Wie habt ihr angefangen zu programmieren? Einstiegssprache?



  • Wie sieht das heute aus? Wer von den heutigen Schülern programmiert schon als Hobby und wie habt ihr damit angefangen? (Sprache?, System?) Woher kam die Motivation?
    Wie hoch ist der Anteil unter euren Klassenkameraden, die progammieren?

    Hab mit C angefangen. Kam damals in der Schule damit in Berührung und hab mich danach selbst weiter damit beschäftigt.

    In der Schule waren 2 andere, die haben aber eher PHP und so ein Zeugs programmiert, und haben jetzt auch ein eigenes Unternehmen mit dem sie Websites erstellen und vertreiben.
    Hut ab vor denen, das Geschäft scheint gut zu laufen und die Produkte wirken sehr professionell!
    Ich konnte mich nie für das geschäftliche begeistern und habe mich stattdessen mit irgendwelchen low level Geschichten herumgeschlagen, z.B. mit ASM und C Spiele für den Schultaschenrechner programmiert.
    Hab die Spiele in der Klasse verteilt, aber nie gesagt dass die von mir sind, damals dachte ich dass programmieren nicht cool sei 😉
    Aber als die Spiele gut ankamen hab ich mich dann doch gefreut.

    Hab natürlich auch "Ausflüge" (vor allem Java) zu anderen Sprachen gemacht, aber im Prinzip bin ich ASM und C lange Jahre treu geblieben.
    Später dann durch Uni und Job immer mehr Richtung C++, inzwischen nur noch C++.

    Nachträglich muss ich sagen, dass ich froh bin, immer low level programmiert zu haben.
    Ich habe jetzt das Verständnis, das vielen Leuten abgeht, die schon schwitzen anfangen, wenn nur das Wort unmanaged fällt.
    Ich lass mir jetzt gutes Geld zahlen, um viele Fehler auszubügeln, die irgendwelche Java Fuzzies eingebaut haben, die dachten, shared_ptr sei die C++ Version vom Garbage Collector.

    Daran eng geknüpft ist die Frage der besten Einstiegsprogrammiersprache.
    Sprachen wie Python, PHP oder VB sind einfach zu lernen, aber (provokativ gefragt) verderben sie den Charakter?
    Verstellt eine High-Level Sprache eventuell das Verständniss des Low-levels?
    Ich frag mich das weil ich nicht mehr zu dem naiven Zustand zurückkehren kann dass ich Python ohne das Wissen um Assembler und Interpreterbau lernen könnte.
    Also mit welcher Sprache habt ihr losgelegt, und wie "fühlte" sich das an? Gabs schnell Fortschritte oder wart ihr mit unlösbaren Problemen konfrontiert.

    Jedem, der den Dingen auf den Grund gehen möchte, empfehle ich weiterhin C und ASM. Aber ich denke, in der heutigen Zeit wollen die meisten möglichst schnell bunte Apps erstellen.
    So gesehen ist Java vielleicht ein guter Mittelweg. Nicht zu kompliziert, man bekommt recht schnell schöne Ergebnisse, ist nicht auf eine Plattform gebunden, und hat trotzdem viele wichtige Elemente einer Programmiersprache drinnen.
    Von Scriptsprachen würde ich abraten.
    C# ist eine Sprache, die ich als "schön" empfinde, ohne jetzt wirklich begründen zu können, warum. Mit Mono steht .NET auch (zumindest teilweise) für Linux zur Verfügung. Wäre also auch eine Möglichkeit, um mit dem Programmieren zu beginnen.



  • scrontch schrieb:

    War damals erstaunt zu sehen, dass einige Informatik-Sutdenten noch niemals vorher programmiert hatten.

    Wie sieht das heute aus?

    Das ist heute in der Regel immer noch so. Viele erhoffen sich einen guten Job, ein gutes Gehalt oder sind Computerspieler und wollen daher Informatiker werden um diese zu entwickeln zu können oder viel Geld zu erhalten.

    Wer von den heutigen Schülern programmiert schon als Hobby

    Die einfachsten Grundlagen in der Programmierung dürften heute durchaus in der Schule gelehrt werden. Schleife, If Bedingung auf einfachstem Niveau, das war's dann aber auch, sofern das im Schulfach "Informatik" überhaupt vermittelt wird.

