Professionelle Einstellungen von Angestellten



  • off-topic: Das witzige an Lokus Murks ist, dass es sogar noch schlechter werden kann. Ich hab neulich ein Update auf Version 7 bekommen. Seitdem dürften meine besuche bei http://dreckstool.de/hitlist.do deutlich zugenommen haben.

    on-topic: Ich kenne genügend Leute die "Professionalität" so definieren wie der OP. Und obwohl mein Verhalten bez. Urlaub und Krankheit durchaus Arbeitgeberfreundlich ist, kotzt mich diese Art von Pseudoprofessionalität tierisch an.



  • Marc++us schrieb:

    Ein Teamleiter oder Projektleiter sollte einen Überblick über Urlaubsmengen/-zeiten haben, und dies entsprechend im Projektplan ebenfalls berücksichtigen, bzw. entsprechende Verschiebungen verabreden.

    Nee, das Problem in Großprojekten ist die Abhängigkeiten von Lieferverzögerungen Abermillionen kosten, weil ihre "unbedeutende" Subkomponente das gesamte System nicht fliegen lassen. Ist schwer in den Köpfen bestimmter Leute einzutrichtern, dass für den Schaden, den sie mit ihrer unprofessionellen Einstellungen verursachen, bis zu ihren Lebensende Urlaub machen könnten. Und weil alle in der Firma so drauf sind, wirft niemand der im Glashaus sitzt den ersten Stein. Und weil wir hier Steuergelder verblasen, mit denen Institute auf irgendwelchen "Arbeitstagungen" Parties feiern können, heißt es hier - " ...bloß nich der Letzte sein, weil dann ist man an Allem Schuld!". Dilettanten ...

    Marc++us schrieb:

    Abgesehen davon rate ich davon es sich anzugewöhnen, ohne Urlaub zu arbeiten. Bestimmte Urlaube kann man nur in bestimmten Alter durchführen - wer das verpasst, bekommt auch keine zweite Chance -, ...

    Aha, redest Du jetzt von den heißen Sexorgien aus Deiner Studentenzeit?! Ja, wenn Du Kinder hast und die an deinen Beinen hinter Dir herschleifen musst, kannst Du das wohl kaum Urlaub nennen. Oder bei einer Autofahrt die Quasselstrippe neben Dir 1000 km ertragen sollst ... Oder der Stappel, der während deines Urlaubs sich aufgetürmt hat, gleich wieder abgearbeitet werden muss, dann ist der Erholeffekt doch gleich wieder weg.

    Marc++us schrieb:

    und das Arbeitsleben geht bis in die 60iger, Herzinfarkt mit 35 ist kein Lebensziel. Völlig überarbeitete und gestreßte Mitarbeiter sind ein Graus, und bringen letztlich gar nichts.

    Komisch, dass ich wahrscheinlich nur bis 50 arbeite und das trotz andauernden Studiums.
    Komisch, dass ich den Streß erst gar nicht innerhalb der Arbeitszeit aufkommen lassen will. Was nutzen mir 30 Tage Urlaub, wenn ich die restlichen 10 Monate rotiere. DANN habe ich mit 35 den Herzinfakt!

    Bei solchen Projekten möchte ich am liebsten nur mit Freiberuflern arbeiten,die sind 10 x professioneller, effektiver und damit in der Quinterzenz 10 x billiger. Urlaub gibt es nur nach Projektende oder die Arbeitszeit wird wieder aufgeholt mit "Überstunden" ...



  • @Prof84

    Hat die momentane Frustration über das Projekt welches du zur Zeit bearbeitest noch irgendwas mit den Ausgangsfragen zu tun? Mir scheint das du noch mit weitaus mehr Dingen unzufrieden bist als die welche im ersten Post erfragt wurden. Deine Ausführungen sind irgendwie sehr sprunghaft, führ doch mal genau aus was an deinem momentanen Projekt nicht professionell ist, welche Stelle du dabei bekleidest, ob du dein Geld trotzdem bekommst, wie die Einstellung der Leute zur Arbeit ist etc. Und wie du Professionalität am Arbeitsplatz definierst.



