Brexit abgesagt
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Wir werden ja sehen. Denkst du ernsthaft, dass der derzeitige Kurs nicht zum harten Brexit führt, obwohl alle Schritte, die ich genannt habe, die dahin führen, genau so eingetreten sind?
PS: zitierst du eigentlich absichtlich den falschen Beitrag von mir, weil es deiner Agenda besser passt? ich meine natürlich meinen allerersten Beitrag, indem ich direkt (mit der meiner Meinung nach offensichtlichen Antwort) auf deine Eingangsfrage "War das jetzt schon das Ende vom Brexit?" antworte, nicht die späteren Erläuterungen auf irgendwelche Rückfragen.
@SeppJ sagte in Brexit abgesagt:
Bloß weil der EUGH was geurteilt hat, das eine Tür öffnet, heißt das ja nicht, dass da jemand durch herein kommen möchte. Die Briten wollen schließlich austreten. Damit sie den Austrittsprozess einseitig stoppen, müssten mehrere unwahrscheinliche Dinge geschehen:
- Die politische Lage im UK muss sich so verfahren, dass es zu einem neuen Referendum kommt. Unwahrscheinlich. Frau May wird heute Abend wahrscheinlich ihre Abstimmung (und damit viel politisches Gewicht) deutlich verlieren, aber dann kommt ja stattdessen irgendein Hardliner (Johnson?) der zur Not auch einen harten Brexit machen würde.
- [mehr utopisches Zeug, das offensichtlich alles nicht eingetreten ist]
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Wie ich schon weiter oben sagte, ist das was du dort behauptest, nicht eingetreten. Sowohl UK als auch EU haben den Austrittsprozess gestoppt und seit dem Tag mehrfach verschoben. Kein Hardliner kam nach Mays Niederlage an diesem Abend und zog eine harten Brexit durch, alle die es versuchten scheiterten bis zum heutigen Tag. Warum solle ich das also nochmal zitieren?
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Dir ist aber schon bewusst, dass jetzt in diesem Moment die Person mit genau dem von mir vorausgesagten Namen der May Nachfolger ist, nachdem diese aufgrund von - von mir vorausgesagten - Abstimmungsniederlagen ihr Amt - wie von mir vorausgesagt - niedergelegt hat, und dass dieser Nachfolger gerade einen quasi-Putsch macht, damit er - wie von mir vorausgesagt - seinen harten Brexit gegen jeden Widerstand durchgedrückt bekommt?
Weil meine Prognose nicht auf die Sekunde genau war, sondern nur zu 99% ist sie Mist, insbesondere im Vergleich mit deinen Remainder-Fantastereien, von denen 0% eingetreten ist? Denn niemand in der britischen Regierung hat auch nur entfernt in Erwägung gezogen, den Austrittsprozess einseitig zu stoppen, oder ein zweites Referendum zu starten, obwohl ausgiebig Chancen und Gelegenheiten dafür da gewesen wären.
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Aeh, hast du irgendwie nicht aufgepasst? May musste letztendlich zurücktreten, nachdem sie ihren Deal um ein neues Referendum erweitert hat und nicht aus den von dir prophezeiten Gründen. Und schön das Johnson Aufstand macht, aber der momentane Stand ist, das er damit - im Gegensatz zu deiner Prognose - keinen Erfolg hat. Du hast mehrfach gesagt eine Verschiebung kann ja auf keinen Fall sein, wäre komplett unvorstellbar - es gab sie und jetzt sagst du, naja war halt nicht auf die Sekunde genau. Dazu kann ich nur noch lachen...
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Deine Interpretation der Ereignisse finde ich reichlich naiv. Aber das haben wir uns nun ja wohl oft genug gegenseitig erzählt. Wir werden ja sehen, wie es ausgeht.
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@SeppJ sagte in Brexit abgesagt:
Auch wenn es GB sicher wesentlich härter treffen wird, so ist der Verlust eines wesentlichen Wirtschaftspartners doch ein spürbarer Verlust für alle, die in der EU wirtschaften. Egal wie störrisch und blockierend dieser Wirtschaftspartner auf politischer Ebene war.
Du merkst schon, daß das präjudikativ- arrogant ist?
Die EU geht davon aus, daß es ihr ohne "die störrischen Bremser" besser ginge, die Briten gehen davon aus, daß sie auf jeden Fall eine harte Zeit vor sich haben, aber weder Teufel noch Beelzebub wählen wollen.
Mit der Backstop- Regel würde sich GB quasi zum stimmrechtlosen EU- Mitglied machen, da hat May verpennt, den roten Strich zu ziehen. Das wäre der Schrecken ohne Ende, deswegen zielt Johnson auf das Ende mit Schrecken (hard Brexit).
