Wann kommt DMark II oder Nord-Euro?
-
Hi,
mal ein ganz interessant zu lesaender Artikel von Rogff in der FTD.
Gruß Mümmel
-
Hi,
hier noch eni interessanter Artikel zu dem Thema:
http://www.ftd.de/politik/europa/:kolumne-lucas-zeise-die-zweifel-der-euro-schuldner/50202692.html
Gruß Mümmel
-
Griechenland hat ja schon de facto eingeräumt, seine Schulden nicht zeitgerecht bedienen zu können, Hilfen hin oder her, das Geld der Steuerzahler ist weg. Die Politiker versuchen uns nur schonend beizubringen, daß das nötig war, weil ohne Banken ja die Lichter ausgehen.
2011 wird lustig : Da steht für die PIIGS ein Refinanzierungskoloß von 460 Mrd € an, alleine Italien muß 264 Mrd € umschulden. Normalerweise wäre das nicht so schlimm, aber wenn schon die Spatzen von den Dächern pfeifen, daß wohl demnächst Eurostaatsanleihen (ohnehin bislang eher renditeschwach und unattraktiv) nicht mehr bedient werden (können/wollen/tun täten), sucht sich das Geld einen anderen Weg, z.B. in Unternehmenswerte, also Aktien, was man gerade sehr schön sehen kann.
Der Markt für europäische Staatsanleihen legt sich also gerade selbst trocken und selbst wenn kein Staat stürzt, reicht der Rettungsschirm bis 2013 einfach nicht, dazu genügen Bleistift und Papier, wenn man kein toller Kopfrechner ist.
[theatre ]
"Hohohooo", ruft der Weihnachtsmann, "wer soll denn dann die Rechnungen bezahlen?".PIIGS: "Der deutsche Michel soll's sein, die Drecksau hat uns ja nur kaputtgebenchmarkt mit seinem unverschämten Export. Außerdem ist er an den hohen Zinsen schuld, weil er nicht sofort für uns bürgen wollte!".
[/theatre ]Auch, wenn's repetitiv ist, so wird das nicht mehr lange gutgehen. Die meisten Experten sind sich einig, daß man einige Banken und Staaten abwickeln müßte, Verluste verbuchen und damit Blasen kontrolliert ablassen. Was stattdessen kommen könnte, sind nur die noch saureren Äpfel, aber in einen muß man beißen.
Wenn es um den (eigentlich vernünftigen) Erhalt des Euro geht, tut die Politik aber so, als gäbe es nur die Optionen der rasenden Idiotie. Sie wird den Euro mit großer Wahrscheinlichkeit unter Vollgas an die Wand fahren.
Nur zur Erinnerung:
Griechenland kann auch die Hilfen nicht mehr zurückzahlen, Portugal hat keinen Plan, seine Strukturdefizite zu beheben, wenn man Irland das Steuer- Nassauern verbietet, können die auch nicht mehr zahlen und die 264 Mrd €, die Italien nächstes Jahr umschulden muß, lassen Böses ahnen.Von den Euro- Befürworter- Gutmenschen mit Schaum im Mundwinkel habe ich in dem Thread bisher kein vernünftiges, nachvollziehbares Wort gehört, wie das aufgehen soll, stattdessen nur das unbegründete Menetekel, daß wir alle des Verderbens sind, wenn das Experiment wegen Fehlschlags fallengelassen wird. All jenen sei entgegengehalten, daß wir die DM lange genug hatten, um mit Fug und Recht sagen zu können, daß wir heute weniger ratlos dem Schuldendesaster gegenüberstünden, hätten wir sie behalten.
Es geht nur noch darum, was mehr Nutzen verspricht, der Euro in seiner derzeitigen Ausführung ist nutzlos, weil er so zur Zockerwährung verkommen und damit seiner Vorteile weitgehend beraubt ist.
-
..
