Modernes Deutschland - Gründung einer Partei
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@Xin Du unterschlägst in deiner Argumentation das der Durchschnittslohn weitgehend stabil gegenüber dem addierten gehalt ist. Das würde den durchschnitt um ein paar Euro erhöhen sagen wir 2(wahrscheinlich viel viel weniger). Davon 60% sind 1,20. davon 60%... diese Reihe konvergiert. nix endlos.
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Sceloporus schrieb:
Wenn das BGE dazu führt, dass Löhne steigen, wird der Innovationsdruck sich in Richtung Automation verschärfen.
In einem geschlossenen System.
In einem durchlässigen System setzt ein Wanderungsdruck ein, die Firmen werden auch ins Ausland gehen.
Du solltest also auch noch gleichzeitig über eine Reisesperre oder Kapitalverkehrskontrolle o.ä. nachdenken.
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DDR ick hör dir trappsen
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Hi It0101,
It0101 schrieb:
DDR ick hör dir trappsen
was heist hier trappsen?
Schau dich mal um, fühlst Du dich nicht schon längst wieder zu Hause?Gruß Mümmel
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Nietzsche schrieb:
Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: »Ich, der Staat, bin das Volk.«
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otze schrieb:
@Xin Du unterschlägst in deiner Argumentation das der Durchschnittslohn weitgehend stabil gegenüber dem addierten gehalt ist. Das würde den durchschnitt um ein paar Euro erhöhen sagen wir 2(wahrscheinlich viel viel weniger). Davon 60% sind 1,20. davon 60%... diese Reihe konvergiert. nix endlos.
Das ist korrekt.
Wenn ich meine Gedankengänge komplett ausführe gibt es in der Regel keine Gegenargumentation außer tl;dr.
Wenn alle Menschen mehr Geld zur Verfügung haben, wird das Geld lockerer sitzen. Darauf reagieren die (Super-)Märkte. Produkte werden teurer, denn die Leute sind bereit, mehr Geld auszugeben, die Händler sind bereit mehr Geld einzunehmen. Eine zusätzliche Inflation setzt ein, den Geschäfte werfen Gewinne ab. Die Arbeiter wollen davon was abhaben und fordern Lohnerhöhungen. Gewerkschaften streiken, Lohnerhöhungen werden durchgesetzt, der Durchschnittslohn steigt.
Das schöne an Lohnerhöhungen ist ja, dass sie ja einerseits eine Umverteilung darstellen, anderseits aber auch eine Inflation mitbegründen, die ebenfalls die Ersparnisse der Leute angreift. Die Leute meckern zwar immer, dass alles teurer wird, aber im Prinzip tut sich da nicht viel. Nur der Wert des Geldes, dass gerade keine Zinsen bringt, schrumpft.
600 Mrd. Euro Bargeld sind in der EU im Umlauf. In der Regel in den Geldbörsen der kleinen Leute. Jedes Jahr werden dem Konsumenten so also etwa 12 Milliarden Euro Kaufkraft entzogen, ohne dass er es merkt. Macht rund 25 Euro aus jedem Portemonnaie, inkl. dem Sparstrumpf der Babies und dem unverzinsten Guthabenkonto im Altenheim Deiner Oma. Von dem Geld auf den Girokonten mal zu schweigen, die 25 Euro pro Einwohner sind nur das Bargeld, dass einem durch die Finger rinnt.
Schlussendlich: Die Kaufkraft sinkt, der Lohn steigt. Das BGE wird das beschleunigen, bis der Wert des BGEs unbedeutend im Geldkreislauf ist.
Natürlich brauchen wir Mindestgrenzen. Wir brauchen müssen aber mal lernen, dass "Euro" nur die Bezeichnung auf den Münzen ist, aber keinen Wert darstellt. Der Mindestlohn muss also nicht in Euro, sondern in Kaufkraft ausgedrückt werden. Das kann dann auch festgelegt werden mit 60% der Durchschnittskaufkraft.
