Welche Programmiersprachen haben noch eine große Zukunft vor sich, welche gelten als veraltet?



  • Es gibt hunderte von Programmiersprachen, aber nur wenige werden als Massenprogrammiersprache eingesetzt.

    Die zur Zeit am meisten verwendeten Prorammiersprachen dürften
    C, C++, C#, Java, Javascript, Objective-C, Python, PHP und Visual Basic sein.
    Siehe auch:
    http://spectrum.ieee.org/at-work/tech-careers/the-top-10-programming-languages

    Aber es gibt noch hunderte andere, aber die meisten von ihnen werden momentan kaum benutzt oder sind am absteigenden Ast (z.B. Pascal oder Visual Basic),
    während andere immer beliebter werden (z.b. Vala, Ruby).

    Aber welche von den in den letzten 20 Jahren neu entwickelten Programmiersprachen haben noch eine große Zukunft vor sich?
    Was schätzt ihr, welche Programmiersprachen haben noch großes Potential?



  • Mal gleich etwas gewagtere Prognosen, aber soll ja spannend werden, "alles hat seinen Platz" kann jeder schreiben. 😉

    C: Wird sich mit kleineren Änderungen halten.
    C++: Wird sich wahrscheinlich noch stark weiterentwickeln, aber Platz für eine performante und trotzdem abstrakte Sprache wird es immer geben.
    C# & Java: Sobald die Rechner schnell genug sind, werden die von reinen Interpretersprachen verdrängt.
    Java\1: Wird hoffentlich durch irgendetwas ordentlich Standardisiertes verdrängt.
    Objective-C: Nutzt man das außerhalb von Apple?
    Python: Ja, so etwas wie Python könnte schon Zukunft haben, ich mag nur die Sprache nicht.
    PHP: Klar, geht weiter.
    Visual Basic: Ach, die Sprache lebt noch?



  • cooky451 schrieb:

    C# & Java: Sobald die Rechner schnell genug sind, werden die von reinen Interpretersprachen verdrängt.

    Sorry, aber welchen Vorteil haben die reinen Interpretersprachen gegenüber Java und C#?! Schwierig sind die beiden Sprachen schließlich nicht zu lernen...



  • cooky451 schrieb:

    C# & Java: Sobald die Rechner schnell genug sind, werden die von reinen Interpretersprachen verdrängt.

    C# und Java wird für die nächsten 10 Jahre noch intensiv benutzt werden.
    D.h. selbst in 30 Jahren wird es noch so viele Codealtlasten geben, daß bis dahin so gut dastehen wird wie C oder Fortran.
    Und ich glaube auch icht, daß Interpretersprachen Einzug in die ersten Programmierkurse in den Hochschulen erhalten werden, denn dafür sind diese Sprachen zu stark abstrahiert. Sogar viel stärker als Java, was schon heute teilweise ein Problem darstellen kann, wenn man den Studenten vermitteln will, was da wirklich unter der Haube abgeht.
    Um letzteres den Studenten beizubringen, wäre C++ sicherlich deutlich besser geeignet, aber in Zeiten von Bachelor und zeitlich gekürtzen Studiengängen dürfte da keine Zeit mehr bleiben, um die Komplexität von C++ beizubringen und C bietet keine OOP Konstrukte.
    Man kann also nur hoffen, daß Programmiersprachen wie D hier Einzug erhalten, denn diese Sprache ist schön definiert und läßt tiefe Einblicke in die Funktionsweise zu ohne stark zu abstrahieren oder zu komplex zu werden, ansonsten bleibt es halt bei Java und die Studenten erfahren von Pointern und unter der Haube programmieren erst, wenn sie durch entsprechende Nebenfächer zwangsläufig auf C stoßen.



  • Java\1: Wird hoffentlich durch irgendetwas ordentlich Standardisiertes verdrängt.

    Ist standardisiert, dadurch wird es trotzdem nicht besser.

    Interpretersprachen Einzug in die ersten Programmierkurse in den Hochschulen erhalten werden.

