Wann kommt DMark II oder Nord-Euro?
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muemmel schrieb:
Helmut Schmidt mag ja ien honoriger mann sein ...
Honorig? Mir wäre jetzt eher senil eingefallen.
muemmel schrieb:
Ich finde, man sollte endlich anfangen, ganz gezielt wieder auf Wachstum von innen zu setzen. Was nützt es uns wenn wir Exportweltmeister werden, wenn all die vielen Exporte nur mit Schulden bezahlt werden, die wir anschließend doch selber wieder ablösen müssen.
"Wir" müßten ja nicht. Eigentlich wär's uns egal, ob die Griechen absaufen, aber die Großkreditoren sind Banken und institutionelle Anleger aus D und F.
Die Besteuerung von Ausfuhren wäre kontraproduktiv, dann wird Potential einfach brachgelegt.
Der eigentliche Skandal ist der, daß jemand, der über 30 Stunden die Woche arbeitet, auf zusätzliche Sozialtransferleistungen angewiesen ist, um überleben zu können. Das sollte nicht sein, das ist nicht mal mehr Lohnsklaverei, sondern Almosensklaverei.
Das deutsche "Jobwunder" hat ja durchaus die Kehrseite, daß nicht nur neue Niedriglohnjobs geschaffen wurden, sondern daß dabei "en passant" viele voll besteuerte Fulltimejobs in unbesteuerte oder bezuschusste Jobs umgewandelt wurden. Da hat der Gesetzgeber nicht aufgepaßt, die Unternehmen den Vorteil erkannt und genutzt.
Aber das spielt ins Steuer- und Sozialrecht rein, entsprechend komplex und ist hier voll OT.
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muemmel schrieb:
Ich finde, man sollte endlich anfangen, ganz gezielt wieder auf Wachstum von innen zu setzen.
Das erreicht man am besten indem, man die Steuern sehr stark senkt. Z.B die Einkommensteuer abschaffen. Die Leute hätten dann viel mehr Geld in der Tasche. Viele Beamte würden arbeitslos werden und müssten sich eine Arbeit suchen die wirklich produktiv ist. Das würde die Wirtschaft stark ankurbeln. Der Staat hätte sehr viel weniger Geld zum Verschwenden zur Verfügung.
muemmel schrieb:
Was nützt es uns wenn wir Exportweltmeister werden, wenn all die vielen Exporte nur mit Schulden bezahlt werden, die wir anschließend doch selber wieder ablösen müssen.
Verstehe ich nicht. Inwiefern werden denn die Exporte über Schulden "bezahlt"? Die staatlichen Einrichtungen(z.B Sozialamt, Krankenversicherungen) und deren Ausgaben werden über Schulden finanziert. Die staatlichen Firmenrettungen kosten auch sehr viel.
pointercrash() schrieb:
Der eigentliche Skandal ist der, daß jemand, der über 30 Stunden die Woche arbeitet, auf zusätzliche Sozialtransferleistungen angewiesen ist, um überleben zu können. Das sollte nicht sein, das ist nicht mal mehr Lohnsklaverei, sondern Almosensklaverei.
Die meisten haben immer noch nicht verstanden, dass sie überwiegend für den Staat arbeiten. Wären die Steuern nicht so hoch( http://www.libertaere-liste.de/konstanz/abgaben.htm ), dann hätten wir dieses Problem jetzt nicht. Ein mittelalterlicher Lehnsmann hat weniger verlangt als unser jetziger Staat. :xmas1:
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Ein mittelalterlicher Lehnsmann hat weniger verlangt als unser jetziger Staat.
Kannst du das exakt vergleich- und nachvollziehbar vorrechnen? :xmas2:
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merkel heut im bundestag... euro hier, euro da, nach ner halben stunde gequatsche über euro, fazit alles euro alles super... :xmas1:
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NrSr schrieb:
Die meisten haben immer noch nicht verstanden, dass sie überwiegend für den Staat arbeiten. Wären die Steuern nicht so hoch( http://www.libertaere-liste.de/konstanz/abgaben.htm ), dann hätten wir dieses Problem jetzt nicht. Ein mittelalterlicher Lehnsmann hat weniger verlangt als unser jetziger Staat. :xmas1:
Auf die Rechnung bin ich auch gespannt. Der Lebensstandard und die Lebensumstände damals und heute sind so radikal anders, wie will man das bitte verrechnen?
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Hallo
NrSr kümmert sich einfach nicht um Argumente und redet so drauflos...
chrische
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Hi,
mal 4 verschiedene Szenatien, wie es mit dem euro weiter gehen könnte.
http://www.ftd.de/politik/europa/:rettung-einer-waehrung-die-vier-szenarien-zur-zukunft-von-euroland/50205907.htmlInteressanterweise haben sie ein fünftes Szenario, nämlich eine Gesundung des Euro und der EU gar nicht in Erwägung gezogen.
