Überwachungswahn der USA (PRISM)



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Naja, ich dachte nicht daran dass es so krass ist. So nach dem 11 September wusste man ja dass sie potenziell EMail's/Suchanfragen nach Schlüsselwörtern durchsuchen. Wenn man dann aber sein EMail's verschlüsseln wollte, wurde man schnell als paranoid abgestempelt.

    Aber jetzt...

    Ich dachte auch nicht, dass es technisch so umfänglich bezahlbar ist. Aber dass sie alles tun, was sie können, war eigentlich klar. Die Geheimdienste operierten schon jahrzehntelang jenseits der Gesetze.

    Schlimm finde ich allerdings, wie jetzt die offiziellen Ministerien das auch noch verteidigen.



  • Eisflamme schrieb:

    Bei Heise meinte ein Kommentator, dass von den Daten ohnehin nur analysiert wird, wer an wen wie oft was schickt und dann Verknüpfungen von Verdächtigen zu (dann) potentiell Verdächtigen geschaffen werden.

    Erscheint mir realistisch? Oder kann man diese riesigen Datenmengen so schnell durchsuchen, wie sie reinkommen? Ich bin gerade zu faul für Vergleichsrechnungen, aber wenn das so ist, dann ist mir das Schnurz.

    Damit ist es doch wie mit dem Internet allgemein: Es gibt alles, der Trick ist es auch zu finden. Und genau vor dem Problem stehen die doch auch. Alle Daten sind gesammelt, aber es sind zu viele. Die Nadel im Heuhaufen.

    Mails u. ä. werden automatisch durchsucht, da sollte man von ausgehen.

    Telefonate usw. werden halt aufgezeichnet. Die werden erstmal nicht verarbeitet, aber bei Bedarf können die Ermittler Telefonate der Vergangenheit abhören. Das taten sie bei den Boston-Bombern, das war schon vor Wochen Thema. Die deutsche Presse hinkt einfach hinterher.

    https://www.youtube.com/watch?v=xP4tJvMYWMY

    https://www.youtube.com/watch?v=iog5IeEjR00


  • Mod

    earli schrieb:

    Die Geheimdienste operierten schon jahrzehntelang jenseits der Gesetze.

    Naja, man muss das richtig sehen, für die Amis besteht der Skandal nicht darin, weil der NSA die ganze Welt im Internet und Phone abhört. Der Skandal besteht darin, dass sie es auch für Amerikaner tun.

    Und genau das ist es ja auch nur, was gesetzlich pikant ist. Falls sich das noch aufbauscht, da wird am Ende die US-Regierung einfach "garantieren", dass sie das nur für Ausländer tun, und die Sache ist sowohl in Bezug auf die öffentliche Meinung der USA als auch in Bezug auf die Gesetzeslage wieder geregelt.



  • Hi Earli,

    earli schrieb:

    Telefonate usw. werden halt aufgezeichnet. Die werden erstmal nicht verarbeitet,

    Eben nicht, die werden mittels automatischer Spracherkennung digitalisiert und genau so wie Emails ausgewertet.

    Jedes derzeit in Deutschland geführte Telfongespräch wird aktuzell von mindestens 3 Geheimdiensten mitgehört und digitalisiert.

    Gruß Mümmel



  • Marc++us schrieb:

    Und genau das ist es ja auch nur, was gesetzlich pikant ist. Falls sich das noch aufbauscht, da wird am Ende die US-Regierung einfach "garantieren", dass sie das nur für Ausländer tun, und die Sache ist sowohl in Bezug auf die öffentliche Meinung der USA als auch in Bezug auf die Gesetzeslage wieder geregelt.

    Dazu müsste man die Verfassung ändern, wozu man 2/3 bräuchte und 3/4 der Staaten (also 38) zustimmen müssten.

    The right of the people to be secure in their persons, houses, papers, and effects, against unreasonable searches and seizures, shall not be violated, and no Warrants shall issue, but upon probable cause, supported by Oath or affirmation, and particularly describing the place to be searched, and the persons or things to be seized.



  • muemmel schrieb:

    Jedes derzeit in Deutschland geführte Telfongespräch wird aktuzell von mindestens 3 Geheimdiensten mitgehört und digitalisiert.

    Glaub ich nicht. Man muss immer damit rechnen, aber flächendeckend gibt es einfach zu viele Telefonate.