Auch wenn wir nur eine Währung haben, müssen wir laufend umrechnen, denn der Wechselkurs Währung <-> Kaufkraft entscheidet darüber, wieviel Prozent vom Durchschnittslohn mindestens zum Leben benötigt werden und damit Mindestlohn sind. Verdienen alle nämlich soviel, dass sie gerade überleben, reichen 60% als Mindestlohn nicht.
Marc++us schrieb:
Sceloporus schrieb:
Wenn das BGE dazu führt, dass Löhne steigen, wird der Innovationsdruck sich in Richtung Automation verschärfen.
In einem geschlossenen System.
In einem durchlässigen System setzt ein Wanderungsdruck ein, die Firmen werden auch ins Ausland gehen.
Ein geschlossenes System ist doch das Ziel.
Wie war das mit der Versteuerung bei Apple? Wo sind sie steuerpflichtig? Nirgendwo, weil in Amerika da versteuert wird, wo die Firma ansäßig ist (Irland) und in Irland da versteuert wird, wo das Management sitzt (Amerika).
Wird das globalisierte System nicht steuerrechtlich globalisiert und damit für Steuerflüchtlinge geschlossen, wird der kleine Konsument grundsätzlich ver...albert.
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Hi Xin,
Xin schrieb:
Natürlich brauchen wir Mindestgrenzen. Wir brauchen müssen aber mal lernen, dass "Euro" nur die Bezeichnung auf den Münzen ist, aber keinen Wert darstellt. Der Mindestlohn muss also nicht in Euro, sondern in Kaufkraft ausgedrückt werden. Das kann dann auch festgelegt werden mit 60% der Durchschnittskaufkraft.
letztlich ist aber der Euro kein abgeschottetes System. Wenn das Eurogebiet durch einen gewaltigen Innovationssprung (ich weis, der ist eher rückwärts zu vermuten
) so weit nach vorne käme, dass jeder in Euroland auf den Rest der Welt bezogen Millionär wäre (nur mal theoretisch gesponnen), dann würden 5% der Durchschnittskaufkraft als Mindestlohn reichen. Gehts aber in die derzeitige Richtung weiter, dann sind da eher 80% anzusetzen.
Ich bleibe da lieber bei meiner Definition, das das Mindesteinkommen so liegen muss, das die für einfache Reproduktion notwendige Familiengröße, also 2 Erwachsene plus zwei Kinder von dem ordentlich leben können müssen, was zwei erwachsene Eltern in Vollzeitarbeit verdienen.
Gruß Mümmel
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earli schrieb:
Nietzsche schrieb:
Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: »Ich, der Staat, bin das Volk.«
Vom neunen Götzen
Und in welche Phase bist Du bei den Piraten - Kamel, goldener Drache, Löwe oder Kind?
Von den drei Verwandlungen
Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele wird, und zum Löwen das Kamel, und zum Kinde zuletzt der Löwe.Vieles Schwere gibt es dem Geiste, dem starken, tragsamen Geiste, dem Ehrfurcht innewohnt: nach dem Schweren und Schwersten verlangt seine Stärke.
Was ist schwer? so fragt der tragsame Geist, so kniet er nieder, dem Kamele gleich, und will gut beladen sein.
Was ist das Schwerste, ihr Helden? so fragt der tragsame Geist, daß ich es auf mich nehme und meiner Stärke froh werde.
Ist es nicht das: sich erniedrigen, um seinem Hochmut wehe zu tun? Seine Torheit leuchten lassen, um seiner Weisheit zu spotten?
Oder ist es das: von unserer Sache scheiden, wenn sie ihren Sieg feiert? Auf hohe Berge steigen, um den Versucher zu versuchen?
Oder ist es das: sich von Eicheln und Gras der Erkenntnis nähren und um der Wahrheit willen an der Seele Hunger leiden?
Oder ist es das: krank sein und die Tröster heim schicken und mit Tauben Freundschaft schließen, die niemals hören, was du willst?
Oder ist es das: in schmutziges Wasser steigen, wenn es das Wasser der Wahrheit ist, und kalte Frösche und heiße Kröten nicht von sich weisen?
Oder ist es das: die lieben, die und verachten, und dem Gespenste die Hand reichen, wenn es uns fürchten machen will?