Gruß Mümmel
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"permanenter Krisenmechanismus" ist für mich das Unwort des jahres. Da kann man zum Wut-EU-Bürger werden.
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Erhard Henkes schrieb:
"permanenter Krisenmechanismus" ist für mich das Unwort des jahres. Da kann man zum Wut-EU-Bürger werden.
Impliziert "permanente Krise", böse Sache. Verdammt, da hatten die Kassandras und die anderen Kaffeesatzleserinnen unberechtigterweise recht.
Ah, mitbekommen? Die EZB hat ihre Liquiditätsreserven soweit erschöpft, daß sie jetzt die anderen Zentralbanken gebeten hat, nachzuschießen? Find' jetzt keinen Link dafür ..., war heute morgen im ARD MoMa.
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Der ifo-index zeigt noch immer "boom" an, und nächstes Jahr wird sicher auch ganz brauchbar, aber diese Politiker haben's einfach nicht drauf, machen alles kaputt.
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Hi,
nachdem immer mehr Zeichen in Richtung Umschuldung Griechenlands gehen und die Wahren Finnen sich einer weiteren Beteiligung am Rettungstopf gegenüber sperren, hohle ich den alten aber wieder aktuellen Fred noch mal hoch. Es darf also weiter gewettet werden.
Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Hi,
nachdem immer mehr Zeichen in Richtung Umschuldung Griechenlands gehen und die Wahren Finnen sich einer weiteren Beteiligung am Rettungstopf gegenüber sperren, hohle ich den alten aber wieder aktuellen Fred noch mal hoch. Es darf also weiter gewettet werden.
Gruß Mümmel
Richtig, wir kommen jetzt in die heitere Zone, weil ja auch Spanien und Italien Nettoeinleger für den Rettungsschirm sind. Das impliziert die Frage, wovon die das zahlen sollen, sind ja selber Wackelkandidaten.
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Hi,
langsam wird sogar dieser Fred wieder aktuell. Wenn auch noch Frankreich sein AAA verliert, dann ist aus meiner Sicht DMark II oder besser gesagt der NordEuro in Sichtweite.
Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Hi,
langsam wird sogar dieser Fred wieder aktuell. Wenn auch noch Frankreich sein AAA verliert, dann ist aus meiner Sicht DMark II oder besser gesagt der NordEuro in Sichtweite.
Gruß Mümmel
Ahja? Auf was stützt Du das? Auf die komische DAX-Panikmache der letzten Tage?
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Hi,
anonymous schrieb:
Ahja? Auf was stützt Du das? Auf die komische DAX-Panikmache der letzten Tage?
Ich gehe mal davon aus, dass wenn Frankreich nicht mehr AAA ist, dass dann deren Kreiditzinsen ordentlich steigen und die somit beim Rettungsschirm nicht mehr mitmachen können. (umsonst haben die Ratingagenturen die Runterstufung von Frankreich sicher nicht angekündigt).
Wer soll dann noch die Kosten des Schirms tragen? Deutschland? Das muss doch selber froh sein, wenn es sein AAA behält. Ich gehe davon aus, das nach Frankreichs Runterstufung (sofern die Ratingagenturen da nicht kalte Füsse bekommen) Zahltag ist. Dann werden vermutlich die Fakten auf dem Tisch liegen, obs uns passt oder nicht.Gruß Mümmel
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anonymous schrieb:
Ahja? Auf was stützt Du das? Auf die komische DAX-Panikmache der letzten Tage?
Das muß er gar nicht mal, es war ja nicht nur der DAX. Frankreich hat es noch weniger hingebracht, in guten Zeiten den Haushalt zu konsolidieren, die diabolische Gegenfrage muß also lauten: Was läßt Dich glauben, daß Frankreich weiterhin AAA behält?
Als Gesamtstaat hat Frankreich meines Wissens neben Österreich- Habsburg die meisten Staatspleiten hingelegt, die sind sehr geübt im Pleitegehen. Bei der Aushandlung des ECU, später Euro wollten die Franzosen unbedingt ein Konstrukt wie den letztens diskutierten Eurobonds, ist dann gekippt worden, weil da die Deutschen nicht mitgespielt hätten, aber das wird ja jetzt nachinstalliert, in der Folge liegen die CDS für unsere Staatsschulden bereits über den britischen - warum wohl?
Zuletzt hat sich Frankreich 1960 zu Lasten der Kleinsparer durch eine Währungsreform vor der Pleite gerettet, die ewigen Budgetprobleme sind ihnen geblieben, der "Grande Nation". Das hier war vor der Finanzkrise, meinst Du, das wäre danach auch nur ein bißchen besser gelaufen?: http://www.n-tv.de/politik/Frankreich-ist-pleite-article233777.html
Die Eurozone hat uns bereits als Zahlmeister bestellt, nominell sitzt Frankreich noch als Zahler am Tisch, aber der Engländer sagt "to take a French leave" für: durchbrennen, ohne zu bezahlen, wir kennen das als "Abschied auf französisch".
