Was tun wenn einem die Regierung nicht gefällt?



  • chrische5 schrieb:

    demonstranten wurden bewusst von scharfschützen aus der menge heraus erschossen. zumindest las ich das. du willst doch nicht erzählen, dass das normal und gut so ist. dass dort auch gewalt von den demonstranten ausging, bezweifelt doch niemand. hast du nicht mal in irgendeinen thread erzählt, dass du aus russland kommst? gibt es da einen zusammenhang? 😉

    Das Erschießen von Menschen befürworte ich natürlich NICHT. Allerdings verdrehst du hier die Ursache und Wirkung. Es war ja nicht so, dass die Gewalt AUCH von Demonstranten ausging, sondern: Die Gewalt ging ursprünglich UND hauptsächlich von den Demonstraten aus. Die Gewalt der Sicherheitskräfte war die Wirkung auf die Ursache (-> Gewalt von Seiten der Demonstranten). Anfangs haben die Sicherheitskräfte Gummigeschosse eingesetzt. Um die rechtmäßige Staatsordnung aufrechtzuerhalten war in diesem Fall der Einsatz von scharfer Munition erforderlich, da unter den Demonstranten scharfe Waffen eingesetzt wurden. Leider kommen bei solchen Ausschreitungen auch friedliche Demonstranten ums Leben.

    Zum Thema Scharfschützen: Was wäre denn deine Lösung um einen bewaffneten Aufstand abzuwehren? Sollten die Sicherheitskräfte stattdessen ungezielt auf alle schießen? Wer A sagt, muss auch...

    Bitte vergesst nicht den grundlegenden Punkt: Das Aufrechterhalten der Staatsordnugn ist rechtmäßig. Der bewaffnete Putsch nicht.



  • Artchi schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Was glaubt ihr eigentlich was passieren würde, wenn eine bewaffnete Meute in Berlin Barrikaden errichten die Polizei angreifen würde?

    Meine Vermutung: Die Polizei würde schneller schießen als in der Ukraine.

    Ehm, Moment. Hier würde es wahrscheinlich gar nicht so weit kommen!

    Wir erinnern uns, das Gerhard Schröder seine zweite Kanzlerperiode nicht beenden konnte. Warum? Weil seine Politik (die nötig, aber nicht populär war) bei vielen im Volk nicht ankam. Es gab zu der Zeit die berühmten Montagsdemos! Diese wurden nicht verboten, auch wenn sie gegen Schröders Politik waren.

    Am Ende stellte Gerhard Schröder im Bundestag die Vertrauensfrage:
    http://www.zeit.de/2005/22/vertrauen_lv

    Es ist somit erst gar nicht zu Barikaden in Berlin gekommen! 👍

    Natürlich kann man das so nicht vergleichen. Aber wenn es zu Barrikaden und bewaffneten Übergriffen auf Polizeibeamte kommt, dann wird die Lage auch in Deutschland nicht anders aussehen.

    Wenn wir schon über den Sinn solcher Ausschreitungen reden: Nächstes Jahr hätte es in der Ukraine sowieso Wahlen geben. Die 80 Tote waren also alle umsonst.
    Hoffen wir mal, dass die Ukraine sich stabilisiert. Und hoffentlich gibt es in 4 Jahren nicht wieder eine "Revolution".



  • hallo

    Artchi schrieb:

    Na, dann gab es halt auch zu Olympia Montagsdemos. Und? Ich habe mich auf eine andere Zeit bezogen. Und sie wurden nunmal auch da Montagsdemos genannt. Habe ich mir nicht ausgedacht.

    Und zumindest an die Demos erinnern kannst du dich? So unwichtig können diese also doch nicht gewesen sein...

    ich weiß, dass der begriff nicht von dir kam, sondern die organisatoren das selber so genannt haben. erinnern kann ich mich, weil es in leipzig natürlich jede menge diskussionen dazu gab. der begriff ist zumindest hier sehr stark emotionalisiert und deswegen völlig fehl am platz, wenn 100 gestrige durch die straße laufen. unwichtig waren sie aber, oder hast du eine große veränderung bemerkt. das problem war doch, dass sie einfach einen begriff gewählt haben, der deutlich zu groß für sie war. ich nenne meinen sonntagsspaziergang auch nicht olympische sommerspiele 😃

    chrische



  • Die Demokratie in der Ukraine nimmt eine interessante Entwicklung:
    Jetzt fordert die ehemalige Opposition ein Verbot der Partei von Janukowitsch.

