..



  • Marc++us schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Die energieintensive Industrie will aber weiterhin ihren billigen Strom. Ansonsten wird mit Arbeitsplatzverlust in Deutschland gedroht.

    Ich weiß nicht wie oft Du Produktpläne vorliegen hast, aber die Stromkosten sind zunehmend ein größeres Problem in den Gesamtkosten. Solange man zu den Abteilungen gehört, die dann die Arbeitsplätze verlagern, ist das nicht so dramatisch. Aber ich würde es kaum als Industriepropaganda abtun.

    Ich möchte mich da nicht detailliert äußern. Fakt ist, dass sowohl auf die energieintensive Industrie als auch auf die privaten Haushalte Einsparungen und Kostensteigerungen zukommen werden. Die Industrie fordert langfristig zuverlässige Planungsunterlagen und Rahmenbedingungen. Das gilt für die Kernkraft genauso wie für die Chemie und auch andere.

    Die Frage, die sich stellt, ist die nach dem akzeptablen Restrisiko. Das muss man dem Volk aber auch ehrlich sagen und ihm nicht vorgaukeln, das sei alles menschenerdenklich sicher. Man könne in aller Ruhe im 10- oder 20-km-Radius eines AKW wohnen. Fakt ist, dass das nicht stimmt.

    Wieviel Menschen ist man in Deutschland bereit zu opfern? 10000, 100000, 1 Mio., 10 Mio., mehr? Das muss geklärt werden. Zählen Menschen in der Großstadt mehr als auf dem Land? Was ist mit den AKW auf der Grenze? Wieso durften die dort überhaupt gebaut werden? Je tiefer man da eindringt, desto menschenverachtender wird dies alles.

    Man muss sich das mal klar machen: Der Bundestag beschloss am 28.10.2010, dass die Laufzeiten der vor 1980 gebauten 7 AKW um 8 Jahre und die der 10 übrigen AKW um 14 Jahre verlängert werden. Das ist noch kein halbes Jahr her! Genau diese politischen Parteien sind nun massiv irritiert und politisch im Sinkflug, wohl zu Recht, denn dies war m.E. eine Fehlentscheidung. Das Schlimmste daran ist diese Brennelemente-Steuer, die den Staat - also uns alle - zum "Kumpan" macht.

    Die FDP kämpft nun um ihr Überleben und ist völlig zerrissen in dem Konflikt, ihr traue ich am ehesten eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu. 😉
    Allerdings wird keiner auf die paar Hanseln hören.



  • Marc++us schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Zum Wissenschaftlichen: welche Insekten sind strahlungsresistent? Ich kenne da bisher Kakerlaken.

    Hatte ich vor einigen Tagen gelesen, gibt da auch irgendeine Fliegenart. Finde ich aber nicht mehr als Link.

    Das nützt denen aber wenig, wenn alle ihre Futterquellen sterben.



  • Marc++us schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Die energieintensive Industrie will aber weiterhin ihren billigen Strom. Ansonsten wird mit Arbeitsplatzverlust in Deutschland gedroht.

    Ich weiß nicht wie oft Du Produktpläne vorliegen hast, aber die Stromkosten sind zunehmend ein größeres Problem in den Gesamtkosten. Solange man zu den Abteilungen gehört, die dann die Arbeitsplätze verlagern, ist das nicht so dramatisch. Aber ich würde es kaum als Industriepropaganda abtun.

    So ist das halt. Die Gilde der Pferdekutschenradmacher war auch gegen Autos. Neue Technologie bringt immer neue Arbeitsplätze, da muss man sich keine Sorgen machen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die FDP kämpft nun um ihr Überleben und ist völlig zerrissen in dem Konflikt, ihr traue ich am ehesten eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu. 😉
    Allerdings wird keiner auf die paar Hanseln hören.

    ach komm, die fdp? die haben doch noch nicht mal den anspruch eigenständig zu regieren. die fühlen sich doch in ihrer rolle als "kleiner bruder" wohl. das ist eh was, was ich nicht verstehe. man kann sich doch nicht immer damit zufrieden geben nur der zweite zu sein, entweder man wechselt die sportart, oder lässts gleich ganz. die fdp sollts eher ganz lassen!



  • _-- schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Die FDP kämpft nun um ihr Überleben und ist völlig zerrissen in dem Konflikt, ihr traue ich am ehesten eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu. 😉
    Allerdings wird keiner auf die paar Hanseln hören.

    ach komm, die fdp? die haben doch noch nicht mal den anspruch eigenständig zu regieren. die fühlen sich doch in ihrer rolle als "kleiner bruder" wohl. das ist eh was, was ich nicht verstehe. man kann sich doch nicht immer damit zufrieden geben nur der zweite zu sein, entweder man wechselt die sportart, oder lässts gleich ganz. die fdp sollts eher ganz lassen!

