Geschichtsunterricht einseitig?



  • PushButton schrieb:

    Ich habe mal irgendwo gelesen dass man eh wenige auf Geschichtsbüchern und Unterricht geben soll. Wenn es möglich ist geben Tagebücher und privat verfasste Dokumente einen viel besseren Einblick in die Zeit.

    Geschichtsbücher sind das Resultat einer Vielzahl solcher und ähnlicher Dokumente. Sie enthalten zumeist Fakten, die als gesichert gelten können. Interpretationen und Wertungen sind als Kommentare gekennzeichnet, wenn sie überhaupt darin vorkommen.

    Privataufzeichnungen sind immer subjektiver Natur. Die Realität wird durch die eigene Wahrnehmung gefiltert und verzerrt. Vergleiche die Aufzeichnungen eines KZ-Häftlings mit denen eines Bediensteten, der dem Hitlerfaschismus positiv gegenüber stand.



  • muemmel schrieb:

    Heute ist jeder der nicht ganz links-rot-grün ist ein Nazi. Jeder der nicht am 1. Mai Steine schmeißen will ist ein Nazi...

    Das ist totaler Blödsinn. 🙄

    Derartiges Wehklagen hört man allerdings oft von Nazis.



  • Andromeda schrieb:

    Und auch die überdrehte Reaktion des Haters, nachdem er ertappt wurde, zeigt mir ganz genau, dass wir beide wissen, dass er die Unwahrheit schrieb.

    😕
    Was auch immer Du nimmst, setz' es ab! Ich wische mir derweil die Wutspeichelfäden aus dem Mundwinkel. :p

    Andromeda schrieb:

    Sicherlich gibt es US-Offiziere, die Kriegverbrechen begangen haben. Das leugnet keiner. Aber der Bodycount ist niemals auch nur annähernd in der Größenordnung wie du erzählst. Und es geschah auch nicht auf Befehl des Präsidenten, oder hohen Regierungsstellen, was man verallgemeinernd als "die Amis" bezeichnen könnte.

    Ja, ne, klar. Stellen wir uns Nixons riesengroße Überraschung vor, als er beim Frühstücken von der Tiger Force gehört hat. Dem ist wahrscheinlich ein Ei aus der Hose gefallen. Gut, war ja auch Krieg, das kann man ja genauso mal vergessen haben, wie einen Termin beim Zahnarzt. Hmmm, und wieso die Ausgaben für die Special Forces (SFODs) auch in Friedenszeiten nicht sinken? Ist wohl wie ein Gong- Abo, das man zu kündigen vergessen hat, schon klebt es einem wieder ein Jahr an der Backe. 🙄
    Dahinter System zu vermuten, Mitwisserschaft führender Leute gar? Pfui, wie extremistisch, linksradikal- islamistische antidemokratische Meinungsmache. Joh, muß gleich nochmal Geifer wegwischen.

    Andromeda schrieb:

    Dem verhassten Gegner übelste Mordaktionen unterzuschieben, ist total beliebt.

    Schon wieder verstümmelst Du alles mehrfach, um es neu zu kontextuieren.
    Man schreibt dem Gegner übelste Mordaktionen zu, um ihn verhaßt zu machen, also umgedreht. Zumindest ist es bei den Amis beliebt. Um öffentlichen Rückhalt in den Irak- Kriegen zu sichern, hat sich die US- Regierung von einer auf Astroturfing spezialisierte PR- Agentur die Brutkastenlüge für Irak I ausdenken lassen, für Irak II haben sie den eigenen Geheimdienst sogar noch schlechter in Sachen Massenvernichtungswaffen lügen lassen. Alles Lüge? Egal, Hauptsache Krieg! 🙂 Durch den gerechten Krieg, den man dadurch bekommen hat, wurde ja auch das Lügen zu einer gerechten Sache. Also alles OK. 👍
    War die Ermordung Bin Ladens OK? So ganz ohne Gerichtsverhandlung mit ordentlichem Kollateralschaden auf einem Staatsgebiet, mit dem man sich nicht im Kriegszustand befindet? Die PR sagt ja, die eigenen Maßstäbe der USA eigentlich nein. Egal, öffentlich abgenickt ist abgenickt, tot ist tot.

    Andromeda schrieb:

    Und sag' an: wie viele Dresdener wurden im WW2 durch alliierte Bomben gebrutzelt? 500.000? Eine Million vielleicht?

    Und sag an, was hat das damit zu tun? Die Einliegermieter meiner Großeltern, in deren ehemaliger Wohnung ich gerade sitze (ja, damals mußte man so bauen, daß für Ausgebombte Wohnraum geschaffen wurde) waren aus Schlesien nach Dresden geflohen, gerade mal zwei Monate da (die Stadt war wirklich proppevoll) und konnten zur Erhellung der damaligen Situation nur haselnußbraune Parolen und Geschimpfe auf die Tommys beisteuern. Also nichts, was die Lesart von 20- bis 30'000 Tote schwer in Zweifel stellen würde.

