Bummelstudent Guttenberg auch noch Plagiator?
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Ich möchte Euch auch auf diese höchst passende Rezension auf Amazon.de hinweisen:
Hier ein kleines Highlight davon:
Wen Guttenberg nicht benutzt, der existiert nicht!
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Ich finde das echt peinlich mit Guttenberg. Nur weil er viele Feinde hat. Man versucht ihm hier nur an Bein zu pinkeln! Die Leute sollten sich schämen. Und wenn er Fehler begangen hat, dass ist ein Ding zwischen ihm und der Uni.
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freakC++ schrieb:
Ich finde das echt peinlich mit Guttenberg. Nur weil er viele Feinde hat. Man versucht ihm hier nur an Bein zu pinkeln! Die Leute sollten sich schämen. Und wenn er Fehler begangen hat, dass ist ein Ding zwischen ihm und der Uni.
Wenn er den Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags für seine Privatinteressen missbraucht, dann ist das keine Sache mehr zwischen ihm und der Uni Bayreuth. Und wenn er vor die Presse tritt, sich in diesem Zusammenhang erklärt und dabei von ein paar Fußnoten spricht, obwohl es um vielleicht 300 Plagiate geht, dann ist das eine massive Verzerrung der Realität, die er der Presse gegenüber betreibt. Das ist auch keine Sache mehr zwischen ihm und der Uni Bayreuth.
Ob er den Doktortitel behält oder verliert, das ist eine Sache zwischen ihm und der Uni, aber trotzdem ist das öffentliche Interesse an diesem Sachverhalt gerechtfertigt.
Übrigens hat jeder Politiker hat Feinde. Das ist nichts, was Herrn zu Guttenberg besonders auszeichnet. Wenn derartiges bei anderen Politikern ans Licht kommen würde, dann würde es auch bis ins letzte analysiert werden.
300 Plagiate, wenn es denn wirklich so viele sind, sind auch kein Fehler, sondern eine bewusste Täuschung und eine massive Respektlosigkeit gegenüber der Institution der Universität. Aus meiner Sicht wirft das ein paar Fragen bezüglich des Charakters von Herrn zu Guttenberg auf.
...und BTW: Dir werden bestimmt diverse Leute in diesem Forum bestätigen können, dass ich sicherlich nicht zum politischen Gegenlager von Herrn zu Guttenberg gehöre.
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Süddeutsche: Der Kriegsminister erwägt Rücktritt:
http://www.sueddeutsche.de/politik/plagiatsaffaere-guttenberg-erwaegt-offenbar-ruecktritt-1.1062566
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Gregor schrieb:
Wenn er den Wissenschaftlichen Dienst des Bundestags für seine Privatinteressen missbraucht, dann ist das keine Sache mehr zwischen ihm und der Uni Bayreuth. Und wenn er vor die Presse tritt, sich in diesem Zusammenhang erklärt und dabei von ein paar Fußnoten spricht, obwohl es um vielleicht 300 Plagiate geht, dann ist das eine massive Verzerrung der Realität, die er der Presse gegenüber betreibt. Das ist auch keine Sache mehr zwischen ihm und der Uni Bayreuth.
Wenn diese dilettantische Arbeit wirklich vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages erstellt wurde, dann gibt es dort großen Klärungsbedarf. Da gebe ich dir recht.
Gregor schrieb:
Ob er den Doktortitel behält oder verliert, das ist eine Sache zwischen ihm und der Uni, aber trotzdem ist das öffentliche Interesse an diesem Sachverhalt gerechtfertigt.
Das öffentliche Interesse ist maximal gegenüber seiner Leistung als Politiker gerechtfertigt.
Gregor schrieb:
Aus meiner Sicht wirft das ein paar Fragen bezüglich des Charakters von Herrn zu Guttenberg auf.
Wenn man in dem Haifischbecken überleben will, dann muss man einen bestimmten Charakter mitbringen. Es ist naiv jetzt plötzlich so überrascht zu tun. Genau genommen ist das genau der Charakter, den das Volk immer von einem Politiker zeichnet.
Den Guttenberg wird die Sache auch nicht allzu sehr weh tun, er fällt weich. Dumm aus der Wäsche schauen aber die ganzen Junganwälte, die ohne Doktor in der heutigen Gesellschaft kaum noch eine Chance haben, wenn die Ansprüche plötzlich wieder ernst genommen werden.
