Bezeichnung für Führungspositionen Software-Entwicklung
-
Hallo,
wenn man nach Führungspositionen im Bereich Software-Entwicklung Ausschau hält, nach welchen Begriffen sucht man denn da?
Ich habe schon Sachen wie Gruppenleiter, Projektleiter oder Projekt-Manager gefunden. Das trifft den Nagel aber nicht so richtig auf den Kopf.
Da ich gerade im Maschinenbau tätig bin (und ich war noch nie bei einer Firma die Software-Entwicklung als Hauptaufgabengebiet hatte), trage ich die Bezeichnung "Abteilungs-Leiter". Das scheint aber in der Software-Entwicklung nicht verbreitet zu sein und jetzt tue ich mir mit der Suche nach geeigneten Stellen schwer, weil die Suchergebnisse mit "normalen" Software-Entwickler stellen überflutet sind.
Könnt Ihr mir bei der Schlüsselwort Suche helfen?Gruß
void*
-
Senior SW Developer
SW Teamleiter
SW Architekt
SW Ingenieur
"Chefentwickler"
-
Ich finde es interessant, dass Du einfach so die zugrunde liegende inhaltliche Domäne austauschen willst. Du sagst, im Maschinenbau bin ich ein guter Abteilungsleiter, dann bin ich das auch automatisch in anderen Bereichen. Und das, obwohl Du nichtmal die branchenspezifische Fachsprache so gut kannst, dass Du Dich auch bewerben kannst. Es wird aber weitere Unterschiede geben: Es ist eigentlich davon auszugehen, dass man in der anderen Branche eine ganz andere Kultur pflegt und andere Probleme, Ziele, Prinzipien usw. hat.
Sind Führungskräfte wirklich derart austauschbar?
DISCLAIMER: Das ist nur als interessierte Frage zu verstehen, nicht als Kritik oder so. Ich bin halt etwas verwundert.
-
Hallo!
@Prof84:
Thx.@Gregor:
Das kam vielleicht ein wenig falsch oder missverständlich rüber. Zur Erklärung meines "Backgrounds":
Ich bin Dipl.-Math. (FH) und habe vor 7 Jahren nach meinen Studium bei einem kleinen Maschinenbauer (damals 40 heute 95 Mitarbeiter) als (3.) Software-Entwickler - nicht als Maschinenbauer - angefangen. Mein Vorgesetzer damals war Maschinenbauer und kein Informatiker.
Nach 3 Jahren wurde ich eben "Abteilungsleiter" in einem Team mit 4 Entwicklern, heute sind es 8.
Wie gesagt ich bin Dipl.-Math. Wir haben noch eine Dipl.-Math., dann haben wir einen Maschinenbauer, eine Dipl.-Inf., 2 Dipl.-Ing., 2 Fachinformatiker und einen BA-Studenten in der Ausbildung. Ein bunter Haufen (von den Qualifikationen her), da ist die Sprache mehr maschinenbaulich/ingenieur-artig geprägt und mich nennt hier halt keiner SW-Architekt...
Fachlich bin ich meiner Einschätzung nach nicht ganz unfähig, sonst wäre unsere Firma und mein Team nicht so gewachsen Die Software wird bei uns als "Alleinstellungsmerkmal der Maschine" beworben, ist also auch nicht so ganz unwichtig.
Die anderen "Vokabeln" wie C++, OOP, Pattern, Bugzilla, Boost, Refactoring, UML, Versionsverwaltung, Template, Extreme Programming, Andrei Alexandrescu, Algorithmus, Binärer Suchbaum, ... sind mir durchaus vertraut, bloß die typischen "Stellenbezeichnung" fehlen bei uns wohl.Sind Führungskräfte wirklich derart austauschbar?
Solange sie fachlich führen sollen/müssen bestimmt nicht, sobald aber eine bestimmte Ebene erreicht wird, wo es mehr um QM, Personal, BWL, Resourcen-Steuerung usw. geht, wahrscheinlich schon.
DISCLAIMER: Das ist nur als interessierte Frage zu verstehen, nicht als Kritik oder so. Ich bin halt etwas verwundert.
Dazu ist so ein Forum ja da, oder?
Edit:
Wie man sieht bin ich seit 02.05.2001 hier registriert, ich beschäftige mich also schon ein Weilchen mit Software...Gruß
void*
-
Chief Executive Software Manager
Senior Lead Developer
Senior Lead Programmer
-
Gregor schrieb:
Sind Führungskräfte wirklich derart austauschbar?
Management ist die hohe Kunst der möglichst guten Überführung des IST-Zustands zum SOLL-Zustand.
Mit den vier Grunddisziplinen - Entscheidung & Verantwortung, Montoring & Controlling, Planung und Risiko. Meinetwegen auch noch abgeleitet von einem Template wie Qualitätsplan. Wenn Du die Metamodelle beherrschst ist die Urform des Managements domainunabhängig.
In den meisten Betrieben oder Abteilungen hast Du aber Mischformen.
A) Macher := Management + Konzeption
Das ist immer sehr gefährlich und hat seine Hacken.- Du hast keine Gewaltenteilung.
- Der Macher nutzt keine großangelegte Form von Verifikation & Validierung des Konzepts, sondern läuft in das nächst beste lokale Maxium das für ihn ersichtlich ist.
