Warum hat man bei Spielen und Simulatoren keine Angst?



  • beim echten modellfliegen habe ich schon manchmal erhöhten herzschlag und zitterige finger, am simulator aber nie. wäre ja al interessant, ob das beim echten fligen auch nicht mehr wäre, wenn ich unendlich fiele modelle umsonst bekommen würde.



  • Wie schon von verschiedenen angedeutet, hat das nicht mit der Qualitaet der Simulation zu tun, sondern den Auswirkungen. Darum loesen ja auch Multiplayer Games mit/gegen echte Menschen ganz andere Gefuehle aus, als mit irgendwelcher KI. Man kann auch davon ausgehen das wenn man ein Tetristurnier um 1 Million spielt das wesentlich eher Emotionen ausloest als Unreal 27 mit Supergrafik oder sie allergenaueste Kriegssimulation. Es gibt allerdings ganz wenige Spiele (z.b. die ICO-Reihe), welche ihre Spielfiguren so realistisch vermittelt, das Spieler diese als Realitaet ansehen und akzeptieren.



  • Ich denke, wenn es realistisch genug ist, dann werden solche instinktiven Ängste auch ausgelöst.
    Als ich in Half Life 2 auf dieser Brücke war, habe ich mich nicht so ganz wohl gefühlt.



  • Spiele können durchaus Gefühle auslösen. Vielleicht nicht unbedingt panische Angst. 😉 Aber Schock-Effekte wie in Doom 3 oder F.E.A.R. haben durchaus eine beeindruckende Wirkung (Zusammenzucken...). Und ein aktelles Beispiel: bei Dishonored ist es schon ein ordentlicher Nervenkitzel, wenn man ganz knapp an Wachen vorbeischleicht und sich nicht sicher ist, ob man es schafft. Und das, obwohl mir bewusst ist, dass ich jederzeit quickloaden kann.



  • Wenn die Angst so auszulegen ist, dass man z.B. bei einem Shooter keine Angst verspürt erschossen zu werden, dann liegt es daran, dass man erkennen kann, dass es keine Realität ist.

    Keine Realität stellt das Gehirn meiner Meinung nach fest mit:

    1. Das Bild vom Monitor umgibt einem nicht vollständig
    2. Das Bild ist (meistens) kein Echtes 3D und selbst dort kann nicht jede Tiefe dargestellt werden.
    3. Drehung wird mit der Maus ausgeführt nicht von der Körperdrehung her
    4. Es fehlen die Eindrücke der anderen Sinne: beim Rennen keine Bewegung der Luft auf der Haut zu spüren, keine passenden Gerüche, kein Tasten der berührten Dinge

    Ich denke das das Gefühl einer echten Situation und damit echter Bedrohung ausbleibt ist ein Zusammenwirken all dieser Punkte, die dem (Unter) Bewusstsein erkennen lässt, dass es eine virtuelle Umgebung ist in der man sich befindet.

    Man kann aber z.B. die Bedrohung des Verlustes der Spielfigur erkennen. Z.B. Wenn in Diablo2 der Babar im Hardcore Modus kurz vorm verrecken ist. Dies kann auch fast als Schock empfunden werden. Allerdings ist es keine Bedrohung der eigenen Person, sondern eher eine Bedrohung wie ein Verlust eines Gegenstands mit Wert. So als ob man einen Lottoschein mit z.B. 50000 Euro Gewinn in der Hand hätte (in der Belebten Fußgängerzone) und ein Windstoß diesen in die Menschenmenge flattern lassen würde. (Lottoscheine können unabhängig vom wahren Gewinner von jedem der ihn hat eingelöst werden)



  • xcvbnmcvf schrieb:

    Warum hat man bei Spielen und Simulatoren keine Angst, wenn man was gefährliches macht?

    Weil man tatsächlich nichts gefährliches macht, sondern nur so tut und sich jederzeit klar darüber ist, dass das nur ein Spiel ist? 🙂 Es wäre wohl möglich, da noch einiges an der Realitätsschraube zu drehen.. analog zu den falschen Achterbahnen, die nur per Hydraulik bewegt werden und vorne ein Film wie im Kino läuft. Aber das wäre für den Heimgebrauch dann doch etwas overkill 🤡


  • Mod

    Andreas XXL schrieb:

    Wenn die Angst so auszulegen ist, dass man z.B. bei einem Shooter keine Angst verspürt erschossen zu werden, dann liegt es daran, dass man erkennen kann, dass es keine Realität ist.