    Heute sind im Gegensatz zu damals Computer (bzw irgendwie programmierbare Geräte, zB Smartphones) allgegenwärtig. Trotzdem denke ich dass die Zahl der Hobby-Progger sogar eher noch rückläufig ist, oder seh ich das falsch?

    Nein, ich sehe das ganz genauso wie du.

    Der Grund ist ganz einfach.
    Es gibt bereits eine Vielzahl von Programmen die eine bestimmte Aufgabe, für die diese Person den Computer nutzen wollen, lösen können.
    Also muss nicht selber programmiert werden.
    Dazu kommt ein umfangreiches Spieleangebot und das Internet das mehr als genug Unterhaltung bietet und auch Freizeit verschlingt.

    Die Motivation programmieren zu lernen ist heute also wesentlich geringer als früher.

    Wer früher seinen Zinzeszins für seinen Sparbrief vom Computer ausrechnen lassen wollte, der hat das dann eben auf dem C64 oder sonst wo programmiert.
    Heute nimmt man dafür eine Tabellenkalkulation und die nimmt dann einem den größten Teil der Programmierarbeit ab. D.h. es muss damit eigentlich mehr wirklich richtig programmiert werden.

    Ich ertappe mich übrigens selbst dabei, dass für viele Aufgaben bei der man Werte berechnen muss, die Nutzung einer Tabellenkalkulation immer die einfachste und bequemste Art ist, das Problem anzugehen.

    Daran eng geknüpft ist die Frage der besten Einstiegsprogrammiersprache.
    Sprachen wie Python, PHP oder VB sind einfach zu lernen, aber (provokativ gefragt) verderben sie den Charakter?
    Verstellt eine High-Level Sprache eventuell das Verständniss des Low-levels?

    Keine Ahnung, ich habe wie du früher auch mit Basic angefangen, dann Turbo Pascal, Assembler, C, C++ und später Java, PHP, Python, JavaScript usw..

    Mir persönlich macht die Low Level Programmierung mehr Spaß, aber mit Sprachen wie Java bin ich trotzdem wesentlich schneller mit Coden fertig, als z.B. mit C.
    Auch das sehe ich ein, insofern erklärt das auch den Erfolg dieser Sprache und Sprachen die ebenso High Level sind.





  • scrontch schrieb:

    Wie sieht das heute aus?

    Nach dem was ich so mitbekomme (u.a. aus einem Studium das ich aktuell neben der Arbeit aufgenommen habe), können die wenigsten zum Studienbeginn bereits programmieren, oder wenn maximal auf dem Niveau von Schulkursen. Bei uns ist das Verhältnis aber etwas verzerrt, da diese Berufsbegleitenden Studienkurse in der Regel immer nach einer Ausbildung gestartet werden, der Anteil derer mit Vorerfahrungen dank Berufsschule daher höher als normal ist. Ich würde tippen das mehr als marginale Vorkenntnisse nur bei maximal 20% der Studierenden zu finden ist.

    Da ich selbst schon älter bin kann ich zu diesen Statistiken sonst nicht viel beitragen (Habe mit 11 Jahren am Atari ST mit GFA Basic begonnen, und den großen Vorteil gehabt, das mein Vater mir was Qualität etc. angeht geholfen hat - sprich: ich habe von Anfang an einen eher sauberen Programmierstil gehabt).

    * Übliche Sprachen bei denen mit Vorerfahrungen in diesem Studium waren C, C++, Java und Phyton, sofern ich mich richtig erinnere.



  • Ich habe meine ersten Erfahrungen mit dem Scripten von TES3: Morrowind gemacht. ( http://www.uesp.net/morrow/editor/mw_scripting.shtml )
    Allerdings nicht sehr erfolgreich gewesen, waren eben absolut keine GRundlagen da.

    Vor 7 Jahren autodidaktisch mit einem schlechten Buch angefangen C/C++ zu lernen. In den ersten Jahren aufgrund von Motivationsflaute immer wieder monatelange Pausen davon. Seitdem verbessere ich mich bei dem was ich tue.
    Richtiges Verständnis für C++ kam erst auf als ich mit Reverse Engineering/Assembler angefangen habe.



  • Gute Frage, die ich mir auch schon häufiger gestellt habe...

