"Weltuntergang" durch Banken- und "General Motors"-Pleite? (vorher: "Weltuntergang" durch
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Ich stelle mir gerade vor, wie eine Lawine auf das Bergdorf Euro-Zone zurast, weil zu viele Bewohner im Berghang nach Gold gesucht und Stein rausgehauen haben. Die gute Merkel mit ausgestreckten Händen zwischen Euro-Zone und Lawine, die Füße in deutschen Geldern fixiert und das Monstrum erwartend. Nur wenige Krieger auf dem Dorf stehen mit ihr, die anderen hinter her und Schutz suchend. Auf die Idee, abzuhauen ... ja, da kommt niemand drauf.
Du spielst wohl zu viele Games?
Es geht hier nicht um virtuelle Welten oder credits, sondern um Deutschland und seine Zukunft! Die Regierung hat gemäß ihrem Eid die Pflicht unser Land und unser Volk vor Schaden zu bewahren.
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Erhard Henkes schrieb:
Du spielst wohl zu viele Games?
Kann sein - oder ich habe eine blühende Phantasie. In beiden Fällen bin ich eine Gefahr für die Allgemeinheit.
Erhard Henkes schrieb:
Es geht hier nicht um virtuelle Welten oder credits, sondern um Deutschland und seine Zukunft! Die Regierung hat gemäß ihrem Eid die Pflicht unser Land und unser Volk vor Schaden zu bewahren.
Aber im Grunde macht das auch nichts. Der einzige Unterschied zu einem Spiel ist, dass man hier nicht speichern und laden kann ansonsten sehe ich keinen direkten Unterschied. Es hat irgendwann angefangen, es wird irgendwann aufhören. meistens wollen wir, während wir es spielen, nichts anderes machen, und am Ende landet es in der Ecke und vergammelt.
Jetzt mal im Ernst: glaubst du wirklich noch an Eide, an Schadensbewahrung und an Gerechtigkeit? Wie alt bist du, dass man an so was noch glauben kann?
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Habe heute von Hans Rauscher verblüffend simple Anregungen gelesen:
Einerseits kreisen irrsinnige Geldmengen um die Welt (ungefähr 35* Realwirtschaft), die ihre Vermehrung in der Finanzbranche an sich suchen, weil realwirtschaftlich solche Zinssätze nicht abzubilden sind.
Andererseits suchen Projekte wie Desertec, Pumpspeicherwerke, HGÜ- Netze, On- und Offshore- Windparks, meinetwegegen auch die ganze Kernfusionsforschung usw. nach Investoren und der Bedarf ist enorm. Schonmal von Klimawandel gehört?
Alles, was klappt ist gut, ergibt cash reflow und alles was nicht klappt ist auch gut, weil es einfach Geld kaputtmacht und trotztdem vorher Menschen teilhaben ließ.Wenn wir irrsinnige Geldmengen auf GreenTec (regenerative Energien/Energieeinsparung) einprasseln lassen, dauert es mehr als zwei Jahre, bis wir ein neues Problem haben - wir müßten halt einen Großteil der Blasenbildung gesetzlich umdirigieren.
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Marc++us schrieb:
Ja und? Es wird immer eine US-Währung geben. Auch nach dem Unhappy End. Einfach weil das Land eine Währung brauchen wird.
Als Investor hast Du die Wahl, vertraust Du einem Land, wo Du vielleicht "1000 Anteile US-Old" gegen immerhin "10 Anteile US-New" tauschen kannst, oder "1000 Anteile EUR-Old" gegen ja was denn? Gegen 3% Franc-Neu, 8% DM-Neu, 4% Gulden-Neu, etc...?
Die Wahl ist doch klar. Deswegen wird man länger und mehr Geld an die Amis geben, als nach Europa.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie du so viel Vertrauen in DAS Land stecken kannst, welches überhaupt für die globale Wirtschaftskrise verantwortlich ist.
