KfW und die Hochwasseropfer



  • earli schrieb:

    In erster Linie sollte man versichert sein.

    Es gibt Gebäude die aufgrund der Lage oder des Alters nicht versichert werden. Wir haben auch so eine alte Hütte in der Familie, sind zwar nicht betroffen, aber eine Elementarversicherung wurde abgelehnt (bei uns ging es eher um Sturmschäden, da das Dach schon bischen älter ist).

    Vllt. versuchen wir es wieder, wenn das mal neu gemacht ist. Aber wenn die paar Zehntausend da wären, bräuchte man ja auch keine Versicherung. Ein Teufelskreis 😉



  • crispin kenton schrieb:

    earli schrieb:

    In erster Linie sollte man versichert sein.

    Es gibt Gebäude die aufgrund der Lage oder des Alters nicht versichert werden. Wir haben auch so eine alte Hütte in der Familie, sind zwar nicht betroffen, aber eine Elementarversicherung wurde abgelehnt (bei uns ging es eher um Sturmschäden, da das Dach schon bischen älter ist).

    Vllt. versuchen wir es wieder, wenn das mal neu gemacht ist. Aber wenn die paar Zehntausend da wären, bräuchte man ja auch keine Versicherung. Ein Teufelskreis 😉

    Man muss halt bereit sein, entsprechend viel zu zahlen. Wenn man keine Versicherung hat, muss man halt selber zahlen.



  • earli schrieb:

    Man muss halt bereit sein, entsprechend viel zu zahlen. Wenn man keine Versicherung hat, muss man halt selber zahlen.

    Was ich so am Rande gelesen haben, bekommen manche Hauseigentümer, die in einer besonders gefährdeten Region wohnen, gar keine Versicherungen angeboten, selbst wenn sie die dann horrenden Beiträge stemmen könnten.



  • Ich seh das Porblem gerade nicht, kann man jetzt den Geschädigten einen günstigen Kredit geben, oder nicht?

    Wenn man es verschenken würde, könnte ich die Aufregung verstehen 🙄


  • Mod

    Die Deutschen verwechseln gerne eine Versicherung mit einem Sparvertrag. Das liegt an der jahrelangen Gehirnwäsche durch die Kapitallebensversicherungen.

    Wenn ein Ereignis sicher kommt -> Sparvertrag
    Wenn ein Ereignis vielleicht kommt -> Versicherung

    Ist ein Haus an einem Fluss gelegen, ist das Ereignis der Ueberschwemmung auf längere Laufzeit sicher, also weigert sich eine Versicherung das Risiko zu übernehmen. Als Hausbesitzer muss man daher in diesem Fall regelmässig Geld sparen für den Tag X. Es geht nicht anders.

    Die bei solchen Ereignissen immer wieder geforderte Pflichtversicherung für alle Häuer wäre letztlich einfach eine Steuer, da jeder zahlen muss, und aus dem Topf finanziert man dann die Flusslagen. Jemand auf dem Hügel ohne Erdrutschrisiko bezahlt dann eine Zwangsumlage für die Leute mit schöner Aussicht.

    Also ergänzen wir noch:
    Wenn alle in einen Topf einzahlen, um sichere Ereignisse zu bezahlen -> Steuer

    Die Vorstellung aber, dass man ein Haus an den Fluss baut, 100 EUR pro Jahr in die Versicherung zahlt, um dann alle 10 Jahre den Schaden von 80000 EUR erstattet zu bekommen, ist irrig. Das kann so nicht funktionieren.



  • GPC schrieb:

    Was ich so am Rande gelesen haben, bekommen manche Hauseigentümer, die in einer besonders gefährdeten Region wohnen, gar keine Versicherungen angeboten, selbst wenn sie die dann horrenden Beiträge stemmen könnten.

    Und das ist gut so. Wo alle zwei Jahre der Keller volläuft, ist keine Versicherung angemessen.



  • GPC schrieb:

    earli schrieb:

    Man muss halt bereit sein, entsprechend viel zu zahlen. Wenn man keine Versicherung hat, muss man halt selber zahlen.

    Was ich so am Rande gelesen haben, bekommen manche Hauseigentümer, die in einer besonders gefährdeten Region wohnen, gar keine Versicherungen angeboten, selbst wenn sie die dann horrenden Beiträge stemmen könnten.

    So ist das halt. Wer die Vorteile vom Wohnen am Wasser haben will, muss auch mit den Nachteilen leben. In den Grundstückspreisen usw. ist das auch alles schon enthalten.