Sicher ist, daß die harte Variante beiden schaden würde und die Prognosen hier stark eingefärbt sind. Deswegen unterschätzt man die Probleme der EU und übersteigert die zu erwartenden für GB.
Innerhalb der EU würde es D nach Einschätzung der meisten Ökonomen am härtesten erwischen.
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@SeppJ sagte in Brexit abgesagt:
Angesichts des Europawahlergebnisses wäre ein neues Referendum wahrscheinlich wieder ein knapper Sieg für die Austretler. Aber dann könnte man wenigstens sagen, dass bei einem zweiten Referendum jeder Wähler wüsste, dass es wirklich um etwas geht, und das nicht nur so eine nicht-bindende Spaßumfrage ist, um interne politische Gegner ruhig zu stellen, wie beim ersten Referendum der Eindruck erweckt wurde.
Eigentlich hätte man auch beim ersten Mal wissen können worum es geht. Wenn man denn ein Gehirn hat und es benutzt.
Ich bin gegen ein weiteres Referendum ( zum selben Thema ). Eine Abstimmung muss in einer Demokratie ausreichen. Zumal sich seitdem an den Bedingungen nichts verändert hat. Die Risiken eines Brexit waren damals bekannt und sind immer noch die gleichen. Der einzige Unterschied ist, dass in der zwischen mehr Briten ihr Gehirn eingeschaltet haben.Mein Wertpapierdepot wäre sicherlich für einen Abbruch des Brexit. Aber mein Bauch sagt mir inzwischen: Bitte, wenn ihr gehen wollt dann geht. Aber dann mit einem Harten Brexit. Wenn das zur Folge hat, dass man sich in Nordirland wieder die Schädel einschlägt, dann ist das auf die persönliche Dummheit der Briten zurückzuführen und ich werde dem nicht im Weg stehen. Lernen durch Schmerzen.
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Aktueller Zustand ist wohl, das mangels sinnvollem Plan der Brexit zum Ende Oktober erneut abgesagt wird. Die Brexit Hardliner finden scheinbar aktuell keine Mehrheit ohne Vertrag die EU zu verlassen genausowenig sind sie in der Lage den bisherig ausgehandelten anzunehmen oder nachzuverhandeln. Sollten sie sich also wie anzunehmen nicht durchsetzen mit der Idee einfach rauszucrashen stehen erneute Verlängerung der Mitgliedschaft bis Anfang oder Mitten 2020 an.
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@TGGC sagte in Brexit abgesagt:
Aktueller Zustand ist wohl, das mangels sinnvollem Plan der Brexit zum Ende Oktober erneut abgesagt wird
Lol, guter Witz am Morgen.
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@EinNutzer0 sagte in Brexit abgesagt:
Lol, guter Witz am Morgen.
Wirklich Schlimm am Brexit ist ja die totale Unsicherheit. Für mich ist z.B. auch völlig klar, dass die Briten im November noch in der EU seien werden.
Du scheinst das komplett anders zu sehen. Ich bin so froh, dass ich von dem ganzen Mist nur am Rande betroffen bin und nicht mit dieser Unsicherheit leben muss (und das wer weiß für wie lange noch)
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@EinNutzer0 sagte in Brexit abgesagt:
@TGGC sagte in Brexit abgesagt:
Aktueller Zustand ist wohl, das mangels sinnvollem Plan der Brexit zum Ende Oktober erneut abgesagt wird
Lol, guter Witz am Morgen.
Naja, es hat ja nun ein Gesetz auf britischer Seite, welches einen geregelten Austritt für den Oktober vorschreibt. Ich glaube kaum, dass es bis Ende Oktober zu einem Abkommen diesbezüglich kommt, welches von beiden Seiten akzeptiert wird. Daher können die Briten gar nicht austreten. Die einzige Frage ist, ob die EU genug haben wird und die Briten nun einfach rauswirft. Ich denke aber nicht, dass die EU dies tun wird, da es auch nicht in ihrem Interesse ist.
Wieso soll es also ein Witz sein? Es ist eher eine Tragödie.
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@Dravere sagte in Brexit abgesagt:
Es ist eher eine Tragödie
Je nachdem, wie man's sieht. Für viele Briten ist dann endlich Schluss mit der europäischen/EUischen Kostenmehrbelastung in die armen Länder. Ich würde mir auch keinen Klotz ans Bein binden lassen wollen und dann zu einem Marathon gezwungen werden...
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ja die werden sich dann ganz schön umgucken, wenn alles plötzlich arschteuer ist.
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@Dravere sagte in Brexit abgesagt:
Ich denke aber nicht, dass die EU dies tun wird, da es auch nicht in ihrem Interesse ist.