Warum sollte man Geld and die Amis geben, wenn diese bei jeder Gelegenheit die Druckmaschinen anwerfen und dein Geld entwerten? Deren Staatsverschuldung lässt ja sogar Griechenland (in absoluten Zahlen gesehen) als ein vorbildlich geführten Haushalt aussehen. Uns selbst prozentual gesehen: Griechenland mit seinen 150% Staatsverschuldung ist auch nicht sooo viel höher als USA mit seinen 100% Staatsverschuldung.
Ich würde niemals mein Geld jemandem anvertrauen, der nicht mit Geld umgehen kann. Die Frage ist eher ob die USA nicht genau so eine Blase ist wie die Immobilienblase es war. Plopp und weg.
Und die US-Ratingagenturen sind auch völlig unseriös. Die schlechten Ratings kommen eher davon, weil die USA eine andere Geldpolitik hat als die Europäische Union, und die Ratingagenturen eher von der US-Geldpolitik geprägt sind.
Während die EU auf langfristige Stabilität setzt, setzen die Amis ihre Gelddruckmaschinen als Allheilmittel gegen jedes Problem ein. Das ist unverantwortlich und sehr Kurzsichtig! Die Ratings mancher EU-Länder könnten kurzfristig verbessert werden, wenn wir es den Amis nachmachen mit dem Gelddrucken. Aber eine bessere Idee wäre es, eigene seriöse EU-Ratingagenturen zu haben, die auch von der Geldpolitik der EU geprägt sind. Dann hätten wir einen realistischeren Blick aufd ie Zahlungsfähigkeit.Das war meine Meinung.
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Die Amis habe ebenso wie Europa das Problem der Deindustrialisierung, aber deswegen Griechenland neben die USA zu legen paßt auch nicht:
Immerhin produzieren die Amis noch was wie Autos, die außerhalb Amiland keiner kauft und führen dafür chinesische iPods ein. Verdammt, wo war da der Denkfehler?
Das liegt daran, ich hab' das auch schon mal gepostet, daß keiner so schnell bereit ist, seine Devisenreserven "wertzuberichtigen". Der "Greenback" ist - wie andere Währungen auch - ein Buchungswert und in Naturalerscheinung bunt bedrucktes Papier.
Die weltweit größten Devisenreserven werden in US$ gehalten, deswegen tut man mal so, als wär's das noch wert.
"Claro que si", die Amis werden die 150% BIP- Grenze reißen und wenn die Durchgeknallten das Ruder übernehmen auch die 200%. Aber es ist die Weltdevisenreserve, deren Status der Euro aufgrund multipler Konstruktionsfehler nicht erreichen konnte.
Die EZB hat derzeit 500 Mrd € Scheiße im Keller eingebunkert, Italien und auch Deutschlang haben bei Umschuldungen peinliche Pannen erlitten, wann sagt jemand endlich, daß es Schluß ist mit der Charade? Keine Industrienation hat vor, jemals ihre Schulden zu begleichen.
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http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/deutscher-job-boom-ist-nicht-zu-bremsen/5903234.html
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Schneewittchen schrieb:
Uns selbst prozentual gesehen: Griechenland mit seinen 150% Staatsverschuldung ist auch nicht sooo viel höher als USA mit seinen 100% Staatsverschuldung.
Die USA haben aber ihre Banken bereits rekapitalisiert und die würden mittlerweile eine Bankenkrise einigermaßen überleben. In den EU-Staaten hat das niemand gemacht, darum droht ja auch das europäische Bankensystem zu platzen und das wäre dann richtig teuer.
Vor der Krise war in den USA die Verschuldung der Banken relativ zum BIP etwa 80 Prozent. In Europa haben wir aktuell teilweise > 2000% (Luxemburg), die meisten Staaten 300%-400% (Dänemark, Holland, Frankreich, Österreich). Deutschland steht wieder mal super da: nur um die 200%, ähnlich wie Griechenland.
Kannst Du dir etwa vorstellen, wie unsere Staatsschulden aussehen, nachdem wir das Bankensystem rekapitalisiert haben? Das wird richtig, richtig teuer.