  • crispin kenton schrieb:

    Ich seh das Porblem gerade nicht, kann man jetzt den Geschädigten einen günstigen Kredit geben, oder nicht?

    Wenn man es verschenken würde, könnte ich die Aufregung verstehen 🙄

    Kann man nicht. Zinsen müssen die Risiken von Zahlungsausfall abdecken. Sonst kommt die nächste Bankenkrise. Die letzte wurde gerade dadurch ausgelöst, dass die Clinton-Regierung die Banken gezwungen hat, Häuslebauerkredite billiger als angemessen zu vergeben.



  • @earli: Gut, dann müssen wir es eben verschenken!

    Nun, eine Versicherung ist einfach eine Risikoverteilung auf mehrere Schultern. Nicht mehr und nicht weniger. Da geht es dann auch nicht um Steuer, Sparvertrag und die Eintrittswahrscheinlichkeit.

    @edit: Letztere kommt erst dann ins Spiel, wenn man ausrechnet, was die Police kosten soll 😉



  • volkard schrieb:

    Und das ist gut so. Wo alle zwei Jahre der Keller volläuft, ist keine Versicherung angemessen.

    Meine Aussage war nicht wertend gemeint, sondern nur als Anmerkung zu verstehen 😉

    earli schrieb:

    So ist das halt. Wer die Vorteile vom Wohnen am Wasser haben will, muss auch mit den Nachteilen leben. In den Grundstückspreisen usw. ist das auch alles schon enthalten.

    Grundsätzlich hast du Recht, auch wenn man differenzieren muss. Wer in der Altstadt von Passau wohnt, wohnt nicht wirklich am Wasser. Die Lage der Stadt ist halt aus Hochwassersicht scheiße.
    Und ob Grundstückspreise in Wassernähe wirklich billiger sind, bezweifle ich, da muss man wahrscheinlich zwischen "Wasser" in "Fluss" und "See/Meer" unterscheiden.



  • GPC schrieb:

    Grundsätzlich hast du Recht, auch wenn man differenzieren muss. Wer in der Altstadt von Passau wohnt, wohnt nicht wirklich am Wasser. Die Lage der Stadt ist halt aus Hochwassersicht scheiße.
    Und ob Grundstückspreise in Wassernähe wirklich billiger sind, bezweifle ich, da muss man wahrscheinlich zwischen "Wasser" in "Fluss" und "See/Meer" unterscheiden.

    Die haben aber mit Sicherheit eine Versicherung. Dann ist es halt nicht Pech des Hauseigentümers, sondern Pech der Versicherung, das Risiko falsch geschätzt zu haben.


  • Mod

    crispin kenton schrieb:

    Nun, eine Versicherung ist einfach eine Risikoverteilung auf mehrere Schultern. Nicht mehr und nicht weniger. Da geht es dann auch nicht um Steuer, Sparvertrag und die Eintrittswahrscheinlichhkeit.

    Natürlich geht es das. Ist die Eintrittswahrscheinlichkeit = 1, liegt kein Risiko vor. Und damit ist es kein Fall für eine Versicherung, da bei Ew=1 es sich um eine Umverteilung, also Steuer, handeln würde.



  • Ich kauf mir rechtzeitig vor der Pflichtversicherung ein Plätzchen auf einer Hallig und kann dann mehrmals im Jahr absahnen.



  • Lange Rede, kurzer Sinn: Der Staat sollte lieber darauf schauen, dass alle Teilnehmer (Hausbesitzer, Mieter, Versicherungen, Banken, Deichverbände ...) ihre Abmachungen vernünftig einhalten und sich nicht gegenseitig bescheißen, statt Geld hinterher zu werfen. Bayern und Österreich sind keine Hungerregionen.

    PS: Ich meine nur Geld zum Wiederaufbau. Rettungsmaßnahmen sind natürlich immer vollkommen angemessen!



  • Marc++us schrieb:

    crispin kenton schrieb:

    Nun, eine Versicherung ist einfach eine Risikoverteilung auf mehrere Schultern. Nicht mehr und nicht weniger. Da geht es dann auch nicht um Steuer, Sparvertrag und die Eintrittswahrscheinlichhkeit.

    Natürlich geht es das. Ist die Eintrittswahrscheinlichkeit = 1, liegt kein Risiko vor. Und damit ist es kein Fall für eine Versicherung, da bei Ew=1 es sich um eine Umverteilung, also Steuer, handeln würde.

