Bankwesen als Aufhänger für Antisemitismus
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Geld ist Macht, Banken haben das Geld, viele Banken sind traditionell in jüdischen Händen. Folglich haben Juden die Macht. Wie solls auch anders sein, früher durften sich christliche Verbrecher nicht auf dem Finanzmarkt austoben, also haben es halt jüdische Verbrecher getan.
Seit wann ist dann die Welt so Schwarz/Weis ? Tsss...
Was heist denn heutzutage schon Institut XYZ liegt in den Händen von Gruppe ABC ?
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Fincki schrieb:
Thx, da schaue ich mich mal um.
Ethon schrieb:
Geld ist Macht, Banken haben das Geld, viele Banken sind traditionell in jüdischen Händen. Folglich haben Juden die Macht.
Das ist IMHO eins der Hauptargumente des finanzwirtschaftsbezogenen Antisemitismus'. Mehr als falsche Prämissen und einen Fehlschluss vermag ich aber nicht darin zu erkennen.
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Z schrieb:
Ethon schrieb:
Geld ist Macht, Banken haben das Geld, viele Banken sind traditionell in jüdischen Händen. Folglich haben Juden die Macht.
Das ist IMHO eins der Hauptargumente des finanzwirtschaftsbezogenen Antisemitismus'. Mehr als falsche Prämissen und einen Fehlschluss vermag ich aber nicht darin zu erkennen.
Inwiefern ist das antisemitisch?
Und was ist daran falsch, dass eben viele einflussreiche Banken von jüdischen Familien gegründet wurd? Das ist eine Tatsache und komplett wertugsfrei.
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Ethon schrieb:
Z schrieb:
Ethon schrieb:
Geld ist Macht, Banken haben das Geld, viele Banken sind traditionell in jüdischen Händen. Folglich haben Juden die Macht.
Das ist IMHO eins der Hauptargumente des finanzwirtschaftsbezogenen Antisemitismus'. Mehr als falsche Prämissen und einen Fehlschluss vermag ich aber nicht darin zu erkennen.
Inwiefern ist das antisemitisch?
Und was ist daran falsch, dass eben viele einflussreiche Banken von jüdischen Familien gegründet wurd? Das ist eine Tatsache und komplett wertugsfrei.Richtig; diese Aussage allein ist nicht antisemitisch. Mehr hast du ja auch gar nicht geschrieben, nicht wahr?
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Du hast mich ertappt, ich habe eine fundamentale Abneigung gegen Größen der Finanzwelt.
Und Antisemit bin ich laut Wikipediadefinition auch, schließlich wünsche ich Juden da hin, wo ich auch Christen, Moslems und andere radikal-religiöse Spinner haben möchte: Auf einen anderen Planeten. :p
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Warum interessierst du dich eigentlich für den Aufhänger (einen von vielen möglichen)?
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Ethon schrieb:
Und Antisemit bin ich laut Wikipediadefinition auch, schließlich wünsche ich Juden da hin, wo ich auch Christen, Moslems und andere radikal-religiöse Spinner haben möchte: Auf einen anderen Planeten. :p
Nope, wer gegen religiösen Fanatismus ist, ist deshalb nicht automatisch gleich Antisemit.
Bashar schrieb:
Warum interessierst du dich eigentlich für den Aufhänger (einen von vielen möglichen)?
Die These vom jüdisch gesteuerten Weltkapitalismus begegnet mir oft in politischen Diskussionen. Sie stößt auf erstaunlich wenig Widerspruch, was auf insgeheime Zustimmung, oder mindestens viel Ahnungslosigkeit hindeutet.
Normalerweise verstecken sich Antisemiten hinter Israelkritik (was nicht heißen soll, dass jeder Israelkritiker Antisemit ist), aber auch als Antikapitalist o.ä., der den Juden den Schwarzen Peter zuschiebt, wird man oft akzeptiert, während man mit anderen antisemitischen Thesen sofort auf die Nase fällt.
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Inwiefern ist das antisemitisch?
Und was ist daran falsch, dass eben viele einflussreiche Banken von jüdischen Familien gegründet wurd? Das ist eine Tatsache und komplett wertugsfrei.Weil du nach Strich und Faden pauschalisierst und du dir daraus Vorurteile ableitest.