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 12-14 Jähriger was anderes als Spiele programmieren will.
    Zumindest bei mir zu C64-Zeiten war das so und ein gutes Spiel zu schreiben, war (nach einiger Zeit) ein sehr realistisches Ziel.
    Heute ist das zumindest für den PC völlig unrealistisch alleine etwas gleichwertiges wie ein kommerzielles Spiel zu schreiben.
    Vielleicht hat sich das durch Handy-Apps wieder etwas gebessert.

    Mich würde mal interessieren, ob es auch Leute gibt, die kurz vor Java angefangen haben.
    Nach meiner Erinnerung gab es da nichtmal eine kostenlose, brauchbare Entwicklungsumgebung.
    Da muss die Schwelle ja riesig gewesen sein.



  • Jockelx schrieb:

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 12-14 Jähriger was anderes als Spiele programmieren will.

    Ich habe mit 13 mein Malprogramm "HypraDraw 128" geschrieben, das hat mich rund ein halbes Jahr gekostet und ich hatte sogar eine Form von Projektmanagement entwickelt, um die Aufgaben in einer brauchbaren Reihe durchzuführen und vor allem nicht nur das zu programmieren, was Spaß macht, sondern auch das zu Programmieren, was notwendig war, aber halt keinen Spaß macht.

    Das Programm wurde fertig und veröffentlicht.

    Weil das Malprogramm vergleichsweise langsam war, habe ich mich anschließend mit Assembler auseinander gesetzt und eine 2. Version hatte ich noch angefangen, bevor ich auf den Amiga wechselte.

    Jockelx schrieb:

    Zumindest bei mir zu C64-Zeiten war das so und ein gutes Spiel zu schreiben, war (nach einiger Zeit) ein sehr realistisches Ziel.
    Heute ist das zumindest für den PC völlig unrealistisch alleine etwas gleichwertiges wie ein kommerzielles Spiel zu schreiben.
    Vielleicht hat sich das durch Handy-Apps wieder etwas gebessert.

    Gestern sprach mich ein junger Mann an, dass er gerne Apps für's Händi schreiben möchte.

    Ich denke, die Zukunft der Hobby-Progammierung wird in entsprechenden Programmiersprachen liegen. Professionell, aber mit einfachen Standards.

    Jockelx schrieb:

    Mich würde mal interessieren, ob es auch Leute gibt, die kurz vor Java angefangen haben.
    Nach meiner Erinnerung gab es da nichtmal eine kostenlose, brauchbare Entwicklungsumgebung.
    Da muss die Schwelle ja riesig gewesen sein.

    Beim Amiga war AmigaBasic dabei, der C64 und C128 lieferte sein Basic grundsätzlich mit. Eigentlich war es damals üblich, dass Computer eine "Entwicklungsumgebung" mitlieferten, wobei das nicht einer IDE entspricht...

    Auf dem Amiga kaufte ich mir zuerst AmOS, ein etwas merkwürdiges, aber sehr schnelles Basic, dann OMA für rund 200 DM, was nicht für Großmutter stand, sondern für Optimierender Makro Assembler und später kaufte ich mir den SAS/C Compiler für schlappe 650 DM im "Sonderangebot". Üblicherweise kostete der vierstellig. C wie nicht C++. Dafür gab's noch zwei echt dicke Kladden als Dokumentation dabei, nicht wie heute eine CD-Hülle und fertig.
    Dann kam noch eine Runde mit dem StormC++ dazu, da weiß ich den Preis nicht mehr, aber günstiger.

    Wer wollte, konnte. Leider fehlte mir damals aber das Geld für Bücher. Da mein Vater den Computer als eine Modeerscheinung ansah, der sowieso wieder verwinden wird, fand er auch keine großen Ambitionen mich dabei zu unterstützen. Entsprechend bin ich halt ab 14 arbeiten gegangen und der Großteil meines Geldes damals ging für die Anschaffung der Hardware drauf.



  • Ich sehe gerade, dass ich mich sehr unklar ausgedrückt habe

    Xin schrieb:

    Jockelx schrieb:

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 12-14 Jähriger was anderes als Spiele programmieren will.

    Ich habe mit 13 mein Malprogramm "HypraDraw 128" geschrieben,

    Ich meinte als Motivation, um überhaupt mit dem Programmieren anzufangen.
    Später macht man was anderes.
    Ich kann mich noch einen Funktionenplotter erinnern.