    Man denke nur an Lisp oder Prolog ...

    wenn man den Studenten vermitteln will, was da wirklich unter der Haube abgeht

    Da gab 's bei mir noch MIPS



  • knivil schrieb:

    Interpretersprachen Einzug in die ersten Programmierkurse in den Hochschulen erhalten werden.

    Man denke nur an Lisp oder Prolog ...

    Ja, in Nebenfächern, aber nicht im 1. Semester in denen die Studenten ihre erste Programmiersprache lernen, wenn sie es nicht von selbst können.



  • knivil schrieb:

    wenn man den Studenten vermitteln will, was da wirklich unter der Haube abgeht

    Da gab 's bei mir noch MIPS

    Zu spät und nur als Nebenfach.



  • C Coder schrieb:

    knivil schrieb:

    Interpretersprachen Einzug in die ersten Programmierkurse in den Hochschulen erhalten werden.

    Man denke nur an Lisp oder Prolog ...

    Ja, in Nebenfächern, aber nicht im 1. Semester in denen die Studenten ihre erste Programmiersprache lernen, wenn sie es nicht von selbst können.

    Lisp als erste Sprache an der Hochschule? Durchaus keine so schlechte Idee.
    "Normale" Sprachen kennen die Studenten eh schon.



  • Lange ist es her, das 1. Semester. Aber C++, C oder gar Java war nicht Thema in 'Grundlagen der Programmierung'. Am MIT wurde ja Scheme (Lisp-Dialekt) gelehrt. Soll jetzt von Python abgeloest worden sein, hat aber andere Gruende.

    Ja, in Nebenfächern .. Zu spät und nur als Nebenfach.

    Keine Ahnung was du damit meinst, aber bei mir gab es keine 'Nebenfaecher' im Grundstudium, also den ersten 4 Semestern. Und bei mir war das Teil des ersten Semesters.



  • Hab heute noch ein Stellenangebot gesehen, die suchten Programmierer die Cobol, objektiv Cobol und ähnliches drauf haben. Da scheint es also immer noch aktive Software zu geben.



  • volkard schrieb:

    C Coder schrieb:

    knivil schrieb:

    Interpretersprachen Einzug in die ersten Programmierkurse in den Hochschulen erhalten werden.

    Man denke nur an Lisp oder Prolog ...

    Ja, in Nebenfächern, aber nicht im 1. Semester in denen die Studenten ihre erste Programmiersprache lernen, wenn sie es nicht von selbst können.

    Lisp als erste Sprache an der Hochschule? Durchaus keine so schlechte Idee.

    IMO sollte die erste Programmiersprache schon eine imperative Programmiersprache sein, denn gerade die am meisten im Berufsleben eingesetzten Programmiersprachen sind eben alle imperativ.

    "Normale" Sprachen kennen die Studenten eh schon.

    Normale Programmiersprachen?
    Das trifft nur auf die Nerds zu.

    Es gibt genug Studienanfänger die z.B. super in Mathe sind oder etwas technisches studieren wollen in dem man noch sicher Geld verdienen kann, also landen sie bei Informatik, aber eine Progammiersprache haben sie noch nie angefaßt. Außer vielleicht mal ein Schnellkurs in der Schule, der nicht über eine if Bedingung und for Schleife hinausgeht.
    Und Leute die ihr Windows installieren können oder täglich Computerspiele spielen, die sind auch oft dabei.



  • Ahaaaa, du weisst also wie der Hase laeuft? Ich glaub 's eher nicht.



  • knivil schrieb:

    Lange ist es her, das 1. Semester. Aber C++, C oder gar Java war nicht Thema in 'Grundlagen der Programmierung'.

    Das wird auch der Grund sein, warum Uniabsolventen nur selten gut programmieren können.
    An einer FH begegnest du mindestens einer dieser 3 Programmiersprachen im ersten Semester als Grundlage oder Einführung in die Programmierung. Kursnamen können von Hochschule zu Hochschule und Bundesland natürlich abweichen.
    Aber eine Sprache von den drei wird auf alle Fälle genommen.
    Heutzutage ist es meist Java, früher war es C++.

