Warum sehen wir etwas?
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Wir sehen ja eigentlich, weil Lichtstrahlen in unser Auge fallen. Aber wenn ich jetzt einen beliebigen Punkt im Raum nehme, kommt da ja Licht aus jeder Richtung an. Die die von hinten oder weit seitlich kommen, sieht man natürlich nicht, aber trotzdem sind es noch sehr viele Lichtstrahlen von vorne. Wenn ich jetzt einen Punkt nur ein kleines bisschen daneben nehme, kommen da wieder genauso viele ander Lichtstrahlen an. Der ganze Raum ist also voll mit einer riesigen Menge an Lichtstrahlen. Es fallen also extrem viele Lichtstrahlen auf eine Nervenzelle im Auge. Wieso sehen wir da nicht nur weiß wegen der additiven Farbmischung von Licht?
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Weil die ganzen von dir angesprochenen Lichtstrahlen doch an den Augen vorbeigehen? Wir können nur die Lichtstrahlen wahrnehmen, die unser Auge auch treffen, und die müssen recht direkt auf uns zu kommen. Oder wie war die Frage?
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So wie cooky451 schon angedeutet hat. Denk dir die Pupille als punktförmige Öffnung, dann kommt nur der Lichtstrahl durch, der genau vom Objekt zum passenden Punkt auf der Netzhaut geht.
Das war die Lüge für Kinder.
In Wirklichkeit ist die Pupille etwas größer. Dadurch hat man überhaupt eine akzeptable Lichtstärke. Die Linse im Auge sorgt dafür, dass die Lichtstrahlen trotzdem am richtigen Ort landen und man ein scharfes Bild bekommt.
Das war die Lüge für Erwachsene.
In Wirklichkeit ist das natürlich etwas komplizierter.
Klugscheißer erzählen, dass auch dies eine Lüge wäre, aber im Falle des Auges ist das Krümelkackerei, die keine praktische Rolle spielt.
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SeppJ schrieb:
So wie cooky451 schon angedeutet hat. Denk dir die Pupille als punktförmige Öffnung, dann kommt nur der Lichtstrahl durch, der genau vom Objekt zum passenden Punkt auf der Netzhaut geht.
Das war die Lüge für Kinder.
In Wirklichkeit ist die Pupille etwas größer. Dadurch hat man überhaupt eine akzeptable Lichtstärke. Die Linse im Auge sorgt dafür, dass die Lichtstrahlen trotzdem am richtigen Ort landen und man ein scharfes Bild bekommt.
Das weiß ich.
Das war die Lüge für Erwachsene.
Und so kommt es mir auch vor.
An jedem Punkt, und davon gibt es extrem viele, des Raumes in einem Zimmer (ohne Möbel) ist ja eigentlich die ganze Information enthalten, wie das Zimmer aussieht. Ich kann überall stehen und in alle Richtungen schauen und sehe wie das Zimmer aussieht. An jedem Punkt müssen also eine riesige Menge an Wellen/Photonen/(was auch immer) sich in alle Möglichen Richtungen bewegen. Warum überlager/stören/verstärken die sich nicht, dass alles nur noch ein Brei an Informationen ist?
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viellicht schrieb:
An jedem Punkt, und davon gibt es extrem viele, des Raumes in einem Zimmer (ohne Möbel) ist ja eigentlich die ganze Information enthalten, wie das Zimmer aussieht. Ich kann überall stehen und in alle Richtungen schauen und sehe wie das Zimmer aussieht. An jedem Punkt müssen also eine riesige Menge an Wellen/Photonen/(was auch immer) sich in alle Möglichen Richtungen bewegen. Warum überlager/stören/verstärken die sich nicht, dass alles nur noch ein Brei an Informationen ist?
Das ist dann die Wellenoptik, die das erklärt. Ich habe das unter dem Stichwort "Abbe'sche Abbildungstheorie" gelernt, aber das Stichwort ist nicht wirklich gut googlebar , daher nehme ich mal an, dass das normalerweise unter einem anderen Begriff läuft den ich nicht kenne. Und ich kann dir auch keine persönliche Vorlesung meiner Kenntnisse im Rahmen eines Forenbeitrags halten.
Aber finde ich gut, dass mal jemand diese Schulvereinfachungen von selber durchschaut. Davon gibt es so viele und manche sind wirklich dreiste Lügen(warum Flugzeuge fliegen), keine Vereinfachungen. Ich möchte
gar nichtwissen, welchen Quatsch ich in Fächern gelernt habe, die ich später nicht studiert habe (edit: natürlich möchte ich das wissen!).
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SeppJ schrieb:
Davon gibt es so viele und manche sind wirklich dreiste Lügen(warum Flugzeuge fliegen), keine Vereinfachungen.
Das mit den unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten und Drücken auf Ober- und Unterseite des Flügels? Dass das den Hauptanteil ausmacht, kann ich mir auch nicht vorstellen. Darüber, warum unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten überhaupt unterschiedliche Drücke verursachen sollen habe ich noch nie nachgedacht. Ich denke das meiste, was Flugzeuge fliegen lässt, ist einfach nur die Gegenkraft, die entsteht, wenn Luft weg gedrückt wird, also Newton Kraft und Gegenkraft. Wenn ich mir einen Modellheli anschau, wird da einfach sehr viel Luft nach unten weg gedrückt. Wenn man die Rotorblätter anders anstellt, wird sie nach ober weg gedrückt, bzw. wieder nach unten, wenn man auf dem Kopf fliegt . Das da unterschiedliche Drücke viel ausmachen, kann ich mir nicht vorstellen (wenn es überhaupt unterschiedliche Drücke gibt).
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viellicht schrieb:
Das mit den unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten und Drücken auf Ober- und Unterseite des Flügels? Dass das den Hauptanteil ausmacht, kann ich mir auch nicht vorstellen. Darüber, warum unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten überhaupt unterschiedliche Drücke verursachen sollen habe ich noch nie nachgedacht. Ich denke das meiste, was Flugzeuge fliegen lässt, ist einfach nur die Gegenkraft, die entsteht, wenn Luft weg gedrückt wird, also Newton Kraft und Gegenkraft. Wenn ich mir einen Modellheli anschau, wird da einfach sehr viel Luft nach unten weg gedrückt. Wenn man die Rotorblätter anders anstellt, wird sie nach ober weg gedrückt, bzw. wieder nach unten, wenn man auf dem Kopf fliegt . Das da unterschiedliche Drücke viel ausmachen, kann ich mir nicht vorstellen (wenn es überhaupt unterschiedliche Drücke gibt).
Halt mal 2 Blätter nah beieinander und puste dann zwischen sie: was passiert? - gehen sie auseinander oder ziehen sie sich zusammen?
Stickwort: dynamischer und statischer Druck, Bernoulli Gleichung.
Das im Detail alles noch mal ganz anders aussieht als in 1. Näherung, sollte klar seinBTW: Druck = Kraft/Fläche
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An die beiden Flugzeuger über mir: Wenn die einfache Bernoulligleichung* das entscheidende wäre:
1. Warum sollten die Geschwindigkeiten verschieden sein? Das Argument ist da immer, dass die Luft oben einen längeren Weg hat. Aber warum sollte sie gleichzeitig mit der Luft unten ankommen wollen?
2. Wie fliegt ein Flugzeug auf dem Kopf? Das können die nämlich.
3. Oder wie fliegt ein Flugzeug mit symmetrischen Tragflächen? Das gibts nämlich auch.
4. D'Alembert'sches Pardoxon irgendwer?Mir ist schon klar, dass man die vollständige Erklärung mit Schulstoff nicht bringen kann, aber die Schulerklärung ist inkonsistent und hat einfache Gegenbeispiele (siehe oben), das ist, was mich daran stört.
*: Wenn man etabliert hat, dass man oben eine höhere Geschwindigkeit als unten hat, dann kann man (zumindest in den Geschwindigkeitsbereichen in denen sie gilt -> Segelflieger) mit der Bernoulligleichung argumentieren. Aber mir ist keine anschauliche Erklärung bekannt, welche die unterschiedlichen Geschwindigkeiten zufriedenstellend erklärt. Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem mich ein Kind fragt, warum Flugzeuge fliegen.
P.S.: Hurra! Thread-Derailing hoch Drei!
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Ein Flugzeug auf dem Kopf, ein Brett o.ä. kann Fliegen sofern es ein Vortrieb hat und die Flügelflächen entsprechend gegenüber der Bewegungsrichtung geneigt sind. In diesem Fall Drück der Dynamische Druck das Flugzeug/Brett nach oben.
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Ach!
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SeppJ schrieb:
Das war die Lüge für Kinder.
Edit: Stimmt, man könnte von einem Punkt aus ne Linie zeichnen.
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SeppJ schrieb:
An die beiden Flugzeuger über mir: Wenn die einfache Bernoulligleichung* das entscheidende wäre:
1. Warum sollten die Geschwindigkeiten verschieden sein? Das Argument ist da immer, dass die Luft oben einen längeren Weg hat. Aber warum sollte sie gleichzeitig mit der Luft unten ankommen wollen?
2. Wie fliegt ein Flugzeug auf dem Kopf? Das können die nämlich.
3. Oder wie fliegt ein Flugzeug mit symmetrischen Tragflächen? Das gibts nämlich auch.
4. D'Alembert'sches Pardoxon irgendwer?Sag ich doch, dass ich nicht glaube, dass das den Hauptanteil ausmacht.
(Modell)flugzeuge fliegen auch nicht nur auf dem Kopf. http://www.youtube.com/watch?v=9GFtb-brwp8&feature=related
Und Helis noch viel lustiger http://www.youtube.com/watch?v=-_39Z_13TuM da macht Bernoulli nicht mehr viel aus.
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Man könnte spaßhalber einen Bauchlatscher vom 3er Turm in Schwimmbad ausprobieren, und wo sollte man mit dem Fernglas auf keinen Fall reingucken?
Verwirrenderweise liegt die ganze Problematik auch noch im Auge des Betrachters, was die Sache(technisch) auch nicht viel einfacher macht.
Man könnte zum Beispiel annehmen, dass Trefferrate der Nervenzellen einfach miserabel ist - oder einfach ökonomisch. Die Nervenverbindungen sammeln einen gewissen Eindruck über eine gewisse Zeit (Wahrscheinlichkeiten) und rekonstruiern ein Menge. So ähnlich wie der Windowsdesktop früher. Man zieht nicht das ganze Bild, sondern nur einen Ausschnitt von A nach B. Ist B festgezurrt, kann man den Rest ausmalen. Überhaupt: Malen nach Zahlen ist ein hilfreiches Modell zum Verstehen, was tatsächlich vor sich geht. Ökonomie!
Problematisch wird das ganze, wenn es um Roboter geht. Man macht einfach einen Kopf und zwei Augen und hat alsbald die schönsten Projektionen.
Beispiel hier:
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2626215/schielendes-opossum-heidi-macht-gross-karriere.story
Und meine Träume legen den Verdacht nahe: mein (Traum-)Bewußtsein ist ein Skript-Kiddie
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Bernoulli mach viel aus! Der Auftrieb des Flügels reduziert den nötigen Schub um in der Luft zu bleiben. Wenn ein Flugzeug auf dem Kopf fliegt, sorgen die Flügel für Abtrieb. Dieser muss durch entsprechenden Anstellwinkel ausgeglichen werden, was wiederum zu einer Erhöhung des Luftwiderstandes des Flugz. führt.
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Ich werfe mal Staudruck in die Runde.
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großes Kind schrieb:
Bernoulli mach viel aus! Der Auftrieb des Flügels reduziert den nötigen Schub um in der Luft zu bleiben. Wenn ein Flugzeug auf dem Kopf fliegt, sorgen die Flügel für Abtrieb. Dieser muss durch entsprechenden Anstellwinkel ausgeglichen werden, was wiederum zu einer Erhöhung des Luftwiderstandes des Flugz. führt.
Nur bei deiner Definition von "viel". Was meinst du wieviel mehr Energie ein Flugzeug mit symmetrischen Tragflächen im Vergleich mit einem mit normalen braucht? Sicher keine 100%, wahrscheinlich sogar deutlich unter 50%.
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Wo wir gerade beim Auge sind, warum sieht man als erstes die Farbe und dann die Kontur (wenn man ein Objekt von außen in den Sichtbereich führt?) (zumindestens ich)?
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pyhax schrieb:
Wo wir gerade beim Auge sind, warum sieht man als erstes die Farbe und dann die Kontur (wenn man ein Objekt von außen in den Sichtbereich führt?) (zumindestens ich)?
Ich spekuliere Mal mit meinem Laienwissen: So richtig scharf und hochaufgelöst ist das Bild nur im Zentrum der Netzhaut. Farbwahrnehmung hast du aber überall. Um eine Kontur zu erfassen, musst du sie möglichst scharf sehen können.
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Na, so einfach ist das nicht. Bewegliche Konturen müssen ja irgendwie auch errechnet werden. Lediglich die Farben rechnen ist ökonomischer, und so kommts dann wohl, wenn man z.B. bei Fußballspielen im Gerangel den Überblick verlierend manchmal nur noch verschwommene Farben sieht. Was man über die Farben weiß, ist, daß sie nicht objektiv sind, d.h. aus bestimmten Zusammenhängen errechnet werden.
Als Kontur für Farbwahrnehmungen ohne Muster wird vermutlich ein allgemeines bzw. virtuelles "Irgendwie"-Muster dienen.
http://www.youtube.com/watch?v=Cb6NqxocGFQZum Farbsehen kann man ein Experiment mit Farbkarten machen. Man bitte eine Person, ganz geradaus einen Punkt zu fixieren und auf keinen Fall zu Seite zu schielen. Dann führt man vorsichtig und weit außerhalb des fixierten Punktes die Farbkarten in den Sichtbereich. Normalerweise werden Farben hier nicht unterschieden, eher geraten, so dass man annehmen kann, wenn wir eine farbige Umbebung sehen, daß der Rest, also daß was nicht im Schärfezentrum ist, interpoliert wird. Wirkt recht ökonomisch das Ganze.