Kann mir Allgemeinbildung nicht so gut merken
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Hey Leute,
leider habe ich das Problem, dass ich mir Allgemeinbildung nicht sonderlich gut merken kann. Ich bin nicht dumm, sondern gehe auf das Gymnasium. Aber kaum nimmt man im Unterricht ein paar Monate keine Bundesländer mehr durch, fällt es schon schwer, alle beim ersten komplett richtig aufzusagen mit Hauptstätte.
Klar könnte ich alle paar Monate wiederholen, aber ich hab noch nie jemanden sagen hören, dass er Allgemeinbildung wiederholt, es kann halt einfach jeder.
Wie kommt das, dass man das so schnell wieder vergisst oder ist hier jemand dabei, der es alle paar Monate auffrischt um es dauerhaft zu wissen oder bin ich einfach vergesslich?Wie regelt ihr das?
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Was ist eine Hauptstätte?
Weiß auch nicht. Manches ist einfach da. Vieles auch nicht.
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Manchmal gehe ich in Gedanken durch, wie ich jemand anderem ein bestimmtes Thema erklären würde. Das kann beispielsweise sein, wie man einem Ausländer das föderale System der Bundesrepublik erklärt, was dann möglicherweise auch die Bundesländer samt Hauptstädten enthalten könnte (wahrscheinlich aber nicht. Ich halte dies nicht für Allgemeinwissen sondern unwichtige Details). Dadurch kann man sich Sachen ungeheuer gut merken und man merkt sich vor allem auch die wichtigen Zusammenhänge und nicht bloß Details (Was ist wichtiger? Zu wissen dass die Schlacht von Issos 333 v. Chr. war oder zu wissen, warum sie stattfand und was die Folgen waren?). Und wenn mir auffällt, dass ich an einer Stelle nicht weiter weiß, dann schlage ich dieses Wissen nach.
Da ich natürlich irgendwie nerdig bin, läuft das aber häufiger darauf hinaus, dass ich in Gedanken Goethe die Relativitatstheorie erkläre oder Tarzan C++ beibringe anstatt den Sachen, welche klassisch als Allgemeinbildung gelten. Das kann man aber natürlich je nach Interessenlage oder Notwendigkeit variieren.
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Flashgott schrieb:
Ich bin nicht dumm, sondern gehe auf das Gymnasium.
Ohne mich über das Bildungssystem auszulassen, kann ich dir vorschlagen, einige Fakten mit den Bundesländern in der Handlung in einer Erzählung zusammenzufassen. Das anschauliche Bild prägt sich dann besser ein als jede nackte Information, die man heutzutage als Bildung bezeichnet. Immerhin kennt jeder Fantasy-Freak die Geographie der HDR-Welt samt sexueller Orientierung und sozialer Lage jedes Hobbits besser als die Geographie der realen Welt. Das liegt an der bunten erzählerischen Art.
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Borschtsch schrieb:
Flashgott schrieb:
Ich bin nicht dumm, sondern gehe auf das Gymnasium.
Ohne mich über das Bildungssystem auszulassen, kann ich dir vorschlagen, einige Fakten mit den Bundesländern in der Handlung in einer Erzählung zusammenzufassen. Das anschauliche Bild prägt sich dann besser ein als jede nackte Information, die man heutzutage als Bildung bezeichnet. Immerhin kennt jeder Fantasy-Freak die Geographie der HDR-Welt samt sexueller Orientierung und sozialer Lage jedes Hobbits besser als die Geographie der realen Welt. Das liegt an der bunten erzählerischen Art.
Ich glaube nicht, daß das hilft.
Mal angenommen, daß man sich die Stadtstaaten
Hamburg/Hamburg, Bremen/Bremen und Berlin/Berlin merken kann und als kleine Schaumkrone noch Bayern/München, dann bleiben noch 12 Länder übrig und mit 12 Hauptstätten sind das zusammen 24 Wörter.
So viel auf einmal ist doch utopisch. Das geht einfach nicht.Ich empfehle, jeden Monat in einer anderen Hauptstadt ein Rockkonzert zu besuchen und ein Verbrechen zu begehen, dann hat man sie in einem Jahr durch und kann sie sich lange merken.
edit: Ich nehme alles zurück. Anscheinend hat Bremen die Hauptstadt Bremen, wärhrend Berlin und Hamburg sowas cooles nicht haben. Nein, es geht einfach nicht.
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Flashgott schrieb:
Ich bin nicht dumm, sondern gehe auf das Gymnasium.
Das ist keine Aussage über Dich, aber man geht nicht aufs Gymnasium, weil man schlau ist, sondern weil Mama und Papa das so wollen.
Wegen dem Allgemeinwissen würde ich mir keine Sorgen machen. Eigne Dir einfach Expertenwissen an. Dann fragt Dich keiner mehr nach dem Allgemeinwissen.
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Gregor schrieb:
Das ist keine Aussage über Dich, aber man geht nicht aufs Gymnasium, weil man schlau ist, sondern weil Mama und Papa das so wollen.