    Ja, in Nebenfächern .. Zu spät und nur als Nebenfach.

    Keine Ahnung was du damit meinst,

    Ich meine damit Wahlpflichtfächer, von denen du dir aus x Wahlpflichtfächern ein paar aussuchen mußt.
    Und wenn du entsprechend wählst, dann begegnest du auch keiner Programmiersprache mehr oder programmierst nur in der, die du im Grundstudium hauptsächlich gelernt hast.

    aber bei mir gab es keine 'Nebenfaecher' im Grundstudium, also den ersten 4 Semestern. Und bei mir war das Teil des ersten Semesters.

    Bei mir wurde das Grundstudium von C, C++ und Java abgedeckt.
    Berührung mit Python, Lisp und Co gab es nur in den Nebenfächern, also im Hauptstudium.



  • C Coder schrieb:

    Normale Programmiersprachen?
    Das trifft nur auf die Nerds zu.

    Es gibt genug Studienanfänger die z.B. super in Mathe sind oder etwas technisches studieren wollen in dem man noch sicher Geld verdienen kann, also landen sie bei Informatik, aber eine Progammiersprache haben sie noch nie angefaßt. Außer vielleicht mal ein Schnellkurs in der Schule, der nicht über eine if Bedingung und for Schleife hinausgeht.
    Und Leute die ihr Windows installieren können oder täglich Computerspiele spielen, die sind auch oft dabei.

    Und der Schnellkurs reichte nicht als Inspiration, privat Programmieren zu lernen?
    Diese von Dir aufgezählten Ballaststudenten soll man so schnell wie möglich rausprüfen. Die stören wirklich nur und halten alles auf. Vielleicht ist echt mal jemand dabei, der begabt ist. Das mag ich nicht aussließen. Der hat aber dann auch kein Problem mit Lisp. Also schadet es keinem und bringt nur Vorteile.



  • Das wird auch der Grund sein, warum Uniabsolventen nur selten gut programmieren können.

    🙂

    Und wenn du entsprechend wählst, dann begegnest du auch keiner Programmiersprache mehr oder programmierst nur in der, die du im Grundstudium hauptsächlich gelernt hast.

    Achso meinst du das mit dem gut programmieren. Wahrscheinlich koennen deshalb FH-Studenten so schlecht programmieren. 🙂



  • Also ich wahr jahrelang Tutor für Einführungsvorlesungungen in C und C++. Und Leute die wirklich schon etwas Ahnung von Programmieren haben, sind da meiner Erfahrung nach tatsächlich eher die Ausnahme als die Regel...



  • Ich bin im dritten Semester Angewandte Informatikund wir haben bis jetzt rein garnichts außer Java gemacht.
    Gut, in Betriebssysteme mussten wir etwas C machen (ein bischen forken etc und sogar darüber wurde geheult) und in Netze und Verteilte Systeme mussten wir Bullshit per Bashscript machen.

    Das wars und wirds vermutlich auch bleiben, bei dem C-Exkurs gehts anscheinend eh nur um make und ähnliche Buildsysteme.



  • cooky451 schrieb:

    C# & Java: Sobald die Rechner schnell genug sind, werden die von reinen Interpretersprachen verdrängt.

    Von Python, PHP oder HTML5/Javascript und das im Desktop-Bereich? Ich glaube nicht.

    Ich bin nicht blind für den Trend richtung Web aber C# und Java haben stärken, die von keine anderen Sprachen/Frameworks bieten.

    Dazu gehört die relative Einfachheit der Sprachen, Ausdrucksstärke die über die Jahre entstanden ist, gigantische Frameworks, schnelle Entwicklungszeiten und heutzutage auch Performance. Wohlgemerkt auf Desktop oder Backend bezogen.

    Jeder wünscht sich eine Allzwecksprache die in allen bereichen brilliert, aber die wird es sobald nicht geben. Ich kämpfe gerade mit der Entscheidung C++ oder C# für ein Projekt zu verwenden. Die Vor- und Nachteile sind an ganz verschiedenen Stellen angesiedelt. Das Einzige was man wohl mit Sicherheit sagen kann ist, dass keine der aufgeführten Sprachen so schnell untergehen wird.