    Xin schrieb:

    Jockelx schrieb:

    Mich würde mal interessieren, ob es auch Leute gibt, die kurz vor Java angefangen haben.
    Nach meiner Erinnerung gab es da nichtmal eine kostenlose, brauchbare Entwicklungsumgebung.
    Da muss die Schwelle ja riesig gewesen sein.

    Beim Amiga war AmigaBasic dabei, der C64 und C128 lieferte sein Basic grundsätzlich mit. Eigentlich war es damals üblich, dass Computer eine "Entwicklungsumgebung" mitlieferten, wobei das nicht einer IDE entspricht...

    Da meinte ich vor Java, aber nach Homecomputer. So DOS/Win95 rum.
    Ich hab da für gefühlt viel Geld mit Turbo Pascal programmiert. Wenn ich nicht schon vorher programmiert hätte, hätte ich mir das sicher nicht gekauft.



  • Jockelx schrieb:

    Ich sehe gerade, dass ich mich sehr unklar ausgedrückt habe

    Xin schrieb:

    Jockelx schrieb:

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 12-14 Jähriger was anderes als Spiele programmieren will.

    Ich habe mit 13 mein Malprogramm "HypraDraw 128" geschrieben,

    Ich meinte als Motivation, um überhaupt mit dem Programmieren anzufangen.

    In der 4. Klasse hatten wir "Computer AG", wo wir auf C64ern lernten ganz einfache Programme zu schreiben. Weil mir das Spaß machte, überredete ich meinen Vater mir von meinem Kommunionsgeld einen C64 zu kaufen.

    Da ich ja mit proggen.org selbst eine Website zu dem Thema betreibe, die gerade auch Einsteiger ansprechen solltiges Portal mit passenden Informationen zum Nachschlagen einrichten konnte.

    "Programmierung ist einem Realschüler heute nicht mehr zuzumuten" hörte ich dort.

    In Informatik ist heute Schreiben von Bewerbungen mit Hilfe von Word.



  • scrontch schrieb:

    Da hab ich dann mit Vierzehn angefangen Basic zu programmieren, und später Assembler, getrieben von der Motivation kleine Spiele zu machen. Damals waren noch zwei andere in der Klasse, die das auch gemacht haben und wir haben uns gegenseitig angestachelt.
    Dann der erste PC, Turbo Pascal, und später C++ an der Uni.

    Bei mir praktisch exakt das gleiche.
    Ab 1990 ( Wende ) gab es bei uns im Haushalt PCs ( damals noch 8086 Laptop 2 farbiges Display ohne Festplatte 😉 ). Da war bei DR-DOS dann ein QBasic mit dabei und ich war fasziniert.

    Habe dann damit mein erstes Programm geschrieben ( ein Wechselgeldrückgabeautomat mit Stückelung 😃 ). Damals war ich 8. Dann kam ab Gymnasium TurboPascal seitens der Schule mit dazu, aber als freiwillige Arbeitsgemeinschaft.

    Ab der Uni hab ich dann quasi anfangs C und dann C mit Klassen programmiert und irgendwann dann das Profil etwas geschärft. Komplett bei C++ bin ich heute noch nicht 😃

    Zwischendurch waren noch Haskell, Scheme, Lisp und ASM dabei.



  • Jockelx schrieb:

    Mich würde mal interessieren, ob es auch Leute gibt, die kurz vor Java angefangen haben.
    Nach meiner Erinnerung gab es da nichtmal eine kostenlose, brauchbare Entwicklungsumgebung.
    Da muss die Schwelle ja riesig gewesen sein.

    Das ist der große Vorteil von Heute.

    Compiler haben früher alle Geld gekostet.
    Für Turbo Pascal durfte man AFAIK 130 DM investieren, wer C++ von Borland oder Microsoft wollte mußte für die Schülerversion AFAIK 270 DM bezahlen.
    Das war auch für Schüler kein Pappenstil und als Kind investiert man in der Regel lieber in Computerspiele oder neue Hardware als in Programmiersprachen wenn schon das Geld sowieso knapp ist.
    Es bedurfte also Eltern die sich darum kümmerten, dass die Kinder auf dem Computer auch etwas zum Bilden und nicht nur zum Spielen hatten.
    Zumindest galt dies für den IBM kompatiblen PC.
    Wer einen echten IBM hatte, der hatte zumindest die Möglichkeit in Basic zu programmieren, weil das auf dem ROM des Mainboards schon dabei war.

    Den gleichen Vorteil hatten auch C64er User.