Seit wann haben Gründungsväter was in ihren internationale/multinationale global Firmen zu sagen? Haben sie soviel Macht, dass sie die Welt regieren könnten? Und ich weis nicht, zwei riesige Banken mit viel Macht, ich glaube bei sich überlappenden Interressen würde es schnell zum Krieg kommen selbst wenn die Gründungsvater Pazifisten wären. Der Film "Die Welle" lässt grüßen...
Geld ist Macht? Seit wann das denn? Ich dachte Geld wäre eine Droge und so einige säumige Kreditnehmer werden abhängig! Selbst so manche Firmen geraten in ihre Abhängigkeit, da sie ja vielleicht nicht ganz liquid sind und so abhängig von der Laune der Kunden werden,...
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Und Antisemit bin ich laut Wikipediadefinition auch, schließlich wünsche ich Juden da hin, wo ich auch Christen, Moslems und andere radikal-religiöse Spinner haben möchte: Auf einen anderen Planeten. :p
Da hilft nur die Erlösung, ähh Endlösung...
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Z schrieb:
Normalerweise verstecken sich Antisemiten hinter Israelkritik (was nicht heißen soll, dass jeder Israelkritiker Antisemit ist), aber auch als Antikapitalist o.ä., der den Juden den Schwarzen Peter zuschiebt, wird man oft akzeptiert, während man mit anderen antisemitischen Thesen sofort auf die Nase fällt.
In was für Diskussionen bewegst du dich denn da? Hört sich irgendwie an, als ob du in irgendwelchen Naziforen trollst oder so ... oder hat das auch einen Sinn? Diese Leute sind doch nicht Antisemiten geworden, weil sie glauben, dass "die Juden die Banken kontrollieren", sondern ihr vorhandener Antisemitismus bricht in der Form hervor, dass sie solche Verschwörungstheorien glauben. Das hat mit Fakten nichts zu tun. Ich hab es jetzt nicht nachgeprüft, aber wahrscheinlich stimmt es, dass im Bankwesen überproportional viele Juden vertreten sind. Und? Wenn man das als Problem ansieht, dann sieht man "die Juden" als eine Verschwörung gegen "uns", und da spielt es dann überhaupt keine Rolle, ob es Banken, Medien oder die Politik ist, die "die Juden" angeblich kontrollieren.
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Bashar schrieb:
In was für Diskussionen bewegst du dich denn da? Hört sich irgendwie an, als ob du in irgendwelchen Naziforen trollst oder so
Es sind politische Foren, in denen sich vielleicht 10% Rechtsradikale und Islamophobiker herumtreiben. Reine Naziforen sind mir dann doch zu ekelhaft.
Dass Antisemitismus nicht allein aufgrund einer möglicherweise hohen Konzentration von Juden im Bankgewerbe entsteht, nehme ich auch an. Antisemitismus, so wie auch Fremdenfeindlichkeit, wird erlernt. Oft schon in frühester Jugend. Und wer erstmal derartig vorgewärmt ist, der ist sehr empfänglich für schräge Thesen, die seine Ressentiments zu bestätigen scheinen.
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Dass Antisemitismus nicht allein aufgrund einer möglicherweise hohen Konzentration von Juden im Bankgewerbe entsteht, nehme ich auch an. Antisemitismus, so wie auch Fremdenfeindlichkeit, wird erlernt. Oft schon in frühester Jugend. Und wer erstmal derartig vorgewärmt ist, der ist sehr empfänglich für schräge Thesen, die seine Ressentiments zu bestätigen scheinen.
Oder wie August Bebel (?) mal treffend gesagt hat: "Antisemitismus ist der Sozialismus der Dummen". Für Leute, die gerne eine starke Meinung vertreten aber keinen Lust haben sich mit Details auseinanderzusetzen.
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Der Begriff "Antisemitismus" wird falsch verwendet. Zu den Semiten gehoeren auch die Araber (und viele andere z. T. historische Voelker), weil sie einer Sprachfamilie angehoeren.
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gigg schrieb:
Der Begriff "Antisemitismus" wird falsch verwendet. Zu den Semiten gehoeren auch die Araber (und viele andere z. T. historische Voelker), weil sie einer Sprachfamilie angehoeren.
Find ich auch, aber was willste machen? Antijudaismus? Klingt nach Luther. Der "moderne" Antisemitismus zielt auf die genetische Herkunft, nicht auf auf die religiöse Überzeugung.
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gigg schrieb:
Der Begriff "Antisemitismus" wird falsch verwendet. Zu den Semiten gehoeren auch die Araber (und viele andere z. T. historische Voelker), weil sie einer Sprachfamilie angehoeren.