  • TheTester schrieb:

    @Prof84

    Hat die momentane Frustration über das Projekt welches du zur Zeit bearbeitest noch irgendwas mit den Ausgangsfragen zu tun? Mir scheint das du noch mit weitaus mehr Dingen unzufrieden bist als die welche im ersten Post erfragt wurden. Deine Ausführungen sind irgendwie sehr sprunghaft, führ doch mal genau aus was an deinem momentanen Leben nicht richtig laeuft , welche Stelle du dabei bekleidest, ob du dein Geld trotzdem bekommst, wie die Einstellung der Leute zur Arbeit ist etc. Und wie du Professionalität am Arbeitsplatz definierst.

    nach der geschichte mit der 1000km-Quasselstrippe kann es nicht nur arbeit sein 🤡



  • @Prof84:

    Komm' doch am Wochenende zum Forentreff, dann kannst Du mal gepflegt einen saufen gehen. 🤡



  • Prof84 schrieb:

    Nee, das Problem in Großprojekten ist die Abhängigkeiten von Lieferverzögerungen Abermillionen kosten, weil ihre "unbedeutende" Subkomponente das gesamte System nicht fliegen lassen. Ist schwer in den Köpfen bestimmter Leute einzutrichtern, dass für den Schaden, den sie mit ihrer unprofessionellen Einstellungen verursachen, bis zu ihren Lebensende Urlaub machen könnten.

    Mal abgesehen davon, daß man die angestellten Leute verstehen kann - schließlich könnten sie nur Urlaub machen, aber niemand bezahlt ihnen den. Also warten sie auch nicht damit. Ist eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung.

    Aber ich denke nicht, daß man Großprojekte (was ist das überhaupt? wieviele Millionen sind das?) nur mit Freelancern machen kann. Ich muß da auch Leute einbeziehen, da Prozess-/Fachwissen mitbringen, die kann ich nicht beliebig extern ziehen, noch dazu bei der momentanen Marktlage. Problem bei Freelancern ist auch, daß man sie nicht so leicht binden kann, gibt es Pausen zwischen Ausbaustufen, ist die Bindung für die nächste Phase schwieriger. Aber manchmal legt man Wert auf Kontinuität, gleicher Kopf für gleiches Thema.

    Ich denke, daß eine ausgewogene Projektstruktur einen Teil Freelancer enthält, einmal für absolute Fachspezialisten, wo man kein eigenes Wissen hat, und dann für Standardaufgaben, wo man keine Einarbeitung benötigt und man Kapazität aufbauen muß. Wobei man hier manchmal bei Externen auch gleich auf Ingenieurbüros o.ä. zurückgreift, weil die Aufgabe für 1 Person zu umfangreich ist, und dann hat man auch wieder Angestellte im Boot, unter dem Mantel eines Ingenieurbüros.



  • Prof84 schrieb:

    3) Krankheit
    b) Wenn ich erkältet bin, schleppe ich mich nicht zur Arbeit
    c) Wenn ich Kopfschmerzen und Zahnschmerzen habe, komme ich nicht.

    trifft alles auf mich zu.
    b) man will ja schnell wieder gesund werden und keinen anstecken.
    c) kommt auf den job an. wenn man sich konzentrieren muss, wird das mit zahnschmerzen sowieso nichts. also lieber sofort zum zahnklempner gehen.
    🙂

    Tim schrieb:

    http://dreckstool.de/hitlist.do

    lustig. die seite kannte ich nicht.

    Tim schrieb:

    Ich kenne genügend Leute die "Professionalität" so definieren wie der OP [....] kotzt mich diese Art von Pseudoprofessionalität tierisch an.

    jedenfalls sollte er nie arbeitgeber werden. das wäre sein untergang.
    🙂



  • Prof84 schrieb:

    Bei solchen Projekten möchte ich am liebsten nur mit Freiberuflern arbeiten,die sind 10 x professioneller, effektiver und damit in der Quinterzenz 10 x billiger. Urlaub gibt es nur nach Projektende oder die Arbeitszeit wird wieder aufgeholt mit "Überstunden" ...

