Berliner Stadtschloss...
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Das Projekt ist mit 590 Millionen Euro das größte Kulturprojekt des Bundes. Das Land Berlin steuert davon 38 Millionen Euro bei, ein Verein will aus Spenden 80 Millionen Euro für die Fassaden sammeln. Bisher sind rund 20 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen.
Vor der Grundsteinlegung hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) den Bund an seine finanziellen Verpflichtungen bei dem Projekt erinnert. Sollten nicht genug Spenden für die Rekonstruktion der historischen Fassade zusammenkommen, müsse der Bund dafür geradestehen, sagte Wowereit am Mittwoch im RBB-Sender radioeins. "Man darf nicht auf einmal sagen: Jetzt lassen wird die Fassade halbfertig." Für das Schloss sei nicht Berlin zuständig. Der Bundestag habe mit großer Mehrheit für den Wiederaufbau gestimmt.
Da kann aber schon mal einer einen Sparstrumpf anlegen :p
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Und die Gummistiefel, oder
http://www.epochtimes.de/thumb/xxl/20081127143209_DEU_Architektur_Humboldt_Forum_Berliner_Stadtschloss_FRA128.jpg
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Sie bauen es direkt in den Sumpf. Das kann nur schiefgehen. Beim Abriss von Honeckers DDR-Palast war es schon ein Problem, dass ein zu schneller Abriss den Berliner Dom mit abgerissen hätte. Deshalb wurde dort alles mit Sand aufgefüllt.
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Warum soll das schiefgehen, das Teil stand doch früher schonmal da. Und inzwischen ist die Baukunst deutlich fortgeschritten. Ich finde das ne schöne Sache
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Minimee schrieb:
Ich finde das ne schöne Sache
Na dann aber bitte ordentlich ins Spendensäckel geben, damit meine Abgabenlast für diesen Unfug reduziert wird.
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Minimee schrieb:
Warum soll das schiefgehen, das Teil stand doch früher schonmal da. Und inzwischen ist die Baukunst deutlich fortgeschritten. Ich finde das ne schöne Sache
Note to myself: diese Aussage aufschreiben, und ihm 2018 bei achtfacher Kostenüberschreitung unter die Nase reiben.
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Minimee schrieb:
Warum soll das schiefgehen, das Teil stand doch früher schonmal da. Und inzwischen ist die Baukunst deutlich fortgeschritten. Ich finde das ne schöne Sache
Ich finde es auch schön. Vor allem finde ich es schön, dass man dafür das marxistische Schrottwerk abgerissen hat.
Aber Großbauprojekte der öffentlichen Hand in Deutschland sind nunmal von traurigem Versagen geprägt.
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Was nützt es, leblose Kultur mit millionenschweren Projekten am Laufen zu halten, wenn man anderorts kürzt und kürzt und kürzt bis sich keine lebende Kultur mehr dran erfreuen kann?
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Das es derartige Bauprojekte gibt, finde ich eigentlich gut. Aber warum kann unsere vermaledeite Hauptstadt Geld mit beiden Händen ausgeben, während weite Teile der Republik verrotten? Infrastruktur auf dem Land fehlt (z.B. DSL) oder vergammelt (Verkehrsinfrastruktur), und große Städte z.B. im Ruhrgebiet (NRW) haben für quasi nichts Geld, obwohl sie einen Strukturwandel zu bewältigen haben (Wegfall der Montanindustrie).
Statt regionale Disparitäten zu bekämpfen fördert der Staat (im Grunde, seit Berlin zur Hauptstadt wurde) Zentralisierung - m.E. ist es eine große Errungenschaft, dass wir eben keinen zentralistischer Staat (wie z.B. Frankreich) haben. Und jetzt wandert eine Institution nach der anderen nach Berlin...
Sosehr ich den Länderfinanzausgleich für richtig halte - Berlin ist für dieses Land untragbar. Diese Stadt schadet dem Ruf von ganz Deutschland und allen anderen Regionen, indem es auf unverschämte Weise Gelder abgreift und dann zum Fenster rauswirft (Flughafen, ...).
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Ich finde, die sollten bei diesem Großprojekt mal eine Volksbefragung machen. Ich glaube nicht, dass es viele Unterstützer für dieses Projekt gibt.
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Gregor schrieb:
Ich glaube nicht, dass es viele Unterstützer für dieses Projekt gibt.
Demokratie funktioniert ja auch nicht
Das Projekt ist natürlich reinste Geldverschwendung, aber so wie ich das lese muss zumindest Berlin als Stadt nicht dafür geradestehen, sondern der Bund.
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zwutz schrieb:
aber so wie ich das lese muss zumindest Berlin als Stadt nicht dafür geradestehen, sondern der Bund.
Genau, im Gegensatz zu Berlin ist der Bund ja nicht verschuldet.