Alles dies Schwerste nimmt der tragsame Geist auf sich: dem Kamele gleich, das beladen in die Wüste eilt, also eilt er in seine Wüste.
Aber in der einsamsten Wüste geschieht die zweite Verwandlung: zum Löwen wird hier der Geist, Freiheit will er sich erbeuten und Herr sein in seiner eignen Wüste.
Seinen letzten Herrn sucht er sich hier: feind will er ihm werden und seinem letzten Gotte, um Sieg will er mit dem großen Drachen ringen.[294]
Welches ist der große Drache, den der Geist nicht mehr Herr und Gott heißen mag? »Du-sollst« heißt der große Drache. Aber der Geist des Löwen sagt »ich will«.
»Du-sollst« liegt ihm am Wege, goldfunkelnd, ein Schuppentier, und auf jeder Schuppe glänzt golden »Du sollst!«
Tausendjährige Werte glänzen an diesen Schuppen, und also spricht der mächtigste aller Drachen: »Aller Wert der Dinge – der glänzt an mir.«
»Aller Wert ward schon geschaffen, und aller geschaffene Wert – das bin ich. Wahrlich, es soll kein ›Ich will‹ mehr geben!« Also spricht der Drache.
Meine Brüder, wozu bedarf es des Löwen im Geiste? Was genügt nicht das lastbare Tier, das entsagt und ehrfürchtig ist?
Neue Werte schaffen – das vermag auch der Löwe noch nicht: aber Freiheit sich schaffen zu neuem Schaffen – das vermag die Macht des Löwen.
Freiheit sich schaffen und ein heiliges Nein auch vor der Pflicht: dazu, meine Brüder, bedarf es des Löwen.
Recht sich nehmen zu neuen Werten – das ist das furchtbarste Nehmen für einen tragsamen und ehrfürchtigen Geist. Wahrlich, ein Rauben ist es ihm und eines raubenden Tieres Sache.
Als sein Heiligstes liebte er einst das »Du-sollst«: nun muß er Wahn und Willkür auch noch im Heiligsten finden, daß er sich Freiheit raube von seiner Liebe: des Löwen bedarf es zu diesem Raube.
Aber sagt, meine Brüder, was vermag noch das Kind, das auch der Löwe nicht vermochte? Was muß der raubende Löwe auch noch zum Kinde werden?
Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-sagen.
Ja, zum spiele des Schaffens, meine Brüder, bedarf es eines heiligen Ja-sagens: seinen Willen will nun der Geist, seine Welt gewinnt sich den Weltverlorene.
Drei Verwandlungen nannte ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele ward, und zum Löwen das Kamel, und der Löwe zuletzt zum Kinde. –
Also sprach Zarathustra. Und damals weilte er in der Stadt, welche genannt wird: die bunte Kuh.[295]
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Xin schrieb:
Wenn ich meine Gedankengänge komplett ausführe gibt es in der Regel keine Gegenargumentation außer tl;dr.
In deer Kürze liegt die Würze.
Natürlich brauchen wir Mindestgrenzen. Wir brauchen müssen aber mal lernen, dass "Euro" nur die Bezeichnung auf den Münzen ist, aber keinen Wert darstellt. Der Mindestlohn muss also nicht in Euro, sondern in Kaufkraft ausgedrückt werden. Das kann dann auch festgelegt werden mit 60% der Durchschnittskaufkraft.
Du hast ja vorher den Mchanismus beschrieben der sicherstellt, dass Preis des Warenkorbs und durchschnittslohn (zeitverschoben) in so gut wie allen Ländern miteinander korreliert sind. Sehe da nicht das Problem, das du mit Euro als Umrechnungsfaktor für Kaufkraft hast. Das was die Inflation weg nimmt, kommt durch den Lohnkampf wider drauf.
Sehe immer noch nicht, wo es da eine Endlosschleife geben sollte.
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Xin schrieb:
Wenn alle Menschen mehr Geld zur Verfügung haben, wird das Geld lockerer sitzen. Darauf reagieren die (Super-)Märkte. Produkte werden teurer, denn die Leute sind bereit, mehr Geld auszugeben, die Händler sind bereit mehr Geld einzunehmen.