    Wenn sie dabei wenigstens ein liberales Gegengewicht für Bürgerrechte wären. Aber leider Fehlanzeige.


  • Mod

    earli schrieb:

    Neue Technologie bringt immer neue Arbeitsplätze, da muss man sich keine Sorgen
    machen.

    Dummgeschwätz, wie üblich.

    Weißt Du welchen Strom man benötigt, um Silizium zu erzeugen? Si wird nämlich aus Sand umgeschmolzen.

    Die Schaufeln der Windräder bestehen aus GFK und ähnlichen Verbundwerkstoffen. Weißt Du, daß das alles in Heiß- und Schmelzprozessen erzeugt wird?

    Und der gesamte deutsche Maschinenbau hängt am Stahlpreis. Der kommt ja bekanntlich auch aus dem Backofen.

    Früher war das einfach, weil die neuen Arbeitsplätze für die Autoherstellung direkt auf dem Nachbargrundstück der Pferdekutschefirma entstanden. Heute legt man die aber dann nach Guangdong.

    Und wir sprechen hier nicht von den paar Leuten, die in den AKWs arbeiten - damit da kein Mißverständnis aufkommt. Wir sprechen hier von den Leuten, die qua Export den (trotz aller Unkenrufe) hohen Lebensstandard in Deutschland erwirtschaften.



  • Aha, Marc++us droht auch schon, wie üblich mit Export der Arbeitsplätze nach China. Indien sollte man nicht vergessen und Brasilien und Russland.

    Noch zu Tepco, diesem miserablen Laden:
    http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:japans-atom-albtraum-super-gau-oder-tippfehler/60033742.html#gmap-0-Fukushima Daiichi (Reaktor 1)
    Machen alle mit Cl-38 verrückt. Das Entscheidende daran ist aber, was die Fachleute noch (!) erwarten.

    Das lässt den Experten bangen. Denn Chlor 38 zerfällt schnell: Es hat eine Halbwertzeit von 37 Minuten. Wochen nach Abschaltung lässt das nur einen Schluss zu: Die unkontrollierte Kettenreaktion ist im Gang. In diesem Fall seien die Arbeiter vor Ort "in beträchtlich größerer Gefahr" als bisher, warnt der kalifornische Kernphysiker Ferenc Dalnoki-Veress. Neutronenblitze und plötzliche enorme Strahlungsmengen könnten sie töten.

    Es hat noch nicht begonnen, und Tepco wird nicht davor bewahren. Wissen wir wirklich, wie es in Deutschland oder Frankreich oder Tschechien in den AKWs zugeht? 😕

    Das wird übrigens bei den AKWs in D geprüft:

    Was halten die Meiler aus, wenn mehr passiert, als man bisher dachte? Geprüft werden drei Szenarien: Erstens Naturereignisse wie Erdbeben, Hochwasser, Trockenheit oder eine Mischung davon; zweitens unbekannte Ereignisse, die zu konkreten Schäden führen, zum Beispiel einem mehr als 72 Stunden andauernden Ausfall des Notstroms; und drittens die Funktionsfähigkeit der Notfallmaßnahmen unter erschwerten Bedingungen, zum Beispiel bei Stromausfall, hoher Strahlung oder Explosionsgefahr.

    Quelle: FTD



  • Marc++us schrieb:

    earli schrieb:

    Neue Technologie bringt immer neue Arbeitsplätze, da muss man sich keine Sorgen
    machen.

    Dummgeschwätz, wie üblich.

    Weißt Du welchen Strom man benötigt, um Silizium zu erzeugen? Si wird nämlich aus Sand umgeschmolzen.

    Die Schaufeln der Windräder bestehen aus GFK und ähnlichen Verbundwerkstoffen. Weißt Du, daß das alles in Heiß- und Schmelzprozessen erzeugt wird?

    Und der gesamte deutsche Maschinenbau hängt am Stahlpreis. Der kommt ja bekanntlich auch aus dem Backofen.

    Früher war das einfach, weil die neuen Arbeitsplätze für die Autoherstellung direkt auf dem Nachbargrundstück der Pferdekutschefirma entstanden. Heute legt man die aber dann nach Guangdong.

