=103
      http://www.tk-logo.de/aktuelles/thema-der-woche-04/tewo-22kw-04-wassertropfen.html

    2. http://www.walter-fendt.de/phys.htm
      http://www.walter-fendt.de/ph14d/gekopendel.htm
      Gekoppelte Pendel - Zeitliches Wandern der Energie über die Kopplungsfeder



  • Hallo

    Mach doch was mit Engeln, da kann dir Erhard auch ein paar Tipps geben. 😃 😉

    chrische



  • Mr. B schrieb:

    Hat jemand ne Ahnung oder selbst mal eine Facharbeit in Physik geschrieben?

    Ich hab damals in meiner Facharbeit einfach eine Simulation zum Biot-Savart-Gesetz geschrieben. In das Thema hat man sich schnell eingearbeitet. Und meine Simulation sah dann so aus, dass man einen beliebig geformten Leiter als Formel vorgeben konnte und dazu dann das Magnetfeld berechnet wurde. Da man beliebige Leiter wählen und ausprobieren kann, hat man mit etwas gutem Willen im Grunde doch auch beliebig viele Experimente 😉



  • ..



  • baue eine endstufe oder vorstufe mit elektronenrühren und miss sie durch, berechne die schaltungen, analysiere die verzerrungen mit einem oszilloskop etc. sicher auch was feines. Ich hab früher eine facharbeit über röhrenverstärker allgmein geschrieben, leider jedoch keinen versuch dazu gemacht.



  • Röhrenverstärker ist eine interessante historische Geschichte, aber heute sicher nicht wirklich interessant. Vor allem Vorsicht wegen der hohen Gleichspannungen! ⚠
    http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker.htm
    http://de.wikipedia.org/wiki/Röhrenverstärker



  • ne, wichtig sind röhren heutzutage nicht mehr, zu teuer und zu kaputtbar. Aber sie haben historischen Wert und einige leute schwören auf den Klang, weshalb man zB die Klänge vergleichen könnte, die verschiedene Verstärker ausgeben.

    Die hohe gleichspüannung... naja, muss man halt mit leben, is immerhin für 12. Klasse. Ein bisschen Ahnung sollte man natürlich schon davon haben


  • Mod

    Warum nicht eine kleine Simulation? Wäre doch für jemanden mit Programmierkenntnissen auch eine Idee.



  • Historisches:
    Der Photoeffekt wäre interessant: Mit Sicherheit schon in der Physiksammlung vorhanden und nicht so schwer durchzuführen. Und du kannst über die geschichtliche Bedeutung schreiben -> Quantenmechanik. Falls das zu wenig ist, kannst du noch ein EM-Wellenexperiment (Doppelspalt oder sowas) dazunehmen, und den Welle-Teilchen-Dualismus zum Thema machen.

    Messung der Lichtgeschwindigkeit mit Experiment + Geschichte. Ist aber vielleicht zu wenig.

    Mechanik:
    Simulation von Vielkörperproblemen wäre vielleicht was. Dann als Spezialfall das Zweikörperproblem mit der analytischen Lösung vergleichen und die Fehler die auftreten diskutieren, mit verschiedenen Algorithmen.

    kinetische Gastheorie:
    Dreidimensional Teilchen simulieren, und Geschwindigkeits / Energieverteilung mit der Theorie überprüfen. Teilmenge: elastischer Stoß, Impulserhaltung etc. (Ok, vielleicht nicht so spannend)

    Licht:
    Fourieroptik. Also sowas wie einen optischen Tiefpass, Hochpass bauen usw. Und du hast mit der Fouriertransformation ein bisschen nicht-Schulmathe. Könnte aber aufwändiger sein.
    http://www.iqo.uni-hannover.de/ap/104.html
    Oh, einfaches 12-te Klasse-Niveau ist das wohl nicht.

    Sonstiges:
    Stickstofflaser bauen. Und dann natürlich ausmessen.

    Erhard Henkes schrieb:

    Versuch kannst Du auch per Video einspielen, wenn das Umgehen mit flüssigem Sauerstoff zu gefährlich ist.
    (Hinführung von Atomtheorie zur MO-Theorie, Magnetismus: was ist das überhaupt?)
    siehe auch: http://www.henkessoft.de/Chemie/Chemie.htm

    Ach was, der Leidenfrostsche Effekt wird's schon richten.



  • Marc++us schrieb:

    Warum nicht eine kleine Simulation? Wäre doch für jemanden mit Programmierkenntnissen auch eine Idee.

    Wobei ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass die Simulation dann nicht Gegenstand der Facharbeit sein sollte, sondern lediglich Mittel zum Zweck sein darf. Sonst heißt es womöglich am Ende, dass es mehr eine Informatik- als eine Physik-Facharbeit sei. Also Obacht! 🙂



  • Die Geschichte vom "Nitro-Mike" ist phantastisch und amüsant. 😉

    Vielleicht sollte man den Gammastrahlenlaser zum Thema machen, auch sehr interessant.



  • minhen schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Warum nicht eine kleine Simulation? Wäre doch für jemanden mit Programmierkenntnissen auch eine Idee.

    Wobei ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass die Simulation dann nicht Gegenstand der Facharbeit sein sollte, sondern lediglich Mittel zum Zweck sein darf. Sonst heißt es womöglich am Ende, dass es mehr eine Informatik- als eine Physik-Facharbeit sei. Also Obacht! 🙂

    Dann hat der Lehrer aber keine Ahnung von Simulationen.



  • Ja, das glaube ich gern. Ich fand das damals auch, wie man sich leicht vorstellen kann, einfach nur 👎. Aber da man mit einer Simulation schnell den Kompetenzbereich eines Physik-Lehrers verlassen kann, ist diese "Gefahr" eben real - und daher eine Warnung durchaus angebracht.



  • @Mr. B: Was ist nun das Thema der Arbeit? 😕



  • Hallo,

    mein Thema vor zwei Jahren in meiner Facharbeit in Physik: "Der schräge Wurf mit Luftwiderstand"

    Ein sehr interessantes Thema, aber mathematisch höchst komplex für einen Oberstufenschüler (was ich nicht geahnt habe). Eben wegen dieser Komplexität würde ich es nicht empfehlen oder wieder machen!

    Eine Simulation war zwar angedacht, aber nachdem das Problem dann mathematisch gelöst war und das Ergebnis empirisch bestätigt wurde (Ballwurfmaschine in Tennishalle 🤡 ), wurde die irgendwie witzlos und der Lehrer hat gemeint, ich soll sie weglassen.

    ChrisM




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