    Bei normalen Angestellten beginnt das nächste Projekt, sobald das davor fertig ist. Den "Projektfertig-Alle-Können-Urlaub-machen-Zeitpunkt" gibt es da nicht. 🙄



  • Marc++us schrieb:

    @Prof84:

    Komm' doch am Wochenende zum Forentreff, dann kannst Du mal gepflegt einen saufen gehen. 🤡

    Nee, ich habe i.M. Schwierigkeiten die Bremszündung so zu timen, dass ich noch eine Punktlandung in Köln hinkriegen. Eine Zehntel Sekunde zu spät und ich kann den Wochenendsex vergessen und darf mit Aliens in Gelsenkirchen und Essen kämpfen ...

    Saufen ist nicht das Problem. In 2 Wochen ist hier Oktoberfest.
    Essen ist hier das Problem! - Die Bayern hatten schon immer ein Talent dafür, jedes Standardgericht durch geheime Zutaten noch so zu versauen, das jeder Rheinländer reiß aus nimmt. Wenig, teuer, ungenießbar! Außerdem kennen die kein Kölsch ...

    Jedenfalls haben sich alle Tipps der Eingeborenden als Fehlschlag erwiesen und ich habe schon 5 kg abgenohmen.



  • 1. b)
    Der Urlaub wird aber sowieso in die Projekte eingeplant, auch wenn ich ihn noch nicht fest beantragt habe. Wenn es dann Engpässe gibt, kann ich nichts dafür. Das ist aber auch keine 3-Mann-Klitsche, wo es an jedem einzelnen hängt.

    Kommt drauf an, worum es geht. An vielen Sachen, die ich mache, kann regulär sowieso kein anderer weiterarbeiten. Arbeiten, die eng mit anderen koordiniert sind, werden natürlich übergeben.
    Termine sind unkritisch, dazu bin ich nicht wichtig genug :p Das gilt auch für Abwesenheitsnotizen und ähnliches.

    3. Ich bin noch nie wegen Krankheit weggeblieben.

    4. b)
    Kommt aber drauf an. Wenn es jemand ist, der es eigentlich wissen müsste (Projektleiter, Vorgesetzter o.ä.) steh ich nicht jeden Tag wegen derselben Sache auf der Matte.



  • 5) Konfliktmanagement

    a) Ich wechsel einfach das Thema wenn es unangenehm wird.



  • Marc++us schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Nee, das Problem in Großprojekten ist die Abhängigkeiten von Lieferverzögerungen Abermillionen kosten, weil ihre "unbedeutende" Subkomponente das gesamte System nicht fliegen lassen. Ist schwer in den Köpfen bestimmter Leute einzutrichtern, dass für den Schaden, den sie mit ihrer unprofessionellen Einstellungen verursachen, bis zu ihren Lebensende Urlaub machen könnten.

    Mal abgesehen davon, daß man die angestellten Leute verstehen kann - schließlich könnten sie nur Urlaub machen, aber niemand bezahlt ihnen den. Also warten sie auch nicht damit. Ist eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung.

    Kann ich jetzt nicht nachvollziehen was Du meinst.

    Marc++us schrieb:

    Aber ich denke nicht, daß man Großprojekte (was ist das überhaupt? wieviele Millionen sind das?) nur mit Freelancern machen kann. Ich muß da auch Leute einbeziehen, da Prozess-/Fachwissen mitbringen, die kann ich nicht beliebig extern ziehen, noch dazu bei der momentanen Marktlage. Problem bei Freelancern ist auch, daß man sie nicht so leicht binden kann, gibt es Pausen zwischen Ausbaustufen, ist die Bindung für die nächste Phase schwieriger. Aber manchmal legt man Wert auf Kontinuität, gleicher Kopf für gleiches Thema.

    Die Projekte bei denen ich involviert bin kosten 25 und 95 M€. Und das sind aus meiner Sicht "kleinere" Großprojekte. Mein Highscore liegt bei 540 M€, aber da war ich nicht bis zum Ende dabei. Der Rest ist Abteilungsbeteuung mit HS 4G€ und Interimsmangement mit HS 760 M€ Umsatz.