    Aber es ist doch immer so? Dass sich in Deutschland ein Autounfall ereignet, ist mit Ew=1 ein sicheres Ereignis. Trotzdem gibt es dafür eine Versicherung, die das abdeckt 😕



  • crispin kenton schrieb:

    Marc++us schrieb:

    crispin kenton schrieb:

    Nun, eine Versicherung ist einfach eine Risikoverteilung auf mehrere Schultern. Nicht mehr und nicht weniger. Da geht es dann auch nicht um Steuer, Sparvertrag und die Eintrittswahrscheinlichhkeit.

    Natürlich geht es das. Ist die Eintrittswahrscheinlichkeit = 1, liegt kein Risiko vor. Und damit ist es kein Fall für eine Versicherung, da bei Ew=1 es sich um eine Umverteilung, also Steuer, handeln würde.

    Aber es ist doch immer so? Dass sich in Deutschland ein Autounfall ereignet, ist mit Ew=1 ein sicheres Ereignis. Trotzdem gibt es dafür eine Versicherung, die das abdeckt 😕

    Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß ich einen in meinem Leben einen Unfall überhalb der Selbstbeteiligung baue, ist nicht gleich 1.



  • volkard schrieb:

    crispin kenton schrieb:

    Marc++us schrieb:

    crispin kenton schrieb:

    Nun, eine Versicherung ist einfach eine Risikoverteilung auf mehrere Schultern. Nicht mehr und nicht weniger. Da geht es dann auch nicht um Steuer, Sparvertrag und die Eintrittswahrscheinlichhkeit.

    Natürlich geht es das. Ist die Eintrittswahrscheinlichkeit = 1, liegt kein Risiko vor. Und damit ist es kein Fall für eine Versicherung, da bei Ew=1 es sich um eine Umverteilung, also Steuer, handeln würde.

    Aber es ist doch immer so? Dass sich in Deutschland ein Autounfall ereignet, ist mit Ew=1 ein sicheres Ereignis. Trotzdem gibt es dafür eine Versicherung, die das abdeckt 😕

    Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß ich einen in meinem Leben einen Unfall überhalb der Selbstbeteiligung baue, ist nicht gleich 1.

    Mir deckt es auch nicht mit Sicherheit mein Dach ab, zumindest nicht ganz. Das hat nämlich schon ein paar Jährchen auf dem Buckel 😉

    Somit hätte ich dann wie du für das Hochwasser mitgezahlt. Dafür ist doch eine Versicherung da, neben dem abzocken natürlich :p



  • volkard schrieb:

    Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß ich einen in meinem Leben einen Unfall überhalb der Selbstbeteiligung baue, ist nicht gleich 1.

    Außerdem geht es bei der Kfz-Versicherung in erster Linie um Haftpflicht, ist also mit dem Haus nicht vergleichbar.



  • crispin kenton schrieb:

    volkard schrieb:

    crispin kenton schrieb:

    Marc++us schrieb:

    crispin kenton schrieb:

    Nun, eine Versicherung ist einfach eine Risikoverteilung auf mehrere Schultern. Nicht mehr und nicht weniger. Da geht es dann auch nicht um Steuer, Sparvertrag und die Eintrittswahrscheinlichhkeit.

    Natürlich geht es das. Ist die Eintrittswahrscheinlichkeit = 1, liegt kein Risiko vor. Und damit ist es kein Fall für eine Versicherung, da bei Ew=1 es sich um eine Umverteilung, also Steuer, handeln würde.

    Aber es ist doch immer so? Dass sich in Deutschland ein Autounfall ereignet, ist mit Ew=1 ein sicheres Ereignis. Trotzdem gibt es dafür eine Versicherung, die das abdeckt 😕

    Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß ich einen in meinem Leben einen Unfall überhalb der Selbstbeteiligung baue, ist nicht gleich 1.

    Mir deckt es auch nicht mit Sicherheit mein Dach ab, zumindest nicht ganz. Das hat nämlich schon ein paar Jährchen auf dem Buckel 😉

    Somit hätte ich dann wie du für das Hochwasser mitgezahlt. Dafür ist doch eine Versicherung da, neben dem abzocken natürlich :p

    Naja, die KFZ-Haftpflichtversicherung ist eher dazu da, die anderen vor Fahrern zu beschützen, die viel mehr Schaden machen als sie Vermögen besitzen.



  • crispin kenton schrieb:

    Ich seh das Porblem gerade nicht, kann man jetzt den Geschädigten einen günstigen Kredit geben, oder nicht?

    Das Problem an dem Kredit ist, das ein Großteil der Leute noch am Abzahlen der Kredite von 2002, 2006 und 2010 sind. - Rechne allein mal aus, wie viele der heute betroffenen schon 2002 betroffen waren.


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