Raketengleichung
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(i S. 113)Eine Rakete besitzt eine Startmasse von 250t. Beim Start strömen pro Sekunde 10t Gas mit der Geschwindigkeit 1400 m/s aus. Welche Geschwindigkeit hat die Rakete nach einer Sekunde erreicht? Wie groß war dabei die Beschleunigung und welchen Weg hat sie in dieser Sekunde zurückgelegt?
Lösungen: v=56m/s; a=56m/s²,28m
Hm, vlt. klappt es, wenn ich die Erdbeschleunigung einbeziehe:
p0 = p1 + p2 // (Impulserhaltung)
p0 = m1*v1 + m2*v2
m2 = m0 - m1
=> p0 = m1*v1 + (m0 - m1)*v2 | -(m0 - m1)*v2
<=> m1*v1 = p0 - (m0 - m1)*v2 |: m1
<=> v1 = { p0 - [m0-m1]*v2 } / m1
<=> v1 = { p0 - m0*v2 - m1*v2 } / m1
= { m0*v0 - m0*v2 - m1v2 } / m1
= { m0(v0-v2) - m1*v2 } / m1m1 = K * t // (K ist der Massenstrom)
Da t=1, m1= 10.000 kg
Hm, wie geht es nun weiter?
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Hoppla, ich glaub ich hab die Strömungsgeschwindigkeit mit der Raketengeschwindigkeit verwechselt.
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ErwinStein schrieb:
Hoppla, ich glaub ich hab die Strömungsgeschwindigkeit mit der Raketengeschwindigkeit verwechselt.
Ahh, das erklärt vieles. Kommst du nun alleine auf die Lösung?
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Man, man, man, und ich habe fast 4 Stunden mit dieser simplen Aufgabe verbracht.
geg:
mR0 = 250.000 kg (Startmasse)
vA = 1400 m/s
mA = 10.000 kgRaketen-Impuls - Ausstoß-Impuls = 0
mR*vR - mA*vA = 0
mR = m0-mA
=> (m0*-mA)*vR - mA*vA = 0 |+mA*vA |:(m0-mA)
<=> vR = mA*vA / m0-mA
vR = mA*vA / m0-mA
vR = [ 10.000*1400 / 250.000-10.000 ] m/s = 14000000/240000 m/s = 58.333333333333336 m/s ≈ 58.3 m/s
Aber das Ergebnis stimmt trotzdem nicht mit der Musterlösung überein...
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ErwinStein schrieb:
Aber das Ergebnis stimmt trotzdem nicht mit der Musterlösung überein...
Wenn ich das richtig sehe, hast du die Rakete behandelt, als sei sie eine Kanone, die die 10.000 kg mit einem Schlag abgeschossen hätte. Die Rakete gibt diese Masse aber kontinuierlich über die 1 s ab.
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Kannst Du mal bitte Deinen Lösungsweg schildern?
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Ich weis nämlich nicht wie ich das mathematisch auffassen soll.
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Müsste dann dieser Massenstrom nicht Abgeleitet werden? Aber selbst, dann wäre die Steigung 10 000 kg. Ich vestehe nicht so recht...
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Jaja, nicht so ungeduldig. Lass mir doch mal 5 Minuten zum Antworten. Oder lieber ein paar Stunden, da ich gerade anderweitig beschäftigt bin. In der Zwischenzeit kannst du dir ja schon einmal Wikipedia zur Raketengleichung durchlesen.
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Denk mal an deine Kanonenrakete. Bei dieser schießt die Rakete ihre 10 Tonnen schwere Kugel mit einem Schuss weg. Dadurch bekommt sie den Impuls p = 10 Tonnen * 1400 m/s. Und die Geschwindigkeit v = p/(250 t - 10 t) = 58,3333, wie du schon ausgerechnet hast.
Jetzt denkst du dir eine doppelläufige Kanone, die nacheinander zwei Kugeln zu je 5 t abschießt. Nach dem ersten Schuss hat die Rakete den Impuls p/2 und die Geschwindigkeit v1 = p/2 / (250 t - 5 t) = 28.5714. Und das ist nicht v/2! Jetzt schießt die Rakete die zweite Kugel ab. Diese entfernt sich wieder mit 1400m/s von der Rakete. Von der Rakete aus gesehen, wohlgemerkt. Die Rakete gewinnt (vom mitbewegten System aus gesehen) wieder den Impuls p/2 und dieses Mal die Geschwindigkeit v2 = p/2 / (245t - 5 t) = v/2. Und Jetzt muss man nur noch addieren um zu sehen, wie schnell sich die Rakete für den ruhenden Beobachter bewegt: v1 + v2 = 57.738 < v
Verstanden, warum das ein anderer (kleinerer) Wert ist? Es liegt da dran, wie viel Masse die Rakete jeweils nach den Schüssen noch hat. Daher ist ein dicker Knall anders (und zwar günstiger) als viele kleine Schüsse.
Und jetzt denkst du dir, dass die Rakete unendlich kleine Kügelchen nacheinander abschießt, immer mit 1400 m/s. Und zwar gerade so viele, dass sie davon insgesamt 10 t /s abschießt. Und mit dieser Motivation liest du dir die Herleitung zur Raketengleichung auf den verlinkten und/oder erwähnten Seiten durch (ich bin zu faul, diesen Standardstoff für das Forum abzutippen :p ).
Noch Fragen?