    Hier hatte ich genau den Fall - Wahl zwischen Festangestellten der hier 20 Jahre arbeitet, aber fachlich "ein Wenig" fehlplatziert ist und Anheuern eines Freelancers der fachlich besser drauf ist, aber die internen Vorgänge nicht richtig kennt und dennoch die Agilität besitzt ins kalte Wasser zu springen und überall klar zu kommen. - Es wurde der interne Mitarbeiter genommen und das in der Schlüsselfunktion des System Engineers. Folge: Ich bin hier taub und blind im Projekt, weil er kann nur HW, kein Requirements Engineering, versteht die Grundzüge des System Engineerings nicht und will nur quatschen (aber bloß nicht mit mir), statt zu dokumentieren. Ist 50% krank oder im Urlaub. Willst du ihn was zeigen, spielt er hier den Beleidigten und erzählt dir, dass man es hier schon Jahre so macht.- Zwei Specs geschrieben für wichtige Unterauftragnehmer, die Andere mir sofort um die Ohren klatschen, aber das betrifft Ihn ja nicht, ist ja bereits im Urlaub. Nun besorgst Du Dir Verstärkung aus einer anderen Abteilung. Bubb - er hat zwei Tage Krankenschein und danach Urlaub. Abteilungsleiter im Urlaub. SW System Engineer im Urlaub. Und das wo wir eben mal 25% des Umsatzes des Unternehmens in einem Projekt an den Eier haben und alles auf Messers schneide steht. Mein Problem ist, ich habe die Verantwortung habe aber als Externer nicht wirklich was zu sagen. Der Gesamtprojektleiter ist die Oberträne und außerdem im Urlaub ... Hölle!

    Das Problem mit Ruhephasen kenne ich hier auch. Dann werden MA von anderen Abteilungen mal eben kurz auf meine Kostenstelle geparkt und Du musst die mit durchziehen, damit Sie nicht auf Abteilungsetat laufen, sind aber nicht für den Job qualifiziert. Ich habe hier 45% Kapa für ein Projekt das 100% Kapa bräuchte, weil MA die 100% Kapa haben nur 5% Kapa bringen. Und muss meinerseits in zwei Projekten untergebracht werden.

    Marc++us schrieb:

    Ich denke, daß eine ausgewogene Projektstruktur einen Teil Freelancer enthält, einmal für absolute Fachspezialisten, wo man kein eigenes Wissen hat, und dann für Standardaufgaben, wo man keine Einarbeitung benötigt und man Kapazität aufbauen muß. Wobei man hier manchmal bei Externen auch gleich auf Ingenieurbüros o.ä. zurückgreift, weil die Aufgabe für 1 Person zu umfangreich ist, und dann hat man auch wieder Angestellte im Boot, unter dem Mantel eines Ingenieurbüros.

    Ist mir zu pauschal. Ich habe in Projekten gearbeitet, die fasst nur aus Freelancern bestanden und dann andere wo ich der Einzige bin. Mein Fazit ist die Selbstständigen erkennst Du im wahrsten Sinne des Wortes sofort am Gang.

    deine oma schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Bei solchen Projekten möchte ich am liebsten nur mit Freiberuflern arbeiten,die sind 10 x professioneller, effektiver und damit in der Quinterzenz 10 x billiger. Urlaub gibt es nur nach Projektende oder die Arbeitszeit wird wieder aufgeholt mit "Überstunden" ...

    Bei normalen Angestellten beginnt das nächste Projekt, sobald das davor fertig ist. Den "Projektfertig-Alle-Können-Urlaub-machen-Zeitpunkt" gibt es da nicht. 🙄

    Ist aber in manchen Branchen durchaus üblich. Das war zeitweise sogar extrem, als es noch keine Verfallsfrist zum 31. März gab und den Urlaub 2-3 Jahre durchschleifen konntest. Dann waren die MA plötzlich 3 Manate nach einem Projekt verschwunden.



  • Wenn das tatsächlich so ist hat aber jemand anderes seinen Job nicht gemacht.
    Wer genehmigt denn den Urlaub wenn klar ist, dass da die Leute da gebraucht werden?
    Und wenn der Urlaub schon so lange im voraus genehmigt war: Warum wird das Projekt nicht um den Urlaub der wichtigen Leute herum geplant sondern das Problem erst bemerkt wenn es zu spät ist?