    Wer wenigstens MS-DOS hatte und nicht eines der kompatiblen DOS Betriebssysteme der bekam ebenfalls zumindest GW-Basic oder später QBasic mitgeliefert.
    Das Problem an denen war nur, dass sie den Interpreter immer benötigten und damit keine selbstausführbaren compilierten Programme möglich waren.
    Wer so etwas wollte, der mußte Quick Basic kaufen, aber da bot sich dann auch gleich Turbo Pascal an.

    Insofern war die Situation früher sehr schlecht.
    Foren in denen man Hilfe suchen konnte gab's ebenfalls nicht und im Bekanntenkreis konnte kaum jemand programmieren, wenn man das also lernen wollte, dann war man gut beraten, in dem man einem Computerclub Verein oder vergleichbares beitrat.

    Heute ist die Situation gewaltig besser.
    Man kriegt nicht nur spitzen Compiler für LAU hinterhergeschmissen, sondern auch gleich noch eine professionelle IDE.
    Früher hätte man dafür 500 DM und mehr berappen müssen.

    Dazu gibt's massive Hilfe und Informationen durch das Internet.
    Das ist praktisch heute der Himmel zum Programmieren.

    Aber genau da liegt auch die Krux an der ganzen Sache.
    Das Internet ist so attraktiv und bindet so viel Zeit, dass es durchaus passieren kann, dass man außer zum Posten gar nicht zum Programmieren kommt.

    Da waren die Zeiten von früher, wo man über das Wochenende alleine sich mit dem programmierproblem befassen mußte ein echter Segen und am besten programmieren lernt man in der Regel durch Praxis.

    Das beste was man also heute machen kann ist, ein NB kaufen, 5 Programmierbücher dazu und dann zur nächsten Holzhütte in der Einöde ohne Internetanschluss fahren und da dann 1-2 Wochen in Ruhe programmieren.
    Man wird nicht ablenkt und kann sich in Ruhe mit dem Problem befassen.



  • Xin schrieb:

    Beim Amiga war AmigaBasic dabei, der C64 und C128 lieferte sein Basic grundsätzlich mit. Eigentlich war es damals üblich, dass Computer eine "Entwicklungsumgebung" mitlieferten, wobei das nicht einer IDE entspricht...

    Das galt keineswegs für einen IBM kompatiblen PC.

    Mein erster PC, den meine Eltern gekauft haben war ein PC von Highscreen.
    Ein BASIC Interpreter oder Compiler war da nicht dabei.
    Das Betriebssystem war DR-DOS, also gab's auch kein GW-Basic dazu.

    Wer wollte, konnte. Leider fehlte mir damals aber das Geld für Bücher.

    Na immerhin hattest du das Geld für einen Compiler.

    Ich hatte keine 600 DM zur Verfügung um mir so etwas zu leisten.
    Für mich war das sehr viel Geld.

    Ich war froh, wenn ich mir vom Weihnachts- und Geburtstagsgeld 2 Computerspiele kaufen konnte.
    Für eine Soundkarte mußte ich das Geld mit meinem Bruder zusammenlegen.

    Geld für einen Compiler war also nicht da.
    Die Bücher wären kein Problem gewesen, die gab's in der Stadtbibliothek.
    Als Schüler konnte man da die Bücher kostenlos ausleihen.

    Da mein Vater den Computer als eine Modeerscheinung ansah, der sowieso wieder verwinden wird, fand er auch keine großen Ambitionen mich dabei zu unterstützen.

    Meiner sagte auf die Frage hin, ob er mir einen Compiler kaufen würde.
    Wozu brauchst du das, das gibt's schon alles, das brauchst du doch nicht.
    Und damit hatte sich die Sache erledigt.

    Entsprechend bin ich halt ab 14 arbeiten gegangen und der Großteil meines Geldes damals ging für die Anschaffung der Hardware drauf.

    Das war bei mir auch so. Aber in dem Alter war mir die HW und die Spiele wichtiger.

    Damit ich einen Compiler kriege, hätten sich meine Eltern um die Kosten kümmern müssen.



  • Bala Gi schrieb:

    Compiler haben früher alle Geld gekostet.

    Ja, theoretisch schon. Mehr sag ich dazu nicht...