    Keine Realität stellt das Gehirn meiner Meinung nach fest mit:

    1. Das Bild vom Monitor umgibt einem nicht vollständig
    2. Das Bild ist (meistens) kein Echtes 3D und selbst dort kann nicht jede Tiefe dargestellt werden.
    3. Drehung wird mit der Maus ausgeführt nicht von der Körperdrehung her
    4. Es fehlen die Eindrücke der anderen Sinne: beim Rennen keine Bewegung der Luft auf der Haut zu spüren, keine passenden Gerüche, kein Tasten der berührten Dinge

    Ich denke das das Gefühl einer echten Situation und damit echter Bedrohung ausbleibt ist ein Zusammenwirken all dieser Punkte, die dem (Unter) Bewusstsein erkennen lässt, dass es eine virtuelle Umgebung ist in der man sich befindet.

    Die Erklärung halte ich für falsch und dein Diablo-Beispiel zeigt auch wann und warum man Angst hat: Wenn man die Konsequenz eines Fehlers fürchtet. In Shootern gibt es in der Regel Konsequenzen die man fürchten müsste.

    Jedoch ist das Gehirn sehr wohl in der Lage, das Spiel trotz technischer Mängel als Realität anzusehen. Hat nicht jeder schon erlebt, wie man manchmal aus einem fesselndem Film oder Spiel aufschreckt, weil man sich zuvor ganz in dem Film/Spiel verloren hat? Das ist ein bekannter Effekt der auch bewusst ausgenutzt wird. Und das ist auch nichts schlechtes, die richtig guten Filme/Spiele sind oftmals die, bei denen dies besonders gut funktioniert. Das passiert sogar nicht nur beim Medienkonsum, sondern auch bei vielen anderen Werkzeugen: Autofahrer beispielsweise denken und sprechen oft von sich und dem Auto in der ersten Person ("Ich fahre um die Kurve" statt "Ich steuere das Auto um die Kurve"), weil sie während des Fahrens das Auto als Erweiterung des Körpers wahrnehmen, nicht als eine Maschine, die sie steuern.



  • Also ich habe ja panische Angst vor dem Spiel "Landwirtschafts Simulator". Ich habe immer Angst davor das ich meinen voll beladenen Anhänger verliere wenn ich da über die Straßen fahre ! Vom Müllabfuhr Simulator will ich erst gar nicht reden ! 😃

    Ne Spass^^

    GPC schrieb:

    Es wäre wohl möglich, da noch einiges an der Realitätsschraube zu drehen.. analog zu den falschen Achterbahnen, die nur per Hydraulik bewegt werden und vorne ein Film wie im Kino läuft. Aber das wäre für den Heimgebrauch dann doch etwas overkill

    Ja, die Dinger sind wirklich sehr realistisch. Schock momente oder etwas das Gefühl das man sich nicht wohl fühlt können auch bei Silent Hill auftreten.^^

    Aber das ist ja auch irgendwie der Sinn der Spiele, der Spieler soll in das Spiel "eintauchen". In einer PC Zeitung hab ich ungefähr folgendes gelesen:

    Zum neuen Spliter Cell
    ----------------------
    Ein Entwickler sagte: Die Spiele sollen sich unwohlfühlen.

    Starcraft 2 Heart of the swarm
    ------------------------------
    Ein Entwickler sagte: Wenn sich die Spieler ekeln habe ich meinen Job gut gemacht. (Das war auf die neuen Zerg einheiten bezogen.)

    Die Industrie versucht bewusst Emotionen herbeizurufen.



  • Bassmaster schrieb:

    Also ich habe ja panische Angst vor dem Spiel "Landwirtschafts Simulator". Ich habe immer Angst davor das ich meinen voll beladenen Anhänger verliere wenn ich da über die Straßen fahre ! Vom Müllabfuhr Simulator will ich erst gar nicht reden ! 😃
    Ne Spass^^

    lol 😃 👍

    Bassmaster schrieb:

    Die Industrie versucht bewusst Emotionen herbeizurufen.

    Da frag ich mich, was die Entwickler von Dead Or Alive 5 wohl für Emotionen hervorrufen wollen ^^



  • Die Angst beim Erschrecken/Gruseln ist aber was anderes als die Angst etwas teures kaputt zu machen oder verletzt zu werden.