    Eines der letzten größeren Projekte (eigentlich nicht wirklich groß, < 1000 MT Aufwand summmiert, keine Ahnung wie groß irgendwelche Summen waren) bei deinen auch ein paar Externe dabei waren war so angelegt, dass es in einem Zeitraum von ca 9 Monaten ein paar Zeiträume und Ruhephasen gab in bestimmte Leute Urlaub nehmen durften und quasi mussten. Ein schon am Anfang des Jahres festgelegter 2 wöchiger Urlaub von mir war damals ebenfalls im Projekt-Plan berücksichtigt und in eine der Ruhezonen eingebaut.

    Wir hatten eher Probleme mit den Externen. Der eine hatte sein Zeugs in den geplanten Zeit nicht fertig und als wir ihn dann deswegen etwas länger brauchten war ihm das egal, da er schon beim nächsten Kunden saß.
    Da konnten wir erstmal jemand anderes suchen und sich einarbeiten lassen.
    Nicht so richtig toll.



  • illuminator schrieb:

    Wenn das tatsächlich so ist hat aber jemand anderes seinen Job nicht gemacht.
    Wer genehmigt denn den Urlaub wenn klar ist, dass da die Leute da gebraucht werden?
    Und wenn der Urlaub schon so lange im voraus genehmigt war: Warum wird das Projekt nicht um den Urlaub der wichtigen Leute herum geplant sondern das Problem erst bemerkt wenn es zu spät ist?

    So was wie Urlaubssperre kennen die älteren Mitarbeiter nicht. Liegt aber auch an der dilletantischen Terminplanung in der Vorplanung.

    illuminator schrieb:

    Eines der letzten größeren Projekte (eigentlich nicht wirklich groß, < 1000 MT Aufwand summmiert, keine Ahnung wie groß irgendwelche Summen waren) bei deinen auch ein paar Externe dabei waren war so angelegt, dass es in einem Zeitraum von ca 9 Monaten ein paar Zeiträume und Ruhephasen gab in bestimmte Leute Urlaub nehmen durften und quasi mussten.

    Dies ist im Regelfall das Eldorado der Zeitarbeit.

    illuminator schrieb:

    Wir hatten eher Probleme mit den Externen. Der eine hatte sein Zeugs in den geplanten Zeit nicht fertig und als wir ihn dann deswegen etwas länger brauchten war ihm das egal, da er schon beim nächsten Kunden saß.
    Da konnten wir erstmal jemand anderes suchen und sich einarbeiten lassen.
    Nicht so richtig toll.

    Deshalb arbeiten die meisten Freelancer in der Entwicklung mit Werkverträgen. Nur viele Auftraggeber sind leider nicht in der Lage die vernünftig aufzusetzen.



  • Prof84 schrieb:

    Welche Einstellung habt ihr als Angestellter? - Wenn es geht ehrlich:

    1) Meinen Urlaub
    Tendenziel: In der Regel ist der Großteil meines Urlaubs verschiebbar, es gibt aber auch Urlaub der an Terminen/Buchungen hängt, und da kann von mir aus passieren was will (letzterer wird in der Regel auch Monate vorher mit dem Chef abgesprochen, ersterer kann je nach Projektlage auch mal kurzfristig sein, was aber eher die Ausnahme darstellt... [z.B. ÖVPN-Streik mit unbekannter Zeitdauer und telefonischer Rücksprache in der Firma]).

    2) Urlaubsvorbeitung
    Ich muss dazu sagen das ich bislang meist in kleineren Unternehmen bis 10 Angestellten tätig war. Da ging bisher immer alles mit Zuruf oder kurzer Notiz falls ein Vorgang nicht abgeschlossen war. Ich sehe aber zu, wenn möglich keine offenen Baustellen zu hinterlassen.