  • Hi Earli,

    earli schrieb:

    Glaub ich nicht. Man muss immer damit rechnen, aber flächendeckend gibt es einfach zu viele Telefonate.

    nö nö, die haben schon die notwendige und ausreichend leistungsfähige Rechentechnk. Den einzigen Schutz bieten vermutlich stark regionstypische Dialekte.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    earli schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Und genau das ist es ja auch nur, was gesetzlich pikant ist. Falls sich das noch aufbauscht, da wird am Ende die US-Regierung einfach "garantieren", dass sie das nur für Ausländer tun, und die Sache ist sowohl in Bezug auf die öffentliche Meinung der USA als auch in Bezug auf die Gesetzeslage wieder geregelt.

    Dazu müsste man die Verfassung ändern, wozu man 2/3 bräuchte und 3/4 der Staaten (also 38) zustimmen müssten.

    Muss man nicht. Die Regierung garantiert einfach, dass die Abhörmassnahmen nur für Ausländer gelten, und fertig ist der Lack.

    Das ist doch was ich sagte, die Amis interessiert nur die Abhörmassnahmen, wenn US-Bürger betroffen sind, wenn die aussen vor sind, ist es ihnen völlig egal wenn die Gespräche von 300 Mio Europäern mitgeschnitten werden.



  • Den einzigen Schutz bieten vermutlich stark regionstüpische Dialekte.

    Das kanndsche awwer laut sahn.

    Do redde mer solang bis die Koppweh genn, Schmalhans Küchermeister Sternekoch iss, oder die so worres sinn dass die mei Krusch Schublad ufframe.

    😃



  • Okay, dann bringt Verschlüsselung ja wirklich etwas.


  • Mod

    http://prism-break.org/

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    http://prism-break.org/

    Alter Schwede. Es ist natürlich utopisch, überall und in jeder Hinsicht auf freie Software zu wechseln. Aber ich bin da doch erschrocken. Man macht sich gar nicht klar, in welchem Ausmaß solche Firmen und ihre Produkte schon ganz selbstverständlich empfunden ins eigene Leben eingedrungen sind. Krass.



  • Erstmal ist OpenSource keine freie Software, schön wäre das natürlich ist aber leider nicht so. Zweitens werde ich sicher nicht auf mein nun lieb gewonnenes OS X verzichten, das ist das beste System was ich seit vielen Jahren unter den Fingern hatte.

    Freiwillig werde ich kein Linux mehr auf dem Desktop installieren. Auf meinen Rootserver ja, aber nicht zum Arbeiten. Da bleibt das Macbook mit OS X. Das gefällt mir am besten derzeit.

    Mir ist bewusst das Regierungen meine Daten bekommen wenn sie wollen, deswegen wechsle ich aber nicht mein System. Da müssen Gesetze dagegen geschaffen werden. Es kann nicht sein, dass ich deswegen auf ein Linux wechseln muss.

    Sobald ich im Netz bin, ist mir auch klar dass meine Provider sehr viel über mich wissen. Wenn mir dadurch ein Nachteil entsteht werde ich handeln. Bis dahin werde ich nun keine Paranoia schieben und nur noch mit Firefox und TOR unter Linux surfen.



  • B4ndit schrieb:

    Mir ist bewusst das Regierungen meine Daten bekommen wenn sie wollen, deswegen wechsle ich aber nicht mein System. Da müssen Gesetze dagegen geschaffen werden.

    Genau. Der Staat ist zu mächtig, was fordern wir: Mehr Staat!

    So ein Humbug. Als ob sich die Behörden, die die Gesetze missachten, mit mehr Gesetzen unter Kontrolle bringen lassen.

    Es helfen nur zwei Sachen:

    1. Sich selbst schützen.
    2. Regierungen den Geldhahn zudrehen.



  • B4ndit schrieb:

    Mir ist bewusst das Regierungen meine Daten bekommen wenn sie wollen, deswegen wechsle ich aber nicht mein System. Da müssen Gesetze dagegen geschaffen werden.

    Genau. Der Staat ist zu mächtig, was fordern wir: Mehr Staat!

    So ein Humbug. Als ob sich die Behörden, die die Gesetze missachten, mit mehr Gesetzen unter Kontrolle bringen lassen.

    Es helfen nur zwei Sachen:

    1. Sich selbst schützen.
    2. Regierungen den Geldhahn zudrehen.

    Für meinen Geschmack müsste man auf die Barrikaten gehen. Solange demostrieren bis die Regierung nachgibt. Was nützt es der Regierung den Geldhahn zuzudrehen, wenn diese daraufhin die Ausgaben im Sozialsystem kürzt, aber die Finanzmittel im Überwachungssektor und Militär beibehält?