Und die US-Ratingagenturen sind auch völlig unseriös.
Jaja, so wie Fitch. Das gehört einem französischen Investor und sitzt großteils in London.
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Also die Intervention der Zentralbanken jüngst verschlimmert die Sache nur.
Was ich sehe ist, dass wenn die USA alles verticken würden was sie besitzen - alle Geldvermögen, Häuser, Firmen etc kömmen sie auf einem Vermögen von 78 Bill- (dt.) USD. Dagegen stehen erst mal Schulden aller Bürger, Staat, Firmen etc. von 56 Bill. (dt.) USD. Toll! Sie sind im Plus. Wenn da nur nicht die Sozialversicherungsverpflichtungen wären von 116 Bill (dt.) USD. Sie geben seit zwei Jahren mehr Geld für Sozialleistungen aus, als sie an Steuern überhaupt einnehmen. Die sind einfach nur tot.
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Prof84 schrieb:
Also die Intervention der Zentralbanken jüngst verschlimmert die Sache nur.
Als ob das noch überhaupt eine Rolle spielen würde, der Punkt ist, es verschlimmert nix mehr wirklich. Mit wieviel Billionen sollen die Amis in die Hölle - oder war's der Himmel (?) fahren?
Wir haben diese Grundsatzdiskussionen so oft geführt, daß sie uns langweilig geworden sind. Die Welt hat sich nicht zu Tode gespart, sondern zu Tode diskutiert.
Man ist es langsam leid, wenn Notenbanker nichtmal mehr ihr Handwerk verstehen - haben wir die Kids zu wenig verdroschen?
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http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/tickende-zeitbomben-bedrohen-die-euro-rettung/5910166.html
Jupp! :xmas2:
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Also, ich muss sagen dass ich derzeit mit der Vielzahl an widersprüchlichen Meldungen kaum mehr was anfangen kann. Und das, obwohl ich doch ein recht gutes Wirtschaftsverständnis habe und auch meine VWL-Vorlesungen aufmerksam und interessiert verfolgt habe. Es hapert nicht am Verständnis von einzelnen Vorgängen und Zusammenhängen.. aber wenn man 10 Artikel aus diversen Medien rauszieht und vergleicht, dann zieht jeder in eine andere Richtung. Was soll man noch glauben und was ist Mumpitz (man kann ja auch nicht alles selbst nachprüfen)...
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Goldpreis-Bewegungen und Volatilitäts-Indices helfen kurzfristig. Langfristig setze ich auf USA. Europa wird gerade auf die Feuerprobe gestellt und unser Geld entwertet, also besser auf echte Werte setzen. :xmas1:
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Die FED hat ja auch den Markt geflutet, damit die eropäischen Banken wieder an Dollars kommen, ob's was hilft (gegen die Kreditklemme?) und wenn ja, wie lange, who knows, who cares?
Aber wie GPC schon anmerkte, entzieht sich die Situation zunehmend einer rationalen Bewertung, das ist nur noch abgefahren, was sich da tut. Die Finanzfuzzis liefern uns eine bizarre Freakshow, die man auch nicht mehr verstehen muß, weil nichts mehr zusammenpaßt, aber auch der Prozeß des "in-die-Binsen-Gehens" in dieser Form einzigartig scheint.
Wenn's nicht an einigen Stellen existenziell wäre, könnte man's als absurdes Theater genießen.
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GPC schrieb:
Also, ich muss sagen dass ich derzeit mit der Vielzahl an widersprüchlichen Meldungen kaum mehr was anfangen kann. Und das, obwohl ich doch ein recht gutes Wirtschaftsverständnis habe und auch meine VWL-Vorlesungen aufmerksam und interessiert verfolgt habe. Es hapert nicht am Verständnis von einzelnen Vorgängen und Zusammenhängen.. aber wenn man 10 Artikel aus diversen Medien rauszieht und vergleicht, dann zieht jeder in eine andere Richtung. Was soll man noch glauben und was ist Mumpitz (man kann ja auch nicht alles selbst nachprüfen)...