    3) Krankheit
    Wenn ich Krank bin, bin ich Krank. Mir reicht es das ich zweimal einen grippalen Infekt aus Projektgründen verschleppt habe. Beide Male wurde aus einer Angelegenheit von maximal einer Woche eine Krankheitszeit von 2-3 Wochen (Und beim letzten mal bin ich nur knapp an einer Lungenentzündung vorbei geschrammt). Grundsätzlich gehe ich aber ohne ärztliches Attest immer zur Arbeit, oder in absoluten Ausnahmefällen habe ich telefonisch um einen 1 Tagesurlaub angefragt (z.B. sehr starke Kopfschmerzen). Dank Gleitzeit sind Kopfschmerzen und ähnliches aber meist nur ein Thema von später Kommen, oder früher gehen.

    Und davon abgesehen breiten sich Krankheiten ja auch aus. Schön war auch ein Hinweis des Chefs auf meine Krankheitstage in der letzen Firma - ich schätze über die Hälfte davon war entweder durch ein Bazillenmutterschiff verursacht: Eben diesen Chef, oder aufgrund einer Verschleppung dank ach-so-wichtigen Abgabeterminen (Die 4 Jahre die ich in der Firma war, gab es eigentlich jeden Tag einen Abgabetermin oder andere Form des Dauerdrucks von oben; Das man ohne künstlichen Druck teilweise deutlich mehr leistet, vergessen viele Manager nur zu gerne).

    4) Verantwortung
    ...ist eine Angelegenheit des gegenseitigen Verhaltens. Wobei ich in der Regel nicht der erste bin der die Zusammenarbeit mit jemanden blockiert.

    Vielleicht sollte man aber auch die Frage einmal Richtung Chefetage umdrehen (und dies dann auch noch in ein grobes Verhältnis zum Lohn und anderen Sonderleistungen betrachten). Jemand der deutlich mehr als ein anderer bekommt, hat in meinen Augen auch eine gewisse Mehrleistung zu verkraften.



  • asc schrieb:

    (Die 4 Jahre die ich in der Firma war, gab es eigentlich jeden Tag einen Abgabetermin oder andere Form des Dauerdrucks von oben; Das man ohne künstlichen Druck teilweise deutlich mehr leistet, vergessen viele Manager nur zu gerne).

    jo, so nen schwachsinn hab ich auch schon erlebt, habs aber nicht so lange mit gemacht.



  • Prof84 schrieb:

    So was wie Urlaubssperre kennen die älteren Mitarbeiter nicht. Liegt aber auch an der dilletantischen Terminplanung in der Vorplanung.

    Das ist aber nicht das Problem der Mitarbeiter wenn die Terminplanung für die "runde Papierablage" gedacht ist. Wenn man auch Mitarbeiter angewiesen ist, kann man auch lange im voraus die Urlaubszeiten eintragen lassen. Das schützt zwar nicht vor Krankheitszeiten, aber die sind auf die Zeit berechnet mit Sicherheit weit weniger als die einplanbaren Fehlzeiten durch Urlaub.

    Wer Planungen macht oder Zeitversprechungen an Kunden gibt die sich nicht im Einklang mit der Urlaubsplanung steht, und dann über die Angestellten meckert, hat sich nur aus der Verantwortung geschlichen. Wie gesagt: es gibt durchaus die Möglichkeit das man von Angestellten eine Urlaubsplanung im Vorfeld einfordert.

    Was ich eine Absolute Frechheit fand war auch ein Fall in einer ehemaligen Firma wo ein Angestellter aus seinen Urlaub zurückgepfiffen wurde, trotz Buchungen, und dieser noch dazu auf allen Kosten sitzen geblieben ist. Wenn eine Firma schon (gesetzwidrig) einen Angestellten aus seinen Urlaub beordert, dann sollte sie auch in der Lage sein die Ausfallkosten zu erstatten.

    Und kommt mir nicht mit kurzfristigen Änderungen im Projektplan als Argument. Von Angestellten wird ja auch erwartet das sie Tätigkeiten in einen Zeitfaktor x schaffen, der aber selbst im besten Fall nur in einer deutlich längeren Zeit möglich ist (Beispielsweise wollte man von mir mal das ich eine Projektplanung in etwa dem MS Projekt-Funktionsumfanges inklusive Darstellung mit zu dem Zeitpunkt unbekannten ActiveX-Komponenten innerhalb von 2 Wochen erstelle). Oder verspricht Interessenten (weil die nach einem noch nicht unterstützen Aspekt gefragt haben) gegenüber das dies bereits in der Mache ist und spätestens in 2 Wochen (bei ähnlichen Umfang wie im Vorbeispiel) fertig ist.
    Wer solche Planungen aufstellt hat es nicht besser verdient - Interessanter Weise gibt es ja auch einige die Projektpläne aufstellen können, ohne in die Urlaubsproblematiken zu tappen - eben weil diese schon von vorne herein eingeplant wurden sind.