Sieht man übrigens sehr gut am Beispiel Wolfsburg. Die Stadt ist eine art Teuerungsoase mitten im Nichts ^^ Und das eben nur, weil mit dem Volkswagenkonzern, der seine Leute recht gut bezahlt, ein finanzstarker Geldgeber vor Ort ist.
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muemmel schrieb:
Ich bleibe da lieber bei meiner Definition, das das Mindesteinkommen so liegen muss, das die für einfache Reproduktion notwendige Familiengröße, also 2 Erwachsene plus zwei Kinder von dem ordentlich leben können müssen, was zwei erwachsene Eltern in Vollzeitarbeit verdienen.
Sehe ich anders. Der Mindestlohn muss einer einzelnen Person reichen, sich selbst ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Heißt: Mehr als Überleben, kein Luxus, aber eben auch kein Mangel.
Das Steuerrecht muss so gestaltet sein, dass ein Mindestlohnempfänger seine Frau und seine Kinder durchbringen kann und für die Mehrarbeit nicht auch noch zahlen muss. Kinder zu ernähren und zu erziehen ist Arbeit. Und das sollte bei Menschen mit Mindestlohn durch Kindergeld mitgetragen werden, also Förderungen, die einkommensabhängig sind und einem Mindestlöhner erlauben, mit Kindern und Frau akzeptabel zu leben oder auch ganz passabel, wenn die Frau wenig dazu verdient.
Wer viel Geld verdient, bekommt nur wenig Förderung. Warum auch, es sollte ihm besser gehen als dem geförderten Mindestlöhner, er verdient das Geld ja schließlich durch seine eigene Arbeit, aber warum soll ich einem Manager ein großzügiges Kindergeld auszahlen. Vom Kindergeld zahlt der abends sein Essen in einem guten Restaurant, in das sich ein Mindestlöhner bestenfalls zum 25. Hochzeitstag verläuft. Das muss ich nicht fördern, der hat genug.
Wer als Mindestlöhner als Single unterwegs ist, muss nicht über das Kapital verfügen, noch drei weitere Menschen zu versorgen und in einer 80qm Wohnung zu leben. Das ist kein Mindestlohn für einen Single, dann wäre Mindestlohn Luxus. Der Mindestlohn stünde damit ja auch seiner vollzeitbeschäftigten Frau zu, womit sich jeder jeweils noch eine Affaire finanziern kann und jeweils ein außereheliches Kind? Das wäre wohl zuviel des Mindestlohns
otze schrieb:
Xin schrieb:
Wenn ich meine Gedankengänge komplett ausführe gibt es in der Regel keine Gegenargumentation außer tl;dr.
In deer Kürze liegt die Würze.
Aber nicht das Fleisch von dem sich der Geist ernährt. Gesellschaftspolitik in einem markigen Spruch ist zwar kurz, aber auch inhaltslos.
otze schrieb:
Sehe da nicht das Problem, das du mit Euro als Umrechnungsfaktor für Kaufkraft hast. Das was die Inflation weg nimmt, kommt durch den Lohnkampf wider drauf.
Die Inflation frisst die Werte auf, die Du auf dem Konto und im Portemonnaie hast. Hast Du keine langfristigen Werte - und die Mindestlöhner verfügen normalerweise nicht über Immobilien oder Goldreserven - so arbeitest Du nur dafür, dass die vorhandenen Werte nicht verschwinden.
Was ist der aktuelle Zinskurs für einen Bausparvertrag? Ist das noch 1%? Und für den Vertrag musst Du zusätzlich noch 1% der Auszahlungssumme zahlen. Du wirst also vermutlich draufzahlen, wenn keine Inflation stattfindet. Nun findet sie aber statt, also frisst sie Dir auch noch die Kaufkraft auf.
Der kleine Mann zahlt immer, selbst wenn er Geld zurücklegt, zahlt er. Das ist das perverse an der Inflation. Und dagegen hilft eine Lohnsteigerung nicht, denn oftmals reicht die Lohnsteigerung nichtmals zum Ausgleich der zuvor verlorenen Kaufkraft.