    An die viel beschworene Blüte funktionaler Sprachen glaube ich im übrigen nicht. Jedenfalls nicht im Massenmarkt.



  • volkard schrieb:

    Und der Schnellkurs reichte nicht als Inspiration, privat Programmieren zu lernen?

    Das hängt doch ganz von der Person ab, meinst du nicht?
    Nerds lernen sicher weiter, andere lernen nur um die Scheine zu sammeln und damit praktisch nur das, was zum Bestehen des Abschlußes notwendig ist.

    Diese von Dir aufgezählten Ballaststudenten soll man so schnell wie möglich rausprüfen. Die stören wirklich nur und halten alles auf.

    Von diesen sogennanten "Ballaststudenten" schaffen trotzdem genug ihren Abschluß, wenn sie nach Scheinen studieren.
    Das sind dann am Ende also auch Informatiker, genau wie du, nur sind es keine Nerds.

    Klar, in einer perfekten Welt hätte man nur Wünsch-Dir-Was Studenten und im Gymnasium hätte sich dann auch nie die Französischlehrerin beklagen können, denn die Schüler wären ja voll daran interessiert gewesen, franzöisch zu lernen.

    Bedauerlicherweise sind wir aber nicht bei Wünsch-Dir-Was, es gibt genug Informatiker die Informatik nur studiert haben um Geld zu verdienen und wenn zur Softwareentwicklung C, C++ und Java im Berufsleben ausreicht, dann ist das halt so.

    Inwiefern diese Nicht-Nerds stören oder alles aufhalten, erschließt sich mir allerdings trotzdem nicht.
    Ein Prof/Dozent muß den Stoff trotzdem so auslegen, so daß auch jeder eine Chance hat, genug Zeit zu haben, um den Stoff zu meistern.
    Man sollte nicht erwarten, daß die Studenten schon vor Beginn des Studiums eine Programmiersprache perfekt beherrschen, auch wenn das unter Stichpunkt "Wünsch-dir-Was", natürlich gerne gesehen wäre.

    Vielleicht ist echt mal jemand dabei, der begabt ist. Das mag ich nicht aussließen. Der hat aber dann auch kein Problem mit Lisp. Also schadet es keinem und bringt nur Vorteile.

    Natürlich nicht, der bringt sich LISP aber sowieso Zuhause bei.



  • knivil schrieb:

    Das wird auch der Grund sein, warum Uniabsolventen nur selten gut programmieren können.

    🙂

    Und wenn du entsprechend wählst, dann begegnest du auch keiner Programmiersprache mehr oder programmierst nur in der, die du im Grundstudium hauptsächlich gelernt hast.

    Achso meinst du das mit dem gut programmieren. Wahrscheinlich koennen deshalb FH-Studenten so schlecht programmieren. 🙂

    Ach, frag doch einfach mal die Industrie, was die zu Uni- und FH Absolventen sagt.

    Die meisten IT Firmen nehmen zur Softwareentwicklung viel lieber FH Absolventen, denn da ist das lernen einer Programmiersprache nicht nur eine Randnotiz unter "bring es dir selbst bei", sondern es wird in den FHs auch gelehrt und in der Praxis angewendet.
    Die Uni Leute werden nur dann genommen, wenn man Theoretiker braucht, da sind Uni Leute durchaus gut bis besser.
    Aber skurille Programmiersprachen wie Whitespace braucht die Industrie nicht und ist bestenfalls unter akademischen Gesichtspunkten für Theoretiker von Interesse.

    Tja und funktionale Programmiersprachen wie LISP sind in der Industrie leider auch nur schwach vertreten.

    Und dann noch etwas, gerade im Bereich der Informatik wollen viele angehende Informatikstudenten gar nicht sich erst in einer Uni einschreiben, weil sie mehr Praxiserfahrung haben wollen, und das bietet ihnen dann eine FH.
    In anderen Studiengängen mag das anders aussehen, aber gerade in der Informatik sind die Unis zunehmend unbeliebter.


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