    Super! Wenn die Mehrheit die falsche Partei wählt, dann verbieten wir diese einfach.



  • Schneewittchen schrieb:

    Super! Wenn die Mehrheit die falsche Partei wählt, dann verbieten wir diese einfach.

    Nur weil eine Partei die meisten Stimmen hat heißt das noch lange nicht dass sie regieren sollte und auch noch lange nicht dass sie die meiste Zustimmung innerhalb der Bevölkerung hat



  • zwutz schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Super! Wenn die Mehrheit die falsche Partei wählt, dann verbieten wir diese einfach.

    Nur weil eine Partei die meisten Stimmen hat heißt das noch lange nicht dass sie regieren sollte und auch noch lange nicht dass sie die meiste Zustimmung innerhalb der Bevölkerung hat

    Mir fehlen die Worte.





  • zwutz schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Super! Wenn die Mehrheit die falsche Partei wählt, dann verbieten wir diese einfach.

    Nur weil eine Partei die meisten Stimmen hat heißt das noch lange nicht dass sie regieren sollte und auch noch lange nicht dass sie die meiste Zustimmung innerhalb der Bevölkerung hat

    Was heißt es sonst, wenn eine Partei mehrheitlich gewählt ist? Von wem hat sie die Zustimmung, wenn nicht von der Bevölkerung?



  • http://friedensblick.de/10534/ukraine-sued-osten-loyal-zu-praesident-wiktor-janukowytsch/

    Warum sehe ich DIESE Bilder nirgends in den Nachrichten? Von wegen freie Preisse...



  • inflames2k schrieb:

    Was heißt es sonst, wenn eine Partei mehrheitlich gewählt ist? Von wem hat sie die Zustimmung, wenn nicht von der Bevölkerung?

    Ich kenne das Wahlsystem der Ukraine nicht genau, aber bei kreativer Aufteilung der Wahlkreise kann man so ziemlich genau steuern wie die Wahl ausfallen wird.

    Stichwort Wahlkreisschiebung



  • Janukowitsch ist als Person zum Präsidenten gewählt, seine Partei hat damit nichts zu tun. Die Partei ist im Parlament stärkste Kraft, hat aber nicht die Mehrheit. Und wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat das Parlament ihn nun abgesetzt. Demokratietheoretisch ist also alles in Butter.



  • earli schrieb:

    Demokratie heißt, an erster Stelle die Menschenrechte ("Life, Liberty and Property") zu stellen, und an die zweite Stelle die Mehrheitsentscheidungen.

    Die "Property" gehört da irgendwie nicht hin.
    Davon abgesehen ist das sowieso eine sehr seltsame Definition von Demokratie.



  • Schneewittchen schrieb:

    Bitte vergesst nicht den grundlegenden Punkt: Das Aufrechterhalten der Staatsordnugn ist rechtmäßig. Der bewaffnete Putsch nicht.

    Dieses billige Scheinargument ist nicht der entscheidende Punkt, sondern damit disqualifiziert man sich quasi selbst. Befürworter unethischer Handlungen betonen gern deren vermeintliche Rechtmäßigkeit. So war zum Beispiel der Holocaust im Kontext des NS-Regimes durchaus rechtmäßig. Rechtmäßigkeit ist leider oft nur ein Deckmäntelchen für Willkür.



  • Z schrieb:

    earli schrieb:

    Demokratie heißt, an erster Stelle die Menschenrechte ("Life, Liberty and Property") zu stellen, und an die zweite Stelle die Mehrheitsentscheidungen.

    Die "Property" gehört da irgendwie nicht hin.
    Davon abgesehen ist das sowieso eine sehr seltsame Definition von Demokratie.

    Halten wir doch lieber fest, dass "Demokratie" situationsbedingt ausgelegt wird. Eben so wie es gerade passt.

