Lust an Uni verloren



  • Hi,

    ich wäre eigentlich ein Fan von Studiengebühren, aber nur unter zwei Bedingungen:
    Erstens, daß sie von den UNIs komplett selbst und unbegrenzt festgelegt werden können, eventuell für jedes Fach getrennt ohne daß dafür staatliche Fördermittel eingespart werden,
    Zweitens, daß sie nicht für alle gelten sondern nur für die schlechtesten 20-50% und für alle nach der regulären Studienzeit.

    So ist zum einen gesichert, daß wir einen echten Wettbewerb haben. Top-Hochschulen werden schwindelerregende Studiengebühren verlangen können, aber dafür auch einen ganz konkreten aufrechenbaren Nutzwert bieten müssen. Hier ist gesichert, daß es wirklich Eliteausbildung wird.
    Andere UNIs werden froh sein müssen wenn sie überhaupt Studenten bekommen und nicht die geringsten Studiengebühren nehmen können.
    Betriebe werden irgendwann begreifen, daß sie von einem der von ner Top-UNI kommt mehr haben und sich damit abfinden müssen, daß sie, wenn sie solche Leute haben wollen auch was zu den Gebühren dazugeben bzw. diese übernehmen müssen.

    Um an einer UNI zu studieren muß man dann entweder gewaltig was auf der Pfannne haben, oder sehr fleißig sein oder einen reichen Onkel haben. Studenten, die alles dreies nicht vorzuweisen haben haben nach meiner Meinung nichts an einer UNI verloren.

    Gruß Mümmel



  • Elektronix, was rechnet der Azubi eigentlich in den 10 Minuten? Bestimmt der erst Pi auf 10 Stellen genau? 😉

    muemmel schrieb:

    ohne daß dafür staatliche Fördermittel eingespart werden

    Das wird man wohl nicht vehindern können (und das will auch niemand so richtig verhindern).

    muemmel schrieb:

    Zweitens, daß sie nicht für alle gelten sondern nur für die schlechtesten 20-50% und für alle nach der regulären Studienzeit.

    Sinn? Wenn jemand länger braucht, sollte man den noch richtig in den Hintern treten? Wird der dann schneller? Eher nicht. Außerdem solltest Du Dir mal ansehen, was eine "reguläre Studienzeit" ist. Und dann nochmal drüber nachdenken, ob die für die Masse der Studenten realistisch einhaltbar ist.

    muemmel schrieb:

    Betriebe werden irgendwann begreifen, daß sie von einem der von ner Top-UNI kommt mehr haben und sich damit abfinden müssen, daß sie, wenn sie solche Leute haben wollen auch was zu den Gebühren dazugeben bzw. diese übernehmen müssen.

    Das funktioniert doch jetzt schon nicht. Alle jammern über den bösen Fachkräftemangel, und wo bleibt das Engagement? Ach ja, der Staat soll doch bitte mehr Geld in die Universitäten stecken. Von "Eigenverantwortung" der Betriebe keine Spur.

    Und warum sollte jemand mit nur einem reichen Onkel einen Studienplatz blockieren dürfen? Verstehe ich nicht. Geld kann einfach kein Kriterium sein. Wie auch Stricken kein Kriterium für den Führerschein sein kann, weil es einfach nichts miteinander zu tun hat.
    Die Refinanzierung erfolgt, oder sollte jedenfalls erfolgen, über das Steuersystem. Das ist im Prinzip schon gut so.



  • Hi Scrub,

    das Betriebe lieber beim Personal nassauern gehen ist leider Tatsache. Deutsche "Geiz ist Geil Mentalität".
    Aber in den USA gehts auch. Wenn wir irgendwann mal in D echte Top-UNIs haben, wo die Absolventen wirklich ne Menge mehr bringen als andere, dann spricht sich das irgendwann auch rum und Betriebe die an guten Fachkräften interessiert sind werden dann auch dafür zahlen müssen.

    Aus gleichem grunde bin ich auch gegen Kombilöhne, denn dann werden die Unternehmen irgendwann auch behaupten, selbst für einen Diplomingenieur Zusatzleistungen zu benötigen. Geiz-istGeil-Mentalität bekommt man nur durch hochhängen des Fachkräftebrotkorbes weg.
    Wenn irgendwann ohne Studienkostenübernahme nur noch der absolute Schrott zu haben ist, werden die Betriebe auch anfangen umzudenken.
    Und wenn ein erfolgreiches Studium an einer Elite-UNI die Eintrittskarte zu nach oben offenen Gehaltszahlen ist, lohnt es sich für Studenten auch dafür entsprechende Kredite aufzunehmen.

    Die Studenten brauchen teils länger weil Partys wichtiger sind, (ja die gibts wirklich) zum großen Teil aber weil sie nebenbei jede menge Jobben. Die Aufgabe eines Studenten ist aber nicht das Jobben sondern das Studieren.
    Für die eigentliche Studienfinanzierung gehört ein ordentliches Stipendium (für die Regelstudienzeit) her und für die Studiengebühren ein ordentlicher staatlicher Kredit.