-
Erhard Henkes schrieb:
Das ist das Schlimmste:
Zielscheibe der Kritik ist zuallererst die Kanzlerin. Ohne Deutschland und Angela Merkel läuft in der EU nichts. Die jüngste Absage der Kanzlerin an europäische Staatsanleihen droht den Graben in der EU weiter zu vertiefen.
Die Zukunft Europas hängt von Frau Merkel ab. Schrecklicher Gedanke.
Ach was, immerhin kann sie klatschen wie eine Dreijährige und viel mehr Handlungsspielraum hat sie ja in der Hinsicht auch nicht. Die Griechenland- Hilfe und der Rettungsschirm kollidieren direkt mit dem GG, das VG drückt mal nur ein Auge zu, weil es sich um zeitlich begrenzte Maßnahmen handeln soll. Die Euro- Bonds wären ja genau das Gegenteil der "No- Bailout-" Klausel der Maastricht- Verträge. Nur unter deren Wahrung hatte ja das VG der Einführung des Euro überhaupt zugestimmt. Zudem gibt es das Problem der Vermittelbarkeit, daß hier geblecht werden soll, weil in "Fakelaki Country" die Steuerhoheit nur sehr relativ ausgeübt wird.
Das Deutschen- Bashing erleichtert die Sache auch nicht gerade, wenn ich 'nem Penner einen Fünfer für die Wärmstube zustecke, dann irritiert mich das schon, wenn er mich dafür anspuckt und für seine Lage verantwortlich macht.
Eigentlich sollte jetzt Schluß sein mit der Salamitaktik, die geht garantiert schief, aber Merkel verzichtet sogar auf die Handlungsmöglichkeiten, die ihr verblieben sind. Das hat sie wohl vom "großen Aussitzer" gelernt.
-
Hi Erhard,
Erhard Henkes schrieb:
Die Zukunft Europas hängt von Frau Merkel ab. Schrecklicher Gedanke.
wirklich schrecklich wäre er nur wenn die Zukunft Europas von Sarkozy abhinge.
Gruß Mümmel
-
Hi,
5 gute Vorschläge von Stiglitz. Manchmal fällt sogar dem was vernünftiges ein.
Leider sagt er selbst, daß die Aussichten auf Verwirklichung minimal sind, weil er keine Vorteile für die Leute an der Spitze hat.Gruß Mümmel
-
wenn ich 'nem Penner einen Fünfer für die Wärmstube zustecke, dann irritiert mich das schon, wenn er mich dafür anspuckt und für seine Lage verantwortlich macht.
Schöner Vergleich!
-
Erhard Henkes schrieb:
wenn ich 'nem Penner einen Fünfer für die Wärmstube zustecke, dann irritiert mich das schon, wenn er mich dafür anspuckt und für seine Lage verantwortlich macht.
Schöner Vergleich!
Das gibt Interpretationsspielraum. Meinst Du eher, unter einem Jahresgehalt wäre schäbig oder genau andersrum?
-
Ich würde gerne auf das Thema zurück kommen. Griechenland wird seine Schulden nicht zurück zahlen können. Das Geld fließt nicht zu den Staaten, sondern zu den Banken. "Unser Euro" müsste bei 1,80 US-$ stehen, der anderer EU-Länder bei 0,80 US-$. Das wird zu einem Zerbrechen des Euro führen, wie auch immer dies erfolgen wird.
Interessanterweise fangen auch schon Länder an sich vorzudrängen, z.B. Belgien:
http://www.welt.de/wirtschaft/article11481529/Jetzt-wackelt-auch-noch-das-kleine-Belgien.html?wtmc=plista... dabei war die Reihenfolge schon gesetzt: Griechenland, Irland, Portugal, Italien, Spanien, ... ..., Deutschland.
-
Das gibt Interpretationsspielraum.
Der klassische Euro muss typischerweise genügen. Ich würde nach Strassbourg gehen in die Seitenstraßen am Münster. Einfach so tun, als würde man Geld einsammeln für die Künstler.