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Nick Unbekannt schrieb:
Wenn diese dilettantische Arbeit wirklich vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages erstellt wurde, dann gibt es dort großen Klärungsbedarf. Da gebe ich dir recht.
Nein, er hat aus einer Schrift zitiert, die der wissenschaftliche Dienst in seinem Auftrag angefertigt hatte.
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Erhard Henkes schrieb:
Genau so ist es! Das ist nichts, was man im Hinterzimmer in Ordnung bringen kann. Eine Schande ist das, was er da begangen hat, wenn das so stimmt. Die Stellungnahme der Uni Bayreuth nach seiner Stellungnahme wird dies ja hoffentlich bestätigen. Wieso gibt man ihm eigentlich 14 Tage Zeit? Das Ganze zieht sich viel zu lange hin. Politisch untragbar.
Ich finde, es ist aus Sicht der Uni Bayreuth schon angebracht, Herrn zu Guttenberg eine angemessene Zeit zu geben, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Eine Doktorarbeit entsteht nicht an einem Tag und sollte auch nicht an einem einzigen Tag für ungültig erklärt werden. Und 14 Tage sind in diesem Zusammenhang wirklich nicht viel Zeit. Ich denke, dass er sogar noch mehr Zeit kriegen wird, wenn er das ganze nicht von sich aus beendet. Schließlich scheinen ja in den letzten Tagen eine Menge weitere Vorwürfe in diesem Zusammenhang entstanden zu sein.
Das hat mit den politischen Vorgängen in dieser Zeit aber relativ wenig zu tun.
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Das hat mit den politischen Vorgängen in dieser Zeit aber relativ wenig zu tun.
Also nehmen wir mal an, dass KT nicht umhin kommt zuzugeben, nicht angezeigte Zitate verwendet zu haben, und die Uni ihn bittet, alle Zitate als solche zu kennzeichnen. Dann bleibt nicht viel von seiner eigenen geistigen Leistung übrig, wenn man nicht noch den ghostwriter entlarvt (das wäre der politische GAU!). Das ist doch eine Schande für einen Minister und CDU/CSU-Superstar. Ich würde ihm raten sofort zurück zu treten. Seehofer ist kein guter Berater, denn KT ist sein Erzrivale auf den Platz als Ministerpräsident Bayerns und als Bierzeltredner.
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freakC++ schrieb:
Und wenn er Fehler begangen hat, dass ist ein Ding zwischen ihm und der Uni.
Nein, die sind ja mitschuldig. Wenn es eine Sache zwischen ihm und der Uni wäre, würde einfach gar nichts passieren. Mich interessiert gar nicht so sehr, was jetzt mit ihm passiert. Ich vermute, er wird zurücktreten. Wichtiger ist, dass die Geschichte die ganze wissenschaftliche Landschaft beschädigt. Jeder der ihm jetzt "kann ja mal passieren" hilfreich zur Seite springt, wertet alle ab, die einen Doktortitel tragen, ob sie ihre Dissertationen korrekt angefertigt haben oder nicht.
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Bashar schrieb:
Wichtiger ist, dass die Geschichte die ganze wissenschaftliche Landschaft beschädigt. Jeder der ihm jetzt "kann ja mal passieren" hilfreich zur Seite springt, wertet alle ab, die einen Doktortitel tragen, ob sie ihre Dissertationen korrekt angefertigt haben oder nicht.
Sehr wahr. Und im Zusammenhang mit den momentanen Geschehnissen sind ja durchaus auch schon Aussagen entstanden, die den Doktorgrad, den er hat, allgemein abwerten. Sehr schön finde ich in diesem Zusammenhang dieses Bild.
Ehrlich gesagt denke ich generell, dass sich einige wissenschaftliche Gebiete Gedanken darüber machen sollten, was eine Doktorarbeit eigentlich sein soll. Ich würde es zum Beispiel begrüßen, wenn es in Zukunft nicht mehr so viele "Typ-II-Arbeiten" geben würde, wie sie zum Beispiel auch von unserer Familienministerin angefertigt wurde. Die Wissenschaft muss sich in diesem Zusammenhang ernst nehmen. Es kann nicht sein, dass jemand akademische Würden erhält, der keine ernsthafte akademische Leistung erbracht hat. ...naja, aber das ist wohl Wunschdenken.