Wie ich bereits mehrfach erwähnt hatte:
Wir haben es hier mittlerweile mit komplexen Systemen zu tunen, die keine Sau mehr durchschaut. In 55 Jahren EWG haben wir versucht mit milliarden Aufwand den Krümmungsgrad von Bananen festzulegen, um zu deklarieren, dass es sich hier um eine EU Banane handelt und deshalb Bananen von den kanadische Inseln in der EU nicht verkauft werden dürfen. - Geld und Zeit, welches uns heute fehlt.Deswegen durchschaut heute keiner mehr das Gesamtsystem und es kommen 100.000 verschiedene Expertenmeiungen zustande, die faktisch in der Gesamtheit sowieso nicht überprüft werden konnen, weil immer nur wenige Aspekte der eigenen Expertise in den Vordergrund gedrückt. Das Eldorado für polemische Schwätzer.
Und die politische Führung, die "bloß keine Schwäche gegen über der Meute zeigen darf, sonst ist man führungsschwach" und so tunen muss als wäre sie überall entscheidungskompetent, sich eigentlich nur auf diese Schwätzer als Berater verlässt und diese dann unverschämter Weise nicht einig werden.
Die einzige Rettung ist die funktionale Aufmodellierung solcher Systeme (ULS), was eben Millarden und Zeit kostet. Zeit die wir jetzt nicht mehr haben zur Bewältigung der aktueller Krise, aber zur Bewältigung der Zukünftigen. Also gehen sie mit den Schweißbrenner an der Tresortür der EZB und wirft die Beute auf den großen Haufen in der Mittel aus Steuerzahlungen genannt EFSF und Hebel. Und bubb - wir haben das Modell für Konzpte bei zukünftigen Krisen immer noch nicht zur Verfügung. - Vive la Piraten!
Meine Kollegen und ich reden uns jetzt seit Jahren in der EU den Mund füsselig; ohne Erfolg. Wenn ein Großteill der SW-Entwickler mir immer noch mit agilen Methoden kommt, was glaubst Du wie das erst in der Politik aussieht.
Arschlöcher & Idioten! :xmas2:
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Meine Kollegen und ich reden uns jetzt seit Jahren in der EU den Mund fusselig; ohne Erfolg.
Wahrscheinlich versteht keiner, was ihr sagt, oder man vertraut euch einfach nicht, oder die Typen dort sind nicht fähig Änderungen herbei zu führen.
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Erhard Henkes schrieb:
Meine Kollegen und ich reden uns jetzt seit Jahren in der EU den Mund fusselig; ohne Erfolg.
Wahrscheinlich versteht keiner, was ihr sagt, oder man vertraut euch einfach nicht, oder die Typen dort sind nicht fähig Änderungen herbei zu führen.
Hast Du es schon mal mit Politikern zu tunen gehabt?
[x]... die Typen dort sind nicht fähig radikale Änderungen herbei zu führen.Erhard Henkes schrieb:
Ackermann erklärt die Welt:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,801329,00.html"Ich war gerade einige Tage in Korea, Singapur und im Mittleren Osten. Und ich kann Ihnen sagen: Das Vertrauen, dass Europa den richtigen Weg findet und die Führung hat, die es benötigt, um dieses Ziel zu erreichen, ist relativ gering. ... waren es vor allem politische Entscheidungen, die zu dieser Eskalation der Lage geführt haben" ... Europas Gewicht in der Welt schwinde, warnt der Banker. US-Präsident Barack Obama etwa sehe "die Zukunft der Vereinigten Staaten offenbar nicht mehr als atlantische, sondern als pazifische Nation" - und sei damit nicht allein. Wenn Europa es nicht schaffe, seine Einheit zu vollenden, liefen die europäischen Nationen Gefahr, nicht mehr selbst über ihr Schicksal bestimmen zu können. Es drohe letztlich der Verlust der Freiheit.