-
auch wenns offtopic ist, hier mal eine kleine grafik (steh ich ja besonders drauf) EINKOMMENSENTWICKLUNG 2000 - 2010 * im EU-Vergleich wer mit tabellen nix anfangen kann beginnt auf seite 2.
-
falls einer deutschland vermisst... wir sind auf einem für uns ungewohnten letzten platz
-
irgendwie müssen wir ja die anderen Eurostaaten ausbooten. Das geht mit der Einkommensentwicklung ziemlich gut. Hinterher können wir sogar noch sagen: "wir haben halt gut gewirtschaftet" und mit dem Finger auf andere Staaten zeigen.
-
otze schrieb:
irgendwie müssen wir ja die anderen Eurostaaten ausbooten. Das geht mit der Einkommensentwicklung ziemlich gut. Hinterher können wir sogar noch sagen: "wir haben halt gut gewirtschaftet" und mit dem Finger auf andere Staaten zeigen.
sag mal spinnst du?
-
Wenn die Argumente ausgehen, wird mit Statistiken gekontert:
ARD Morgenmagazin schrieb:
Die große Mehrheit der Bundesbürger (60%) möchte den Euro behalten. Lediglich ein Drittel der Bürger (36%) sind für die Wiedereinführung der D-Mark. Ein Blick auf den Schulabschluss der Befragten zeigt, dass Menschen mit niedriger Bildung fast zur Hälfte (49%) die D-Mark zurückwünschen. Menschen mit hoher Bildung sind zu 80% gegen eine Wiedereinführung. Dies ergab der neue Deutschland-Trend im ARD-Morgenmagazin.
Wer will schon zu den Deppen gehören, also wer den Euro behalten mag, darf sich der gebildeteren Bevölkerung zuschlagen.
Erhard Henkes schrieb:
... dabei war die Reihenfolge schon gesetzt: Griechenland, Irland, Portugal, Italien, Spanien, ... ..., Deutschland.
Der Euro- Schutzschirm ist quasi ein roter Teppich, der zum Beschreiten und Abkassieren einlädt.
Könnte aber auch anders kommen:
Jenseits des großen Teichs gibt es aber noch jemanden, der um Prügel geradezu bettelt: Die als "Deflationsschutzmaßnahme" verkaufte Dollarschwemme wird doch nicht so problemlos abgenickt, wie sich das die Amis gewünscht haben.Wie auch immer, nach der Krise ist vor der Krise und 2011 verspricht spannend zu werden ...
-
pointercrash() schrieb:
Wer will schon zu den Deppen gehören, also wer den Euro behalten mag, darf sich der gebildeteren Bevölkerung zuschlagen.
nachdem hier die quote bei 80% liegt, sollte ich mich mal fragen, ob ich hier überhaupt richtig bin
-
_-- schrieb:
sag mal spinnst du?
Kannst du noch mehr als beleidigen?
-
Ich denke man muss hier mal ein paar Fakten gerade rücken.
Zunächst wird ständig behauptet, Deutschland wäre die maßgebende Wirtschaftsmacht in Europa. Das ist nicht richtig! Das BIP der 16 Länder beträgt ca. 9,1 Billionen Euro. Deutschland hat ein BIP von 2,43 Billionen, das sind 26,7%. Wir belegen zwar Platz 1, aber bilden nur ein Viertel. Dahinter kommen Frankreich (21,4%), Italien (17,1%) und Spanien (11,6%).
BIP in %:
deutschland 26,7% frankreich 21,4% italien 17,1% spanien 11,6% niederlande 6,4% belgien 3,8% österreich 3,1% griechenland 2,6% finnland 1,9% portugal 1,9% irland 1,7% slowakei 0,7% luxemburg 0,4% slowenien 0,4% zypern 0,2% malta 0,1%
Italien und Spanien sind die entscheidenden Stolpersteine. Italien wendet 56% seiner Steuern für den Schuldendienst auf! Zum Vergleich: Griechenland 133%, Deutschland 23,5%.
-
Ein 25% höheres BIP als der zweite Platz ist ein Unterschied, der sich schlecht wegdiskutieren lässt.