    Es muß auch welche geben, die an den UNIs richtig bitter löhnen, denn da steht eine ganz andere Mentalität dahinter, als wenn alles umsonst ist. Qualität entsteht nur aus der Forderung nach echtem Nutzwert. So wie es zur Zeit ist, kannst Du doch viel zu viele Professoren in die Tonne kloppen.
    (daß man dann auch den Status der Profs ändern muß ist klar.)
    Wer ordentlich zahlen muß läßt sich nicht gefalllen wenn nur über die Rolle der Bedeutung gesprochen wird. Wers umsonst bekommt lehnt sich dagegen zurück und ist versucht auf Durchgang zu schalten.

    Gruß Mümmel



  • Elektronix schrieb:

    Der Student bzw. Examinant rechnet mit komplizierten math. Formeln herum, bis er den Rauminhalt der Schraubenmutter auf 1/10000 heraus hat. Zeit: ca. 1 Stunde

    ...und wenn er mit dem studium fertig ist, guckt er einfach ins datenblatt des schraubenherstellers. zeit: ca. 1 minute.

    Elektronix schrieb:

    Der Azubi füllt ein Glas mit Wasser, wirft die Schraubenmutter hinein und mißt, wie stark sich der Wasserstand verändert hat. Daraus berechnet er den Rauminhalt. Das Ergebnis ist auf 1/100 genau.

    nur hat er den trick nicht in der 'leere' gelernt, sondern damals in der schule gut aufgepasst.
    🙂



  • Elektronix schrieb:

    muemmel schrieb:

    3. Ich bin in der Lage zu Potte zu kommen und das Ding in überschaubarem Ramen in vertretbarer Zeit fertig zu kriegen.

    Ein Kollege hat mir mal den Unterschied zwischen Studium und Lehre so erklärt:
    Aufgabenstellung: Das Volumen einer Schraubenmutter (Durchmesser 2cm) ausrechnen.
    Der Student bzw. Examinant rechnet mit komplizierten math. Formeln herum, bis er den Rauminhalt der Schraubenmutter auf 1/10000 heraus hat. Zeit: ca. 1 Stunde

    Der Azubi füllt ein Glas mit Wasser, wirft die Schraubenmutter hinein und mißt, wie stark sich der Wasserstand verändert hat. Daraus berechnet er den Rauminhalt. Das Ergebnis ist auf 1/100 genau. Zeit: 10 Minuten.

    Ok. Andere Aufgabenstellung:

    Der Azubi soll die passende Anzahl an Pflastersteinen kaufen, um so was zu pflastern. Wie geht er vor?



  • Meister: "Duda, Du kehrst jetzt ma den Hof"
    Ing: "Ja .. aber ich in doch .. Inscheniör ?"
    Meister: "Macht nix - ich zeig's Dir".

    Politik (auch Bildungspolitik) wird für die Konzerne gemacht, nicht für die
    Absolventen. Was da kaputt gemacht wird, spannen die noch gar nicht.

    Mit Auswendiglernen und Pätschelor/Master ist noch kein neues Produkt entstanden.
    Chancengleichheit ? Fehlanzeige. Lieber einen Sack Schulden nach dem Studium.



  • Elektronix schrieb:

    muemmel schrieb:

    3. Ich bin in der Lage zu Potte zu kommen und das Ding in überschaubarem Ramen in vertretbarer Zeit fertig zu kriegen.

    Ein Kollege hat mir mal den Unterschied zwischen Studium und Lehre so erklärt:
    Aufgabenstellung: Das Volumen einer Schraubenmutter (Durchmesser 2cm) ausrechnen.
    Der Student bzw. Examinant rechnet mit komplizierten math. Formeln herum, bis er den Rauminhalt der Schraubenmutter auf 1/10000 heraus hat. Zeit: ca. 1 Stunde

    Der Azubi füllt ein Glas mit Wasser, wirft die Schraubenmutter hinein und mißt, wie stark sich der Wasserstand verändert hat. Daraus berechnet er den Rauminhalt. Das Ergebnis ist auf 1/100 genau. Zeit: 10 Minuten.

    Vollkommen absurdes Beispiel. Den Studenten interessiert der Rauminhalt der Mutter nicht. Er könnte ihn jederzeit berechnen, aber er hat wichtigere Sachen zu tun.



  • Walli schrieb:

    Vollkommen absurdes Beispiel. Den Studenten interessiert der Rauminhalt der Mutter nicht. Er könnte ihn jederzeit berechnen, aber er hat wichtigere Sachen zu tun.

    Ich würde ja fast wetten, dass es Leute gibt, die die Eigenschaften von Schrauben optimieren. Und eine Eigenschaft davon wird auch das Volumen sein. Wenn für die Schraube weniger Material benötigt wird, dann kommt das dem Hersteller auf Dauer billiger. 🤡

    Aber so etwas wird eher nicht der Azubi machen, sondern irgendein Hochschulabsolvent. 😋

    Natürlich braucht man für derartige Optimierungen mathematische Modelle für die Beziehungen zwischen den ganzen Eigenschaften. Da reicht es nicht, das Volumen über das Volumen des verdrängten Wassers zu bestimmen.