    Z schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Bitte vergesst nicht den grundlegenden Punkt: Das Aufrechterhalten der Staatsordnugn ist rechtmäßig. Der bewaffnete Putsch nicht.

    Dieses billige Scheinargument ist nicht der entscheidende Punkt, sondern damit disqualifiziert man sich quasi selbst. Befürworter unethischer Handlungen betonen gern deren vermeintliche Rechtmäßigkeit. So war zum Beispiel der Holocaust im Kontext des NS-Regimes durchaus rechtmäßig. Rechtmäßigkeit ist leider oft nur ein Deckmäntelchen für Willkür.

    Die unethnische Handlungen wurden von Demonstranten begangen.
    Es sollte jedem klar sein, dass bei einem Putsch Leute zu Tode kommen. Diese Leuten hätten niemals einen Putsch durchführen dürfen. Gegen eine bewaffnete Meute können sich die Sicherheitskräfte nur mit Waffengewalt verteidigen. Janukowitschs vorgehen war rechtmäßig im Sinne des Gewaltmonopols des Staats.

    Es ist doch kein Geheimnis, dass die "Demonstranten" ununterbrochen bewaffnete Übergriffe auf Regierungsbeäude und Sicherheitskräfte vorgenommen haben. Sie haben solange provoziert, bis mit scharfer Munition zurückgeschossen wurde. Wer hätte das gedacht? Wenn du in Deutschland einem Polizisten eine scharfe Feuerwaffe ins Gesicht hälst, wirst du vermutlich auch erschossen.

    Auf deine Nazi-Vergleiche möchte ich nicht einegehen. Informiere dich lieber mal über die gewalttätigen Übergriffe auf Juden von Seiten der rechtsradikalen Demonstranten.
    Desweitere



  • Z schrieb:

    earli schrieb:

    Demokratie heißt, an erster Stelle die Menschenrechte ("Life, Liberty and Property") zu stellen, und an die zweite Stelle die Mehrheitsentscheidungen.

    Die "Property" gehört da irgendwie nicht hin.
    Davon abgesehen ist das sowieso eine sehr seltsame Definition von Demokratie.

    Besitz ist kein Menschenrecht sondern eine kollektive Wahnvorstellung mehr zu besitzen als den eigenen Körper und Geist.



  • Schneewittchen schrieb:

    Halten wir doch lieber fest, dass "Demokratie" situationsbedingt ausgelegt wird. Eben so wie es gerade passt.

    Sowas kommt vor (Scheindemokratien, Beispiel: DDR), heisst aber nicht dass es zum Wesen der Demokratie gehört, als Tarnkappe für verbrecherischen Systeme zu dienen.

    Schneewittchen schrieb:

    Die unethnische Handlungen wurden von Demonstranten begangen.
    Es sollte jedem klar sein, dass bei einem Putsch Leute zu Tode kommen.

    Mitnichten; als Beispiel sei der Zerfall des Ostblocks genannt, der recht unblutig vonstatten ging. Natürlich besteht bei einer Revolution immer die Gefahr dass die Sache eskaliert. Im Fall des Statthalters Putins, Janukowitsch, war sehr wahrscheinlich dass die Sache nicht ganz gewaltfrei über die Bühne gehen würde. Schon früh mischte er Provokateure unter die Demonstraten und wenig später ließ er sogar auf sie schießen.

    Schneewittchen schrieb:

    Diese Leuten hätten niemals einen Putsch durchführen dürfen. Gegen eine bewaffnete Meute können sich die Sicherheitskräfte nur mit Waffengewalt verteidigen. Janukowitschs vorgehen war rechtmäßig im Sinne des Gewaltmonopols des Staats.

    Das zweifelt doch niemand an. Auch in einer Willkürherrschaft mit einer noch so kriminellen Führung gilt das Gewaltmonopol. Gegen die eigene Regierung aufzubegehren ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Man wird kriminalsiert, verfolgt, zum Terroristen erklärt und Schlimmeres. Und in den meisten Fällen ist die Sache letztlich zum Scheitern verurteilt. Daher drücke ich den Menschen in der Ukraine alle Daumen, dass sie die Lage meistern werden, ohne dem Neoimperialisms Russlands zum Opfer zu fallen. Die Vertreibung Janukowitschs war nur der erste Schritt. Doch ich fürchte, dass es nicht der Schwierigste war.