Ich denke, dass zumindest Sicherheit und Klarheit im Sinne der EU und auch der europäischen Wirtschaft ist.
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@EinNutzer0 sagte in Brexit abgesagt:
Je nachdem, wie man's sieht. Für viele Briten ist dann endlich Schluss mit der europäischen/EUischen Kostenmehrbelastung in die armen Länder. Ich würde mir auch keinen Klotz ans Bein binden lassen wollen und dann zu einem Marathon gezwungen werden...
Dafür kommen andere Kosten / Nachteile vor allem fürs einfache Volk dazu. Davon erzählt man den doofen Brexiteers natürlich nix.
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Dieser Beitrag wurde gelöscht!
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Aber "Drinbleiben" geht nicht. Eine Einigung, wie sie auch sein mag, muss her - damit es endlich Planungssicherheit auf beiden Seiten gibt. Und GB ist eine Demokratie - ich hab mir sagen lassen, in einer solchen darf das Volk, auch wenn es raus möchte und das dem Establishment nicht gefällt, auch noch ein kleeein weniiig mitreden.
Es ist doch bei uns auch so, alle vier bis fünf Jahre ist es eine vornehme Tugend, zur Wahl zu dackeln und dann irgendwens Vertreter zu wählen.
Und zu den möglicherweise entstehenden Kosten kann eben kein Ökonom der Welt eine profunde Aussage treffen, die womöglich sogar realistische Zahlen enthält...
Es ist doch so, den Befürwortern wird gesagt, alles WIRD teurer, und den Skeptikern wird gesagt, alles IST teuer.
Und bei uns wird gesagt, es dürfe keine angeblich konfliktpotentialhaltige Grenze irgendwo im Ödland hinter England geben - da sich sonst dort alle wie bei TWD zerfleischen würden...
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@EinNutzer0 sagte in Brexit abgesagt:
Aber "Drinbleiben" geht nicht. Eine Einigung, wie sie auch sein mag, muss her - damit es endlich Planungssicherheit auf beiden Seiten gibt. Und GB ist eine Demokratie - ich hab mir sagen lassen, in einer solchen darf das Volk, auch wenn es raus möchte und das dem Establishment nicht gefällt, auch noch ein kleeein weniiig mitreden.
Um genau zu sein ist das vereinigte Königreich eine parlamentarische Monarchie. Also nicht wirklich eine Demokratie. Das Referendum war auch nicht bindend. Das Parlament könnte das Referendum einfach ignorieren und es wäre alles gemäss Verfassung. Auch gab es zahlreiche stimmen, die zwar raus wollten, aber geordnet.
Es ist doch bei uns auch so, alle vier bis fünf Jahre ist es eine vornehme Tugend, zur Wahl zu dackeln und dann irgendwens Vertreter zu wählen.
Und zu den möglicherweise entstehenden Kosten kann eben kein Ökonom der Welt eine profunde Aussage treffen, die womöglich sogar realistische Zahlen enthält...
Niemand weiss es genau, das ist richtig. Aber ich würde sagen, es gibt realistische Vorhersagen und Wunschdenken. Ich würde die Behauptungen nicht auf die gleiche Ebene heben. Das Wunschdenken könnte in Erfüllung gehen, aber die anderen Vorhersagen sind wahrscheinlicher.
Und der Konflikt an der irischen Grenze brodelt bereits jetzt wieder hoch. Ich kenne zig Iren und Nord-Iren, welche eine scheiss Angst davor haben. Das war nicht gerade ein kleines Ding, dass man da mit dem Karfreitagsabkommen gelöst hat. Und das ist noch nicht so lange her, dass da schon genügend Gras drüber gewachsen ist.
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@Dravere sagte in Brexit abgesagt:
Um genau zu sein ist das vereinigte Königreich eine parlamentarische Monarchie.
Das genau ist ziemlich unpräzise. Nichtmal die Verfassung ist wirklich existent. "Busynass as usual" ist das Motto, dafür hat der Laden recht lange überstanden.
Man hat sich EU- seitig nie wirklich gefragt, warum GB raus will, also '16 über 50% rauswollten. Das hat sich auch heute kaum geändert, das Angebot wurde nicht verbessert, rein marketingtechnisch fragwürdig.
Jetzt sind wir an dem Punkt der Verhandlungsfreiheit, da macht die EU das, was sie will, aber nicht ausverhandelt, "because we are bigger". Und die EU wird innerhalb der EU nicht in Frage gestellt. Ein ziemlich diktatorisches System, oder?
Ich liebe Diktaturen, am Besten die von Herbie Grölemeier diktierten, der weiß, wie die Gesellschaft auszusehen hat. "Keinen Millimeter nach rechts!"
Muß ich einen Sarkasmus- Tag abschalten?