    Mir scheint es aber eh so vorzukommen das wir in unterschiedlichen Klientels und Projektgrößen arbeiten. In meiner derzeitigen Firma (wo ich aber erst seit diesen Monat bin) habe ich nun endlich eine Stelle gefunden wo man nicht unter ständigen Streß steht, und dieser wenn auch nur in wenigen Phasen des Jahres ist.
    Zudem geniese ich auch einige Freiheiten (gerade auch im Programmierbereich; dazu gehört auch das einfügen neuer Bibliotheken oder die Codepflege und das einbringen neuer Ideen und Aspekte) die ich vorher nicht hatte. Mit den Ergebnis das ich deutlich ausgeruhter bin, mehr leiste, länger ohne Aussetzer arbeite und im sich dies auch auf die Qualität der abgelieferten Arbeit auswirkt - Das einzige Bedenken was ich habe ist, das ich meinen Chef mit meinen Ideen und Fachwissen überfahre (Der Jobwechsel war wie das öffnen der Dose der Pandora - alles was vorher abgeblockt und sich aufgestaut hat, kommt nun auf einen Schlag hoch).

    Also Steckt eure Zeitpläne weiter eng, macht ständigen Druck auf die Angestellten, und erfreut euch über weniger Leistung und höhere Ausfallquoten. Manches ist hausgemacht (Das Burn-Out-Syntom ist nicht ohne Grund gerade auch im Informatikbereich recht verbreitet).

    cu André



  • stimmt schrieb:

    asc schrieb:

    (Die 4 Jahre die ich in der Firma war, gab es eigentlich jeden Tag einen Abgabetermin oder andere Form des Dauerdrucks von oben; Das man ohne künstlichen Druck teilweise deutlich mehr leistet, vergessen viele Manager nur zu gerne).

    jo, so nen schwachsinn hab ich auch schon erlebt, habs aber nicht so lange mit gemacht.

    Ich hätte bereits in der Probezeit wechseln sollen, habe es aber leider nicht getan. Ich möchte nicht übertreiben, aber ich glaube das ich derzeit auf mindestens 300% meiner alten Leistung* bin, und auch langfristig tendenziell bei 200% liegen dürfte. Aktuell fühle ich mich fast wie im Urlaub, und noch ist kein Ende dieser Hochphase auszumachen - mal sehen wie lange es anhält 😉
    * Im Vergleich zu der Firma mit Dauerstreß



  • 1) Meinen Urlaub
    Plane ich relativ früh und benatrage ihn dementsprechend früh. Wenn dann zu der Zeit grade Auslieferungsstress ist - tja. Die Projektleitung weiß ja vorher wer da ist und wer nicht, und Auslieferungstermine sind Vereinbarungssache. Wenn ein wichtiger Termin steht bevor ich beschließe in Urlaub zu fahren, dann versuche ich das zu berücksichtigen.

    2) Urlaubsvorbeitung
    Ich versuche vor dem Urlaub wichtige Aufgaben zum Abschluss zu bringen, was liegen bleibt wird entweder rechtzeitig an einen Kollegen übergeben oder ist nicht so dringend und kann liegenbleiben bis ich wiederkomme. Meine Urlaubszeit steht im Outlook.

    3) Krankheit
    Krank ist krank. Ich bleib nicht wegen irgendwelchen Zipperlein zu Hause, aber wenn ich aus Krankheitsgründen nicht arbeiten kann dann gehts eben nicht. Auch für wichtige Projektabschlüsse nicht. So krank bin ich aber eh nur selten.