Der Begriff "Antisemitismus" wurde von Wilhelm Marr in seiner Propagendaschrift "Das Judentum vom nichtkonfessionellem Standpunkt betrachtet" (oder so ähnlich) -- im späten 19. Jhdt. eingeführt. Er wollte mit dem Begriff seinem Judenhass einen wissenschaftlichem Anstrich verpassen. Es handelt sich also um die Selbstbezeichnung von Antisemiten im 19./20. Jahrhundert. Heute bezeichnet sich freilich so gut wie niemand mehr als Antisemit, was aber natürlich nicht heißt, dass es das Phänomen nicht mehr gibt. Deswegen finde ich es ein wenig problematisch zu sagen, dass der Begriff falsch verwendet wird. Das ist -- meiner Meinung nach -- ein bisschen so als ob man sagt, der Begriff Nationalsozialismus trifft nicht auf das dritte Reich zu.
Gruß
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Das mag historisch sicherlich richtig sein, aendert aber nichts an der sprachlich falschen Aussage des Begriffs.
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Hi Z,
Z schrieb:
Antisemitismus, so wie auch Fremdenfeindlichkeit, wird erlernt. Oft schon in frühester Jugend. Und wer erstmal derartig vorgewärmt ist, der ist sehr empfänglich für schräge Thesen, die seine Ressentiments zu bestätigen scheinen.
Das mit dem erlernt mag stimmen, aber mit frühester Jugend...?
Als ich noch ein kleines Kind war, kannte ich persönlich nur zwei Juden; Dr. Worm und Dr. Hochheim. Beides mit die besten Menschen die mir je begegnet sind. Damals hatte ich eine tolle Einstellung von den Juden.
Aber irgendwann werden auch kleine Kinder größer und kommen nicht mehr an den Nachrichten vorbei. Das Verhalten der jüdischen Siedler in den besetzten arabischen Gebieten war dieser frühkindlichen Überzeugung dann doch schon etwas abträglich. Aber es ging noch.
Den letzten Rest des Glaubens an das Gute im Juden haben mir dann aber die diversen Mitgleider des Zentralrats der Juden genommen. Allen voran ein gewisser Michel Friedmann.Langsam komme ich immer mehr zu der Einschätzung, das der normale "Durchschnittsjude" wohl doch nicht so wie Anne Frank ist. Und mir drängt sich immer mehr die Frage auf, ob er nicht eher wie Michel Friedmann ist (denn von denen lerne ich über die Medien immer mehr kennen, dagegen kaum solche wie Dr. Worm oder Anne Frank).
Für mich jedenfalls ist der Begriff Zentralrat der Juden mitlerweile ähnlich vorbesetzt wie für Christine Lagarde der Begriff Verfassungsgericht.Gruß Mümmel
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muemmel, find ich gut, dass du dich hier als Studienobjekt zur Verfügung stellst.
Also, woher kommt der Antisemitismus? Ich meine doch aus frühester Kindheit, denn da ist die unreflektierte Verallgemeinerung von zwei Doktoren auf alle Juden schon angelegt. Leider hat der Patient später nicht zu differenzieren gelernt.
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Bashar schrieb:
Leider hat der Patient später nicht zu differenzieren gelernt.
Wie auch, wenn einem ständig und überall nur begegnet, dass die Gruppe der "Juden" etwas besonderes ist?
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SeppJ schrieb:
Bashar schrieb:
Leider hat der Patient später nicht zu differenzieren gelernt.
Wie auch, wenn einem ständig und überall nur begegnet, dass die Gruppe der "Juden" etwas besonderes ist?
Das ist ein hausgemachtes Problem von uns Deutschen, damit müssen wir alleine klarkommen.
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Bashar schrieb:
Das ist ein hausgemachtes Problem von uns Deutschen, damit müssen wir alleine klarkommen.
Der schon genannte Zentralrat der Juden und die israelischen Botschafter sind aber auch nicht ganz unschuldig. Aber ja: Der deutsche Schulstoff ist verwirrend. Erst wird man erzogen, keine Vorurteile gegen andere Menschen zu haben, dann wird einem im Geschichts-/Politik-/Sozialunterricht beigebracht, dass dies nur für Nichtjuden gilt und alle Juden stattdessen arme Opfer sind, denen man nichts böses sagen darf, auch wenn sie persönlich A-löcher sind, denn dann ist man Antisemit.