  • anderes schrieb:

    Die Angst beim Erschrecken/Gruseln ist aber was anderes als die Angst etwas teures kaputt zu machen oder verletzt zu werden.

    Meinst du? Ich kann mir schon vorstellen, dass das zumindest unterbewusst das gleiche ist.



  • TravisG schrieb:

    anderes schrieb:

    Die Angst beim Erschrecken/Gruseln ist aber was anderes als die Angst etwas teures kaputt zu machen oder verletzt zu werden.

    Meinst du? Ich kann mir schon vorstellen, dass das zumindest unterbewusst das gleiche ist.

    Wenn bei mir ein Diablo 2 oder 3 Hardcore Character kurz vorm Tod ist bekomm ich auch nen Schock, aber nur weil an die Zeit denke die ich investieren müsste den erneut so hoch zu leveln. Mit Gruseln hat das nichts zu tun.

    Richtig Gruseln funktioniert bei mir nur im Kino und nicht bei Computerspielen.



  • wenn ich bei RPGs mit meinem char irgendwo weit runterspringe, dann habe ich hin und wieder ein kribbeln im bauch. hat zwar nix mit angst zu tun, aber irgendwas wird schon ausgelöst im gehirn. 🙂



  • GPC schrieb:

    Da frag ich mich, was die Entwickler von Dead Or Alive 5 wohl für Emotionen hervorrufen wollen ^^

    Irgendein Dead or alive hatte ich mir mal für die PSP besorgt, ich hatte gehört das soll so ähnlich wie Street Fighter oder Tekken sein.

    Ich glaub das hiess Dead or Alive Paradies.

    Aber in dem Dead of alive was ich hatte konnte man überhaupt nicht kämpfen. -.-

    Also das Spiel fing so an:

    Zuerst musste man sich einen Character auswählen, anschließend musste man dafür einen Bikini kaufen. o_O

    Danach konnte man sich entscheiden ob man Volleyballspielen will oder son komisches Hüpfspiel an sonem Pool, oder halt einfach am Pool rumhängen.

    Dann konnte man Fotos von seinem Character am Pool machen und auf der PSP speichern.

    Naja, und ein Casion gab es auch wo man Pokern kann Blackjack und am Einarmigen Banditen spielen kann.

    In dem Spiel konnte man auch in einen Laden gehen und Handtaschen und son Krempel kaufen. Den Plunder konnte man dann an Bots in dem Spiel verschenken um die Bots als Freundinnen zu gewinnen. Wenn man aber bei den Spielen wie Volleyball oder so rum failt dann wollen die auf einmal nicht mehr mit einem befreundet sein. xD

    Also die Bots sehen nicht schlecht aus 😃 , aber das gameplay ist sowas von langweillig und sinnlos. xD

    Ich wüsste nicht mal in welches Gerne ich das reinpacken sollte.^^

    Naja, die Emotionen die da Spiel bewirken sollte ... mhhm ka.
    [Bei Frauen] Eventuell die Freunde daran virtuell irgendwelchen Kram zu kaufen.^^

    [Bei den männlichen Spielern (Falls es die überhaupt gibt. (Ich hatte das Spiel halt, also hab ich es auch mal gezockt! fu xD)] Die Bots (die sind alle weiblich^^) sehen nicht schlecht aus. 😃



  • Oh je, du arme Sau hast den "Volleyball"-Ableger der Serie erwischt 😃 Normalerweise ist Dead Or Alive schon ein Beat 'em up. Aktuell ist gerade Teil 5 für die Konsolen rausgekommen - dazu fällt mir nur ein Kommentar aus dem 4players-Review ein: "Schwabbel schwabbel, boing boing" 😃



  • Eigentlich interessiert mich hier eher eine Gegenfrage.
    Hätte man bei "gefährlichen" Manövern im RL auch Angst wenn man zu 100% Wüsste das einem nix passiert. (Also wirklich wissen, eine Vermutung: zu 99,99% dürfte nix passieren zählt nicht). Ich vermute eher, dass sich jede rationale Angst auf Todesangst zurückschließen lässt. Wenn man den Tod aber prinzipiell für eine Tat als Folge ausschließen kann, warum sollte man bei dieser Aktion noch Angst haben? Und genau das ist eben bei Computerspielen so. (Ich meine damit nicht die Schockmomente in PC Spielen, ich glaube sowas hat die gleiche Basis ist aber ein Evolutionär bedingter Mechanismus der uns früher schon Erschrecken und Weglaufen lief bevor wirklich eine Gefahr da war).