- Sind sogenannte Local Heroes oder Single Ressources. Prima Donnen, die sich selbst unersetzbar machen und so die Veränderungs- und Entwicklungsfähigkeit der Firma beschneiden.
- Entscheiden viel intuitiv.
Technische Leiter := Systemingenieure, der im technischen oder Fachumfeld Entscheidungen treffen darf.
Hacken:- Kümmern sich meistens nur um ihr eigenes Umfeld.
- Sind im Grundwesen konservativ und streben selten die Weiterentwicklung der Abteilung an.
- Kennen die Grundtechniken des Managements selten und vermischen Rolen.
c) Kaufmannischer Leiter - Gegenteil zum technischen Leiter, ohne Fachkenntnisse
Hacken:- Heben oft völlig ab, was die Umsetzung ihre Planung in der aktuellen Wertschöpfung angeht, weil Sie vom Fachumfeld keine Ahnung haben.
- Arbeiten über Personen- bzw. Rollenorientierung die sehr opportunistisch zusammengewürfelt wurden.
- Stark analfixiert.
- Stark politisch motiviert.
D) Kunden- oder akquisitationsorientierte Leiter := Auftragsentwicklung + Mangement
Hacken:- Arbeiten überwiegend intuitiv bei der Akquisition.
- Sehr wenig Planung bei der Tätigkeit.
- Sehr viele Abteilungsleiter sind auch gleichzeitig für die Geschäftsentwicklung (Beschäftigung der Mitarbeiter) verantwortlich.
- Produktmanager vernachlässigen oft das technische Umfeld oder Qualitätsaspekte.
E) Operative Leiter := Funktionssicherung + Management
Hacken:- Wird nur als Sheriff oder Aufseher gesehen. Vorarbeiter mit Peitsche und Galeerentrommler.
- Ist ein Dogmatiker was seine Existenzberechtigung angeht.
Eine echte fachabgekoppelte Rolle des Managements hast Du nur mit etablierten und fähigen Business Analysten und Anforderungsmanager im Unternehmen. Was nach meiner Erfahrung selten ist.
-
Prof84 schrieb:
SW Ingenieur
ingenieur ist in D eine geschützte bezeichnung. so darf man sich keineswegs nennen, wenn man nur gut im software basteln ist. dafür brauchste den entsprechenden abschluss von 'ner hochschule, BA oder sowas.
-
Software Engineer ist hingegen eine international gängige Bezeichnung für einen Softwareentwickler.
-
ach, ich hab' mich getäuscht. SW ingenieur ist doch nicht geschützt: http://de.wikipedia.org/wiki/Softwareingenieur
so kann sich also jeder 10-jährige nennen, der ein paar webseiten zusammenschustern oder seine ballerspiele modden kann.
-
#fricky schrieb:
ach, ich hab' mich getäuscht. SW ingenieur ist doch nicht geschützt: http://de.wikipedia.org/wiki/Softwareingenieur
so kann sich also jeder 10-jährige nennen, der ein paar webseiten zusammenschustern oder seine ballerspiele modden kann.
zu dem dann jeder Dipl Informatiker aufschauen kann, weil er ein Papier hat, aber nie etwas Marktreifes bastelte
-
In den Jahren als es noch keine "ausgebildeten Informatiker", "Software-Developer" und was weiss ich gab, reichte die Bezeichnung "Programmierer" völlig aus. Die Kunden wollten eine Lösung und haben sie bekommen. Es ist und bleibt immer das Einsatzgebiet für die Software! Manchmal braucht man da einfach auch spezielle Fachkenntnisse.
-
berniebutt schrieb:
In den Jahren als es noch keine "ausgebildeten Informatiker", "Software-Developer" und was weiss ich gab, reichte die Bezeichnung "Programmierer" völlig aus.
in diesen jahren war der programmierer ein sagenumwobenes wesen, das grossrechner bei banken, versicherungen, etc. mit lochkarten oder magnetbändern fütterte.
-
In diesen Jahren wusste man noch, woran man bei einem Programmierer war! Das damalige Prädikat für einen elitär-intelligenten Nerd mit Hornbrille gilt ja schon lange nicht mehr.
-
Nostalgiker schrieb:
In diesen Jahren wusste man noch, woran man bei einem Programmierer war! Das damalige Prädikat für einen elitär-intelligenten Nerd mit Hornbrille gilt ja schon lange nicht mehr.
nee, du verwechelst da was. der mit der hornbrille war einer, der von zuhause aus über akustikkoppler mit seinem C64 oder CP/M-rechner in irgendwelche VAX-kisten einbrach oder cisco-router manipulierte, nur so zum spass.
-
Nee, nee! C64 - CP/M - etc. kamen sehr viel später. Vorher haben professionelle Programmierer IT-Lösungen realisiert. Lochkarten, Lochstreifen, Magnetbänder u.ä. gehörten tatsächlich dazu. Ich hatte keine Hornbrille und dennoch hauptberuflich mein Geld als "Programmierer" verdient. Worauf es mir ankam, war der Hinweis auf das Einsatzgebiet, das oft spezielles Fachwissen erfordert. Wer z.B. einen Hallenträger in Spannbeton oder Leimholzbauweise dimensionieren will, dem nutzen Verkettete Listen oder Datenbank-Konzepte nichts. daddelu