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wiki schrieb:
Ab 1702 wurde das Schloss als Residenz der Könige in bzw. von Preußen und der Deutschen Kaiser genutzt.
Nun, die Merkel braucht eben auch ein repräsentatives Zuhause
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Als überzeugter Anhänger des preußischen Königshauses und treuer Untertan des inoffiziellen Kronprinzen unterstütze ich natürlich die Renovierung des Stadtschlosses.
Als Steuerzahler der Bananenrepublik tuts mir in der Seele weh, weil wir eigentlich Geld noch für soviele andere Dinge brauchen.
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It0101 schrieb:
...und treuer Untertan des inoffiziellen Kronprinzen
w00t, es gibt einen Kronprinzen? Ich dachte immer Merkel hat keine Kinder
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Politiker vermehren sich durch Zellteilung.
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Ich sprach ja auch vom inoffiziellen Kronprinzen ^^
http://www.preussen.de/de/familie/prinz_georg_friedrich_von_preussen.html
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Mr X schrieb:
Das es derartige Bauprojekte gibt, finde ich eigentlich gut. Aber warum kann unsere vermaledeite Hauptstadt Geld mit beiden Händen ausgeben, während weite Teile der Republik verrotten? Infrastruktur auf dem Land fehlt (z.B. DSL) oder vergammelt (Verkehrsinfrastruktur), und große Städte z.B. im Ruhrgebiet (NRW) haben für quasi nichts Geld, obwohl sie einen Strukturwandel zu bewältigen haben (Wegfall der Montanindustrie).
Statt regionale Disparitäten zu bekämpfen fördert der Staat (im Grunde, seit Berlin zur Hauptstadt wurde) Zentralisierung - m.E. ist es eine große Errungenschaft, dass wir eben keinen zentralistischer Staat (wie z.B. Frankreich) haben. Und jetzt wandert eine Institution nach der anderen nach Berlin...
Sosehr ich den Länderfinanzausgleich für richtig halte - Berlin ist für dieses Land untragbar. Diese Stadt schadet dem Ruf von ganz Deutschland und allen anderen Regionen, indem es auf unverschämte Weise Gelder abgreift und dann zum Fenster rauswirft (Flughafen, ...).In Berlin ist DSL auch nicht flächendeckend verfügbar.
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Nur um es nochmal klar zu stellen für alle, die das Projekt nicht kennen: Es wird nicht wirklich das Schloss neu aufgebaut. Es wird ein modernes Gebäude gebaut, das eine Fassade erhält, die das alte Schloss imitiert, welches in der DDR weggesprengt wurde.
Ob der Bau Sinn macht oder nicht hängt eher davon ab, welchen Zweck er erfüllen soll, und ob dieser Zweck etwas Geld einspielt oder einem sinnvollen öffentlichen Zweck dient. Ob die Fassade jetzt aussieht wie ein Schloss oder wie ein DDR-Vorzeigebau, macht nicht wirklich die Kosten aus.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0a/Berlin_Stadtschloss_1920er.jpg
Ich bin jedenfalls froh, dass sie diesen architektonischen, politischen und moralischen Schandfleck abgerissen haben:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/34/Palast_der_Republik_DDR_1977.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/91/Bundesarchiv_Bild_183-R0706-417%2C_Berlin%2C_Palast_der_Republik%2C_Jugendtanz.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/10/Bundesarchiv_Bild_183-1986-0417-414%2C_Berlin%2C_XI._SED-Parteitag%2C_Eröffnung.jpgIch sehe keine Gefahr, dass irgendein Monarchismus aufkommen könnte, erst recht kein preussischer, egal wie viele Leute sich Prinz von Brandenburg nennen.
Was ich aber traurig finde, ist die Fixierung auf Berlin. Die Kritik ist sehr berechtigt. Insbesondere in der Geschichte der Demokratie in Deutschland spielen viele andere Städte eine Rolle: Frankfurt am Main, Bonn, Weimar usw. Berlins historisches Erbe ist hauptsächlich der bescheuerte Kaiser-Wahn, der uns in den ersten Weltkrieg führte, und die künstliche Wahl und Aufpeppelung von Berlin als Hauptstadt hat einen Beigeschmack vom Großprojekt "Germania".
Auf der anderen Seite darf man aber nicht die Geschichte der Teilung Berlins vergessen, mit der dieses Bauprojekt auch stark zusammen hängt.
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earli schrieb:
und die künstliche Wahl und Aufpeppelung von Berlin als Hauptstadt hat einen Beigeschmack vom Großprojekt "Germania".
Keine Sorge, heute traut sich doch keiner mehr so eine Architektur zu. Ist fast so, als würdest du heute eine Pyramide nachbauen wollen. Da gucken dich die Architekturstudenten erst mal an und fragen: Ohne Stahlbeton?