    Und wir sprechen hier nicht von den paar Leuten, die in den AKWs arbeiten - damit da kein Mißverständnis aufkommt. Wir sprechen hier von den Leuten, die qua Export den (trotz aller Unkenrufe) hohen Lebensstandard in Deutschland erwirtschaften.

    Und was meinst du, wie viele AKWs du brauchst, um den verbrauchten Brennstoff zu kühlen?

    Das erste AKW der Welt in England, das je ans Netz ging und mit viel Propaganda gefeiert wurde, hatte sogar einzig diesen Zweck. Laut Propaganda sollte es billigen Strom garantieren. In Wahrheit brauchte man mehr als den ganze Strom zum Kühlen eines anderen Reaktors, der zum Erzeugen von Waffenplutonium gebaut wurde.

    Als Beispiel mal Brokdorf. Der erzeugt 1410 MW. Die thermische Leistung beträgt aber 3900 MW. Das zweite ist die Hitze, die gekühlt werden muss, wenn der mal vom Netz geht.



  • Als Beispiel mal Brokdorf. Der erzeugt 1410 MW. Die thermische Leistung beträgt aber 3900 MW. Das zweite ist die Hitze, die gekühlt werden muss, wenn der mal vom Netz geht.

    Ganz so kann man die Zahlen, denke ich mal, nicht vergleichen. Nehmen wir an, wir kühlen mit Wasser, dann zählt die Gleichung: dQ/dt = dm/dt * Cp(Wasser) * delta T
    Die elektrische Energie benötigst du eventuell, um das Wasser durch den Wärmetauscher zu befördern. Die Kühlenergie kommt aus dem kühlenden Wasserstrom. Deshalb stehen AKWs auch gerne an Flüssen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Als Beispiel mal Brokdorf. Der erzeugt 1410 MW. Die thermische Leistung beträgt aber 3900 MW. Das zweite ist die Hitze, die gekühlt werden muss, wenn der mal vom Netz geht.

    Ganz so kann man die Zahlen, denke ich mal, nicht vergleichen. Nehmen wir an, wir kühlen mit Wasser, dann zählt die Gleichung: dQ/dt = dm/dt * Cp(Wasser) * delta T
    Die elektrische Energie benötigst du eventuell, um das Wasser durch den Wärmetauscher zu befördern. Die Kühlenergie kommt aus dem kühlenden Wasserstrom. Deshalb stehen AKWs auch gerne an Flüssen.

    Ja, im Normalbetrieb wird das schon klappen. Aber ich meine, wenn der Betrieb vorbei ist. Dann dauert es mit normalem Flusswasser viele Jahre, bis man den Reaktor abbauen kann.

    Oder was ist bei einem GAU? Diese thermische Leistung ist die Kühlung, die man braucht, um eine Kernschmelze zu verhindern!



  • Die thermische Leistung ist dann nur ca. 5-7%, wenn ich das richtig verstanden habe. Fakten sollte man schon sauber analysieren, damit die Apokalypse auch glaubwürdig rüber kommt. 😉



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die thermische Leistung ist dann nur ca. 5-7%, wenn ich das richtig verstanden habe. Fakten sollte man schon sauber analysieren, damit die Apokalypse auch glaubwürdig rüber kommt. 😉

    Wo hast du das denn her? Ich hab dazu nichts weiter gefunden.



  • Hier ist es laienhaft erklärt:

    Etwa 2 Tage lang produziert jeder abgeschaltete Reaktor noch etwa 7% seiner Nennleistung bevor die Leistung dann langsam über viele Wochen zurückgeht. Erst dann kann man die Brennstäbe entnehmen und in das Ausklingbecken (Sozusagen ein Wasserbad) stecken und dann dauert es Jahre bis man die sicher transportieren kann. Nach etwa 20 Jahren sind die Brennstäbe "Handwarm", man könnte die dann anfassen.

    http://www.gutefrage.net/frage/wieso-kann-das-akw-in-fukushima-nicht-einfach-notabgeschaltet-werden

    Weiter oben im Thread ist die genaue Formel.



  • ..



  • na hoffentlich hat der gute berater 😉



  • Christian Lindner hat nix Technisches studiert, also keine Ahnung. Das stimmt. Dennoch wäre er der beste "Chef" und "Vordenker".



  • Man hat eine neue Idee für das radioaktive Wasser gefunden:

    Für Aufbewahrung und Transport des Wassers soll ein riesiges Floß zum Einsatz kommen. Nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Jiji ist das pontonähnliche Becken 136 Meter lang, 46 Meter breit und drei Meter hoch. Das Floß bestehe aus einem Stahltank und könne insgesamt bis zu 18.000 Tonnen Wasser fassen, berichtet die Zeitung "Asahi" unter Berufung auf die Verwaltung der Präfektur Shizuoka. Die Stadt Shimizu stelle Tepco das Floß zur Verfügung, sagte Bürgermeister Zenkichi Kojima. Normalerweise diene das Floß zum Angeln.