    Das war auch für Schüler kein Pappenstil und als Kind investiert man in der Regel lieber in Computerspiele

    siehe oben



  • It0101 schrieb:

    Bei mir praktisch exakt das gleiche.
    Ab 1990 ( Wende ) gab es bei uns im Haushalt PCs ( damals noch 8086 Laptop 2 farbiges Display ohne Festplatte 😉 ).

    Oh 1990 ein Laptop mit LCD Display, so etwas war damals purer Luxus.

    Ein Laptop hatte zu dem Zeitpunkt in der Regel über 6000 DM gekostet.
    Unterhalb dieses Preises bekam man schon High End Desktoprechner, was damals einem 386er mit Festplatte im Big Tower Gehäuse entsprach.



  • Bashar schrieb:

    Bala Gi schrieb:

    Compiler haben früher alle Geld gekostet.

    Ja, theoretisch schon. Mehr sag ich dazu nicht...

    😉

    Ich kannte niemand der einen C oder C++ Compiler hatte.
    GW Basic war das einzige, was die anderen im Bekanntenkreis so hatten.

    Mehr sage ich dazu aber auch nicht.

    Das war auch für Schüler kein Pappenstil und als Kind investiert man in der Regel lieber in Computerspiele

    siehe oben

    Ein C oder C++ Compiler, sowie Turbo Pascal war für mich lange Zeit unerreichbar.

    Aber das war im Prinzip auch bei den Spielen so, wer für den PC damals gute SPiele haben wollte, der musste sie kaufen. Was ich dann auch mit dem wenigen Geld, was ich hatte, tat.

    Die anderen, die einen C64 und Amiga hatten, hatten das Zeugs schön getauscht.
    Ich war in der Schulklasse in der Regel der einzige mit einem PC.
    Erst 1993 rum verbesserte sich die Situation geringfügig. Das Compilerproblem blieb aber.

    1997 gab's dann Turbo Pascal günstig, weil Windows 9x bereits den Siegeszug angetreten hatte.
    Wenn man also wollte, dann konnte man in eine alte Plattform investieren.
    Prinziel war der gute Zug aber schon abgefahren, denn einen Rechner der Windows 95 ausführen konnte, hatte ich auch nicht.

    Den bekam ich erst 1998 und dann gewann eröffneten sich für mich der ganze Markt an 3d Spielen, die ich in den letzten 3-4 Jahren alle nicht mehr spielen konnte. Dazu kamen 3d Beschleuniger Karten und das Internet.
    Programmiert habe ich somit nur, weil es in den höheren Klassenstufen dann endlich als freiwilliges Zusatzfach angeboten wurde.
    Und das war nur Turbo Pascal und glücklicherweise aber auch Assembler.

    C und C++ gab's dann erst mit dem Studium.
    Und ja ich finde es heute noch bedauerlich, dass mir mein Vater damals, als ich 11 war keinen C Compiler gekauft hat, nur weil er zu geizig dafür war und auch keinen Sinn darin sah.
    Aber nun gut, immerhin bekam ich den PC, während andere sich noch mit einem Amiga oder C64 herumquälen durften. Aber auch hier kaufte er den PC leider eigentlich nur für sich und nicht für mich. Ich habe ihn dann nur in Beschlag genommen und er tat sich damit schwer, daher hatte ich freie Hand, das war ein positiver Nebeneffekt. 😃



  • Bala Gi schrieb:

    während andere sich noch mit einem Amiga oder C64 herumquälen durften.

    LOL



  • Th69 schrieb:

    Bala Gi schrieb:

    während andere sich noch mit einem Amiga oder C64 herumquälen durften.

    LOL

    Nunja, so ein PC war schon ein Vorteil wenn man mal vom Amiga oder C64 in der Standardausführung ausgeht.

    1. Ich hatte nen scharfen flimmerfreien VGA Monitor, während die anderen sich mit nem interlaced flimmernden TV begnügen mußten.

    2. Und ne 20 MB große Festplatte war auch in meinem ersten Rechner, das hatten die anderen damals in der Regel nicht. Die mußten für Spiele auf mehreren Disketten immer Disketten wechseln und das laden dauerte vor allem auf dem C64 immer so lange.

    3. Mein PC hatte ein ordentliches Netzteil mit Lüfter, letzterer sorgte dafür, dass der PC auch über Stunden schön kühl blieb. Ein Schulfreund mußte seinen C64 nach 30 Minuten ausschalten, weil er zu warm wurde und abstürzte. Das Laden von Floppy hat selbst auch ewig gedauert.