    Es ist aber schwer auf die Barrikaten zu gehen, wenn viele es nicht einsehen warum. "Wer nichts zu verstecken hat, hat auch nicht zu befürchten" Dieser saudämliche Spruch steckt noch in vielen Leuten.

    In dieser Hinsicht entwickelt sich die Internet Kultur immer weiter. Ich bin mal auf die nächsten jahre gespannt, wohin sich das Ganze entwickelt.



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Für meinen Geschmack müsste man auf die Barrikaten gehen. Solange demostrieren bis die Regierung nachgibt. Was nützt es der Regierung den Geldhahn zuzudrehen, wenn diese daraufhin die Ausgaben im Sozialsystem kürzt, aber die Finanzmittel im Überwachungssektor und Militär beibehält?

    Es ist aber schwer auf die Barrikaten zu gehen, wenn viele es nicht einsehen warum. "Wer nichts zu verstecken hat, hat auch nicht zu befürchten" Dieser saudämliche Spruch steckt noch in vielen Leuten.

    In dieser Hinsicht entwickelt sich die Internet Kultur immer weiter. Ich bin mal auf die nächsten jahre gespannt, wohin sich das Ganze entwickelt.

    Die ganze Idee, dass der Staat ein gutes Sozialsystem schaffen könnte, ist doch das Problem. Es stimmt eben nicht. Der Staat gibt das Geld für diversen Unsinn diverser Lobbys aus.

    Der Staat sollte sein Sozialsystem wieder auf direkte Transferleistungen an bedürftige beschränken. Alles darüber hinaus, insbesondere Einrichtungen, sollte man lieber zivilgesellschaftlich organisieren.



  • earli schrieb:

    Der Staat sollte sein Sozialsystem wieder auf direkte Transferleistungen an bedürftige beschränken. Alles darüber hinaus, insbesondere Einrichtungen, sollte man lieber zivilgesellschaftlich organisieren.

    Problem daran ist, daß auch zivile Organisationen wie Krebsgeschwüre wachsen, wenn sichergestellt ist, daß sie so viel Geld bekommen, wie sie verbrauchen. Und daß sie bei staatlich gesicherten Einnahmen beliebig schlecht werden. Also nichts anderes, als wären es Staatsunternehmen, nur daß man sie nicht wie damals die Post und Bahn als Nebensozialamt benutzen kann.



  • volkard schrieb:

    earli schrieb:

    Der Staat sollte sein Sozialsystem wieder auf direkte Transferleistungen an bedürftige beschränken. Alles darüber hinaus, insbesondere Einrichtungen, sollte man lieber zivilgesellschaftlich organisieren.

    Problem daran ist, daß auch zivile Organisationen wie Krebsgeschwüre wachsen, wenn sichergestellt ist, daß sie so viel Geld bekommen, wie sie verbrauchen. Und daß sie bei staatlich gesicherten Einnahmen beliebig schlecht werden. Also nichts anderes, als wären es Staatsunternehmen, nur daß man sie nicht wie damals die Post und Bahn als Nebensozialamt benutzen kann.

    Der große Unterschied ist, dass zivile Organisationen keine Macht haben, Steuern einzuziehen, und deshalb ihnen die Spender abwandern, wenn sie zu viel Scheiße bauen.

    Die zivilen Organisationen, die wir heute in Deutschland haben, sind vor allem so blöd, weil Politiker sie mit Steuergeldern füttern.



  • bei Youtube gefunden:

    Amerikans say "In God we trust, all others we track".
    Germans say "And God is trusting us".



  • Durch meine Tochter habe ich viel Kontakt zu Jugendlichen, die ja sehr ausgiebig die Sozialen Netzwerken und Apps nutzen. Denen ist der Datenschutz so ziemlich egal. Ein Spruch den ich mal hörte war: "Datenschutz ist viel zu sehr 80er, die sollen mal runter chillen".

    Die Umfragen zeigen hier wohl eine gespaltenen Meinung der Bevölkerung. Die Hälfte ist mit der totalen Überwachung einverstanden und die andere Hälfte nicht.

    Wenn durch die Überwachung ein Mord an meinen Kinder verhindert werden konnte, bin ich mir auch nicht mehr sicher ob ich nicht doch auf meine Privatsphäre pfeifen würde, jedenfalls die im Internet.


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