    4) Verantwortung
    Ich übernehme die Aufgaben die ich erfüllen kann und sehe auch zu dass ich sie erfülle. Wenn ich etwas nicht kann dann bin ich mir auch nicht zu schade das zuzugeben und beantrage entweder Zeit ums zu lernen oder lehne es ab. Gleiches erwarte ich auch von Kollegen und frage einfach penetrant nach wenn sich bei der Zusammenarbeit etwas verzögert. (ist bisher aber noch nicht vorgekommen)
    [/quote]



  • asc schrieb:

    stimmt schrieb:

    asc schrieb:

    (Die 4 Jahre die ich in der Firma war, gab es eigentlich jeden Tag einen Abgabetermin oder andere Form des Dauerdrucks von oben; Das man ohne künstlichen Druck teilweise deutlich mehr leistet, vergessen viele Manager nur zu gerne).

    jo, so nen schwachsinn hab ich auch schon erlebt, habs aber nicht so lange mit gemacht.

    Ich hätte bereits in der Probezeit wechseln sollen, habe es aber leider nicht getan. Ich möchte nicht übertreiben, aber ich glaube das ich derzeit auf mindestens 300% meiner alten Leistung* bin, und auch langfristig tendenziell bei 200% liegen dürfte. Aktuell fühle ich mich fast wie im Urlaub, und noch ist kein Ende dieser Hochphase auszumachen - mal sehen wie lange es anhält 😉
    * Im Vergleich zu der Firma mit Dauerstreß

    Da fällt mir eine bekannte Anekdote zu ein: Bill Gates und Charles Simonyi (der gerade neu bei Mircosoft angefangen hat) treffen sich auf dem Flur, worauf Bill seinen neuen Mitarbeiter in höhsten Tönen lobte. Er habe die Punkte, die er in seiner neuen SW moniert habe, sofort in das neue Release implementiert.

    Verdutzt rannte Charles zu seinen Kollegen und berichtete das der Chef doch gar nicht so schlimm sei. Diese kannten ihn nur als "Natural Born Shouter". Darauf meinte ein Kollege, dass Bill Charles nur deshalb gelobt habe, weil er der Erste war, der auf das gehört hatte was Bill meinte ... 😃

    Das habe ich meinen Systemingenieuren auch eingetrichtet:
    - Im Strategiemodus hört man auf die Mitarbeiter, lässt Sie kreativ sein und Konzepte überarbeiten- schon fasst anti-autoritär, um langfristig optimale Lösungen zu finden.
    - Im Krisenmodus diktiert man die Mitarbeiter, zwingt sie das offensichtliche schwache Konzept umzusetzen, um kurzfirstig mässige Lösungen zu finden.

    Mein Abteilungsleiter meinte auch: "Können Sie nicht ein paar Eskalationsstufen einbauen - wie erstes Kugelzwischern, ein Verwundeter, ein Toter, fünf Tote, 10 Panzer weg, Kompanie weg ... - bevor Sie hier jemanden anbrüllen!" - Nee, kann ich nicht! Der Befehl lautet Deckung! Weggetreten!

    Nur wenn ich Krisenmodus fahre, beweise ich schlechte Managementqualitäten, weil ich meine Truppe erst in diese Krise geführt habe. Ich muss dann einen paar Männer 'in den Tod schicken', um den Rest der Division zu retten, nur um die Scheiße auszubügeln, die andere Vollidioten verzapft haben, auch wenn die in der Kantine die nächsten zwei Jahre nicht mehr mit mir reden und ich das Arschloch bin.

    Je größere die Projekte und Umsätze sind, desto schlimmer wird das alles. Wenn wir über 8-11 stellige Umsätze reden, kann man sich so einfach zurücklehnen: "Ist nicht meine Schuld, deshalb lasse ich es jetzt hier knallen!" Da bekommt man nur vom Vorstand zu hören:"Wissen wir,aber legen sie doch bitte schon mal ihren Kopf auf den Block da. Der Henker kommt gleich!"
    Wie das läuft, kann man derzeit wunderschön bei Siemens sehen, die ihren eigenen Vorstand schlachten, nur um noch mit heiler Haut davonzukommen.

    Das bedeutet Führen in Großprojekten und nun das hier ... 😡


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