Das hört sich insgesamt ziemlich düster an. Merkel hat nix mehr im Griff, und von der Frau soll das Schicksal der Welt abhängen? Da kann man doch nur lachen. Man wird sich USA, China und Indien zuwenden.
Was weiß der schon, was nicht bankenopportun ist?
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Prof84 schrieb:
Hast Du es schon mal mit Politikern zu tunen gehabt?
[x]... die Typen dort sind nicht fähig radikale Änderungen herbei zu führen.Radikale Änderungen ... nun denn, so lasst uns kürzen - und zwar jeden Menschen um mindestens einen Kopf. Dann haben wir keine Sozialleistungsprobleme mehr, und die Rentenproblematik erledigt sich von selbst.
Wie man bei dem Irrsinn in dieser Welt keine Selbstmordgedanken bekommen kann, ist mir schleierhaft - vermutlich haben die meisten Menschen mehr Angst vor dem Tod als vor dem Leben. Eine verfahrene Situation, in die uns die Natur da gebracht hat ...
Erhard Henkes schrieb:
Ackermann erklärt die Welt:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,801329,00.html"Ich war gerade einige Tage in Korea, Singapur und im Mittleren Osten. Und ich kann Ihnen sagen: Das Vertrauen, dass Europa den richtigen Weg findet und die Führung hat, die es benötigt, um dieses Ziel zu erreichen, ist relativ gering. ... waren es vor allem politische Entscheidungen, die zu dieser Eskalation der Lage geführt haben" ... Europas Gewicht in der Welt schwinde, warnt der Banker. US-Präsident Barack Obama etwa sehe "die Zukunft der Vereinigten Staaten offenbar nicht mehr als atlantische, sondern als pazifische Nation" - und sei damit nicht allein. Wenn Europa es nicht schaffe, seine Einheit zu vollenden, liefen die europäischen Nationen Gefahr, nicht mehr selbst über ihr Schicksal bestimmen zu können. Es drohe letztlich der Verlust der Freiheit.
Die Zeiten ändern sich nun mal. Was will man machen - den Rest der Welt vernichten?
Erhard Henkes schrieb:
Das hört sich insgesamt ziemlich düster an. Merkel hat nix mehr im Griff, und von der Frau soll das Schicksal der Welt abhängen? Da kann man doch nur lachen. Man wird sich USA, China und Indien zuwenden.
U.S.A. ... wieso hast du ein so großes Vertrauen bei dem Land? Dreht es sich darum, dass ihr ähnliche religiöse Vorstellungen habt? (OK, das war fies, aber egal :D) Die sind fertig, seit dem 2.8 offiziell, nur hat's keiner vernommen. Dies ist die Antwort auf die Frage: "Wenn ein Baum im Wald umfällt und keiner hört es, welches Geräusch macht dann der Baum?" - ich-bezogene Gemüter werden sagen, dass es kein Geräusch machen wird, weil's ja keiner vernommen hat, aber es wird trotzdem Folgen haben. Keiner hat bemerkt, dass die U.S.A. zu dem Zeitpunkt vor der Pleite standen und sich gar nichts geändert hat, deswegen tun alle noch so, als ob nichts wäre. Obwohl die Folgen langsam unübersehbar sind.
Laut LOCUS sieht's in Deutschland aber mit der Regierung auch nicht so gut aus. Viele europäische Länder wollen Eurobonds - klar, die wollen nicht pleite machen, sondern dafür sorgen, dass Mama Europa zahlt. Das erinnert sehr an Italien, nicht? Habe ich erst letztens einen Witz zu gelesen, der jetzt plötzlich gar nicht mehr so witzig aussieht: Ein Deutscher, ein Japaner und ein Italiener gehen zusammen essen. Während des Essens entwickelt jeder seine eigenen Gedanken zur Rechnung:
Wie schaffen wir es, die Rechnung durch drei zu teilen?
J: Wie schaffe ich es, zu zahlen, ohne dass die Anderen merken, wie teuer es war?