    Nein, ich staune einfach darüber, daß eine Konstatierung des Offensichtlichen als Haß- Propaganda gewertet wird. Daß mir "God's own Country" gestohlen bleiben kann, verhehle ich nicht, aber da drehe ich die Hand nicht um bei den verschiedenen Schweinepriestersystemen. Den Saubermannpreis gewonnen haben die Amis nach meinem Voting jedenfalls nicht.
    Das ist alles.



  • Ich denke, Geschichte kann man nur selbst lesen/lernen/erkunden/...
    Es fing damals sogar interessant an in der 5ten Klasse mit der Altsteinzeit, aber ich denke, das war - aus heutiger Sicht - weitgehend falsch, was der Lehrer erzählte. Die ganzen späteren Details mit den vielen Kriegen, Bündnissen und Verträgen wurden mir so ineffizient transportiert, dass sich da wenig festsetzte, eigentlich gar nix.

    Fazit: Autodidaktisch arbeiten, und genau das machen, was man wirklich will. Das muss man später im Studium und im realen Leben sowieso. 🙂



  • Ich habe im Geschichtsunterricht gelernt, Quellen heranzuziehen, Quellen zu überprüfen (was steht genau drin, wo kommen sie her usw.), Theorien aufstellen,
    Thesen unterstreichen/Texte aufs wesentliche zusammenfassen, Quellen interpretieren usw. Wenn man vom Schreiben lernen ausgeht, eigentlich nur eine Fortsetzung der Übungen in Richtung geschulte "Datenverarbeitung".

    Viele Lehrbereiche überlagern sich, in Deutsch hatten wir u.a. Die Physiker von Dürrenmatt, da sind wir auch ins Theater gegangen ("Galileo Galilei") oder in Chemie gab es auch immer wieder viel "Physik" oder in Kunst die Hintergründe von Stilarten oder in Sozialkunde die Rolle des Know How in der Entwicklung, auch in Wirtschaftskunde usw.
    Geschichte ist nicht einseitig, es dreht sich grob gesehen um das Grundwerkzeug des Bildungsbürgers.
    Und wenn man ein Handwerk lernt, dann sind jetzt z.B. Hammer, Amboss, Meißel, Feuerstelle, Zange, Biegehilfen usw. im Einzelnen betrachtet auch nicht einseitiger als das andere Werkzeug.

    Was mir persönlich aber aufgefallen ist, dass gute Literatur allemal besser ist als eine Fernsehdoku. Die machen allenfalls als Ergänzung Spaß, und wirklich inspirierende oder stärker aufklärende Sendungen sind selten.
    Wenn man etwas Know How braucht, dann kann man es eher im Internet oder in einer Bücherei finden oder/und eben vor Ort.

    ach so, und ab und zu gibt es sogar im Fernsehen etwas starkes: Enterprise ng mission cetris 3 4 oder 5 Lichter? Tja, kommt Zeit, kommt Vertiefung..
    https://www.youtube.com/watch?v=o_eSwq1ewsU



  • @nachtfeuer: Du scheinst Glück gehabt zu haben mit deinen Lehrern.



  • Erhard Henkes schrieb:

    @nachtfeuer: Du scheinst Glück gehabt zu haben mit deinen Lehrern.

    Der Hammer ist ja auch noch, dass die besten von denen tatsächlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kamen oder eben von ganz weit weg (> 50 km) und daher mit dem Auto.



  • Recht hilfreich war für mich ein Buch mit lauter Synchronopsen, wo sich wann was Wesentliches in welchem Bereich tat.
    Geschichtsunterricht muss zwangsläufig fehlschlagen, wenn er die Sachen nicht verknüpft.
    Warum auch immer - obwohl der Unterricht in der Nachbetrachtung echt Scheisse war, mich hat's interessiert.



  • Diesbezüglich finde ich wikipedia gut vernetzt. Man muss dabei aber Disziplin wahren und darf sein Ziel nicht aus den Augen verlieren.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Diesbezüglich finde ich wikipedia gut vernetzt. Man muss dabei aber Disziplin wahren und darf sein Ziel nicht aus den Augen verlieren.

    sehe ich auch so. wikipedia ist für noobs immer erste wahl. geht zwar nicht sonderlich in die tiefe, hat aber auch keine groben fehler und was das beste ist: es enthält keine politisch motivierten geschichtsfälschungen.

    wer mehr wissen will, dem sei dieses forum empfohlen: http://geschichtsforum.de/



  • wer mehr wissen will, dem sei dieses forum empfohlen: http://geschichtsforum.de/

    Danke für den Link. Habe bereits einige interessante Beiträge gefunden.


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