  • Hab mir den Thread nicht durchgelesen und das 1. Posting nur überflogen.

    Dennoch: Mir hat die Uni sehr, sehr oft auch keinen Spaß gemacht. Aber so ist das eben. Wenn du an die guten Job willst, musste dafür schon bissi was machen und auch etwas leiden. Das Leben ist halt nun mal kein Pony Hof. Also hör auf rumzujammern und zieh es einfach durch. Du würdest es später eh nur dein ganzes Leben bereuen, wenn du aufgibst und hinschmeisst.



  • this->that schrieb:

    Pony Hof

    Habe dein Posting nur überflogen. Es heißt Ponyhof!!!!!!111elf



  • wayne



  • Mich.



  • Hi,

    das ganze restliche berufliche Leben wird überwiegend aus Tätigkeiten besthen, die Dir keinen Spaß machen oder deren Sinn Du nicht einsiehst.
    Jetzt beim Studium ists letztlich genau so, nur bekommst Du hier etwas dafür, was Dir nie wieder einer wegnehmen kann, nämlihc den entsprechenden Abschluß.
    Wenn Du dazu nicht mal den Mumm hast, woher soll dan Dein zukünftiger Arbeitgeber die Hoffnung schöpfen, daß Du dort mal was vernünftiges zuwege bringst.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    das ganze restliche berufliche Leben wird überwiegend aus Tätigkeiten besthen, die Dir keinen Spaß machen oder deren Sinn Du nicht einsiehst.

    wer hat dir denn den quatsch erzählt?
    wenn's so wäre, würden wohl fast alle von der stütze leben.
    🙂



  • Hi,

    wieso?
    Die Dinge, die wirklich Spaß machen sind auf Arbeit meist in der absoluten Minderzahl. Und da sind wir Programmierer doch noch in einer traumhaften Lage. Bei uns ist wenigstens ein Teil der Arbeit nach unserem Geschmack.
    Geh mal in die richtige Welt und schau Dir an, was viel den ganzen Tag über machen müssen, ob Du das wirklich unter Spaß machen abheften würdest.

    Gruß Mümmel



  • Hallo,

    @muemmel: Du solltest von dir nicht auf andere schließen. Es gibt genug Leute, denen ihr Job Spaß macht und die gerne zur Arbeit gehen.

    Chris



  • "Wir Programmierer" duerfte ja wohl auf einen grossen Teil hier nicht zutreffen. Sagen wir mal zumindest nicht auf mich. Meißt macht es mir auch Spaß zur Arbeit zu gehen, hab mir den Job ja auch selbst ausgesucht.
    Fazit: Wenn bei dir alles so scheiße ist, bist du echt zu bemitleiden, muemmel.

    Gruesse, mm



  • Habt ihr beiden Mümmels Post überhaupt gelesen??

    muemmel schrieb:

    Und da sind wir Programmierer doch noch in einer traumhaften Lage. Bei uns ist wenigstens ein Teil der Arbeit nach unserem Geschmack.



  • Ja, er findet sich beneidenswert, da bei ihm sogar ein Teil der Arbeit Spaß macht. Das ist fuer mich ganz sicher nicht erstrebenswert.



  • wenn muemmel sein job nicht gefällt, ist das ja seine sache. nicht jeder muss hier mit seinem job glücklich sein. und nicht jeder kann es ändern. viele sind hier jung und ungebunden. wenn man aber z.b. familie hat, muss man jeden tag seinen job ausüben, und hat keine chance den zu wechseln.

    die firmen verlangen derart viel zur zeit, dass viele leute, die eigentlich gut wären, dem nicht mehr nachkommen. ein abschluss einer hochschule ist schon grundvoraussetzung für einen administrator job. am besten noch überdruchschnittlich. dann auslandsaufenthalte, x jahre berufserfahrung, expertenkenntnisse am besten gleich für jegliche existierende software und ebenso für jede existierende script- oder programmiersprache. dann noch netzwerk- und z.b. voip-kenntnisse. und, damit man blos nicht die katze im sack anstellt, am besten noch betriebswirtschaftliche kenntnisse sowie softskills inklusive erfahrung in der präsentation.

    die unternehmen wollen eierlegende wollmilchschweine und dafür dann nicht einmal ordentlich bezahlen, sodass ungelerntes reinigungspersonal (das natürlich in unserer gesellschaft einen viel höheren stellenwert haben sollte :-)) vielleicht mal 100 euro weniger pro monat bekommt. dafür muss man als admin dann problemlos gratis tag und nacht erreichbar sein und in der geringen bezahlung schon pauschalisierte überstunden pro monat schieben.

    ich bin echt der letzte, der geldgierig wäre. ich würde jeden job nehmen, der mir besser passt auch wenn es dafür weniger geld gäbe. aber wenn ich schon einen job machen muss, den ich nichtmachen will, dann bitte wenigstens mit ordentlicher bezahlung.

    mezzo mix schrieb:

    Das ist fuer mich ganz sicher nicht erstrebenswert.

    diese aussage ist sehr zynisch. muemmel hat sich diese situation wohl kaum ausgesucht.


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