    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,754592,00.html

    Das reicht aber auch nur für ein paar Tage. Dann kann man das Floß aufs Meer fahren und dort die Soße "dumpen". Was sonst? 🙄

    So sieht übrigens die traurige Wahrheit aus:
    http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/DocE60908ED409F349C398995692BB14523EATplEcommonScontent.html

    In einer Reaktorwand des havarierten Atomkraftwerks Fukushima klafft ein 20 Zentimeter langer Riss, aus dem radioaktives Wasser ins Meer sickert.

    Ganz toll! War aber klar, dass der Anstieg der Radioaktivität im Meer so erfolgt. Die Floß-Idee kann man sich da wohl schenken, wenn parallel die Brühe direkt aus dem Kern ins Meer sabbert. Tolle Technik. 🙄

    Genau genommen dürfte man diesen Reaktor nun nicht mehr mit Wasser bespritzen. Dann setzt aber die Kernschmelze schneller ein! Das Ganze ist wohl nicht mehr beherrschbar und lösbar. So geht dies übrigens schon von Anfang an. Fing mit den (nach heutigem Stand der Technik unnötigen) Knallgasexplosionen an.



  • earli schrieb:

    Und was meinst du, wie viele AKWs du brauchst, um den verbrauchten Brennstoff zu kühlen?

    Das erste AKW der Welt in England, das je ans Netz ging und mit viel Propaganda gefeiert wurde, hatte sogar einzig diesen Zweck. Laut Propaganda sollte es billigen Strom garantieren. In Wahrheit brauchte man mehr als den ganze Strom zum Kühlen eines anderen Reaktors, der zum Erzeugen von Waffenplutonium gebaut wurde.

    Als Beispiel mal Brokdorf. Der erzeugt 1410 MW. Die thermische Leistung beträgt aber 3900 MW. Das zweite ist die Hitze, die gekühlt werden muss, wenn der mal vom Netz geht.

    Quatsch!

    Wenn der Reaktor vom Netz geht, dann wird der Reaktor erstmal abgeschaltet, die Kernspaltung setzt aus und die Wärmeproduktion sinkt drastisch.



  • Ich denke, earli hat das inzwischen verstanden.

    Es gibt viel zu wenig umfassende Informationen zu dem Thema. Die ganze Zeit wird von Herstellung der ordnungsgemäßen Kühlung gesprochen. Nach einer großen Knallgasexplosion ist aber eine Menge demoliert, und wenn ich die Kabel dort ziehen soll, wo sich die radioaktive Brühe sammelt (inzwischen informiert man über Risse/Undichtigkeiten im Reaktor), dann ist das ein enormes Problem. Dann dieses Getue mit der Brühe und den Tanks, wo doch schon große Mengen ins Meer sickern. Von dieser Folie und dem Kunstharz hört man auch nichts mehr, wären ja auch nur leicht begrenzende Hilfsmittel ohne Langzeitwirkung. Wenn die volle Kernschmelze einsetzen würde, bringen diese Mittel wenig, weil man dann flüchten muss. Zusätzlich noch diese ständig falschen/fraglichen Messwerte. Tokio wird noch in Sicherheit gewiegt, was soll man auch anderes machen? Das kann man sogar verstehen.

    Sieht jemand einen klaren Weg, wie die japanische Regierung dieses Disaster nun wirklich in den Griff bekommen will? Die Evakuierungszone ist auch noch zu gering, und das Meer bekommt ziemlich viel Dreck ab. Diesen Input kann ich nicht beurteilen, man erwartet hier, dass sich alles verteilt. Der Schaden für die Fischfangindustrie und Schifffahrt wird allerdings hoch sein.



  • Marc++us schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Zum Wissenschaftlichen: welche Insekten sind strahlungsresistent? Ich kenne da bisher Kakerlaken.

    Hatte ich vor einigen Tagen gelesen, gibt da auch irgendeine Fliegenart. Finde ich aber nicht mehr als Link.

    .. da verwechselst Du was. Jedenfalls wenn es darum geht die Japaner strahlungsresistent zu machen:
    http://www.youtube.com/watch?v=9qiee9rRHPo
    (Thema Jurassic Park)


Anmelden zum Antworten