I: Wie schaffe ich es, zu den anderen 'Danke' für die Bezahlung der Rechnung zu sagen?Mama Merkel (wer noch nicht gemerkt hat, dass Mama Europa und Mama Merkel ein und die selbe Person sind, der sei nun offiziell darauf hingewiesen) will nun nicht ausschließlich zahlen, und das gefällt Barroso gar nicht, denn er ist für Eurobonds. Südländer eben ... und jetzt versuchen die quengelnden Kinder Europas ihren Willen durchzusetzen. Fragt sich, ob die das schaffen, denn Europa als Markt ist sowieso uninteressant geworden. Wenn die Staaten also mit Pleite drohen - was würde Mama Merkel davon abhalten, die Kinder auf die Straße zu setzen? Sollen sie sich ums Haus sammeln, protestieren und Pleite gehen, es gibt andere Länder, die wahnsinnig auf deutsches Know-How stehen. Unsozial? Klar, aber wer hat gesagt, dass das Leben sozial ist?
Andererseit könnte Mama Merkel auch einfach die Koffer packen und das Haus verlassen (Rückkehr zur Deutschen Mark). Der Anfang könnte schwer werden, Obdachlosigkeit und so weiter, aber wie gesagt, es gibt andere Märkte mit anderen Häusern ...
Falls Merkel allerdings in Sachen Eurobonds nachgeben sollte, reicht Papa Rösler die Scheidung ein, denn auf regierende Kleinkinder hat der keinen Bock. Und wenn der Papa erst mal weg ist, hat's die Mama mit Deutschland sehr, sehr schwierig, weil wir, im Gegensatz zu anderen lupenreinen Demokratien in Europa unsere Verfassung noch nicht vollständig gekifft haben und der Bundestag der Meinung ist, er hätte auch noch was zu sagen. Im Grunde ist die Mama also mit mehreren Kindern geschlagen, deren Zustimmung sie braucht, um nicht völlig durchzudrehen.
Ich glaube nur noch, dass die Politiker einfach die besten Trolle unter der Sonne sind. Sie lügen, bescheißen und wollen die Zeche nicht zahlen, und die anderen regen sich auf. Einfach genial.
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Der aus dem Westen ... schrieb:
Prof84 schrieb:
Hast Du es schon mal mit Politikern zu tunen gehabt?
[x]... die Typen dort sind nicht fähig radikale Änderungen herbei zu führen.Radikale Änderungen ... nun denn, so lasst uns kürzen - und zwar jeden Menschen um mindestens einen Kopf. Dann haben wir keine Sozialleistungsprobleme mehr, und die Rentenproblematik erledigt sich von selbst.
Wie man bei dem Irrsinn in dieser Welt keine Selbstmordgedanken bekommen kann, ist mir schleierhaft - vermutlich haben die meisten Menschen mehr Angst vor dem Tod als vor dem Leben. Eine verfahrene Situation, in die uns die Natur da gebracht hat ...
Nee, das Hauptproblem ist, dass wenn ich konsultiert werde, die meisten Leute hoffen, dass ich irgendwo nur mal kurz vortreten muss und dann läuft der Laden. Das Letzte was die hören wollen ist, dass ich empfehlen muss die Abrißbirne herauszuholen, um die Bruchbude abzureißen statt weitere Stützbalken einzuziehen und die sich da was zusammen-macgyvern. Baust Du auf die Zukunft, muss eben ein Haus mit soliden Fundament hochziehen und nicht mit einer Zwergenarmee die alte Bruchbude weiter pflegen.
Es ist immer wieder das Selbe: Linke Hand Kamel, rechte Hand Nadelöhr. @P84: "Sehen Sie zu das sie das Tier dardurch bekommen. Egal wie!". Da ist es auch egal, ob wir über Politiker, Manager, Systemarchitekten, SW-Entwickler oder deiner Frau reden. Mehr als das lokale Maximum geht in der Evolution eben nicht ohne gravierende Veränderungen!