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Naja, vielleicht relativiert das mal die bayerische Bildung. Ich merk hier in Berlin, dass ein bayerisches Abi mehr Wert zu sein scheint als ein Berliner. (Ich bin weder in Berlin noch in Bayern zur Schule gegangen.)
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earli schrieb:
Naja, vielleicht relativiert das mal die bayerische Bildung. Ich merk hier in Berlin, dass ein bayerisches Abi mehr Wert zu sein scheint als ein Berliner.
das bayerische wird auch als das schwerste bundesweit angesehen
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Bashar schrieb:
Ich vermute, er wird zurücktreten. Wichtiger ist, dass die Geschichte die ganze wissenschaftliche Landschaft beschädigt. Jeder der ihm jetzt "kann ja mal passieren" hilfreich zur Seite springt, wertet alle ab, die einen Doktortitel tragen, ob sie ihre Dissertationen korrekt angefertigt haben oder nicht.
Rücktritt? Nö!. Die Mehrheit der Deutschen unterstützt ihn auch noch, was niemanden hindert, Spott über ihm auszukippen: Neue Namen entstehen fast stündlich, "Lord Xerox" hab' ich schon gesehen und "Frei*err von und zu Googleberg".
Was die wissenschaftliche Landschaft anbelangt, stand es um die sowieso längst nicht mehr zum Besten. Mal von der Problematik abgesehen, daß es nicht leicht ist, in Fächern wie Jura wirkliche Novitäten zu finden, dürfte auch in Naturwissenschaften das Niveau gelitten haben.
Was Guttenberg gemacht hat, ist eher die totale Konterkarierung der wissenschaftlichen Landschaft, Chapeau vor soviel unverfrorener Frechheit. Beschädigt wäre der wissenschaftliche Aspekt erst, wenn ihm die Uni die Doktorenwürde nicht aberkennt.Es zeigt uns aber eigentlich was noch viel Bedenklicheres: Einen offensichtlich ehr- und würdelosen Mensch in einem Amt, in dem ihn die Mehrheit gerne weiter sehen würde.
wieso wird der korrekte Titel hier wegzensiert? An Frei herr ist doch nichts Anstößiges, oder?
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Ich bin auf Guttenbergs selbstgeschriebenen Teil des Vorworts der Dissertation gestoßen - bitte angucken!
Oh mein Gott - warum hat er nicht gleich alles von anderen schreiben lassen?
Er gesteht sich "beklagenswerte Eitelkeit" sowie eine "verwegene Charakter- und Lebensmelange" ein, verspricht uns aber: "Gleichwohl, wirkliche Besserung ist kaum absehbar."Der muß ja schwachsinnig sein, gibt's ja gar nicht!
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pointercrash() schrieb:
Ich bin auf Guttenbergs selbstgeschriebenen Teil des Vorworts der Dissertation gestoßen - bitte angucken!
Oh mein Gott - warum hat er nicht gleich alles von anderen schreiben lassen?
Er gesteht sich "beklagenswerte Eitelkeit" sowie eine "verwegene Charakter- und Lebensmelange" ein, verspricht uns aber: "Gleichwohl, wirkliche Besserung ist kaum absehbar."Der muß ja schwachsinnig sein, gibt's ja gar nicht!
Hurz!
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pointercrash() schrieb:
wieso wird der korrekte Titel hier wegzensiert? An Frei herr ist doch nichts Anstößiges, oder?
Weiss ich auch nicht, aber es koennte an dem Herrn von Gravenreuth liegen.
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Werbevideo der Uni Bayreuth, Gutti ab 46 Sekunden.
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... Prosa, kein wissenschaftlicher Zugewinn.
Neben der Frage, wie sich Uni-Bayreuth aus dem ganzen Schlamassel glaubwürdig "rauswindet", möchte ich gerne wissen, was für Gutachter-Professoren da am Werk waren und ob diese sich die Arbeit überhaupt durchgelesen haben.
Die Vorwürfe wiegen in Summe schwer: Ich bin für die Aberkennung des Titels und die Entlassung des Ministers.
Und solche Leute präsentieren sich als Saubermänner mit der weißen Weste, als Entscheider über Volksvermögen, Ressourcen und Menschenleben. Gleichsam erhebt seine Frau im Unterschichten-TV den Zeigefinger und lässt die Saubertante raushängen. Da schwillt mit der Kamm.
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Nicht ganz passend zum Thema aber trotzdem gut: