Frankreich: Hollande will 75% Steuern für Einkommen > 1 Million. Bravo!!!



  • scrub schrieb:

    Falls Herr Winterkorn nicht auch noch alle Autos selbst zusammengeschraubt hat, müßte es ja noch ein paar andere Leute geben, die "ihren Job gut gemacht" haben. Nach Kapitalistenlogik muß es da aber gewaltige Unterschiede in der "Leistung" geben, denn wieso sonst sollte Winterkorn so viel mehr bekommen als einer dieser anderen Leute?
    Nebenbei kannst du dir dein Neidgeschrei in die Rille schieben. 🙂 👍

    Was wäre denn, wenn statt Winterkorn ein anderer an der Spitze stehen würde. Und VW hätte sich so entwickelt wie Opel (Mitarbeiterabbau, Standortabbau).
    Ist das nicht 17 Mio im Jahr wert? Was würden die Arbeitslosen bzw. Kaufkraftverlust kosten?



  • scrub schrieb:

    GPC schrieb:

    Gerade der Herr Winterkorn hat große Erfolge als Manager vorzuweisen - schau dir mal die Entwicklung von der Marke Volkswagen an. Er hat seinen Job gut gemacht, alle haben davon profitiert. Warum soll er nicht viel Geld bekommen? Kann dir doch egal sein, VW steht hervorragend da und auch die Mitarbeiter haben ordentliche Erfolgsboni kassiert. Bist du neidisch auf sein Geld oder wo drückt der Schuh? Allgemeiner Weltschmerz?

    Falls Herr Winterkorn nicht auch noch alle Autos selbst zusammengeschraubt hat, müßte es ja noch ein paar andere Leute geben, die "ihren Job gut gemacht" haben.

    Ich habe nie gesagt, dass der Herr Winterkorn alles alleine macht und die anderen alle Flaschen sind 😉 Anscheinend haben bei VW sehr viele Leute einen richtig guten Job gemacht. Und offenbar haben auch deshalb viele eine saftige Bonuszahlung bekommen.

    Nach Kapitalistenlogik muß es da aber gewaltige Unterschiede in der "Leistung" geben, denn wieso sonst sollte Winterkorn so viel mehr bekommen als einer dieser anderen Leute?

    Wer ist denn "einer dieser anderen Leute"? Der, der das Lenkrad montiert? Oder der, der sich den MQB ausgedacht hat?

    Nebenbei kannst du dir dein Neidgeschrei in die Rille schieben. 🙂 👍

    Wunden Punkt erwischt, wa? 😉

    hustbaer schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    75% Besteuerung IST ungerecht

    Sind denn derart hohe Einkommen gerecht?
    Unser System IST ungerecht. Die Frage ist für mich also: würde eine so hohe Steuer das System gerechter machen, bzw. wären die Auswirkungen einer so hohen Steuer wirklich das was wir damit erreichen wollen?

    Ich versteh immer noch nicht, wieso ein hohes Gehalt ungerecht sein soll. Nur weil es um den Faktor 10-100 höher ist als was wir so verdienen? Na ja, ich hab auch nicht VW umstrukturiert, da kann ich keine paar Millionen für das Schreiben von normalem Business-Quellcode erwarten.


  • Mod

    Minimee schrieb:

    Aha, du bist also für Slums und Armut in Deutschland. Interessant.

    Ja, ich bin für Slums und Armut in Deutschland 🙄 Jede weitere Diskussion mit dir hat sich wohl erübrigt 😋

    MfG SideWinder


  • Mod

    hustbaer schrieb:

    75% Besteuerung IST ungerecht

    Wenn die Besitzer der Volkswagen AG (und die zahlen dieses Gehalt inkl. aller Boni ja letzten Endes, es ist Geld das den Aktionären am Ende des Tages fehlt) das auch so sehen würden, hätten sie nicht Herrn Winterkorn schon längst gegen eine billigere Arbeitskraft ersetzt? Ist ja nicht so als hätten die grobe Probleme willige Nachfolger zu finden...

    MfG SideWinder



  • GPC schrieb:

    Ich habe nie gesagt, dass der Herr Winterkorn alles alleine macht und die anderen alle Flaschen sind

    Und womit hast du dann seine Bezahlung gerechtfertigt? Wo ist denn dieser Unterschied?

    GPC schrieb:

    Anscheinend haben bei VW sehr viele Leute einen richtig guten Job gemacht. Und offenbar haben auch deshalb viele eine saftige Bonuszahlung bekommen.

    Ui, kaum zu glauben: Bei VW arbeiten auch noch andere als Winterkorn! Gut zu wissen. Es ist auch sehr beruhigend, daß er zu seinem kargen Verdienst noch Bonuszahlungen bekommt, sonst würde seine Bezahlung vielleicht schwere Folgen haben, wie etwa Demotivation, Depressionen, Schlafmangel. Ob er da noch seine Kinder ernähren könnte? Oder seinen Chauffeur?

    GPC schrieb:

    Nach Kapitalistenlogik muß es da aber gewaltige Unterschiede in der "Leistung" geben, denn wieso sonst sollte Winterkorn so viel mehr bekommen als einer dieser anderen Leute?

    Wer ist denn "einer dieser anderen Leute"? Der, der das Lenkrad montiert? Oder der, der sich den MQB ausgedacht hat?

    Ein beliebiger anderer, der weniger als Winterkorn bekommen hat. Der muß doch weniger geleistet haben. Viel weniger. Oder?

    GPC schrieb:

    Wunden Punkt erwischt, wa?

    Keineswegs, ich bin nur immer wieder überrascht, wie weit diese Denkweise verbreitet ist. Oft steckt einfach nur Haß dahinter. Naja, viele benutzen es auch als Selbstbeweihräucherung: Der muß ja neidisch auf mich sein, weil ich nämlich so toll bin.
    Knapp daneben. 🙂

    Vielleicht ist ja Dravere auch nur verschnupft, weil Demokratie plötzlich auch mal anderswo funktioniert, da lobhudelt es sich nicht mehr so einfach über die tolle Schweiz. Da hat in Frankreich mal ein Politiker etwas versprochen, die Wähler haben ihn gewählt, und jetzt tut er genau das, was er tun soll. Wahnsinn!
    Nur verstehe ich euer Problem nicht: Demokratie heißt, das Volk hat die Macht. Ob der Wille des Volkes dabei besonders schlau ist, ist in sehr weiten Grenzen völlig irrelevant.
    Wenn es umgesetzt wird und die Folgen tatsächlich für alle Franzosen unglaublich schlimm sind, wird dann eben anders gewählt und alles wieder rückgängig gemacht.


  • Mod

    Und womit hast du dann seine Bezahlung gerechtfertigt? Wo ist denn dieser Unterschied?

    Scheinbar blendest du einige Postings oder deren Autoren hier vollkommen aus. Es ist deshalb gerechtfertigt weil eine andere Person (bzw. in diesem Fall ein Kollektiv anderer Personen) ihm dieses Geld freiwillig und ohne Androhung von Gewalt überweist. Wenn Herr Winterkorn zu viel (also ungerechtfertigt) verdienen würde, hätte man ihn wie gesagt sicherlich schon ersetzt.

    Nur verstehe ich euer Problem nicht: Demokratie heißt, das Volk hat die Macht. Ob der Wille des Volkes dabei besonders schlau ist, ist in sehr weiten Grenzen völlig irrelevant.

    Ja, zum Glück ist dem aber nicht wirklich so. Minderheitenschutz wäre dann wohl genauso dahin wie die meisten Fortschritte moderner Rechtsstaaten (Aug-um-Aug/Zahn-um-Zahn wär wohl sehr schnell wieder eingeführt...vor allem wenn man hier im Forum so mitliest...)

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    hustbaer schrieb:

    75% Besteuerung IST ungerecht

    Wenn die Besitzer der Volkswagen AG (und die zahlen dieses Gehalt inkl. aller Boni ja letzten Endes, es ist Geld das den Aktionären am Ende des Tages fehlt) das auch so sehen würden, hätten sie nicht Herrn Winterkorn schon längst gegen eine billigere Arbeitskraft ersetzt? Ist ja nicht so als hätten die grobe Probleme willige Nachfolger zu finden...

    MfG SideWinder

    1. Bitte vollständig zitieren
    2. Hä? Dein Argument ist also "weil er es hinbekommt es bezahlt zu bekommen ist es auch gerecht"? Kann ich grad nicht nachvollziehen...


  • @scrub
    Ich muss seine Bezahlung nicht rechtfertigen. Es ist mir schlicht egal, wie viel er verdient. Er ist Angestellter. Sein Arbeitgeber ist bereit, ihm dieses Gehalt für seine Arbeit zu bezahlen. Und nur weil der Herr Winterkorn jetzt viel verdient, hat man nicht den Putzkräften gleich mal 10% vom Gehalt abgezogen um das zu refinanzieren.

    Und mit den saftigen Bonuszahlungen meinte ich eig. eher die "normalen Angestellten", die nach einem guten Geschäftsjahr schöne Boni bekommen haben. Wie bei Audi, BMW usw. übrigens auch.

    scrub schrieb:

    Ein beliebiger anderer, der weniger als Winterkorn bekommen hat. Der muß doch weniger geleistet haben. Viel weniger. Oder?

    Offensichtlich ist der VW-Konzern bereit, manchen Menschen mehr Gehalt für ihre Arbeit zu bezahlen. Vermutlich liegt das daran, weil man bei VW denkt, die Arbeit dieser Personen ist wichtiger für den Erfolg von VW als die Arbeit des Kerls, der das Lenkrad reinschraubt (und es ist auch schwerer, schnell Ersatz für diese Menschen zu finden als für den Lenkradschrauber).

    Ist es denn gerecht, dass ein international bekannter Musiker pro Jahr ein paar Millionen verdient? Der musiziert doch nur! Der Joe aus meiner Stammkneipe macht das auch, aber der kriegt nur 'n Hunni pro Abend für seinen Auftritt.

    scrub schrieb:

    Keineswegs, ich bin nur immer wieder überrascht, wie weit diese Denkweise verbreitet ist.

    Wo liegt für _dich persönlich_ denn der Vorteil darin, so eine Steuer einzuführen? Viele tolle Steuereinnahmen, mit dem wir dann die "soziale Gerechtigkeit" endlich wiederherstellen?
    Wenn du auch mal arbeitest und dann siehst und selber merkst, wie viel von deinem Bruttogehalt jeden Monat einfach so weggehen, vielleicht stört dich das dann auch ganz dezent.

    Nur verstehe ich euer Problem nicht: Demokratie heißt, das Volk hat die Macht. Ob der Wille des Volkes dabei besonders schlau ist, ist in sehr weiten Grenzen völlig irrelevant.

    Das ist Demokratie, das stimmt. Nur kann ich trotzdem meine Meinung äußern und dagegen sein. Das gehört auch zur Demokratie.



  • Also bei Hollande ist das nur hohles populistisches Geschätz. Passiert sowieso nichts.

    75% Einkommensteuer wäre das Ende von Frankreich.
    Man kann die Millarden gar nicht mehr zählen, die schon seit seiner Wahl aus Frankreich verschwunden sind. Bankenrettung wegen Hollande-Krise. :p Diese muss dann durch die vielen Millonäre finanzieren, die geblieben sind. Ups, nicht genug da. Ja dann ... zur Kasse liebe Deutschen - ESM XXL.

    Gut, das in Monaco im Yachthafen in 2. und 3. Reihe geparkt werden kann. 🙂



  • Hollande sorgt für Unterhaltung in Paris. Mit Populismus werden keine Probleme gelöst, aber das interessiert ja keinen Politiker.

    Sollen sie halt 75% Einkommenssteuer und meinetwegen auch 40% Mehrwertsteuer einführen. Wer kann, der verschwindet. Der grosse Rest versauert unter der Last im Alltag und wird wohl irgendwann ausrasten. Bin gespannt auf den letzten Akt dieses Dramas - wo es in Europa dauerhaft so aussieht wie in London vor 1 Jahr 😉



  • Bin gespannt auf den letzten Akt dieses Dramas

    Na ja, soweit ich das gehört habe, wird das vermutlich einfach über die Inflation geregelt. Die werde in den nächsten Jahren enorm hochschnellen und dadurch erhalte man dann das nötige Geld für die ganzen Zusatzausgaben, die es ja bald wegen Ausgleichszahlungen logischerweise gibt. Dadurch könne man prima Bürger enteignen, ohne dass die's merken. Sehe nicht, was dem im Wege stehen wird.



  • Weil's jemand hinbekommt, hat er's verdient?
    Mom, da müssen ein paar Sachen zurechtgerüttelt werden.
    Erstmal kann man mal in Ruhe darüber nachdenken, was der Unterschied zwischen "Geld bekommen" und "Geld verdienen" ist.
    Wenn irgendeine Trulla ohne Slip ausm Auto steigt und statt einer Anzeige dafür Geld bekommt, daß sie sich in Talkshows dazu äußert, ist das schon strange.
    Wenn Erstliga- Fußballer früher nach dem Training erstmal richtig Geld verdienen mußten, um den Job beim Verein zu finanzieren, kriegen die Topleute heute in einem Jahr so viel, daß eine Sofortverrentung möglich wäre.
    Und wievielmal soviel Wert muß Herrn Ackermanns Arbeit wert gewesen sein wie Meine/Deine/Unsere, um auf solche Boni zu kommen?
    Habe ich weniger nachgedacht, weniger oder schlechter gearbeitet? Oder bin ich nur einfach neidisch?
    Eins kann ich zugeben: Ich könnte ein Unternehmen ruinieren wie Ron Sommer 👍 und mir trotzdem das Rektum in Gold auspudern lassen 😋 , aber keiner bietet mir das an. Ja, ich bin neidisch, weil mir keiner für saudoofsein das Konto mit abartigen Beträgen füllen mag. 🙄



  • SideWinder schrieb:

    Minimee schrieb:

    Aha, du bist also für Slums und Armut in Deutschland. Interessant.

    Ja, ich bin für Slums und Armut in Deutschland 🙄 Jede weitere Diskussion mit dir hat sich wohl erübrigt 😋

    MfG SideWinder

    Dann zitiere mich doch bitte komplett, wenn die Politik nach dir ginge, dann hätten wir hier in Deutschland diese Verhältnisse.

    Wie will man das hier sonst interpretieren:

    SideWinder schrieb:

    Hauptnotwendigkeit ist wohl, dass man in Deutschland einen gewissen Lebensmindeststandard halten möchte, der zum jetzigen Zeitpunkt weltweit gesehen noch wesentlich niedriger liegt - womit sich also auch immer günstigere Arbeitskräfte finden würden. Damit der Mindeststandard in Deutschland künstlich höher als in anderen Regionen der Welt gehalten werden kann, werden solche Markthindernisse eingeführt - weltweit gesehen nicht fair,



  • pointercrash() schrieb:

    Wenn Erstliga- Fußballer früher nach dem Training erstmal richtig Geld verdienen mußten, um den Job beim Verein zu finanzieren, kriegen die Topleute heute in einem Jahr so viel, daß eine Sofortverrentung möglich wäre.

    1. "Früher".. da meinst du wohl vor der Gründung der Bundesliga, als es noch keine Profispieler gab. Da gab es maximal 400 Mark als "Aufwandsentschädigung" für den Spieler. Das war auch der Grund, warum viele gute Spieler in's Ausland gingen. War übrigens blöd, weil man dann nicht mehr für den DFB spielen durfte, da er keine Profis erlaubte. Also hat man 1962 die Bundesliga mitsamt dem Lizenzspieler eingeführt. War auch sinnvoll, da die Vereine bis dahin die Spieler schwarz mit deutlich mehr Kohle versorgten. Nur mal so viel zu "früher"...
    2. Was stört dich denn am hohen Gehalt eines Top-Profis? Zu viel dafür, dass er nur einem Ball hinterherrennt? Na, wer leidet denn dieses mal unter den hohen Gehälter? 😉 Wenn ich das mal anmerken darf: Hier wird immer gesagt "Ja, aber das Unternehmen soll das viele Geld nicht dem Chef geben sondern wieder in's Unternehmen reinvestieren". Hey shit! Das machen Fußballvereine sogar. Die Fußballer sind deren Angestellte und bestimmen maßgeblich den Erfolg des nächsten "Geschäftsjahres"/Saison 🤡
    Gute Profi-Fußballer bekommen halt so viel, weil's ein lukratives Geschäft ist. Wenn ich so gut kicken könnte, würd ich das Geld auch nehmen. Du auch.

    Ja, ich bin neidisch, weil mir keiner für saudoofsein das Konto mit abartigen Beträgen füllen mag. 🙄

    Gut, du bist nicht neidisch. Dann erklär mir doch mal, was dich an den hohen Gehältern stört? Willst du auch so viel verdienen? Dann werd Profifußballer beim FCB oder Deutsche Bank-Chef. Oder findest du nur, dass die zu viel verdienen für das, was sie leisten? Was stört's dich? Bezahlst du etwa Herrn Winterkorn? Oder denkst du, dein nächster Golf wird billiger, nur weil er ab jetzt "nur" noch 300k pro Jahr bekommt?

    Frustriert darüber, dass hochdotierte Manager Fehlentscheidungen treffen, es einen Sparkurs gibt und Leute entlassen werden? Das ist ärgerlich. Aber schaut euch doch mal die Relationen an. Es gibt immer schwarze Schafe (aktuell die großen Banken), aber deswegen alle in die Pfanne hauen? Ist ja wohl auch nicht die richtige Antwort.



  • GPC schrieb:

    Was stört's dich? Bezahlst du etwa Herrn Winterkorn? Oder denkst du, dein nächster Golf wird billiger, nur weil er ab jetzt "nur" noch 300k pro Jahr bekommt?

    Wir haben ein beständiges Wirtschaftswachstum. Ein kleiner Teil der Bevölkerung verzeichnet regelmäßig Gehalstzuwächse, die weit jenseits der Inflationsrate liegen, während es für den Rest gerade mal für den Inflationsausgleich reicht.
    Akzeptierst du das oder streitest du das ab?

    Geld ist nunmal nicht endlos vorhanden und was der eine hat kann der andere nicht haben. Ungleichheit ist eine Sache, wenn sich die Ungleichheit aber permanent vergrößert, so frage ich dich, was das Ziel des ganzen ist?

    Es ist natürlich Unsinn, hier nur auf einen Winterkorn zu schielen. Nur sein Gehalt macht nicht viel aus. Aber die Summe aller, die ihre Kapitaleinkünfte überall in der Produktionskette abschöpfen, dürfte so einiges ausmachen.



  • @GPC
    (und alle anderen die die "Top Gehälter sind gerecht" Schiene argumentieren)

    Schreib doch bitte mal warum du meinst dass solche Gehälter (nehmen wir mal als Beispiel alles was > 300K/Jahr ist) gerechtfertigt sind.

    ----

    Willst du auch so viel verdienen? Dann werd Profifußballer beim FCB oder Deutsche Bank-Chef.

    Du willst doch nicht behaupten dass jeder der die nötigen Fähigkeiten mitbringt auch so einen Job bekommen könnte (Deutsche Bank-Chef meine ich - Profifußballer wäre ja noch denkbar), oder etwa doch?
    Das selbe gilt für Managerposten bei grossen Firmen. Du hast genau keine Chance da reinzukommen, es sei denn du kennst genug Leute in der richtigen Position die ein Interesse daran haben dass du den Job bekommst.

    Oder findest du nur, dass die zu viel verdienen für das, was sie leisten? Was stört's dich? Bezahlst du etwa Herrn Winterkorn? Oder denkst du, dein nächster Golf wird billiger, nur weil er ab jetzt "nur" noch 300k pro Jahr bekommt?

    Natürlich bezahlen wir diese Leute, wir alle. Geld wächst nicht auf den Bäumen. Und selbst wenn die das Geld das sie ihren Managern bezahlen würden drucken dürften würden wir es noch bezahlen, denn mehr Geld führt zu mehr Inflation, und mehr Inflation heisst das was wir bekommen ist weniger wert.

    Es geht aber weniger darum dass der nächste Golf billiger wird (durch ein einziges gekürztes Managergehalt wird sich da auch zu wenig tun als dass es interessant wäre).
    Es geht viel mehr darum, dass in Österreich, Deutschland bzw. Europa im Allgemeinen die Schere zwischen dem Median (=was der Durschnittsbürger verdient, nicht zu verwechseln mit dem total uninteressanten Mittelwert der Gehälter) und den Top-Verdienern immer weiter auseinander geht. Salopp gesagt: die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander.

    So lange es nur ganz-ganz wenige "Topverdiener" sind ist das auch noch kein echtes Problem, denn ein paar wenige Leute die komplett irre Summen verdienen sind nicht schlimm. Wenn man sich allerdings ansieht wie sich die Einkommen in Deutschland (und auch Österreich, wo ich lebe) in den letzten 5 bis 10 Jahren entwickelt haben, dann wird man feststellen, dass es nicht mehr um ganz wenige "Topverdiener" geht: die "Mittelschicht" (70 ~ 150% des Median) schrumpft, und die "Armen" und "Reichen" werden mehr -- Median und Durschnitt driften immer weiter auseinander.
    (EDIT: es war auch vor 10 Jahren schon schlimm, aber wie man sieht: schlimmer geht immer /EDIT)

    "Interessanterweise" werden die Armen nicht nur mehr, sie werden auch ärmer: Der Median hat sich in Deutschland in den letzten zehn Jahren kaum verändert (bzw. ist sogar leicht gefallen), die Preise sind aber keineswegs gleich geblieben oder gefallen, sondern kräftig gestiegen.

    Das Argument "macht ja nix, du zahlst es ja nicht" kann ich also nicht gelten lassen.



  • maximAL schrieb:

    GPC schrieb:

    Was stört's dich? Bezahlst du etwa Herrn Winterkorn? Oder denkst du, dein nächster Golf wird billiger, nur weil er ab jetzt "nur" noch 300k pro Jahr bekommt?

    Wir haben ein beständiges Wirtschaftswachstum. Ein kleiner Teil der Bevölkerung verzeichnet regelmäßig Gehalstzuwächse, die weit jenseits der Inflationsrate liegen, während es für den Rest gerade mal für den Inflationsausgleich reicht.
    Akzeptierst du das oder streitest du das ab?

    Das kann man imo nicht verallgemeinern - außerdem habe ich keine Daten im Kopf. Gerade in der letzten Tarifrunden wurden aber durchaus gute Abschlüsse erzielt. Natürlich könnte das auch deutlich besser sein, dass der Durchschnittsverdiener mehr Gehaltszuwachs bekommt. Ich hab ja nix dagegen, dass die Allgemeinheit gut verdient, ich gehöre schließlich auch dazu. Aber wie genau soll da diese Steuer helfen? Am Ende bezahlt ja immer noch ein Unternehmen die Gehälter und nicht der Staat. Wenn das Unternehmen seinem Top-Manager nach wie vor 4 Millionen zahlt, der aber davon "nur" 1 Million + 750000 behalten darf, hat das Unternehmen ja nicht mehr Geld, um die Angestellten zu bezahlen. Klar, das Unternehmen sagt dann vielleicht: "Pass auf, du kriegst jetzt nur noch 1 Million". Dann hat das Unternehmen mehr Geld. Kommt das bei den Mitarbeitern an? Weiß man nicht. Wenn doch, dann bleiben je nach Unternehmensgröße pro Mitarbeiter auch nur 'n paar EUR pro Monat.
    Und wenn das Geld, wie vorgeschlagen, in neue Maschinen usw. investiert werden, bekommen die Mitarbeiter auch nicht mehr Gehalt.

    hustbaer schrieb:

    @GPC
    (und alle anderen die die "Top Gehälter sind gerecht" Schiene argumentieren)

    Schreib doch bitte mal warum du meinst dass solche Gehälter (nehmen wir mal als Beispiel alles was > 300K/Jahr ist) gerechtfertigt sind.

    Ich bin nicht Justitia und entscheide daher nicht, ob diese Gehälter gerecht(fertigt) sind. Ich sage nur, dass ich keinen Grund sehe, sie über eine Steuer zu deckeln. Es ist mir egal, wie viel jemand verdient, solange er seinen Job gut macht und das Unternehmen erfolgreich führt.
    Wir leben in einer Marktwirtschaft und da passen sich die Preise je nach Angebot/Nachfrage an. Meistens klappt das gut. Manchmal weniger gut.
    Hier wurde schon mehrmals von Managern geschrieben, die nur zocken usw... aber schaut euch doch mal die DAX-Firmen an. Die sind im Großen und Ganzen sehr solide, etwas bieder. Ich sehe ein hohes Basisgehalt als relativ unproblematisch an. Was sich bei Banken gezeigt hat, war dass die Bonuskultur riskante Geschäfte eher befeuert.

    Du willst doch nicht behaupten dass jeder der die nötigen Fähigkeiten mitbringt auch so einen Job bekommen könnte (Deutsche Bank-Chef meine ich - Profifußballer wäre ja noch denkbar), oder etwa doch?

    Natürlich nicht. Die Anzahl dieser Jobs ist sehr begrenzt. Anscheind aber auch die Anzahl der Menschen, die ihn machen wollen oder können. Oder siehst du überall Messis rumlaufen? 😉



  • Eure Diskussion ist doch voellig sinnlos, weil sich durch die Veraenderung der Steuerstruktur die prozentuale Verteilung der Nettogehaelter kaum aendern wuerde. Wenn VW seinem Vorstand ein Nettgehalt von x Millionen zahlen muss, um ihn zu halten, dann ist das eben so. Oder denkt ihr echt, Leute mit Millionengehaeltern wuerden dann kein hoeheres Bruttogehalt verlangen um das gleiche Netto zu erhalten? Denn einfach auf Geld verzichten, das koennten sie ja jetzt schon tun...

    An Ende zahlt VW also bei den einen etwas mehr, bei den Anderen etwas weniger und weil die Steuerlast ingesamt gestiegen ist, haben dann einfach alle etwas weniger in der Tasche.

    Wenn man an der Netto-Gehaltsverteilung was aendern will, dann muesste man den Nutzen des Geldes erhoehen, das VW netto an seine Lenkradschrauber ausschuettet.


  • Mod

    TGGC schrieb:

    Wenn man an der Netto-Gehaltsverteilung was aendern will, dann muesste man den Nutzen des Geldes erhoehen, das VW netto an seine Lenkradschrauber ausschuettet.

    ... was natürlich durch die auf Gelddruck basierende Inflation gerade gegenteilig läuft.



  • Manche Unternehmen versuchen daher auch unentgeltliche Leistungen zu erbringen, z.B. da Sportmöglichkeiten anzubieten oder Kantinen oder solches Zeug... wenn man das gut ausbaut, kann man den Mitarbeitern wirklich mehr Nettonettolohn (nach Steuern und Inflation, wie heißt der Begriff?) geben. Auch so was wie Firmenwagen oder Sprit zahlen ist brav.


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