    4. So ne PC 102 Tastatur ist schon wesentlich angenehmer als das, was man beim C64 oder Amiga 500 hatte. Beim Amiga 500 und C64 war das Handgelenkt typischerwesie stark angewinkelt, weil der Rechner selbst ja recht dick war und die Tastatur eine starke Neigung hatte. Meine PC Tasatur war da verhältnismäßig flach und daher angenehm. Der Nummernblock war auch mehr als hilfreich, beim C64 fehlte dieser.

    5. Ich hatte VGA, das brachte schon 256 Farben gleichzeitig auf den Bildschirm.
    C64 User konnten davon nur träumen und die Amiga 500 User konnten mehr als 64 Farben gleichzeitig nur in ganz speziellen Modi darstellen die aus Leistungsgründen kein einziges Spiel benutzte.

    6. Der PC hatten einen Textmodus für die Darstellung, damit war er bei Text sehr schnell. Beim Amiga 500 gab's den AFAIK schon nicht mehr. Beim C64 weiß ich es nicht.

    7. Neben der Festplatte hatte ich noch ein 3,5" HD und ein 5.25" HD Laufwerk. Das half beim Dateien kopieren ebenfalls.

    8. Ich bevorzugte bei den Spielen Strategiespiele und vor allem die 3d Simulationen und sonstigen 3d Spiele, da war der PC dem Amiga 500 und dem C64 immer überlegen. 2d Jump & Runs interessierten mich kaum und nur da hatte der Amiga mit seinem Sprite Dingens einen Vorteil.

    All dies sorgte insbesondere bei Büroarbeiten und auch zum Programmieren schon für wesentliche Vorteile.

    Natürlich konnte man den Amiga mit teurer SCSI Festplatte, extra Monitor oder den C64 mit nem Lüfter usw. alles auch irgendwie nachrüsten, aber das waren dann schon mehr die gehobenen Systeme die meine Schulkameraden eben nicht hatten. So Sachen wie AGA, Flickerfixer oder wie das Teil hies gab's auch erst ab dem Amgia 3000 und da gab's für den PC dann schon stärkere 486 CPUs, SVGA + Soundkarte zu einem wesentlich günstigeren Preis.

    Also ja, mit einem PC anzufangen hatte schon einen Vorteil.



  • Die CPU war übrigens ein 80286 @ 16 MHz.

    Beim Speicher weiß ich es leider nicht mehr und mir fehlt auch die Rechnung zum nachschauen. Aber 1 MB war es mindestens, denn 640 KByte standen mir (vor laden von DOS) durchaus voll zur Verfügung und zwischen 640 und 1 MB legten ja die Peripheriegeräte ihr Zeugs da ab.

    Leistungsmäßig war er also einem Amiga 500 mit 1 MB ebenbürtig und einem C64 haushoch überlegen.

    1,5 Jahre später hatte ich dann nen 486er und dann staunten die ganzen Amiga User weil ich X-Wing zocken konnte. 😃
    Es hat dann auch nicht mehr lange gedauert und die Anzahl der Schüler mit PC Zuhause stieg an.



  • Auf der anderen Seite der Grenze gab es für Heavy Metal Fans schon Ende der 70iger Jahre den SER2c/SER2d http://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/ser2.htm und den C8205 http://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/d4a.htm für Schülerkurse. Diese Maschinen wurden von schweren Schwermaschinenfabriken ausgesondert und inkl. Wartung einigen Pionierhäusern http://de.wikipedia.org/wiki/Pionierhaus zur Verfügung gestellt. In den 80iger Jahren wurden die Computerabteilungen der Pionierhäuser teilweise zu Schülerrechenzentren aufgewertet http://www.srz.tu-dresden.de/index.php?id=481. Da gab es dann den http://de.wikipedia.org/wiki/Polycomputer_880 und den http://de.wikipedia.org/wiki/A_5120, später auch den http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungscomputer_robotron_A_5105.



  • @Bata:

    So einen hatten wir damals.

    http://gynvael.coldwind.pl/img/lap_b200_05.jpg

    Ich glaube nicht, dass der extrem teuer war. So reich waren meine Ellis nun auch wieder nicht 😃

    War aber ne coole Kiste. Man konnte Digger spielen, QBasic programmieren und bissel Textverarbeitung betreiben 😃


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