Also in NRW können die Eltern keinen (direkten) Einfluss auf die Entscheidung nehmen.
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Wichtige Dinge merkt man sich einfach. Wenn du dir etwas nicht merken kannst, dann ist es vermutlch unwichtig.
Wozu musst du alle Hauptstädte kennen? Wenn du mal eine wissen musst, dann kannst du es immernoch nachschlagen.
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life schrieb:
Also in NRW können die Eltern keinen (direkten) Einfluss auf die Entscheidung nehmen.
Und wer entscheidet dann? Der Lehrer?
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Der Lehrer empfehlt doch nur o.O
Das Einzigste was der Lehrer entscheidet ist die Versetzung, aber das auch nicht alleine.
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Zeus schrieb:
Der Lehrer empfehlt doch nur o.O
Das Einzigste was der Lehrer entscheidet ist die Versetzung, aber das auch nicht alleine."Zumindest in NRW, Bayern oder Baden-Württemberg ist es wohl eher ein Argument gegen die Verbindlichkeit der weiterführenden Schulempfehlung durch die Grundschullehrer."
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/fischblog/allgemein/2010-05-12/welche-schulform-ist-die-richtige/page/2Abgesehen davon, daß ich es für Quatsch halte, junge Menschen schon im 10. Lebensjahr in die Schubladen Leistungsträger/Arbeiter/Bodensatz zu klassifizieren, halte ich es auch für Quatsch, das nur den Eltern zu überlassen. Oder nur den Lehrern. Oder einer Mischung. Oder dem Kinde. Upps. Klar wird da nix draus, weil die Klassifizierung Quatsch ist.
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Gruum schrieb:
life schrieb:
Also in NRW können die Eltern keinen (direkten) Einfluss auf die Entscheidung nehmen.
Und wer entscheidet dann? Der Lehrer?
Ja.
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Allgemeinbildung eignet man sich nicht alleine durch lernen an.
Allgemeinbildung eignet man sich durch seinen Lebenstil an.
Der Mensch vergisst unwichtige Dinge wieder wenn er lange nichts damit zu tun hat.
Ist man aber immer auf dem laufenden, interessiert man sich dann hat man z.B. immer wieder mit Bundesländern zu tun.
Verkriecht man sich hinter seinem Computer dann hört man selten das Wort Saarland und weiß nicht mal wo das liegt.
Als Bsp.: Hat man die letzte Bildungsstudie verfolgt dann hat man von den südlichen Bundesländer gehört. Somit hat es sich wieder eingeprägt.
So passiert es mit allem was Allgemeinwissen zu tun hat.
Ist aber bei Fach wissen genauso.
Schreibt man sehr oft eine Mailsendfunktion und dann Jahre nicht weiß man sie nicht mehr auswendig.
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Also kann man sich Hauptstätte erst merken, wenn sie zum eigenen Fach wissen werden.
Und es ist der Computer an allem schuld.
Genial analysiert.
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Ich hasse das Wort "Allgemeinbildung" und denke, dass das Wissen, was die meisten damit assoziieren, ziemlich überschätzt wird. Was bringt es dir, alle Bundesländer in wenigen Sekunden runterbrabbeln zu können? Beeindruckt das deine Freunde? Bringt es dir was im Berufsleben? Ich denke nicht (es sei denn, du schreibst Allgemeinbildungslernprogramme für Kinder oder so
). Wissen ist dann wertvoll, wenn es einem einen nennenswerten Vorteil verschafft (der den Aufwand des Lernens rechtfertigt). Das kann etwas Notwendiges sein (Fachwissen im Beruf), aber auch etwas, das einem Freude bringt (tiefergehendes Wissen in einem Hobby o.ä.).
Da du dir den Kram nicht gut merken kannst, gehe ich mal davon aus, dass du einfach wenig Interesse daran hast. Imho ist so der erwähnte, nennenswerte Vorteil nicht gegeben (es sei denn, es geht z.B. um Stoff in der Schule, der in der nächsten Klausur vorkommt).
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Hallo
Zeus schrieb:
Der Lehrer empfehlt doch nur o.O
Das Einzigste was der Lehrer entscheidet ist die Versetzung, aber das auch nicht alleine.Zumindest hier entscheidet der Schnitt in den Hauptfächer. Durch diesen bekommt man eine Bildungsempfehlung. Diese kann aber auch bei Erreichen des Schnitts negativ sein, wenn der Lehrer das für richtig hält. Es zählen dann nicht nur der Schnitt, sondern auch Organistaionstalent, Strukturierung,... Ein Haufen Bullshit, den keiner nachvollziehen kann und der absolut im Nebel bleibt. Bei Noten ist das leider nicht anders. Kenne nichts besseres, aber wie die entstehen, ist absolut gruselig.