  • Fedaykin schrieb:

    Hätte man bei "gefährlichen" Manövern im RL auch Angst wenn man zu 100% Wüsste das einem nix passiert. (Also wirklich wissen, eine Vermutung: zu 99,99% dürfte nix passieren zählt nicht).

    Fällt Dir ein Beispiel ein?
    Selbst eine Achterbahn kann Dich umbringen. Ich wüsste nicht wie 100% Sicherheit möglich sein sollte. Außer vielleicht rein subjektiv empfundene Sicherheit, wenn die Testperson unter Drogen steht und sich für unsterblich hält.



  • Neunzehn schrieb:

    Fedaykin schrieb:

    Hätte man bei "gefährlichen" Manövern im RL auch Angst wenn man zu 100% Wüsste das einem nix passiert. (Also wirklich wissen, eine Vermutung: zu 99,99% dürfte nix passieren zählt nicht).

    Fällt Dir ein Beispiel ein?
    Selbst eine Achterbahn kann Dich umbringen. Ich wüsste nicht wie 100% Sicherheit möglich sein sollte. Außer vielleicht rein subjektiv empfundene Sicherheit, wenn die Testperson unter Drogen steht und sich für unsterblich hält.

    Das ist ja das Problem am RL, dafür gibts kein Beispiel. Es geht einfach nicht. Daher sind ja Achterbahnfarten so Aufregend, daher hat man meiner Meinung nach bei Waghalsigen Manövern im RL Angst und im PC Spiel nicht.



  • Achterbahnfahren soll aufregend sein, weil es objektiv gefährlich ist?
    Autofahren ist z.B. wesentlich gefährlicher.
    Ich denk gerade Achterbahn ist ein Beispiel für die evolutionär eingeprägte Angst und ist wenig rational begründbar. (gerade diese hydraulischen Achterbahnsimulatoren scheinen ja auch zu funktionieren, und da ist Lebensgefahr praktisch ausgeschlossen)
    Und das kann man schon auch in Computerspielen erzeugen, wenn der Benutzer es zulässt.
    Ich hatte neulich mal "Amnesia - the dark descent" gespielt und die Schockmomente funktionieren schon erschreckend gut wenn man die Immersion zulässt.

    Bei Spielen die diese Unterbewusstseins-Ängste nicht direkt ansprechen
    (z.B. gibts denke ich noch keine evolutionär verwurzelte Angst vor Schusswaffen, dazu sind sie einfach zu neu)
    wirds hingegen schwieriger entsprechende Ängste zu erzeugen, da gehts nur über die Konsequenzen.
    Deswegen werden auch diese ganzen realism shooter im multiplayer wohl nie wirklich funktionieren. So Konzepte wie Unterstützungsfeuer müssen da immer künstlich implementiert werden.



  • Die Frage bei Achterbahnen ist wirklich ob dort die Angst für die Aufregung eine Rolle spielt oder andere Faktoren. Bei der Achterbahn könnte man es noch auf Irgendwelche Botenstoffe schieben die vom Körper freigesetzt werden bei entsprechender äußerer Belastung. Das schließt sich dann auch nicht mit der evolutionären Gegebenheiten aus. Achterbahnfahren ist damit Subjektiv gefährlicher als normales Autofahren. Daher ist es Aufregender. Man denkt man ist viel näher an der Gefahr dran. Objektiv ist auch Bungee Jumping nicht gefährlicher als Autofahren aber es fühlt sich so an. Zusätzlich kommt ggf beim Autofahren noch der Faktor der gefühlten Kontrolle hinzu (Ich kann ja ggf noch ausweichen daher ists nicht so gefährlich, in der Achterbahn muss ich mich auf die Technik verlassen).
    Mache ich aber im Auto ein Gefährliches Manöver geht mir mehr die Muffe als in jeder Achterbahn, denn beim Auto weiss ich das ggf mein Leben direkt gefährdet war und diesen Effekt hat noch kein PC Spiel oder eine Achterbahn geschafft (Mein Herz beginnt dann zu Rasen und schlägt bis zum Hals).

    Die PC Spiele können also nur mit den Unterbewussten Ängsten Spielen und über Schockmomente Angst erzeugen, also dort wo das Bauchgefühl evolutionär Stärker ist als die Logik die Sagt (dir kann nix passieren).


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