  • Z schrieb:

    als Beispiel sei der Zerfall des Ostblocks genannt, der recht unblutig vonstatten ging. Natürlich besteht bei einer Revolution immer die Gefahr dass die Sache eskaliert.

    Sorry aber du schreibst Unsinn. Der Zerfall des Ostblocks war KEINE Revolution. Oder glaubst du ernsthaft, dass die UdSSR wegen ein paar Protesten in Polen zerfallen ist? Vielmehr wurde die Sowjetunion aufgrund wirtschaftlicher Probleme aufgelöst und zu einem kapitalistischen System umstrukturiert. Eine Revolution ist etwas vollkommen Anderes.

    Z schrieb:

    Im Fall des Statthalters Putins, Janukowitsch, war sehr wahrscheinlich dass die Sache nicht ganz gewaltfrei über die Bühne gehen würde. Schon früh mischte er Provokateure unter die Demonstraten und wenig später ließ er sogar auf sie schießen.

    Kannst du das belegen? Ich glaube nicht. Wenn ich mich an die Fernsehbilder der vergangenen Wochen zurückerinnere, waren unter den Demonstranten einige im Bundeswehr-Outfit mit einer BRD Flagge auf der Schulter unterwegs. Das sollte uns zu denken geben.

    Außerdem hat die Konrad-Adenauer-Stiftung Demonstranten bezahlt und ist damit für die 80 Tote sowie die Destabilisierung des Landes mitverantwortlich.
    Quelle: http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2014/02/498830/vorwurf-aus-den-usa-adenauer-stiftung-bezahlt-demonstranten/



  • Schneewittchen schrieb:

    Sorry aber du schreibst Unsinn. Der Zerfall des Ostblocks war KEINE Revolution.

    Lies das und schweige: http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution

    Schneewittchen schrieb:

    Kannst du das belegen? Ich glaube nicht.

    Und ich glaube dazu reicht eine Minute googeln.

    Schneewittchen schrieb:

    Wenn ich mich an die Fernsehbilder der vergangenen Wochen zurückerinnere, waren unter den Demonstranten einige im Bundeswehr-Outfit mit einer BRD Flagge auf der Schulter unterwegs. Das sollte uns zu denken geben.

    Das finde ich nur mäßig interessant. Aber trotzdem würde mich interessieren, welche Schlüsse du daraus ziehst.



  • Z schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Kannst du das belegen? Ich glaube nicht.

    Und ich glaube dazu reicht eine Minute googeln.

    Dann nimm dir doch bitte die eine Minute.
    Deine Ursprüngliche Aussage dazu war:

    Z schrieb:

    Im Fall des Statthalters Putins, Janukowitsch, war sehr wahrscheinlich dass die Sache nicht ganz gewaltfrei über die Bühne gehen würde. **Schon früh mischte er Provokateure unter die Demonstraten und wenig später ließ er sogar auf sie schießen.
    **
    [quote=

    Ich möchte zu gerne einen seriösen Beleg sehen, dass Putin oder Janukowitsch Provokateure unter die Demonstranten gemischt hat um in Anschluss auf die Selbigen zu schießen.

    Z schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Wenn ich mich an die Fernsehbilder der vergangenen Wochen zurückerinnere, waren unter den Demonstranten einige im Bundeswehr-Outfit mit einer BRD Flagge auf der Schulter unterwegs. Das sollte uns zu denken geben.

    Das finde ich nur mäßig interessant. Aber trotzdem würde mich interessieren, welche Schlüsse du daraus ziehst.

    Meine Schlüsse sind, dass die BRD-nahe Institutionen (Konrad-Adenauer-Stiftung) Provkateure unter die Demonstranten gemischt hat.



  • Schneewittchen schrieb:

    Meine Schlüsse sind, dass die BRD-nahe Institutionen (Konrad-Adenauer-Stiftung) Provkateure unter die Demonstranten gemischt hat.

    und sie sind dabei natürlich so dilettantisch sich als solche zu erkennen zu geben?


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