chrische
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Mit dem Gymnasium ist es so eine Sache. Damals konnte ich mir auch kaum etwas merken, aber die Prüfungen besteht man sowieso mit etwas gesundem Menschenverstand. Nur das schlechte Gewissen und das mulmige Gefühl bleiben. Einige Monate nach Abschluss war ich dann erstaunt, was mir alles für Dinge einfielen, die ich mir niemals merken konnte. Z.B. der Hormonhaushalt der Frau, welchen man in der Biologie damals hatte. Oder Mathematik. Oder BWL
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_matze schrieb:
Ich hasse das Wort "Allgemeinbildung" und denke, dass das Wissen, was die meisten damit assoziieren, ziemlich überschätzt wird. Was bringt es dir, alle Bundesländer in wenigen Sekunden runterbrabbeln zu können? Beeindruckt das deine Freunde? Bringt es dir was im Berufsleben?
Man braucht es dringend, um mit Leuten über 30 smalltalken zu können, die typischerweise keinen Einblick in die Interessensbereiche der jüngeren Generation haben. Das sind dann auch diejenigen, die sich enttäuscht zeigen, wenn man nicht weiß, wieviwele Bundesländer es hat. Aber selber nicht die einfachsten Dinge kennen, mit Skaterklamotten oder Teflonpads gar nichts anfangen können. Da sie nichts verstehen, und auch für nichts Interesse zeigen, aber auch gar nichts, man hat das Gefühl, mit einem Zombie zu reden, einigt man sich mangels gemeinsamer Vokabeln auf Schulwissen bis zum 10. Schuljahr und vielleicht ein wenig Architekturgeschichte. Ob das was mit Vorgesetzten zu tun hat? Ja, schon normal.
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chrische5 schrieb:
Hallo
Zeus schrieb:
Der Lehrer empfehlt doch nur o.O
Das Einzigste was der Lehrer entscheidet ist die Versetzung, aber das auch nicht alleine.Zumindest hier entscheidet der Schnitt in den Hauptfächer. Durch diesen bekommt man eine Bildungsempfehlung. Diese kann aber auch bei Erreichen des Schnitts negativ sein, wenn der Lehrer das für richtig hält. Es zählen dann nicht nur der Schnitt, sondern auch Organistaionstalent, Strukturierung,... Ein Haufen Bullshit, den keiner nachvollziehen kann und der absolut im Nebel bleibt. Bei Noten ist das leider nicht anders. Kenne nichts besseres, aber wie die entstehen, ist absolut gruselig.
chrische
Naja, IMHO entscheiden in gewisser Weise doch die Eltern. Es gibt Eltern, die sich über die Konsequenzen des Bildungsweges sehr viel stärker im Klaren sind als andere. Wenn ein Kind solcher Eltern in einem wichtigen Fach nicht die nötige Leistung bringt, dann gibt es eben Nachhilfe. Das Kind wird einfach auf das Level gebracht, mit dem es aufs Gymnasium kommt. Das heißt aber nicht, das es wesentlich mehr Potential hat als das Kind von nebenan, dessen Eltern sich sagen "Ach, Noten sind mir nicht so wichtig.".
Du bist doch Lehrer, oder? Wenn Du so eine Gymnasialempfehlung aussprechen müsstest... denkst Du, dass es einen (indirekten) Einfluss hätte, wenn Du sehen würdest, dass hinter dem Kind Eltern stehen, denen Bildung wichtig ist und die sich in diesem Zusammenhang für ihr Kind einsetzen?
Aus meiner Sicht bleibt es mehr oder weniger eine Entscheidung der Eltern. Sie wird vielleicht nicht so direkt getroffen, wie man sich das vorstellt, aber ich glaube, dass das persönliche Umfeld eines Kindes DER Faktor bezüglich der Aufnahme von Wissen ist. Und in dem Alter ist dieses Umfeld eben vor allem die Familie bzw. die Eltern.
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Unix-Tom schrieb:
Allgemeinbildung eignet man sich nicht alleine durch lernen an.
Allgemeinbildung eignet man sich durch seinen Lebenstil an.
Der Mensch vergisst unwichtige Dinge wieder wenn er lange nichts damit zu tun hat.
Ist man aber immer auf dem laufenden, interessiert man sich dann hat man z.B. immer wieder mit Bundesländern zu tun.
Verkriecht man sich hinter seinem Computer dann hört man selten das Wort Saarland und weiß nicht mal wo das liegt.
Als Bsp.: Hat man die letzte Bildungsstudie verfolgt dann hat man von den südlichen Bundesländer gehört. Somit hat es sich wieder eingeprägt.
So passiert es mit allem was Allgemeinwissen zu tun hat.
Ist aber bei Fach wissen genauso.
Schreibt man sehr oft eine Mailsendfunktion und dann Jahre nicht weiß man sie nicht mehr auswendig.Wahre Worte.
volkard schrieb:
Also kann man sich Hauptstätte erst merken, wenn sie zum eigenen Fach wissen werden.
Und es ist der Computer an allem schuld.
Genial analysiert.Sand in der Vagina?