@Edit: Muß nochmal recherchieren ...
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Kurz, habe wenig Zeit.
Wahr ist:
- Frankreich hat ein Haushaltsdefizit von ca. 7%
- Eine höhere Schuldenquote als D in %
- Ein Handelsdefitit von ca. 4%
- Eine Arbeitslosenquote von ca.9%
- Ist an D gekettet, wie die USA an China, im Sinne von Exporter bzw. Importer.Frankreich hat aber ein paar Vorzüge, den z.B. die USA nicht haben:
- Frankreich hat eine wesentlich höhere Sparquote.
- einen mega-fetten (sozialistischen) Sozialstaat. Die brauchen wirklich nur ein paar Schweine schlachten und wären aus dem Gröbsten raus. So eine französiche Variante von Agenda 2010 und die muss nicht so krass sein.
- Frankreich hat eine Industrie, die auf dem Binnenmarkt auf lange Sicht bestehen kann. Obwohl sich die Wettbewerbsfähigkeit in den letzten Jahren verschlechtert hat.
- Haben mit den Handelspartnern eine gemeinsame Währung.
- Frankreich besitzt ein Bankensystem, dass nicht so extrem vom Kapitalimport abhängig ist.
- Das durchschnittliche Prokopf-Einkommen ist höher als in D.
- F und D sind Kumpel. Was man von CN und USA nicht behaupten kann.Der Abzug des AAA wäre sogar eine gesunde Diät für sie. Aber nicht für D, weil sie unser bester Kunde sind.
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Zur Zeit drängt alles zu diesen Euro-Bonds. Damit wird der Euro für uns zu einer schweren Belastung, weil wir gemeinsam für die Schulden aller haften dürfen. In disem Fall dürfte der Euro als inflationäres Zahlungsmittel Bestand haben. Viellicht ist es sogar gut für den Euroraum, denn wer dazu gehört muss dann scharf überwacht werden. Das Gold wird auf jeden Fall weiter steigen.
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Was ist jetzt an Euro- Bonds besser als vor 12 Jahren? Unterm Strich heißt das doch, Deutschland (und Länder wie die Niederlande, Österreich usw.) haftet für alle und bedeutet die Aufgabe etlicher Grundprinzipien, die uns verfassungsgerichtlich garantiert wurden, damit der Euro Einzug halten kann:
- Kein BailOut
- Inflationssicherheit (Maastricht- Kriterien)
- politische Unabhängigkeit der EZBTatsächlich wird das alles ohne demokratische Legitimation nunmehr mit Füßen getreten, man hat uns einen Euro "hart wie die DM" garantiert, aber anscheinend ist die Garantie abgelaufen und der Schutzbrief "Verfassung" muß nurmehr bezahlt werden, ohne daß wir auch nur den geringsten Schutz davon hätten.
Daß alle Barometer in Richtung Transferunion zeigen, will man den Euro retten, ist eine traurige Wahrheit, die auch der trotteligste Kolumnist kapiert hat, nur Politiker beleidigen nach wie vor noch auch den schlichtesten Verstand mit stumpfsinnigem Leugnen.
Wenn sich eine Transferunion so unausweichlich abzeichnet, warum fehlt dann die gestalterische Kraft, diese halbwegs fair zu bauen, also die bekannten Fehler aus dem Länderfinanzausgleich zu vermeiden?
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pointercrash() schrieb:
Wenn sich eine Transferunion so unausweichlich abzeichnet, warum fehlt dann die gestalterische Kraft, diese halbwegs fair zu bauen, also die bekannten Fehler aus dem Länderfinanzausgleich zu vermeiden?
Aus dem gleichen Grund, warum alle anderen Ausgleichssysteme nicht reformierbar sind:
- Zunächst braucht man kein Transfersystem.
- Dann benötigt die Mehrheit einen Transfer.
- Man stimmt ab für die Einführung eines Transfersystems und hat - oh Wunder - eine Mehrheit.
- Das Transfersystem wird eingeführt.
- Da der Empfang einfacher ist als die Abgabe, erhöht sich die Zahl der Transferempfänger.
- Das Transfersystem gerät in eine Schieflage und gefährdet die Existenz der Transfergeber.
- Es wird festgestellt, daß das Transfersystem reformbedürftig ist.
- Eine Kommission erstellt einen Maßnahmenplan, der inhaltlich sehr vernünftig ist.
- Die Mehrheit der Transferempfänger lehnt die Reform ab.
- gehe zu 5)